ACTA LINGUISTICA TOM. 16 (A MTA NYELVTUDOMÁNYI KÖZLEMÉNYEI, 1966)

1966 / 1-2. sz. - NÉMETH, J.: Ungarische Stammesnamen bei den Baschkiren

J. NÉMETH mit den ZdßaQTOi äocpaXoi des Konstantinos Porphyrogennetos identisch sind.4 4. Eine neue kritische Einstellung der beiden Hauptquellen, nämlich des Berichtes von Riccardus und des Briefes von Julian, finden wir in den Ver­öffentlichungen von D. Sinor.5 Sinor ist für die Annahme, daß Julian nur eine Reise gemacht hatte, die er in seinem Briefe beschrieb, — der Bericht des Riccardus sei mehr ein Produkt der Phantasie. Sein Hauptbeweis ist die Stelle des Briefes, wo Julian sagt, daß die Tataren — nach der Erzählung der heidnischen Ungarn — Magna Hungaria vierzehn Jahre lang bekriegt und im fünfzehnten erobert haben.® Wie hätte also Julian ein Jahr vorher mit den heidnischen Ungarn in aller Ruhe sprechen können, wie es Riccardus behaup­tet? In den Outlines wird die baschkirisch ungarische Frage in die Zusammen­hänge der ungarischen Urgeschichte eingestellt, wobei zahlreiche Einzelfragen erörtert werden. Nach Sinor ist die Entdeckung Julians für die Erforschung der ungarischen Urgeschichte von unschätzbarem Wert. 5. Im Jahre 1961 hat Martti Räsänen in Acta Or. Hung, unter dem Titel „Gibt es im Baschkirischen etwas Ugrisches?"7 eine Abhandlung veröffentlicht. Nach einem geschichtlichen Überblick der ungarisch—baschkirischen Frage gibt Räsänen eine Prüfung der »Stellung der baschkirischen Sprache innerhalb der anderen türkischen Sprachen«. Zuerst betont er, daß die Baschkiren keine alten Einwohner ihrer heutigen Heimat sind. I)ie Wolga-Tataren kamen erst Mitte des 13. Jahrhunderts mit Batu in die Kasan-Gegend, die erste Erwähnung Jahres 1235 sind vier Dominikaner, unter ihnen fr. Julian, wieder aufgebrochen, um die heidnischen Ungarn zu bekehren. Am Ende der Reise ist Julian allein geblieben, aber es ist ihm gelungen, Magna Hungaria an der Wolga, in der Nachbarschaft der Bulgaren zu erreichen. Er hat dort längere Zeit verbracht und mit den heidnischen Ungarn ungarisch gesprochen. Am 21. Juni 123G machte er sich auf den Heimweg. (Die Daten sind um­stritten. Mir scheint jedoch sicher zu sein, daß Julian nicht Ende 1235, sondern Ende 1236 von seiner ersten Reise zurückgekehrt ist,. Den Winter 1235-36 — 6 Monate — hat er bei den Alanen verbracht.) Im Jahre 1237 begaben sich vier Dominikaner wieder — diesmal durch Rußland — nach Magna Hungaria. In dieser Zeit war Julian in Rom. Von Rom zurückgekehrt ist er mit drei Ordensbrüdern den vier vorher aufge­brochenen nachgegangen, ist aber nur bis Suzdal gelangt (Ende Sommer 1237). — Die Geschichte der Reise Ottos nebst der ersten Reise von Julian wird in dem Bericht des Ordensbruders Riccardus an den Papst erzählt, die zweite Reise Julians in einem Briefe, der von ihm verfaßt, an den Bischof von Perugia, der enge ungarische Verbindun­gen hatte, gerichtet war. S. Heinrich Dörrie, Drei Texte zur Geschichte der Ungarn und Mongolen: Die Missionsreisen des fr. Julians O. P. ins Uralgebiet (1234/5) und nach Rußland (1237) und der Bericht des Erzbischofs Peter über die Tartaren. In: Nachrichten der Akad. d. Wiss. in Göttingen, I. Phil.-hist. Klasse, Jahrgang 1956, Nr. 6. — Györffy György, Napkelet felfedezése [Die Entdeckung des Morgenlandes]. Die Reiseberichte von Julianus, Piano Carpini und Rubruk]. Budapest 1965. 4 Acta Ethn. II (1951), S. 124 ff. 5 Un voyageur du treizième siècle: le Dominicain Julien de Hongrie, in: BSOAS, 1952, XIV/3, S. 589 — 602. —The Outlines of Hungarian Prehistory, in: Cahiers d'histoire mondiale. Journal of World History IV (1958), 513—540. Neuchâtel. Vgl. auch JA 1943- 1945, S. 439 (Bericht über eine Mitteilung von D. Sinor) und Autour d'une migration de peuples au Ve siècle, JA 1946—-1947, SA 64—66. 6 Ed. Dörrie, S. 172. 'Bd. XII, S. 73. Acta Linguist tea Л cade ni /ас. Scient in rum Hungarieae 16, 1966

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