Banater Deutsche Zeitung, Januar 1928 (Jahrgang 10, nr. 1-24)
1928-01-01 / nr. 1
| RER Unsere Volksschule Hans Es ... Lebt sie? Und zeugt, in imen ihr was deutsch ist? Deutsch in zweifacher Hinsicht: der Sprache R sorgenschiwwere gelangen: von der nachfolgenschwerer Wirklichkeit. Für uns Splittervolk Re jals bestimmender Bedeutung. Vom Besitz deutscher Sprache und deutschen Geistes, d. h. der deutschen Seele, hängt unser Sein ab, Sein ist eigentlich Wachsen und Werden, stand der Stillist schon Rückgang. — Die Volksschule ist unser Gradmesser für das Wichtigste: für die Zukunft, für das Werden unserer Zukunft. Lebt in ihr der angestammte, mit dem deutschen Volke gemeinsame Geist und wirkt in ihr edelste und wahrhafteste, d. deutsche Seele? Diese Fragen rühren an die Wurzeln und an den Pulsschlag der Zukunft, darum zwingen sie auch gebieterisch zu rückaluloser, aufrichtiger Antwort. Und fordern auf zu strenger Selbstprüfung. Niemand nehme die vielleicht etwas herbe Wahrheitsliebe übel auf. Wir stehen nicht nur an der Wende eines Jahres, sondern müssen auch zur Wende in VolkserAußenzur Innenarbeit. Und da muß sich nun so mancher Verantwortlicher unserer Schule betreffend, manchmal mit Recht, öfter aber mit Unrecht fragen: „Steht es denn nicht günstig mit meiner Schule? Wer trägt die Schuld?“ — Wenn wir es bisher zugaben, viele Schulen seien der Sprache nach undeutsch, jo beschuldigten wir stets nur die Regierung und mahnten zur Einkehr und Einsicht. Selbstverständlich mit vollstem Recht. Wir betrachteten niemals die Kehrseite der Münze: unseren eigenen Anteil an der Schuld! Seien wir nur aufrichtig mit der Antwort: Boten alle Gemeinden ihre gesamte Kraft auf, ihre konfessionele Schule zu gründen oder zu erhalten? Wollten sie nicht schon so manche aufgeben mit Berufung auf finanzielle Schwierigkeiten und dergleichen. Aber hatten die Ahnen nicht hundertfachz Armut und Not zu erleiden, und erbauten und erhielten troßdem mit heute kaum glaublichen Opfern Kirche und Schule als die Biegestätte der Seele?! Warum? Weil sie den klaren Blic für die natürliche, große Linie noch nicht verloren hatten, weil sie krankhafter Materialismus noch nicht betörte und wußten, daß vor Memana “ ar Pflegestätte der Seele Geist „ 4 un ] 1 d. ternde ao< genießen. Sie stellten die Seele über der Marger, den Geist über Dienenden, Volkstum und Glauben über Geld und Gut; sie streuten den richtigen Samen. — Und ein anderes, was müssen wir sagen über die vielen Lehrer konfessioneller Schulen, die weit über die Bestimmungen des Gesetzes hinaus der Staatssprache zulieb in liebedienerischer Absicht die eigene Sprache, die Muttersprache vernachlässigen, manchmal ganz verdrängen? Trobdem sie wissen, daß man ihnen nichts antun könnte, weil sie gesetzmäßig handeln würden, wenn sie mit dem fremdsprachigen Unterricht erst in der dritten Klasse beginnen und mit Ausnahme der vaterländischen Geschichte den gesamten Lehrstoff in der Muttersprache lehren würden. Merken sie nicht, daß sie Geisttötung treiben, wenn sie zur Seele des Kindes nicht in ihrer Sprache sprechen und die Seele des Kindes sich nicht nach den angeborenen Lauten formen lassen? Fühlen sie nichts von dem geistigen Martyrium der Kleinen, das sie anklagten. Die Staatsschullehrer sind aus der Kurzsichtigkeit der Behörde heraus wohl viel schwieriger daran sind troßdem: so manches könnte besser sein, wenn unbedingte Treue zu sich selbst und Bindung zum Bruder des eigenen Volkes