Arader Zeitung, Juli-Dezember 1924 (Jahrgang 5, nr. 50-97)

1924-07-03 / nr. 50

„Araber Zeitung“ "Seite 2. erklären. Solcher Besiß wird öffentlich versteigert werden. Die Gemeindenotäre werden ebenfalls auf­­merksam gemacht, daß die Genehmigung von Boden­­verläufen nur dann erfolgen darf, wenn der Käufer nachweist, daß er rumänischer Untertan ist. S­­ terte ein fürchterlicher . Vom Blitze getroffen. Aus Bogdarigosch wird der „Schwäbischen Volkspresse“ mitgeteilt : Am Dienstag ging über unseren Hotter ein hefti­­ges Gewitter nieder und die Leute eilten flucht­­artig von den Feldern nachhause. Auch der Land­­wirt Stefan Riß kehrte mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohn rasch vom Felde heim und konnten nirgends Schuß finden. Plößlich durchzie- Donner die Luft; die drei Heimkehrenden wurden zu Boden geworfen und ver­­loren das Bewußtsein. Nach einiger Zeit kamen die Tochter und der Schwiegersohn wieder zu sich und mußten mit Schrecken feststellen, daß der Blitz ihren Vater zu Tode getroffen hat. Der Un­­glückliche wies an seinem Körper schwere Brand­­wunden auf.­­ An unsere g. Leser! Die Herstellungs­sorten unseres Blattes verteuern sich von Tag zu Tag die Papierpreise A­rbeitslöhne und sonstige Materialien sind seit 11/2 Jahren das Doppelte ge­­stiegen und zwingen uns, daß wir Die Bezugsge­­bühren unseres Blattes ab 1. Juli d. J. erhöhen, so daß unser Blatt in Zukunft die wöchentlich 2-malige Ausgabe jährlich 150.— Lei halbjährlich * 75.-­­die wöchentlich 1-malige Ausgabe jährlich 90.-- Li halbjährlich 45.— fostet und in diesem Jahr nur von jenen Abonnen­­ten bezahlt werden müsste, welche ihre Bezugsae­­f­hren für das Jahr 1924 noch nicht bezahlt ha­­ben. Diejenigen Abonnenten, welche­n ihre Diesjährigen­ Bezugsgebühren bis 31. Dezember bereits bezahlt haben, zahlen seinen Nachtrag! — Gleichzeitig machen wir unsere g. Abonnenten darauf aufmerk­­sam, daß die anderen Blätter ihre Bezugsgebüh­­­ren bereits vor längerer Zeit erhöht haben und wir diese Erhöhung infolge des neuerlichen enormen Steigens der Papierpreise und Betriebskosten nicht mehr weiter hinausschieben konnten. Unsere g. Le­­- Jex wissen es recht gut, daß wir ausschließlich na­­tionale Zwecke verfolgen und von einem Geschäft überhaupt keine Rede sein kann. Wir glauben da­­her mit Nicht hoffen zu dürfen, daß die angemel­­dete Erhöhung der Bezugspreise die Zahl unserer Anhänger nicht verringern, sondern vermehren wird. Was an Bezugspreisen bezahlt wird, ist kein Opfer, und nicht einmal der Gegenwert dessen, was die Zeitung tagtäglich bietet. Wer­ keine Zei­­tung liest, lebt in der Welt wie ein Blinder. Unser Volk soll aber sehen, unser Volk muß sehen ! Besonders jetzt in diesen schweren Zeiten. Kirchweihburschen Die Verwaltung der „Arader Zeitung.“ Die Arader schwäbische Kirchweih, welche Sonntag unter reger Teilnahme der Arader Deutschen im Stadtwäldchen abgehalten wurde, zeigte reges Interesse und kann, nach den Arader Verhält­­nissen, als äußerst gut gelungen bezeichnet werden. Schon in den frühen Morgenstunden versammelte sich eine ansehnliche Menge von beim Hauptarrangeur und Geldherr Johann E>, wo sich unter der Zug Klängen der Obendorfer Mu­­sikkapelle langsam in Bewegung fegte und einen im­­posanten Aufzug durch die Stadt darstellte. Nach­­mittags fand bei günstigem Wetter ein nicht alltäg­­liches Volksfest und abends eine gutbesu­chte Tanz­­unterhaltung statt. Salami als­­ Mörder. Der hier. Staats­­anwaltschaft wird aus Köröschbanya gemeldet. Die Frau Alexander Major kaufte sich dieser Tage in dem Spezereigeschäft Franz Engler Salami und nachdem sie einige Schnitte davon ge­­wurde es ihr schlecht und zwei Tage gessen hatte,­­ nachher starb sie. Die Untersuchung hat ergeben, daß die aus einer Temesschburger +Salamifabrik stammende Salami verdorben war und an dem Genuß der verdorbenen Salami ist die Frau ver­storben. Die Staatsanwaltschaft­ hat­ die weitere Untersuchung eingeleitet um die Schuldigen ausfin­­dig zu machen und der gerechten Strafe zuzuführen.