Bőripari Szemle, 1920 (19. évfolyam, 1-24. szám)

1920-08-01 / 15. szám

1920. augusztus 1. BŐRIPARI SZEMLE 15. oldal. sehe Staatchen war immer bekannter als Ungarn, woran wir uns selbst die Schuld beimessen müssen, weil wir unsere Sprache dem Auslande so sehr aufoktroyieren wollten, dass jeder, der sich für Ungarn interessiere, ungarisch lernen möge, was na­türlich nicht geschah, — wenn wir also- in der grossen Welt Platz finden wollen, wenn wir uns auch auf diesem Wege in das Gefüge der Welt einschalten wollen, so müssen wir auch dafür Sorge tragen, fremdsprachige Zeitschriften über den un­garischen Handel herauszugeben und uns auf diese Weise ein­zuschalten, jenen Vereinen des Auslandes, von denen wir aus­ländische Informationen erwarten, auch unserseits Material zu bieten. Wenn Sie diese meine Grundzüge billigen, so bitte ich dazu um Ihre werte Unterstützung. (Lebhafter Beifall, Zustim­mung und Applaus.) Des Fabrikanten Export-ABC. A = Ausfuhrhandel: Wer Ausfuhrhandel oder Ex­port treiben will, muss sich zunächst darüber klar sein, nach welchem Lande er exportieren will, und ob er die Anknüpfung und weitere Pflege geschäftlicher Beziehun­gen zu dem betreffenden Lande einem Exporthaus über­tragen, oder ob er sie selbst in die Hand nehmen will. B = Betriebsmittel: Wie zum Kriegführen viel Geld und immer wieder Geld gehört, so gehört auch zum friedlichen Konkurrenzkampf draussen auf dem Welt­märkte Geld, und zwar ebenfalls nicht zu wenig. Wessen Finanzen es nicht gestatten, wohlsituierten Firmen einen angemessenen Kredit zu gewähren, wer da glaubt sparen zu sollen an der kostenlosen Herausgabe von Mustern seiner Artikel, wer sich einbildet, die Vermittler im In­oder Auslande seien etwa nur da, um mit ihrem Gelde und ihrer Zeit für sein Wohl einzutreten, der lasse ruhig die Hand vom Export, denn er wird ihm keinen Segen bringen. C = Conservativ: Merke Dir von vornherein, dass Du den „geschäftlichen“ Conservativismus draussen auf dem Weltmarkt, d. h. bei Deinen Abnehmern, so gut wie gar nicht antreffen wirst. Anhänglichkeit kannst Du nur dann erwarten, wenn Du die angewöhnten bequemen Usancen des heimischen Marktes fallen lässt, kurzum wenn Du bereitwilligst den Gepflogenheiten und Wün­schen Deiner Abnehmer entsprichst. Denn wohlgemerkt! Das Publikum im Ausland ist von den zahlreichen leis­tungsfähigen Konkurrenten zu gut bedient, als dass es nötig hätte, Dir irgendwie nachzulaufen. D = Direkt: D. h. mit Umgehung des Exporteurs willst Du exportieren. — Ueberlege es Dir wohl, bevor Du dazu schreitest. Erfolg dabei darfst Du Dir jedenfalls erst dann versprechen, wenn Du das fragliche Export­land in seinem Bedarf, seinem Wohlstand, seiner Ge­schmacksrichtung, seinem Klima, seiner Sprache und sei­nen Verkehrsmitteln, wovon die Art, die Ausführung, das Material, die Ausstattung und die Verpackung der zu exportierenden Ware abhängt, genau studiert hast. Des ferneren, wenn Du über eine genaue Kenntnis der im Wettbewerb tretenden Konkurrenz und ihrer Fabrikate, ihrer Vorzüge und ihrer Mängel verfügst, um die ersteren erreichen oder übertreffen, die letzteren vermeiden zu können. Dann musst Du aber auch die betreffenden Zoll-, Transport-, Versicherungs- und Kommissionsverhältnisse, sowie die Landeswährung und landesübliche Regulierungs­weise kennen und schliesslich auch, behufs Sicherung des Eigentums, mit den Gesetzen und Rechtsschutzmittein des Exportlandes vertraut sein. E = Exporteur: Bedenke immer, dass nur eine ver­hältnismässig geringe Anzahl von Fabrikanten in der Lage ist, ohne den Exportkommissionär den Export für sich nutzbringend zu organisieren. Die Mitarbeit des Ex­porteurs ist für Dich geradezu notwendig, willst Du nach denjenigen Ländern und Orten exportieren, die zunächst unlohnend oder unerreichbar für Dich sind; ferner bei dem Verkauf Deiner Erzeugnisse an solche ausländische Firmen, welche alle nur denkbaren Artikel führen, vom jedem einzelnen jedoch nur geringe Mengen beziehen können, sowie last not least nach industriell sehr hoch entwickelten Ländern, wo das Konkurrieren nur dadurch ermöglicht wird, dass für jeden einzelnen Artikel, ja, für jede einzelne Nummer eines solchen, die leistungsfähig­sten Quellen herangezogen werden. Also, wohl überlegt! (Fortsetzung folgt). Der Weg zum Reichtum. _ Aus dem Tagebuche eines Lederfabrikanten. — (Schluss,) Der ausländische Lederfabrikant erzieht seine Kin­der seinem Betriebe. Dort kommt es nicht vor, dass der Sohn des Fabrikanten Dozent an einer technischen Hoch­schule, Arzt, Advokat etc. wird — er wird in erster Reihe beim eigenem Betriebe verwendet. Und er lernt und voll­führt jede Arbeit von der Weichung bis zur Zurichtung der Leder, wie jeder beliebige Arbeiter. Dann erst ge­langt er in die Kanzlei. Und auch hier beginnt er mit der Registrierung der Kopierbücher bis hinauf zu den Salda-Conto. Dann absolviert er die Gerberfachschule, erlernt die Lederchemie und bildet gründlich seine kom­merziellen Fähigkeiten aus. Der Weg zur Endstation ist, wie wir sehen, schwer und lang. Und dann beginnt erst die eigentliche Arbeit: das grosse Werk der Konservierung, der Erhaltung des erworbenen Vermögens. Denn der Amerikaner ist der gleichen Ansicht, wie die jüdischen, oder armenischen Kaufleute vor Jahrtausenden: es ist leichter ein Vermö­gen zu erwerben, als es zu erhalten. Über dieses Evan­gelium, über diese Bibel müssen wir eifrig wachen. Denn wie schwer es war, das Endziel zu erreichen, den hohen Berggipfel zu erklimmen, ebenso leicht ist es von dort infolge einer Unachtsamkeit in die Tiefe zu stürzen! Und dann ist die einmal errungene individuelle Selbständig­keit für immer dahin. Dann kommt der Abgrund, die Schlucht . . . Firmennachrichten. Budapest. Isidor Schwarz Häute- und Lederwaren Geschäftsinhaber (V., Csáky-gasse 16) prot. Budapest. Fleischhauer £ederfabrik A.-G. Das Zeich­nungsrecht des Direktionsmitgliedes Dr. Desider Posch wurde eingetragen. Budapest. Produktions-, Verwertungs- und Slohsioffe- FBesorgungs-Genoss. der JCederverarbeiter, Riemer, Sattler, SKoffermacher (IV., Kecskemétigasse 2) prot. Direktions-

Next