ACTA LINGUISTICA TOM. 12 (A MTA NYELVTUDOMÁNYI KÖZLEMÉNYEI, 1962)

1962 / 1-2. sz. - PAIS, D.: Szer. Verzweigungen einer Wortfamilie im Ungarischen und in den anderen finnischugrischen Sprachen

2 D. I'AIS interpretierten Verb szer leitet Balázs sowohl die in Zusammenhang mit dem Sachbegriff Milch gebräuchlichen Wörter der alten Sprache und mundart­liches szerdék ~ szërdék ~ szerdëk ~ szérdek ~ szêrdék usw. 'geronnene Milch', wie auch altes und mundartliches szerdék ~ szërdék ~ szërdék mit der Bedeu­tung 'Erwerb, Gewinn, Ausbeute, Beute' ab (a. a. 0. 319 — 20). Seinerzeit bin auch ich auf das Verl) szer 'Schweinefutter bereiten' der Hetéser Mundart gestossen und habe es in die Wortfamilie von szër eingereiht; zugleich war ich der Meinung, dass es neben dem szerü 'Mehl od. Kleie zum Schweinefutter' der Hetéser Mundart auch mit dem zum Sachbegriff Milch gehörenden szërdék verwandt sei. 2. Ursprünglich regte mich die erwähnte Abhandlung von Balázs zu einem kürzeren Beitrag an, den ich mit seiner Veröffentlichung gemeinsam erscheinen lassen wollte, Von dieser Absicht bin ich aber abgekommen, weil sich die auf szër bezügliche Literatur in der Zwischenzeit wesentlich gemehrt hat. Neuerdings — seit 1956 — hat A. Nyíri dreimal Probleme erörtert, die mit dem Wort szër, bzw. mit seiner Verwandtschaft zusammenhängen. Seine Veröffentlichungen sind: „A had és a, szër" (die einschlägigen Abschnitte in: „Nyelv és Irodalom" [Acta Universitatis Szegediensis 1956.] II, 111—3, 117 — 32). — Der Abschnitt „A szerivt névutó eredetéhez" (= Zur Herkunft der Postposition szerint) in der Abhandlung „Szófejtések" (= Etymologien) (in: Néprajz és Nyelvtudomány [Acta Universitatis Szegediensis 1957.] I, 83 — 5). — „Ugor vagy finnugor eredetű-e sző szavunk: A sző és a szër viszo­nyáról" (= Ist unser Wort sző 'flechten, spinnen' ugrischer oder finnischugri­scher Herkunft: Über die Beziehung von sző und szër) (in: Néprajz és Nyelv­tudomány [Acta Universitatis Szegediensis 1959 — 1960.] III—IV, 57 — 67). An diese Mitteilungen anschliessend kann ich vielleicht unter Verwendung des von mir vor zwei Jahrzehnten gesammelten Materials und der verzettelten Bemerkungen zu dieser Präge mit gewissem Hecht einiges (wenn auch nicht alles) beitragen. Aus meinen folgenden Ausführungen geht hervor, dass ich Nyiris Meinung in mehreren Punkten teile, dass aber meine Auffassung in einigen Fragen davon, was Nyíri in seinen angeführten Abhandlungen vertritt, mehr oder minder abwich und heute noch abweicht. 3. Nyíri ist in seiner ersten Abhandlung (а. а. O. 121) der Ansicht, dass ,,szër und ser ('Drehung [im Zusammenhang mit Faden, Seil; auch serdítés 'das Drehen, Winden', sodrék 'gediehter Zopf']) der gleichen Herkunft sind und lautliche Varianten darstellen", und unterstützt diese Meinung mit älteren und neueren Belegen aus dem Sachgebiete Seil und Seilerei. Das weiteren (а. а, O. 122) schreibt er: „Meines Erachtens erübrigt es sich nach alldem, dass ich noch mit weiteren Belegen die nunmehr offensichtliche Tatsache beweise, dass unser Wort szër im alten wie im heutigen Sprachgebrauch

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