Banater Deutsche Zeitung, März 1928 (Jahrgang 10, nr. 49-75)

1928-03-01 / nr. 49

m - - - : - - - 3 Es - EE Bezugspreis: Inla und monatlich 90 Lei. -­­ Zustellung F - 777 Da Sup Ba “2 3 Te Er Eur D-4­. won Rob. Di. Gen. PT. T. Ne. 43304, 1927. 10 Lei monatlich. m 0 Ba 3 Cumra TH Seutit din lerea de la ­in, vigoare de taxa postalä art.» 19 Martie 1904. inArdeal Dr Musenl Asoriatiung & ee 4 Sidi SchFiletz808 und Verwaltung Fenspeehet ?: Särtftleitung iel tüglic 4 Tempnewar, Stadt, Deutsches DHSaus, Nr. 14­­ 18, Ur nachmittags 7 . Verwaltung außer Sonn­­und 10. Jahrgang . in TemesSwae Nr. 4­­66, Ausland mann Geldeine März 1928 Feiertagen. Mr..49 2 Die Vertreter unserer deutsch-schwäbischen Volks­­gemeinschaft hielten in Angelegenheit der vielen Kla­­gen über die im Zuge befindlichen Steuerbe­messungen eine Besprechung. Es wurde mit konkreten Daten festgestellt, daß anstatt einer Revision und Herabseßung der vorjährigen unerschwing­­lichen Steuern in den meisten Fällen neue Erhö­­hungen vorgenommen werden. Auch werden Methoden angewendet, welche we­­der eine gesetzliche Grundlage haben, noc­he im Ge­­brauche waren. Leute z. B. die ihre Bestätigung (adeverinta) über das ungerechte Steuerbe­kenntnis nicht vorweisen künnen, werden unge­­setzlich bestraft, während doch der Finanzbeamte den Befenntnisbogen vor sich haben sollte, wenn nicht wie verlautet nanzadministration — viele Steuerbefenntnisse in der Fi­­gegangen wären.­­ Ansgelsste Vertrauensleute wurden nicht ein­­berufen, sondern durch willfährige Leute ersetzt. Man s ni si­c-aufrieden wir und ar I 2. .. Der Ministerpräside­­ hae tafeiten bei DEN MNT bee fchaft, an ven Ministerpräciventen Vintila Brati­­preffioniert die verloren mung, indem man sie mit der läßt ihnen seine Zeit, sich Daheim betreffs einer ev2:1. vielen Appellation­ zu beraten usw. Bauernhäuser mit weniger­ als 3 Zimmern wer­­den ungesetlich besteuert. Von der Appellation hält man unsere Leute mit der Drohung zurück: „Es nuit sowieso nichts, Heber zahlen, nur nicht appelliere!“ Die Steuer der städtischen Häuser wird oft bis zu 59-60 Prozent des „ausgewiesenen Erfol­­ges, wirunier sogar über denselben bemessen. T153- dem daß schon im vorigen Jahre viele Gewerbetr­i­­bende dem Gewerbeschein entsagt haben, 12:1! sie die Steuer nicht zwvingen, und die Zahlungs­ t­­­­fähigkeit und Konkurse der Geschäftsleute täglich 2::- . nehmen, werden die Steuern noch erhöht, anstatt 97: Wirschaftsfrisis entsprechend herabgesetzt 31 werden. Mit fünfteten Daten wurde nachgewiesen:, waß die Steuerbemessung zu­ungunsten der Min:­­­­ :­derheiten parteili­­­­­­­­­­­ :­. Steuerpflichtigen zur Zustim­­m gerecht Besteuerten auf, sich mit ihren font­ nm wahrheitsgetreuen Beichwerden und Angaben u: uövertreters bedroht. Man nöligt ihnen die schrift“ | Ins Deutsche Haus zu menden, wo sie gesammelt uns Erklärung „sunt multumit“ er „en | der Deutschen Parlamen­tspartei zur Verfügung ge. Die allgemeinen Klagen gegen das schonungslose Vorgehen des hiesigen Finanzadministra­­tor M­eo­dean­u nötigen die Deutsche Partei von Temeswar und Temes-Torontal, bei Ew. Exzellenz um dringende Abhilfe zu bitten. Unser Volk gibt dem Staate bereitwillig was ge­­recht und möglich ist und hat seine Steuerpflicht stets pünktlich erfüllt. Aber seitdem Nedeanu in Temeswar wirkt, werden die geseblichen Beweise wie Geschäftsbücher und Mietverträge nicht berücksichtigt. Die ausgeworfenen Steuern sind unerträglich. Bauernhäuser mit weniger­­ als drei Zimmer werden besteuert. Häuser in der Stadt werden oft bis 60 Prozent der Miet­­erträgnisse und darüber mit Steuern belegt. Viele