Székessy V. szerk.: A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 38. (Budapest 1945)
Rotarides, M.: Zur Mikromorphologie des Fusses der patelloiden Schenken
2 oder wenig bewegliche Tiere. Derartige Formen kommen häufig in der Gezeitenzone vor und auch unter den Schnecken mit turbospiraliger Schalenfcrm gibt es Arten, welche eine ähnliche Lebensweise führen und welche sowohl in ihrem Schalenbau, als auch in ihrer Fussform zum Patellismus neigen (z. B. Radix auricularia, eine Süsswasser-Pulmonate). Die patelloide Schneckenform ist also im allgemeinen biologisch bedingt. Solche Arten kommen nun zerstreut im System vor, bilden also keine einheitliche systematische Gruppe. In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mich nun mit der interessanten Frage, welche Folgen die äusserliche Konvergenz und dieähnliche Lebensweise auf die innere Beschaffenheit des Fusses bei diesen organisatorisch angepass-ten Formen mit sich brachte, wobei die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Fussmuskulatur gerichtet sein soll. Unter Fussmusxulatur verstehe ich bei den patelloiden Formen jene Bündel, welche an der Schale entspringen und von dort gegen die Sohle und gegen die unteren Teile der seitlichen Körperwände des Tieres ausstrahlen. Man kann diese Muskeln ihrer Aufgabe gemäss auch Haftmuskulatur nennen. Zur Fussmuskulatur gehören aber selbstverständlich auch die lokomotorischen Muskeln der Schneckensohle, also das sog. Rohrstuhlgeflecht. Die Fussmuskulatur der Schnecken ist besonders bei den abgeleiteten Formen sehr verwickelt und wurde bis jetzt nur wenig studiert. Die Ursache dafür scheint hauptsächüch in den Schwierigkeiten der Technik zu liegen. Zum Studium der Muskulatur benötigt man vor allem verschiedene, genau orientierte Schnittserien und auch die gleichzeitige Bearbeitung von Formen verschiedener systematischer Gruppen ist angezeigt. Eine genaue Verfolgung von Fasersystemen, bezw. die Untersuchung ihrer Verfilzung lässt sich vor allem hauptsächlich an einzelnen einfachen Formen durchführen. Vielleicht die einzige Arbeit, welche die Muskulatur der Schnecken in morphologischer Hinsicht eingehender behandelte, ist die von Trappman n. Er untersuchte die in anatomischer Hinsicht viel studierte, jedoch stark abgeleitete Form Helix pomatia. Die Pulmonaten stellen nämlich infolge der ökologisch bedingten Umgestaltung der Körperwand recht schwierige Objekte dar. Die aus muskulären, bindegewebigen und drüsigen Elementen zusammengesetzte Körperwand bietet zwar für den Forscher viel Interessantes, eignet sich jedoch £ur Lösung allgemein-anatomischer Fragen viel weniger, als die Muskulatur der Prosobranchier. Ausserdem kann man ein allgemeines Bild über die Muskulatur der