Banater Deutsche Zeitung, August 1925 (Jahrgang 7, nr. 171-195)
1925-08-01 / nr. 171
a . - . - - - - SAwäbische Volkspresse 4 in Zegeserreis: Yniemb gengjährig 780, Halbjähris 399, vierietjäh en ern im Semerser 2 Lei .* RAmusland ganzjährig 7 Dollar ® Bairecki an 3 Dei 748 150 und en Sgriftieitung verd V Daowaitunge Ermessas, Stadt, Denisches A: Feryspreiher Br, 14150 s Erscheink täglich 3 Uhr nachmittag TEE RETTET ER KSRADER HOWIEIEG IESE ISAK 5-2 GEHIRN En No. 171 ET RT Von Professor Aurel Dalofitwrirg" Die Erörterung der allgemeinen Teuerung hat den Kreisen der Bevölkerung einen derart breiten um eingenommen, daß es nicht uninteressant ist, ses ökonomische Problem mit seiner Vielseitigkeitein Analyse zu unterziehen. Die Teuerung schreitet fhaltsam fort, und nichts und niemand scheint halt gebieten zu können; namentlich der mittelinder zeigt eine fortwährend steigenderen Viele hat die zentrifugale Gewalt des laufenden Teuerungskreisels aus der Bahn geworfen und es ist eine traurige Tatsache, daß der Lebensstandard des Mittelstandes immer tiefer sinkt.Die modernen Krisen und die Störungen im wirtschaftlichen Leben werden heute durch ganz neue Umstände bedingt. Der Tiefstand, den unser Leu erreicht hat, ist sicher nicht die einzige Ursache der Teuerung, aber dennoch eine der wesentlichsten. Die Valutanot wurde durch die Störung der Güterproduktion während des Krieges hervorgerufen. pet verarmt. Im Frieden haben Millionen Die von ein Jahr für Jahr und Tag für Tag ununterarbeitet, während im Kriege, „Zähre hinund Wien ‚von pause! in der ganzen Zahl von Zwischenhändlern und durch die industrielle Kartellierung, die unter dem Schutze der unsinnigerweise aufgestellten Zollschranken durchgeführt wurde. Die weitaus wesentlichsten Ursachen der Verteuerung des Lebens sind die Wandlungen in den Methoden der Produktion und in der Festlegung der Preise. Der Krieg hat nämlich den industriellen Mechanismus in ganz Europa in Unordnung gebracht. Einem ökonomischen Nationalismus nachgebaut, wer „sich mit dem politischen Nationalismus verschwor, begannen wir selbst alles bei uns im Lande zu produzieren. Diese mit großen Kosten geschaffenen künstlichen Industrien mußten weiter bestehen. Das war nur mit Hilfe des Staates möglich, der Staat hat Zollihrer Ziele Die gefunden Industrien, die teilweise schon vor dem Kriege natürlich angeschlossen. Bei der Festsehung von Höcstpreisen er tatsächlich nachgegeben und willigte in hohe Pavife ein, die von den zur Erreichung soalierten Interessenten verlangt wurden. bestanden, haben sich der Partie , gaben sich große verwaltungstechnische Schwierigkeiten, deren Ueberwindung bei uns nicht gelungen ist. Es ist auch nicht zu Übersehen, daß die Festsehung von Höchstpreisen an der Landesgrenze Halt machen mußte und daß sie gegenüber der Einfuhr versagte. Während die Regierung für die Industrie gewissermaßen den Protektionismus schuf, indem sie hohe Importzölle festsette, die Einfuhr billigen Ausfuhrkapitals erschwerte, die Steuern an Zahl und Umfang vergrößerte, ging der Staat mit gutem Beispiel voran. Der Staat hat den Tabak um mehr als das Doppelte verteuert, er hat die Bahntarife um ein Beträchtliches in die Höhe geschraubt, er hat Steuern, Taxen, Porto, Zoll, Gebühren ausnahmslos um 100 Prozent erhöht. Die Kommunalverwaltung ahmte das Beispiel getreulich nach und erhöhte ihrerseits alles: von der u 2 bis zur Tramway. Aus dieser