Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1929 (Jahrgang 11, nr. 274-296)

1929-12-01 / nr. 274

- Sonntag, 1. Dezember 1929 Banater Deutsche Zeitung 2 Seite 3 Was ist Odol? ODOL ist kein Mundwasser angenehmes läufigen Sinne, sondern ein Antiseptikum, dessen täglicher Gebrauch uns einen stets reinen und frischen Mundbauch verschafft. Seine stark des­­infizierende Wirkung hemmt die Ent­­wicklung jener Gärungs- und Fäulnis­­erreger, die unsere Zähne häßlich machen. ODOL verhilft uns zu schönen und gesunden Zähnen und damit zu Lebensgenuß und Lebensfreude, im land­­krank und &. >> Tagesneuigkeiten Kalender. Sonntag, 1. Dezember. Katholiken: Eligius. — Protestanten: Oskar. — Griech.-pr.: Pr. Naum. — Juden: 28. Marc. Montag, 2. Dezember. Katholiken: Bibiana. — Protestan­­ten: Aurelia. — Griech.-or. P. Avacum. — Juden: 29. March. Wetterbericht des Meteorologischen Institutes, nur in den lebten 24 Stunden. Maximum: 7.3 Grad Celsius. Minimum: 0.6 Gr. C. Windrichtung: Ost. Windstärke: 2. Tem­­peratur am 30. November, früh stand: 754.3. Barograph: sinkend.­­­­­8 Uhr 2.7 Gr. C. Barometer­­Einführung des Expreßdienstes bei der Post. Auf Grund der Verfügung der Generalpostdirektion wur­­de im ganzen Lande, so auch hier in Temeswar, der Expreßdienst eingeführt. Von nun an können Briefe, Postkarten, Druckorten und Warenmuster be­­schleunigt aufgegeben werden. Den beschleunigt auf­­gegebenen Briefsachen wir ein Klebezettel mit dem Worte „Expreß“ angebracht. Beschleunigt können nicht nur gewöhnliche, sondern auch Briefe aufgegeben werden. Neben der rekommandierte vorgeschriebe­­nen Taxe ist noch die Expreßtaxe von 30 Lei zu erle­­gen. Der Expreßdienst lautet nicht nur für das JIn-, sondern auch für das Ausland. Die Expreßsendungen müssen sofort nach dem Einfangen durch die Depe­­schenträger zugestellt werden. Beförderung bei der hiesigen Tafel. Der Hilfs­­schriftführer zweiter Klasse des ersten Senats der Te­­meswarer Tafel, Johann Martin, wurde vom Justizminister zum Schriftführer dritter Klasse beför­­dert. Der beförderte Beamte steht seit einem Jahr­­zehnt im Dienste der hiesigen Tafel und hat als sol­­cer die ihm zuteil gewordene Vorladung in eine hö­­here Rahngleiter redlich verdient. Die Aufseherin des Mädc­henlehrlingsheims8. Wir berichteten vor einigen Tagen über die Eröffnung des ersten städtischen­­ Mädchenlehrlingsheims, das in der Inneren Stadt errichtet wurde. Wie wir nun erfah­­en, hat der Ständige Ausschuß des Stadtrates Frau Sophie F­a­ur, die ja bekanntlich Mitglied derselben ist, mit der Aufsicht des neuen Heims­ betraut. Achtung Pensionisten! Die Finanzadministration verlautbart: Im Monate Dezember werden die Pensionen am 2., 3., 4., 5., Dezember ausgezahlt. Die­ Pensionisten werden ersucht, sich nur an den obigen Tagen zu melden. 3 RE Groza geschlagen worden? Aus Klausenburg . Hier ist das Gerücht Band, daß der gewesene averescanische Minister Peter Groza­­­vont einem­"politischen Warteigang ", mit dem er in­­ einen scharfen Wortwechsel geriet, geschlagen worden. Je es der Polizei ist nichts von diesem Vorfall be­­annt.­­ Pe; Bestialische Tat der Verlassenen.­­ Aus Mailand wird gemeldet: In­ der Ortschaft Loco Rotondo hat eine Witwe, Mutter von zwei Kindern, ihren Gelieb­­ten mit einer anderen Frau in flagranti erwischt. Mit einem Messer bewaffnet, stürzte sie sich auf ihre Rivalin, schnitt ihr die Kehle durch und trank ihr Blut. Die Frau wurde festgenommen und gab auf der Polizei an, mit Vorbedacht den Mord begangen zu haben. Sie habe das+s Blut ihrer Rivalin trinken wollen. Temeswarer Damenfriseure auf dem Buka­­rester Damenfriseurkongreß. An dem vor einigen Ta­­gen in Bukarest abgehaltenen haben, wie wir berichteten, auch Damenfriseurkongreß drei Vertreter der Temeswarer Damenfriseurguppe teilgenommen, u. zw. Vorstand Johann­ Perak, Vorstandstellvertreter Josef Malz und Schriftfü­hrer Johann Huhn. Bei