Selbstverständlichkeit wäre und Nahen und Mut stählen würde, nur zum Ertragen feiner und vorübergehender Nicht mehr soll verlangt werden. Unbequemlichkeiten. Und man Sprache nicht immer um Das sind siehungsarbeit - 3» HE Fragen - im fähig sind, EM = mD h. die 7 5x 1ven, vier -Radikotamen am heute: 4 „„Vanaier Deutsche Zeitung“ Sonntag, von 1. Jänner 1928 Der Mieterschuß wird nicht Die Meldungverlängerung des Miete rus Bukarest wird gemeldet: Ein Czernowißer Blatt meldete kürzlich, daß der Bürgermeister von Czernowitz. fanden den Beschuß des Gemeinderates, in dem die Verlängerung des Mieterschußes verlangt wurde, dem Justizminister Stelian Popescu unterbreitete und daß der Justizminister erklärt hätte, er werde unter seiner Anleitung an einem Gesetzentwurf zur Verlängerung des Mieterschutes gearbeitet. „Universal“, das Blatt Stelian Popescus veröffentlicht zu dieser Nachricht eine Erklärung, wonach die Meldung des Czernowitzer Blattes aus der Luft gegriffen ist. Der Justizminister hat mit dem Bürgermeister von Czernowig nicht über die Frage des Mieterschuges gesprochen und im Justizministerium wird gegenwärtig feinerlei Gesetzentwurf in Angelegenheit des Mieterschußes vorbereitet. Auf Grund der Erklärung im „Universul“ wird in den Bukarester Blättern die Meinung vertreten, daß die Regierung die Frage des Mieterschutzes als erledigt ansieht und das gegenwärtige Gesetz, durch das der Mieterschutz bis 1. Mai 1928 verlängert wird, keinesfalls prolongieren wird, verlängert “über die Vorbereitung eines Gesetzentwurfes) zur rschtiges wird vom „Zusiizminier - dementiert ce: = DEHEGTASEGDE ADE BASESESSEGGOEDE CS ESSRECHDSISAUSEE Die Ansichten des italienischen Diktators über die Ehe Die Familie ist der Granitfels, auf dem allein ein mächtiges und gesundes Volk erstehen kann. Die Nation, die ihr politisches und des Leben auf korrupter Moralgestellchaft herrichtet, und die Heiligkeit des Familienlebens ableugnet, wird und sind untereinander gleich, aber jeder muß seine besonderen Pflichten erfüllen, Disziplin halten, zu Gehorsam und Opfern fähig sein, auf denen die Familie basiert. Das sind die Lehren. Wie die Leiter eines Volkes, so haben im Familienleben Gatte und Gattin schwere Krisen zu bewältigen, über die man nur mit Opfern hinauskommt. Eine Ehe darf nur geschlossen werden, wenn ihr der feste Entschluß voraus geht, auf der langen Lebensreise vor keinem Opfer zurückzuschieden. Wenn die Ehe so aufgefaßt wird, so kann sie nicht nach der augenblicklichen Laune des Mannes oder der Frau gelöst werden. Sie sind für das Band, * “ngeganaind, und das von Staat und en “tique gehadigt wurde, verantwortlic &. eye von Gott geweiht und vom Staat besiegen ist, so können die beiden Partner nicht mehr von der Partnerschaft zurück, denn diese Partnerschaft ist ein Teil der umfassenderen Verbindung, die wir Staat nennen. Staat und Kirche sind sich darin einig, daß ihnen die Entscheidung darüber vorbehalten bleiben muß, ob Ehegatten auseinandergehen dürfen, geradeso, wie von abhängig ihrer Entscheidung das Eingehen der Ehe ist. 3 venz In der zivilisierten Welt herrscht heute die Tenvor, die Ehe als eine Bindung auf Zeit anzunehmen Immer mehr nimmt die Zahl der Männer und Frauen zu, welche die Verpflichtung, die sie eingegangen sind, zu lösen versuchen, und mehrere Länder haben ganze Gesetzbücher herausgegeben, um diesen Bruch der übernommenen Verpflichtungen zu erleichtern und rechtmäßig erscheinen zu lassen. A. Gegenwärtig ist dieses