wirtschaftlichen Not gibt es zwei Ausgänge. Einmal den Wiedermitbau. Dazu gehört Arbeit. Es ist erforderlich, daß wir nicht nur ebensoviel arbeiten wie früher, sondern mehr, und daß nicht ebensoviel verbraucht wird wie früher, sondern weniger. Bei uns bildet die Landwirtschaft die Grundlage des Reichtums des Landes, und lebt der größte Teil der Bevölkerung von Landwirtschaft, weshalb die „Ernte die wirtschaftlichen. Wer IEhn Belener Teuerung FB anzweifelhaft muß. Die Ursachen der Bil, risch zu bestrafen, wird unser Wirtschaftsorganismus immrfort fränkeln und demzufolge die unausgeseßte Verteuerung der Lebenshaltung kaum eingedämmt werden. Durch Schaffung günstiger Exportbedingungen müßte man die inländische Valuta stärken und müßte auch den Wucher herzhaft und energisch bekämpfen. Dieses grauenvolle Hebel, das seit Kriegsende am Körper der Menschheit nagt, müßte beseitigt werden, denn es gilt doch, den Schwachen vor dem völligen Ruin zu schüßen. Um all diese Ueberstände im Wirtschaftsleben unseres Landes zu beseitigen, brauchen wir in Rumänien Staatsmänner, die Sinn für das allgemeine Wohl haben und dabei an die eigene Person vergessen. Weiters benötigen wir eine politische und ökonomische Annäherung der Völker und den nicht durch Zollschranken beschränkten freien Handel. In diesem Falle wird sich doch ein Abklingen der bisherigen hohen Preise zu vollziehen beginnen. Wie gelangen die Beschwerden der Minderheiten zur Verhandlung ? Aus Genf wird über den Vorgang bei der B Verhandlung von. Prishiverden € ein wichtiger; a der Preise. Die Gewebe 5 Werk Datzer . 07] NE der jahr, Be EEE der Produkten a Gütern ist eine Massenarmut eingetreten und das Zeichen dieser Not und Verarmung war das Sinken des Geldwertes. Nachdem die Gütermenge geringer wurde, war die Form des Wirtschaftskampfes um die Güter die Erhöhung Steigerung der Preise verlangte immer mehr Zahlungsmittel. Je weniger Güter erzeugt wurden und je mehr Papiergeld in Zirkulation kam, um so, weniger inneren Wert besaß dieses Rapier. Die Kursschwankungen machten den Verkehr So dem Auslande und die heimische Arbeit für den Export so gefahrvoll, waß diese dabei nicht nachhaltig gedeihen vermochten. Jede solide kaufmännische Halbstation hörte auf, und es trat die Börsenspekulation an die Stelle. Das unverhältnismäßige Ansteigen des Lebensmangelhafte Organisation der Märkte, dann durch die übergroße standard entstand weiter durch die * " hümäirens Faustkafter Sn "Weltmarkt hängt von seiner Exportkraft ab. Dem Ausland gegenüber kommen Maßregeln, zur Verminderung der Einfuhr und Steigerung der Ausfuhr, in Frage. Dabei kann es sich nur handeln: um die Verminderung der Einfuhr von Luxusgütern und Vermehrung des Vieh- und Getreideexportes. Die wichtigste Aufgabe ist die Stabilisierung unseres Geldwertes. Danach ergibt sich das Problem einer Hebung der Valuta. Ferner ist es nötig die Kreditwirtschaft auszubilden, welche die Vereinigung von Kapital zur Erweiterung der Produktion im höchsten Maße ermöglicht. Die Kreditgewährung beruht auf dem Vertrauen, daß der Schuldner zahlen kann, zahlen will, gegebenenfalls, daß er zahlen muß. Die Voraussehungen einer allgemeinen Verbreitung von Kreditgeschäften sind zunächst vorgeschrittene Vermögensbildund und entwickelte Produktionstechnik, ferner entwickelte Rechtseinrichtungen. Hier liegt auch der Schlüssel zur Erlangung von Auslandsdarlehen. Der große