den Kon­g­reßdebatten brachte im Namen der Te­­meswarer Damenfriseure Vorstandstellvertreter Malz u. a. auch die fünf Temeswarer Arbeiterbe­­triebe zur Sprache, die nicht nur Arbeiterkunden ha­­ben, sondern auch Kunden aus anderen Bevölkerungs­­­schichten zur Verfügung stehen und­­ durch ihre unlautere­ Konkurrenz die Meister schä­­digen. Bezüglich der Sonntagsruhe führte Malz aus, daß sie von niemandem eingehalten wird. Die Sonntagsarbeit der Gehilfen in den Privatwohnun­­gen steht in voller Blüte. Namens der Temeswarer Damenfriseurgruppe stellte Malz den Antrag, der Kongreß möge sich dahin einigen, daß beim Arbeiter­­ministerium die Abänderung Des­senen erwirkt werde u. zw. so, daß die Sonntagsruhege- Damenfriseur­­geschäfte an Sonntagvormittagen offengehalten wer­­den können. Dafür mögen sie am Montag bis 2 Uhr nachmittags geschlossen sein. Es wurde zum Schlusse eine Denkschrift ausgearbeitet, die ein fünf­­gliedriges Komitee, bestehend aus dem Bukarester Vorstand Emil Beer­ la), Frau Anna Marie Jancu Niculescu (Brai­­­ Craiova), Artur Gallik (Arad) und Josef Malz (Temeswar) dem Arbeits­­minister Ra­ducanu überbrachte. Der Sprecher der Abordnung, Josef Malz, brachte dem Minister bei dieser Gelegenheit alle Wünsche und Beschiwerden der Damenfriseure zur Kenntnis. Arbeitsminister Radu­­canu versprach, die Denkschrift zu studieren und bal­­digst Verfügungen zu treffen. Interesse. Der Mieterschutzverein. Ein Schnapsrekord. Aus Czernowib wird ge­­meldet: In der Nähe der Brücke über den Pruth brach ein Mann zusammen und wurde bemußtlos in das Spital überführt. Die Ursache der 3 Unwohseing war eine kräftige Alkoholvergiftung, die sich der Mann, der Arbeiter Dumitru Palariuk auf folgende Weise zuge­­zogen hatte: durch Zufall gelang es ihm, Zutritt in ein Zuchtaer Schnapsdepot zu erhalten. Hier­ machte er sich in einem unbewachten Moment an ein Schnapsfäßchen heran und bohrte es an. Dann stelte er ein Gummischläuchlein in das Fuß und zog solange daran, bis das Fäßchen zur Hälfte leer (!) war. Der kräftige Zug bekam ihm jedoch nicht gut, er gelangte bis zur Brüce, wo er zusammenbrach. * Die Eisen- und Metallgießerei Merky befindet sich in Hatfeld-Jimbolea. 1862 Schlaganfall auf der Straße. Gestern mittags zwischen 2 und 3 Uhr brach der 49 Jahre alte Post­­beamte Martin F­o Dd­e­r vor dem Hause Börsengasse 3 plötzlich zusammen. Die freiwilligen Retter wurden herbeigerufen und transportierten den Postbeamten nachdem es offensichtlich war, daß er einen Schlagan­­fall erlitten hatte, in das Spital.­­ Die dunkle Vergangenheit der In unserer lezten Folge berichteten Frau Ardelean, wir: über jenes Neigernis, das der Bevölkerung der Stadt Klausen­­burg durch Frau Ardelean, eine gemeingefährli­­chen Kupplerin, bereitet wurde. Ueber ihre Vergan­­genheit konnte bisher festgestellt erster Gatte unter sehr zählt, die werden, daß verdächtigen Erscheinungen aus dem Leben geschieden ist und daß auch ihr zwei­­ter Mann schon einmal unter Vergiftungserscheinun­­gen im Neumarkter Spital krank darniederlag. Den planmäßigen Mädchenhandel betreibt sie seit zwei Jahren. Sie hatte auch Beziehungen zu dem Schnei­­dermeister Stephan Bajor, der zu den ersten am Klausenburger Plab sie zu verschiedenen kleineren und größeren Gelderpressungen an dem ihre Fänge geratenen Mann mißbrauchte. Die Un­­tersuchungsbehörde ist noch immer am Werk, die voll­­ständige Sündenliste der vornehmen Frau henzustellen. * Dr. Buro, Arzt für tuberkulöse und innere Krankheiten, ordiniert wie bisher: Stadt, Eugengasse 5, 10--12 Uhr. Da die irrige Ansicht­ Prinz ver­­breitet ist, als ob Dr. Buro Kranke nur in seiner Wohnung behandeln würde, soll es festgestellt wer­­den, daß er sowohl ambulante als liegende Kranke behandelt und letztere selbstverständlich in ihrer Wohnung besucht. 