“ Grosse Grubenkatastrophe in Glogg­­nitz. In Gloggniß bei Wien fand dieser Tage eine große Grubenkatastrophe statt, welcher dreißig Bergarbeiter zum Opfer fielen. 681 (Jud. Timis).­­­ ­ Eine ungarische Goldkrone -- 17 600 Papierkronen. Aus Ofenpest wird berichtet: Eine Hoffherr - Schranz’­sche Expres­s-Selbst­­wanderer Dampf- Dreschgarnitur zu verkaufen Joh. Herrschaft. Guttenbrunn Leser­­ verbreitet R iD 2 die­­ B „Arader Zeitung“. 2 AD e ® ip j gm A 5 | | Dame a | Alexander Hoffmann, Arad Das Finanzministeristum hat den Wert der Goldkrone für Monat Juli mit 17.600 Papier­­kronen festgesetzt und hofft man, mit­ Einfüh­­rung dieser Goldwährung die ungarische Valuta zu stabilisieren. Abermalige Feldverteilung in Klein­­sanktnikolaus. Wie uns aus­­ Kleinsankt­­nikolaus geschrieben wird, wurden dieser Tage abermals 1900 noch Felder unter die ärmere Be­­völkerung der Gemeinde verteilt und hat jede Fa­­milie im Durchschnitt 4 Joch Feld erhalten, welche ihnen nach Ablauf von fünf Jahren grundbücher­­lich überschrieben werden. Eine Sparkasse, welche die Vorkriegs­­einlagen in Gold aufwertet. Der Kreistag des Kreises Oschersleben (Provinz Sachsen) hat einstimmig beschlossen, den Zinsendienst für die alten Godschulden bei der Sparkasse mit zwei Prozent aufzunehmen und dafür einen Betrag von 60.000 Goldmark zur Ver­­fügung zu stellen. Begründet wurde der Beschluss sehr richtig damit, dass­ alle die­­jenigen, die im Vertrauen auf die unbedingte Sicherheit öffentlicher Sparkassen ihr Geld hingegeben hätten, auch wieder zu ihrem Gelde kommen müssen.­­ Grosser Orkan in Nordamerika. Aus Newport wird gedrahtet: Am 29. Juni ging über Cleveland ein schredlicher Wirbelsturm, welcher mehr als eine Million Dollar Schaden verursachte. 300 Personen wurden getötet und 1500 schwer verlegt. Ganze Stadtvierteln wurden der Erde gleichgemacht. Die Bevölkerung mußte ins Freie flüchten, um nicht von herabfallenden Trümmern getötet zu werden. Männer und Frauen, welche eben vom Wirbel­­sturm überrascht, wurden — wie Federn in der Luft — in die Höhe getragen und fielen mit zerschmetterten Glieder von 50—100 Meter Höhe herab. Die Statue mit dem Trauring. Auf dem Markt des englischen Ortes Smithfield steht das Bronzestandbild einer geheimnisvollen Frau, von der niemand recht weiss, was sie darstellt. Die Besucher des Wochen­­marktes wurden nun kürzlich dadurch in Aufregung versetzt, dass diese Bronzedame am dritten Finger ihrer linken Hand einen­­ schweren goldenen Trauring trug. Man hat sich vergebens den Kopf darüber zerbro­­chen, wer auf diese­­ etwas kostspielige Weise Hochzeit mit der alten Bronzedame feierte. „Das, eine Gute an die Sache,“ sagte der Bürgermeister humoristisch, „wir wissen jetzt wenigstens, dass unsere Statue keine Jungfrau darstellt, sondern eine verheiratete Frau:“ „Da werden Weiber­ zu Hyänen .. . .” In der Nacht vom 1. auf 2. Juni, nach dem Mord­­anschlag auf den österreichischen Bundeskanzler Dr. Seipel, hat sich, wie die Wiener Nachrichtenkorre­­sponden; meldet, in der Telephonzentrale Berggasse eine unerhörte Szene abgespielt. Einige Telephon­­beamtinnen, Mitglieder der sozialdemok­ratischen Technischen Union, äußerten sich über den Mord­­­anschlag auf den Bundeskanzler in folgender roher Weise: „Jeßt ist der darangekommen und es ist Zeit, daß allen Pfaffen der Schädel eingeschlagen wird.