ACTA ARCHAEOLOGICA TOMUS 14 (A MTA RÉGÉSZETI KÖZLEMÉNYEI, 1962)

14. kötet / 1-2. sz. - J. MAKKAY: Die balkanischen sog. kopflosen Idole

J. MAKK A Y DIE BALKANISCHEN, SOG. KOPFLOSEN IDOLE IHR URSPRUNG UND IHRE ERKLÄRUNG I Es sind aus der Fachliteratur, die sich mit der Erforschung des griechenländischen Mate­rials beschäftigt, schon seit dem Anfang des Jahrhunderts von den wichtigsten neolithischcn Fundorten solche anthropomorphe Idole bekannt geworden, die weder Kopf noch Hals besitzen, sondern bei denen an dieser Stelle sich nur eine in den Körper hineinragende Öffnung befindet. Man hat für diesen Typus bisher noch keinen einheitlichen Namen eingeführt. Es sind jedoch auch zu diesen Idolen gehörige aus Stein bzw. seltener aus Ton geformte Köpfe veröffentlicht worden.1 Wohl sind zwar gleichzeitig auch weiter nördlich am Balkan ähnliche Idole entdeckt worden, aber die Zusammenhänge dieser letzteren mit den griechenländischen wurden von einigen Forschern erst neuestens erkannt. Diese von chronologischem Gesichtspunkt aus so wichtigen Stücke werden in der neueren Literatur schon sehr beachtet.2 Den mediterranen Beziehungen des Nordbalkans wird nämlich gesteigerte Aufmerksamkeit gewidmet.3 Zweifellos sind die diesbezüg­lichen Ergebnisse auch für die ungarische Urgeschichte von grosser Bedeutung. Eben darum wird es wohl nicht überflüssig, wenn man versucht, das Verbreitungsgebiet des oben kurz charakte­risierten Idoltypus genauer festzulegen.4 In Thessalien kamen, wie bereits erwähnt, von Sesklo (Abb. 8—10)5, Dimini (Abb. 5—7, 16—19)», Rakhmani (Abb. 13—15, 20)7 und Tsangli (Abb. 12, 21)8 anthropomorphe bzw. nur weibliehe Figuren zum Vorschein. Sie wurden immer nur in Siedlungen gefunden, und nie als Grabbeigaben. Ihr charakteristisches Merkmal besteht darin, dass zu ihrem Rumpf ursprünglich nie ein dazugehöriger Kopf gehörte. Anstatt dessen befinden sich auf diesen vertikale grössere oder kleinere Löcher, die bis gegen ihre Mitte reichen. Am äusserst schematischen Rumpf wird eigentlich nur der Oberkörper dargestellt. Die Arme sind mit kleinen Stumpfen angedeutet. Die gesondert zum Vorschein gekommenen Köpfe sind ähnlich, ebenfalls nur schematisch gestaltet (Abb. 16—21). Zwei ähnliche Idole (Abb. 22, 23) von Crnobuki (jugoslavisches Makedonien) sind wegen der geringen regionalen Entfernung hinsichtlich der kulturellen Zugehörigkeit und auch was ihre Form betrifft mit den thessalischen nahe verwandt. Beide bekannten Figuren stellen Frauen dar; die eine eine sitzende Frau9, die andere ist sehr grob gearbeitet.10 « ebendort, S. 298 — 299, 304 — 305. Taf. XXXVI, 2, 3, 5; XXXVII, 10; XXXVHI. 2, 4, 5. 7 A. J. B. WACE—M. S. THOMPSON: a. a. O. S. 41, 10 M. GARASANIN: 39. BdRGK. S. 119, Taf. XXV, 2. 1 A. J. B. WACE — M. S. THOMPSON: Prehistoric Thessaly. Cambridge 1912. S. 41, 69, 83, 122; IIr. TSOTJNTAS: Ai proistorikai Akropoleis Diminiou kai Sesklou. Athen 1908. S. 285 — 306. 2 VL. DUMITRESCU: Dacia 7—8 (1937 — 1940) S. 87 — 101; J. KOROSEŐ: Archeoloski Vestnik 3 (1952) S. 12-13; M. GARASANIN: 39. BdRGK (1959) S. 8, 22, 119; Arh. Vestnik 2 (1951) S. 251; Arh. Vestnik 4 (1953) S. 92; R. BÍZÍÖ-DRECHSLER: Peristal, Zbornik Radova za Historija Umjetnosti i Arheologija 1 (1954) S. 174 — 175. 3 Vor allem M. GRBIC und M. V. GARASANIN. 4 Auch I. KUTZIÁN verglich diesen Typus mit den 1 Acta Archaeologica XIV/1—2. bekannten, sehr schematischen Frauenidolen der Körös-Kultur. The Körös-Culture. Diss. Pann. 11/23. Budrpest 1944. Taf. LXII, 2 und LXX, 16. 5 HR. Ts о UN TAS : а. а. О. S. 291, 295, 297. Taf. XXXHI, 1; XXXIV, 1; XXXV, 1. Abb. 25a—d. 8 ebendort, S. 122, Abb. 75a. 9 M. GARASANIN: Arh. Vestnik 4 (1953) S. 92, Abb. 8.

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