Textil, 1931 (11. évfolyam, 1-26. szám) - Magyar Textiltechnologusok Lapja, 1931 (12. évfolyam, 1-10. szám)

1931-01-03 / 1. szám

16 TEXTIL gestellten und Beamten belasten würde, deren Lebensstandar 1 bei den jetzigen Verhältnissen kaum herabgesetzt werden kann. Sollte es aber trotzdem gelingen, das Steuerplus durch die Angestellten bezahlen zu lassen, so bedeutet dies eine Hera!» Setzung ihrer Bezüge, ohne dass die Unternehmungen etwas davon haben werden. Die Gagenreduktion, die für die Unter­nehmungen die letzte Reserve in schlechten Zeiten bedeutet, wird also vom Staate für den Steuersäckel durchgeführt. Den neuen Steuerlasten gesellt sich ganz stilgemäss die in den letzten Tagen durchgeführte Verteuerung der Post und das Telephons zu. Die Tätigkeit der auf den Export angewiesenen Unterneh­mungen wird sehr erschwert. Bei ständiger Abnahme der Rohmaterialpreise und andauernder Weltwirtschaftskrise wird die Aufnahmefähigkeit der Auslandsmärkte immer geringer und es ist zu beführchten, dass die ungarische Industrie nicht 'fähig sein wird, jene schönen Erfolge, die in den letzten andert­halb Jahren erreicht wurden, im selben Masstabe zu behalten und so müssen die nächsten Aussichten der Textilindustrie als ungünstig bezeichnet werden. 3. Januar 1931. WAS SOLL DER SPINNER UND WEBER AUS DER MECHANIK WISSEN ? Von Dr. Oscar Thierihg, Oberdirektor für Gewerbeunterrichl. Professor am Polytechnikum a. D. (Fortsetzung.) 14. Beispiel. Wie gross ist die Reibung eines 250 g. schweren Schützen auf der Ladenbahn, wenn der Reibungskoeffizient f = 0.25 ist? Hier ist der Normaldruck gleich dem Gewichte des Schützen sodass: R 0.25 . 0.25 0.0625 Kg 62.5 g ist. 12. Beispiel. Ein hölzerner Streichbaum von 2500 mm. Länge und d =z 106 mm. Durchmesser wird von den Kettfäden mit 165 Kg, belastet. Wenn E 10.000 Kg cm- ist und das Trägheitsmoment 3217 cm4 beträgt, wie gross ist die Durchbiegung in der Mitte? f P‘ 8- & _ 165- 5- 250 3- = 1 mm. r — 1. E 381 ~ 384, 3217. lü 4 Bei grösserer Durchbiegung wird die Spannung der Kettfä­den in der Mitte des Webstuhles geringer, als auf beiden Seiten, was für das Aussehen des Gewebes unvorteilhaft ist. Statt eines hölzernen Streichbaumes wendet man in solchen Fällen besser einen gusseisernen an. Bei Torsionsbeanspruchungen gilt folgende Gleichung: M . 0 wo M das verdrehende Moment, Jp das auf die Axe des r ' Querschnittes bezogene sog. polare Trägheitsmoment der Quer­schnittsfläche, r den Abstand des am meisten von der neutralen Längsaxe des Stabes entfernten Punktes bedeutet. 71 Für kreisförmige Wellen vom Durchmesser d ist: M=--- d3fy ln 0.2 d3; beträgt die zulässige Spannung: t; = 120 Kg cm“, so ist M 24 d3 und bei bekanntem M kann man d berechnen. 13. Beispiel. Wie gross soll der Durchmesser einer Webstuhl­hauptwelle sein, wenn das Gewicht der schwingenden Lade 100 Kg., der Kurbelradius der gekröpften Welle 120 mm., ihre Tou­renzahl 180 Min. ist? Die Umfanggeschwindigkeit der Kurbel­kröpfung ist: v = 2Tnr = 2- °'12 3^- 180 = 2.26 m. 60 60 . .. . • • Wenn die grösste Ladenbeschleunigung: p 1.20 ---- ist, so ist r 2*2q2 p = 1.20 - 51 m/sec. Das Moment der Kraft ist: mpr — pr = 51 . 