356 Weihnachtsmarkt in­ Frauenheim. Die Stadt­­gruppen Des Banater Deutschen Frauenvereines und der innerstädtische Mädchentranz veranstalten am 8. Dezember I. I. im Frauenheim (Domplat­z) ihren diesjährigen Weihnachtsmarkt, bei welchem die von den Mitgliedern verfertigten Handarbeiten verkauft werden. Der Reingewinn wird zu einer Christbe­­­­icherung verwendet. Tempera­­n­t Großartig können Sie tanzen bei Jazz-Musik und sich amüsieren in den neurenovierten Lokalitäten der Palace-Barxr bei soliden Preisen. ie wohltätige Tischgesellschaft „HSumaniing“ veranstaltet Dienstag, den 3. Dezember, um 9 Uhr abends,­­im großen Saale des Fabrik­hofes einen ge­­­­mütlichen Familienabend mit Programm. Die Mit- * Mieter! Erscheint Sonntag, den 1. Dezember nachmittag halb 3 Uhr im Fabritshofe zur Xoit3-­­protestversammlung. Kommt alle in eurem eigenen­­ glieder und Gönner der Tischgesellschaft werden ge­­­­beten, mit ihrer Familie zu erscheinen und auch Gäste mitzubringen, Nachtmahl nicht verpflichtend. ‚Eintritt frei ihr in zusam­­ Die Stuhlbezirke Komlaich, Gataia und New- Welfih sollen aufgelöst werden Ein letzter Versuch in Bukarest Die Komitatspräfekten des Landes sind gestern in der Hauptstadt zu einer Beratung über die Neu­­einteilung der Komitate zusammengetreten. In Ver­­tretung des Komit­atspräfekten für Temesch-Torontal Dr. 2. Cigareanu hat bekanntlich Subpräfekt Dr. Io­­nescu an der Beratung teilgenommen. Was unser Komitat anbelangt, so vertrat die Regierung den Standpunkt, dessen Bezirke von 13 auf 7 zusammenzuziehen, wodurch 6 Stuhlämter überflüssig und somit aufzulösen­­ gewesen wären. Die Neueinteilung wäre der Komitatspräfektur an­­heimgestellt geblieben. Da Subpräfekt Dr. Jonescu gegen eine derartige Verminderung der Stuhlbezirke­­ des Temesch-Torontaler Komitates begründete Bes­­­­uch Ausdruck verlieh, wobei ‚Denen hegte und Mte­­­rx die Belassung von" We verlangte, " Bet. 10 Stuhlämtern­ . -­­ fung geb die Regierung schließlich ihre Einwilli­­­gung dazu, daß im Temessch-Torontaler Ko­­mitat nicht 6, sondern bloß 3 Stuhlbezir­­ke aufzulassen sind. Unbedingt aufgelassen werden die Stuhlbezirke von Komlossch, Gaiaia und Neupetsch. Die Gemein­­den Bogarosch und Gottlob, die zum Komloscher Be­­zirk gehören, werden dem Perjamoscher Bezirk ein­­­verleibt; die restlichen Gemeinden dieses Bezirkes werden dem Stuhlbezirk von Hatzfeld angegliedert.Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß die eine oder andere Gemeinde des aufzulassenden Komloscher Bezirkes dem Perjamoscher Bezirk einverleibt wird. Die Gemeinden des­ Nem­etischer Bezirkes wer­­den einesteils dem Stuhlbezirk von­­­dernteils dem Temeswarer Zentralbezirk schlossen. Die Gemeinden des Gataiger Stuhlbezirkes wer­­den einesteils dem Stuhlbezirk Detta, andernteils dem von Tschakowa angegliedert. Im Arader Komitat werden von den heutigen 10 Stuhlbezirken 7 aufgelassen. Es sind dies die Stuhlbezirke von­­ Borossebes, Neusanktanna und Ternova, deren Gemeinden sinngemäß den näcstlie­­genden Stuhlbezirken einverleibt werden. von einer . Bei der heutigen Situng des Komitatsausschusses für Anwendung der Verwaltungsreformen referierte Subpräfekt Dr.­ Bezirkes J­onescu über seine Bukarester Reise. Der Ausschuß entschied sich nach reiflicher Prü­­der Sachlage dahin, vorerst noch keinen­­ endgülti­­gen Beschluß in dieser Frage zu fassen, sondern viel­­mehr die Abgeordneten Dr. Emmerich Reitter und Dr. Coriolan B­a­r­an damit zu betrauen, um in Bu­­karest beim Innenministerium vorzusprechen und die Beibehaltung der bisherigen, wohlbemährten Bezirks­­einteilung zu verlangen, ­­masch ein Bezirksgericht zu errichten. Was die Komitatsgrenze anbelangt, wird keine Aenderung eintreten. Die bisherigen Grenzen bleiben aufrecht, so, daß auch­­ abgesehen werden muß. Nicht uninteressiert dürfte der Plan per­­enigstens BR Tschakowa, an­­ange­­Wiederangliederung , des sein, ; : 3 Arader an Das Komitat Temesch-Torontol in Perja­­

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