Gewerbetreibende haben wegen der uner­­schwinglichen Steuer schon voriges Jahr ihrem Gewerbescheine entsagt. Die Zahlungsunfä­­higkeit und Konkurse nehmen erschießend zu. Dennoch wird die Steuer wieder erhöht anstatt herabgesebt. Es liegt nicht im Interesse des Staates seine Steuerobjekte zu vernichten. Bei der Bemessung wird Unterschied gemacht zu Lasten der Minderheiten. Appellationen an das Gericht werden zurückgehalten. Als treue Staatsbürger bitten wir um dringende Abhilfe. Temeswar, den 29. Feber 1928. Banater­.Deutsch-schwäbische Volksgemeinschaftiek i f ) ? - Appellation des Fis- dhet gegenwär­­ | | WR | freiver ‚ | werfungen ausübt, Bu.­­ RE . 4 Die Deutsche Vol­lgesinschaft fordert alle u­­,: eift werden... 422-804 MERE­RERE EISIGER: nit wird um Abhilfe ersucht un­d 0­iie Hochsee Aufsicht über Die Steidt aus­­folgendes Telegramm zu richten: der belannt sich­ auch a­ x a­few - — u. Z Wie die Steuern erhöht­ werden Die Kommissionsmitglieder nicht rechtzeitig von ihrer­­ Betrauung verständigt Bab­enwenweie Mühlled ver Stadt, der an A­delskam­mer oder des Gewerbesyndikats fehlt, ins, einige D i Es gelang uns, einige Daten von den bereits Besteuerten zusammenzutragen. So wurde ein Te- Vor acht Tagen begannen die Steuerkommissio­­n eimwarer - Gastwirt, der voriges Jahr mit 12.000 Lei u­nd vor zwei Jahren mit 4000 Lei besteuert war, neu ihre Tätigkeit, seit acht Tagen sind die steuerzah­­l heute mit 33.000 Lei besteuert. Einem alten Schnei­­lenden Bewohner unserer Stadt begreiflicherweise in­­­dermeister in der Mehala wurde die Steuer von heller Aufregung und seit acht Tagen wird von nichts anderem gesprochen, als von der Steuer, die die vier­ 22.000 Lei auf 30.000 Lei hinaufgetrieben. Ein ge­­genüber dem Hunyadikastell sitzender Schuhputer zehn im Dika­sterialgebäude funktionierenden Kom­­missionen auswerfen, bezahlte voriges Jahr 6600 Lei, heuer 10.000 Lei. Einem Apotheker wurde die Steuer um 100% erhöht. War es Absicht oder konnte es nicht anders möglich sein, aber festgestellt wurde, daß Einem in unserer Stadt allgemein bekannten die ernannten Kommissionsmitglieder erst in Photographen, wurde die SEI IE der legten Minute die amtliche Verständs­­beträchtliches erhöht, weil er zu elegant ge­­gumg erhielten, dass sie sich aweds Gides­­-fseidet vor der Kommission 4404. leistung vor Beginn der nicht sehr reich­­| Einem kleinen Buchdrucereibesizzer wurde die Steuer ten Doc lange Zeit dauernden Arbeit­­ mit 8000 Lei erhöht, einem Gärtnereibesizer mit bei der Finanzadministration einzufinden ha­­t 4000 Lei. Ein armer Vorstadtgastwirt muß heuer ben. Kein Wunder daher, daß ein großer Teil­­ 40.000 Lei bezahlen, obwohl er im verflossenen Jahr­­ der entsendeten­­ Mitglieder die Betrauung­­ bloß 30.000 Lei zahlte. Einem Pferdehändler wurde nicht annahm und jetzt an den Sitzungen nicht­­ ; die Steuer von­ 80.000 auf 90.000 Lei hinaufge­­teilnimmt. Wegen Kürze der Zeit konnte fir­­ schraubt, einem Spenglermeister von­ 12.000 auf einen Ersatz nicht gesorgt werden und so 16.000 Lei. Und so geht es endlos weiter. +56 = -­­ | de | I Bo bleibt die Auslands­­­anleihe ? Daß Rumänien in der langen Reihe von Jah­­ren, die seit Kriegsende verflossen sind, seine Aus­­landsa­leihe zum Wiederaufbau seines Staats- und Wirtschaft­swesens erhalten hat, ist neben verschieden­­artigen anderen Gründen leicht schon dadurch zu er­­klären, daß bei den einflußreichsten Regierungs­­männern unseres Landes, ob sie nunn gerade förmlich an der Regierung wären oder­ nicht, der gute Wille und das eindeutige Streben nach der Kredithilfe des Auslandes fehlten. Die