0.12 6200 Kgcm. Aus: 6200 = 24 d3 folgt d — 60 mm. c) die Widerstandskräfte oder Reaktionen haben für Textil­maschinen nur insofern Bedeutung, als sie mit baulichen Elemen­ten verknüpft sind, bei Lagern, Tragbalken u. sw. d) Die Reibung verzögert und vernichtet einerseits die Be­wegung und ist daher ihre Verringerung für alle Textilmaschinen, hei denen Wellen, Zapfen, Spindeln, Spulen u. sw. Vorkommen, von grösster Wichtigkeit. Anderseits dient sie zur Hervorruf uni; von Bewegungen bei Seil- und Riemenantrieben, Friktions-Kupp lungen und Rollen. Manchmal wird die Bewegung mit Hilfe der Reibung geregelt, wie bei Reibungsbremsen, beim Führen der Garne über Reibungshindernisse u. sw. In allen diesen Fällen bestimmt man die Grösse der Rei­bungskraft R aus dem Produkte des Normaldruckes N, der zwi­schen den sich reibenden Körpern herrscht und dem Reibungs­koeffizienten f. der angibt, der wievielte Teil des Normaldruckes die Reibung hervorruft, es ist also R f . N. Die Grösse des Normaldruckes hängt von den äusseren Kräf­ten ab, die des Reibungskoeffizienten von der Art der sich be­rührenden Materialien und der Oberfläche, ferner von der Men­ge und Qualität des Schmiermateriales. Gewöhnlich ist / aus Ta­bellen zu entnehmen oder durch Versuche zu bestimmen. Bei Riemen- und Seiltrieb5 Ketten- und Seilbremsen hängt die Reibung von dem Bogen ab, der von dem Seil, der Kette oder dem Riemen umfasst wird. (Fig. 19.) Wenn P die Kraft be­deutet, mit der ein Faden über die Rolle gezogen und Q die Kraft, mit welcher derselbe zurückgehalten wird, so ist: Q Pe fa wo e 2.718 die Grundzahl der natürlichen Logarithmen bedeutet und « in Bogenmass zu messen ist. Der Wert von e f * ist Tabellen zu entnehmen. Die Reibung an der Rollenoberfläche wird durch die Diffe­renz von P und Q überwunden, so dass S — Q — P — P( e /» — 1) ist. 15. Beispiel. Wie gross ist die Reibung, die die Kettfäden beim Gleiten über einen runden Streichbaum erfahren, wenn die Ruhespannung der einzelnen Kettfäden p 15 g., ihre Anzahl 2000, f = 0.33. * 72° — 1.25 im Bogenmass ist. Es ist P = 2000 x 15 30000 g. 30 Kg., R 301 (e o 33.1 25 _ i) : 30 (1.5 - 1) = 15 Kg. e) Die Trägheitskräfte rühren von dem Trägheitswiderstande der Massen her, den sie der Einwirkung von üussern Kräften entgegensetzen. Zum Verständnis derselben müssen wir vor al­lem das sog. dynamische Grundgesetz erläutern. Dasselbe besagt, dass die Beschleunigung p einer Masse m der üussern Kraft P p direkt, und ihrer Masse indirekt proportional, also: p -------. js( Je grösser z. B. die Kraft des Schützensch’ages und je leichter der Schützen ist, desto grösser wird seine Beschleunigung. Dieses Gesetz können wir auch in folgender Gestalt schrei­ben: P mp., die Kraft, die einer Masse die Beschleunigung p erteilt, ist gleich dem Produkte aus der Masse und der Beschleu­nigung. Umgekehrt können wir das Produkt mp als Trägheitskraft bezeichnen und meinen damit jene Widerstandskraft, die die träge Masse der Kraft gegenübersetzt, die ihren Bewegungszustand ändern will. Für die Schwerkraft ist P gleich G, d. i. dem Gewicht des Körpers, g — 9.81 in. und die Gleichung geht über in: G mg, G resp. m = ------. , g (rortsetz tng folgt.) Fig. 19. Seilreibung übeQRoIle.

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