Laster der leichten Ehescheidung zu einer Bedrohung der Zivilisation geworden. Amerika ist dabei am meisten schuld. Es ist eine Modesache besonders bei den Wohlhabenden in Amerika, England und Frankreich, den heiligen Chebund zu zerstören. ER 5 Die Italiener sind das moralischeste“ Volk der „mi / in Italien gewinnt die Unsittlichkeit Welt, aber auch Jan Bode, „und darum habe ich beschlossen, venen, die die Unverletlichkeit der Familie antasten wollen, zu sagen: „Ich erlaube es nicht“. In der Unmoral, dem Wunsch, neue Geschlechtsbindungen nach der Laune des Augenblicks einzugehen, liegt der Grund zu diesem Verbrechen an der Ehe. Die Sucht, im geschlechtlichen Leben nach Abenteuern zu suchen, wird durch die Scheidungsgesetze sanktioniert und nicht mehr also unmoralisch oder verächtlich angesehen, und ES ist für den Staat, den Hüter des körperlichen geistigen Wohlbefindens der Bürger, zu einer Notwendigkeit geworden, die Auflösung der Familie zu verhindern. € Ach merd „eheliche Unirue einem Verbrechen stempeln, d w EE / << HIS zum 4 lebenslänglichem Gefängn eden soll. Auf diese Weise wird dieyz««.. Ar Unsittlichkeit eingedämmt werden. Es verlegt mich in tiefster Seele, wenn ich in ausländischen Zeitungen lese, wie Gatten und Gattinnen sich gegenseitig der Untreue beschuldigen. Mir erscheint es als ein unmöglicher Zustand, daß die, die der ehelichen Untreue beschuldigt werden, in der sogenannten guten Gesellschaft als Helden und Heldinnen gefeiert werden. Der laue Ausdruck „Untreue“ soll in Italien nicht zur Anwendung gelangen. Die italienischen Gerichte werden das Verbrechen mit seinem wirklichen Namen — Ehebruch — bezeichnen und es als solchen bestrafen. Die vielen Scheidungen bedrohen die Zivilisation Amerika und die Reparationen New“ember. Das Schakamt der Vereinigten“ Fentlicht die Aufsehen erregende Erkläre Vereinigten Staaten entschlossen sind, ih, ft, daß zwischen dem Neparativen interalliierten Schulden kein galten = werden dürfe, unentwegt festzubring Steinen Umständen eine Verbindung wischen diesen beichen Fragen zu dulden. Protestnote der deutschen Regierung an das Prager Außenministerium Über die Honorierung der Marsprioritäten Prag, 30. Dezember. Die deutsche Regierung hat tschechoslowaksche Außenministerium eine Protestnote gegen das Gesetz über die Honorierung der Markprioritäten gerichtet, in der die deutsche Regierung ihr Befremden darüber ausspricht, daß die tschechoslowakische Regierung entgegen früheren Abmechungen den Gesetzentwurf vorgelegt hat, ohne vorher mit den Gläubigern zu verhandeln. Die (Ein - Reparationskommission "gesehen werden, weil können sie je Schuldenquoten auf die "hatte. Die Repara- 4 Treuhändler für Man ständig für die 2. Nach den gelld-nur im Ein- Abgezahlt werget man. Gegen das Gesetz an das - j|Die Nationalzaranisten rüsten zum Kampfe Bukarest, 30. Dezember. Laut „Bolition“sol | sen „die Nationalzaranisten entschlossen sein, falls die poliziische Krise ims März nicht in ihrem Sinne gelöst sein sollte, zum Zeichen des Protestes an den im März und April stattfindenden anläßlich des zehnten Jahrestages Erinnerungsfesten des Anschlusses Bessarabiens, respektive Siebenbürgens, sich nicht zu beteiligen. Vulkanisierwerkstätten- Einrichtungen. Komplette Sämtliche Spezialmaschinen, Werkzeuge, Rohgummi, +4. 1 gummierte Deckenstoffe a den ad TE liefert ab Lager |NG..B. MILL'AN, Bycaresi! Str.. Acadamiei 39 (ah Hotel Excelsto“' X. rm a R“ m" * Gewirfte N.E, Danie! r ‘ ı - S