Finanzoligarchie Rumäniens und ihre politischen Platzhalter haben sich Jahre lang in der Illusion gemieot, ihr Kapitalmonopol auf die Dauer ausnügen zu können, ohne mit der Zeit in eine Sochgafse zu geraten. Heute hat sich Die Sachlage geändert. Die jetzige Regierung strebt zweifellos mit allen Kräften danach, eine Anleihe aufzutreiben, um ihre­­ kritische Lage durch Inangriffnahme der wirtschaftlichen Konsoli­­dierung Rumäniens, die von allen Schichten des Volkes­­ adbi­eterisch gefordert wird, zu festigen. Der gute Wille und die größten Bemühungen um eine ausländische Kredithilfe sur­­mm­­naten reichlich vorhanden. Worum seit einigen Me­­ist, das erstrebte rend alle ü­brigen Staaten, wie Durch den W 7 : Ziel trotdem bis heute nicht erreicht worden, t N in Mitleidenschaf­­ | Tt gezogen Fh Mi­ehe inleben Dir ! ‚Die verantwortlichen Leiter unseres Staats­we­­sens haben eine begreifliche und begründete Abnei­­gung dagegen,­­ Rumänien betreffend den Staatskre­­dit nach einem­­ von den „Balkanstaaten“ zugeschnittenen Schema behandelt zu wissen.­ Eine Anleihegewährung an einen Balkan­­staat unterscheidet sich in jeder Beziehung von den Kreditbedingungen, die im allgemeinen den europäi­­schen Kulturstaaten gegenüber zur Anwendung gelan­­gen. Abgesehen davon, daß der Zinsfall, zu dem eine Anleihe an Griechenland, Bulgarien usw. vergeben w wird, stets eine mehr oder weniger große Risikoprä­­mie einschließt und daher höher zu sein pflegt, als der Zinsfuß in den Kreditbeziehungen der Großstaaten zueinander, werden von­­ den Gläubigern­ stets auch Sicherstellungsbedingungen gestellt, die einen Beige­­sc­hmack nach einer Art Vormundschaft haben. Das neue Großrumänien kann man in Anbetracht seiner Größe und seines politischen­ Gewichts als starker Mittelstaat mit Recht darauf Anspruch erheben, auch in Kreditfragen als vollwertiges Staatswesen ange­­sehen zu werden, und im Falle einer Anleiheauf­­nahme­folge Bedingungen zu erhalten, die das Land weder in wirtschaftliche Abhängigkeit von dem Kre­­ditgeber bringen, noch die Staatshoheit verlegen. In der internationalen Finanzwelt scheint bedauerlicher­­weise eine abweichende Meinung vorherrschend zu sein. Es steht gewiß außer Frage, daß das Ausland in mancher Beziehung Durch Falschmeldung und Schauermärchen über Rumänien zu seiner schiefen Einstellung uns gegenüber gelangt ist,­­ es ist aber ebenso gewiß, daß von verantwortlicher rumänischer Seite viel getan, bezw. unterlassen wurde, was die unserem Vaterlande ungünstige Stimmung ge­­nährt hat. j Das rumänische Volk hat nicht weniger Anlaß als die völkischen Minderheiten, sich bitter darüber zu beklagen, daß eine leichtfertige Regierungspotik, das Land im Auslande kompromittiert hat. Wenn heute Rumänien in der zivilisierten Welt ein so großes Mißtrauen entgegengebracht wird, so sind nicht nur die von unseren Regierungen in der Ver­­gangenheit heraufbeschi­worenen Zwistigkeiten mit dem Auslandskapital daran schuld, sondern es rächen sich zugleich­­die der ganzen Welt bekannten Fehler. Der rumänischen Machthaber im Verlaufs ihrer oft skrupellosen Parteiherrschaft, die Behand­­lung der Minderheiten, die Verprügelung der Wäh­­ler, die Verwüstungen der Studentenkrawalle usw. Wir Minderheiten sind weit davon entfernt, solche unangenehme Ruswirkungen einer von uns oft ERDE IE genug empfundenen Bolitit mit Schadeu­­reube zu betrachten, denn wir sind die ersten, die ir. großen Bankiers auf die 172 228 garan Zeganger­ sind, ihr worden waren, Anspruchnahme des zwischenstaatlichen ie ILTIEN . Tangie“ redu, Ji 2 , 5

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