“ Eine andere Telephonistin sagte b­ezugneh­­mend auf Doktor Seipel : „Das ist ohnehin noch RETTET NE mit Elevator, in sehr gutem Zu­­­stande ist ” 21. Brief aus dem schwäbischen noch schener. Parlament. Liewr Freind Paschtl ! Der heindichi Tag war Do han nur die Ausstellung feierlich eröffnet. Draus auf dr Gaß ware allerhand Fahne, weiß­ grini un­d die Bosnischi, rot-geh­, die schaut amr artlich aus. " Zur Abwechslung soll jeht das, die ja wäcischi Farb were. So han unsri Herre des vorgeschrieb. Drin in dr Stub ware allerhand Gegenstände. Do ware mol die Bildr vun dem­, die unsri Ahne ringfirt han. Des ware die Großvätze “vun dem­ Herre Schilla un Mölla. No war dem M­uth sei Vater ausgestellt aus Dankbarkeit do drfor, daß 'r dem schwäwischi Volk jo a gro­­ße Sohn geschenkt hat. No ware auch aurh Sache. So die Tepiche un Gemälde, die der Herr Mölli wie 'r noch Staabsoffizier,war in Italien gekauft hat. Ausgestopt ware sei zwar Roß, die ihm die Runmän'r in Debrezin wegghol han solle. Des ani war froh, des anri traurich. For des ani hat ’r vun de rumänisch Regierung 10.000 Krone grieht, drum war des froh, des anri wars Stiefkind, hat nix grieht, nor Schlee vun seim Herr des8we'e ; drum war's traurich No ware drei Dr­eck, un Achselschwe Blut, „Zentralorgan“ gsammelt un vom Chemiker-Ingenieur Rudolf H­a­u­­ser m­ndestiliert. Der Kupfer war ach zu gesehn, aus dem in Hamburg dem Herr Blassovitsch tau­­auf de Mauer a jchener Spruch : Schwabenbrüder, Volks­genossen, Deutschen Namens edle Sproßen : Wandert nach Brasilien! (Brück schi Blaschkovitsch.) "wischen Volkes. Flasche in dem­ war ' ans dem send Dollar fin gsc­htohl gin. Owr den Kupfer war Dort war a di heilichi Bundeslad des schwä- Die war stark vric­loß, weil die Heilichtimer der schwäwischi Nation drin sin solle. So die Abrechnung von dem­ Geldr, die der Schwä­­wischi Nationalrat vom Volk gesammelt hat, dann die Quittung vun­ demi 50 Tausend Kronen die dr Herr Blaschkovitsch dem französischi Kapral gin hat, daß 'r '8 durchseße soll beim Poincare, daß Sied­­ungarn net vun Ungarn weggriß git. JIwr die anr­ 50 Tausend soll dr Herr Blaschkowitsch a Wechsel in die Bundeslade gleict han.­­ No ware noch „Historische Briefe“. Den hat dr Herr Blaschkovitsch dem Mackensen gschrieb, daß es net wohr is, daß die Schwowe deitschi KEN Schule wille, er soll uf des Geflischster net horche Den annı hat 'r uf Pest­­ gschrieb iwer die schlechti Schwowe. No war a Haufe Briefe vom Herr Möller, die er denn gschrieb hat, welchi ne kenne wann 'r gedengt hat, sie kennte 'ne angreife un in jedem war, daß er als Chefredakter dr Volkspresse mit dr Richtung vum Blatt net inverstan is, man soll ehm nix mache, Jetz kann ich awr nimmi weidr schreiwe, denn heind Owed­is Trachteball und do muß sich auswichse dei freier Freind : Hansjerd Prahlmann Baurevereinsprofius in Volksrat. Wissenswertes. Der Vogel Strauß lebt durchschnittlich dreißig Jahre. In der Gefangenschaft liefert er jährlich zwei Kilogramm der gesuchten und kostbaren Fe­­dern. =- Eine Maus ist imstande, innerhalb einer Stunde ein Loch durch ein zolldickes Brett zu beißen. =- Das größte Schiff der Erde ist der ehe­­malige deutsche Dampfer „Vaterland“. Er gehört sehr der „United States Lines“ und heißt jetz „Leviathan“. — Australien ist sechsundzwanzigmal so groß wie England. Troßdem hat es weniger Einwohner als London. ; ===

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