Preisaufschlag, der beim Absaß von Waren in unserem Lande gemacht wird, ist auf das hohe Risiko zurückzuführen, das wegen des Mangels ausreichenden richterlichen Schußes unvermeidlich ist, Je mehr die Kultur sich entwickeln würde, um so bedeutsamer wäre der Produktionskredit. Hingegen müßte der Konsumtionskredit hierzulande abnehmen, denn der Schaden für die ganze Volkswirtschaft liegt darin, daß der Verbrauch dem Erwerb vorauseilt, daß des Publikum sich daran gewöhnt, schon zu verzehren, was erst in der nächsten Zeit erworben den soll, womit die Gefahr vorliegt, daß mehr werverbraucht, als nachher bei ungünstigen Konjunkturen verdient wird. Derart erweist sich der Kredit als ein zweischneidiges Schwert, welches von leicht verwundet, der es nicht zu handhaben versteht, dagegen denjenigen unterstoßt, der den richtigen Gebrauch davon Bei Man soll nicht den Genuß „ohne Arbeit feiern Es ist unerläßlich für den Abbau der Teuerung das öffentliche bazillus zu befreien. Wenn unser Land nicht den ernsten Willen beimndeben vom Korruptionen wird, mit dem Backschisdhsystem gründlich aufzuräumen und Malversationen in den Aemtern exempladreigliedriger Anafehiikmanöver wie Berschwerden der Minderheiten zuerst behandelt und geschäftsordnungsmäßig für die Rätsigung vorbereitet. Es ist klar, daß dieses kleine Kollegium in der erdrückenden Mehrzahl der Fälle in Wirklichkeit die Entscheidung fällt. In Der geheimen R Ratsfigung vom 10. Juli wurde nun beschlossen, daß in bestimms=ten Fällen den Vorsit in diesem Ausschuß, nicht der amtierende Ratspräsident, sondern der Präsident aus dem vergangenen Jahre führt. Diese Fälle sind, wenn der amtierende Präsident selbst Vertreter eines Staates ist, dessen Mehrheit ethnisch dem gleichen Volk angehört wie die betreffende Minderheit. Ein Ratsmitglied, das diese Bedingungen erfüllt, kann auch als einfacher Beisiker dem Ausschuß nicht angehören. Nach der Ansicht dem Völkerbund nahestehender Kreise richtet sich die Spike des Beschlusses offenbar gegen Deutschland. Damit rechnend, daß Deutschland früher oder später ständiges Mitglied des Rates sein wird, hat der gegenwärtige Rat -- gewiß auf den Wunsch derjenigen Staaten, welche bedeutende Minderheiten haben -- Deutschland ein für allemal von der Teilnahme an der Minderheitenkommission und hiemit davon ausgeschlossen, daß Deutschland im Interesse der in einem der Nachbarländer befindlichen veutsgen Minderheiten in der Minderheitendreierkommission das Wort erheben kann. Auch diese neuen Bestimmungen beweisen, einen wie geringen Wert in der Praxis diese Minderheitenklauseln haben, welche aber die den Frieden machenden Mächte gewährleistet und die interessierten Staaten in ihre Gesetze aufgenommen haben. Hinsichtlich der Geltendmachung der Minderheitenrechte halten wir auch heute noch bloß bei der theoretischen Erörterung der Frage. Eine eben solche nicht uninteressante, aber leider keine konkreten Ergebnisse versprechende Debatte hat auch in der Warschauer Generalversammlung der Union der Völkerbundliga stattgefunden. Auf der Tagesordnung der Generalversammlung war auch die Frage einer genaueren Präzisierung des Verfahrens bei der Beurteilung der Minderheitensachen. Diesfalls kamen zwei Vorlagen vor die Vollversammlung. Die eine, verfaßt und vorgetragen von dem Budapester Universitätsprofessor Ruf zum Sängerfest am 1. und 2. August in Temesvar hin vomn berichtet: r £ Vorsik des ei Bach. * -