ACTA ANTIQUA TOMUS 18 (A MTA KLASSZIKA-FILOLÓGIAI KÖZLEMÉNYEI, 1970)

1970 / 1-2. sz. - ZS. RITOÓK: Die Homeriden

ZS. KITOÓK ist, leider, nicht erhalten geblieben. Wir wissen darüber nur aus dem Hapokra­tion-Lexikon. Der Text heißt hier: 'O/urjQÎôai yévoç sv Xíco, ÖTCEQ 'AXOVOÎ?MOÇ èv y, r Е/J.ávixo; èv 'AzÂavriàdi ало rov noirjxov cprjaiv (bvofiáaOai:1 Was den Text betrifft, sei bemerkt, daß Jacoby den Sinn für zweifelhaft erklärte; er dachte, daß vielleicht zwei Meinungen darin konfrontiert werden, wie es Kordt ver­stehen wollte: Secundum Hellanicum Homeridae nomen ab Homero accepe­rant, Acusilaus vero de genere h.e. de progenie poetae cogitaverat.5 Auch Nitzsch versuchte eine solche Unterscheidung, die jedoch schon durch Welcker abgelehnt wurde.6 Eine solche Auslegung wäre in der Tat erzwungen. In diesem Fall müßte man nämlich оттер adverbial verstehen, wo in einem solchen Sinne meistens а лед gesagt wird, und auf alle Fälle müßte man nach ' EXXàvixoç die Partikel ôé einfügen, obwohl der Text auch ohne diese Eingriffe klar und verständlich ist: Die Homeriden sind ein Geschlecht von Chios, worüber Akusilaos in seinem dritten Buch, und Hellanikos in der Atlantias sagt, daß es nach dem Dichter benannt wurde. Demnach besitzen wir Angaben aus dem fünften Jahrhundert, daß das Geschlecht der Homeriden in Chios gelebt hatte, seinen Namen auf Homer zurückführte, was natürlich nur soviel bedeu­ten kann, daß dasselbe Geschlecht auch seine Abstammung in irgendeiner Form auf Homer hat zurückführen müssen.7 Im vierten Jahrhundert werden die Homeriden bei Piaton mehrmals, und einmal bei Isokrates erwähnt. Platon erzählt in einem seiner Jugend-Dialoge, vielleicht im allerersten,8 im 'Ion', daß nachdem der aufschneideri­sche Rhapsode damit geprahlt hatte, daß er unter allen Menschen über Homer am schönsten reden könnte, Sokrates bemerkte, hoffentlich würde er nicht verschmähen, seine Fähigkeiten auch ihm, dem Sokrates zu zeigen. Worauf Ion erwidert: Kai firjv aÇiov àxovaai, w XcoxQareç, wç ev xexóa/urjxa rov "O/irjoov ware OLUHI. xal vnó rrJjv ' О/иг/о íöojv ore(pavojOf]vai.f Ein anderes Mal werden die Homeriden im «Staat» genannt. Hier stellt Sokrates die Frage, ob irgendeine Stadt wohl behaupten wollte, daß ihr Gesetzgeber Homer gewesen sei.Worauf: ovx ol/xai, ecprj о EÀavxœv. ovxovv Xéyerai ye ovi5' vti avrcöv 'O/rrjgiöcov.10 Und zum Schluß liest man über die Homeriden bei Piaton noch im 'Phaidros'. 4 Harp. s. v. 'O/itjQÎôai; F Gr Hist 2 F 2.; 4 F 20. Vgl. 'O/irjQÎôar yévoç êv Xíoj and xâ>v 'O/irjQov àjioyôvwv bex. Rhet. Bekker Anecd. Gr. 1, 288, G. 5 F. JACOBY: FGrHist I, p. 438. Comm. ad 4 F 20. Die Arbeit von Kordt De Acusilao. Diss. Basel 1903 — habe ich nicht gesehen. G G. W. NITZSCH: De história Homeri I. Hannover 1830. 130. De história Hoineri II. 30.; F. G. WELCKER: Der epische Cyelus oder die homerischen Dichter. Bonn 1835. 161. Anra. 217. Später hat dies auch NITZSCH selber zurückgenommen: R. VOLKMANN: Geschichte und Kritik der Wolfsehen Prolegomena zu Homer. Leipzig 1874. 261. 7 Vgl. WELCHER: a. W. 160-1. 8 U. v. WILAMOWITZ-MOELLENDORFF: Platon. I. Berlin. 36 ff. H. FLASHAR: Der Dialog Ion als Zeugnis platonischer Philosophie. Berlin 1958. 96 — 105 datiert das Werk nach 394, aber auch er ist der Ansieht, daß es sich um ein Frühwerk handelt. » Ion 530 d. 10 Rp. 599 e. Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae 18, 1970

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