Banater Deutsche Zeitung, März 1931 (Jahrgang 13, nr. 48-72)

1931-03-01 / nr. 48

+569% =2.111.934." 8 eu LECA 3­­ ix X Enna­ptare "| Dir. Gen 8, T, Vs Ats € en % 8 bei Bo­ung­ ganzjährig „ae 269, ‚ vierteljächst elbjährig 500, viertel] belg Be Timișoara-Temeswar, WW ; SEE. 2 Schriftleitung und Verwaltung: Temeswar, man Deutsches ar­­onatilc< 90 Lei = Zustellung in einer 10 monatlich. = Ausland monatlich Lei. ; IHN Schriftleitung Nr. 14-18. Berna nn­t. Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis berechnet. Einzelpr.: 4, Sonntag 5 Lei e­rscheint täglich 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von Sonne und Feiertagen, 43. Jahrgang Nr. 48 Sonntag 1. März 1931 Kries oder Frieden? Meinungen bedeutsamer Persönlichkeiten Staatssekretär Kellogg: Ich glaube nicht, daß alle Staatsmänner Euro­­pas und der übrigen Welt, die feierlich im Namen ihrer Völker den Krieg abgeschworen haben, schwär­­merische Idealisten genannt werden können. Generaloberst von Seeitz, der Organisator der deutschen Reichswehr. Abgesehen von den Abrüstungen, die durch den Vertrag zu Versailles einigen Nationen aufgezwun­­gen wurden, findet man die Welt noch stärker gerü­­stet als 1914. Wo immer Handlungsfreiheit gegeben ist, da finde ich auch die lebhaftesten Vorbereitungen, die Rüstungen auf den höchsten Grad der Vollkom­­menheit zu bringen. Man versucht, Heer und Flotte entsprechend den politischen Notwendigkeiten der einzelnen Länder zu organisieren. David Lloyd George, ehem. engl. Premierm­inister: Mit der Besserung unserer gegenseitigen Rezie­ Obwohl unser Beruf das Waffenhand­werk ist, arbeiten wir doch für den Frieden und fordern an­­dere Völker zur Mitarbeit und Unterstüzung hierbei auf, denn darin allein, so glauben wir, liegen der höchste Ruhm eines Volkes und das Glück des Men­­schengeschlechtes. Der Weltkrieg hat den Menschen das große Elend eindringlich klargemacht und sie die Fruchtlosigkeit einer ständigen Wiederholung gelehrt. Feldmarschall Lord Allenby: Ich hege die Hoffnung, daß noch zu Zeiten un­­serer Kinder jene elende Methode, die wir anwen­­den, nämlich Unstimmigkeiten durch den Krieg zu regeln, endgültig beseitigt sein wird. Mussolini, Italiens Diktator: I< gehöre nicht zu jenen, die an Utopien glau­­ben. Man hat zur gleichen Zeit für Krieg und Frie­­den gearbeitet. Wir haben letzthin eine gewaltige Zunahme der Rüstungen zu Wasser, zu Lande und in der Luft gesehen. Jahr auf Jahr hat man Kriegsmaschinen von immer stärkerer Wirkung exr­ Aen Einerseits macht die Friedensbewegung Ortschritte, andererseits gibt es eine Bewegung, die Waffen und tödliche Giftgase herstellt. Arthur Henderson, britischer Außenminister: Die Heere der Welt sind zum Kampfe gerüstet. Die Flotten warten nur auf das Kommando, die Anker zu lichten, um in Aktion zu treten. Luftflot­­ten liegen bereit, in einer Nacht unsere Städte zu vernichten, und innerhalb weniger Wochen würden die Kriegsmaschinen der Welt wiederum die Zivili­­sation der Menschheit bedrohen können. Heute kann man sich einen vierjährigen Krieg nicht mehr vor­­stellen, weil er nicht notwendig sein würde. Die ganze Kriegsmaschinerie, die man seit Kriegsende zur Be­­endigung eines Krieges erfunden hat, würde wahr­­scheinlich alle Zivilisation in wenigen Monaten ver­­nichten. Karlis Ulmanis, italienischer­­ Ministerpräsident a. Der Weltfrieden muß erhalten bleiben. Es sollte kein Preis zu hoch und kein Opfer zu groß sein, um dieses Ziel zu erreichen. Philip Snowden, britischer Shabykanzler . Man spricht noch immer von der Ach­tun­g des Frieages, und fromme Plattheiten­­ ü­ber den Weltfrie­­den kann man von jedermann hören. Doch ein wirk­­licher Fortschritt in der Abschaffung des Krieges ist bisher nicht gemacht worden. Locarno-Vertrag und Kellong-Pait sind lediglich Phantasiegebilde, um die Menge zu täuschen, während die Staatsmänner im geheimen an der Arbeit sind, den nächsten Riva­lor­zubereiten. Mr. Dr. L.N.­ Deckers, holländischer Minister für die Menschheit werden. Darum muß frieden Nationale Ber­ein­­gung: Der Weltfriede braucht, um zu leben, eine Um­­­gebung von Friedensgesinnung. Jene Sphäre muß Durch selbst geschaffen und genährt welcher den Wert­­zu erhalten wünscht — und das wünschen wir alle —, auch den wirtschaftlichen und den sozia­­len Frieden unterstoßen und fördern. . . D­­ir. : derjenige, Stere, Endere und Funian sollten aus dem Wege geschafft werden Die Ei­rene Garde vor Gericht­­ zelen Codreanu und Genossen bestreiten Feind der Ordnung zu sein­­ Sinnisanwalt sagt, so hätten politische Storde vorbereitet Bukarest, 28. Feber. Der Bukarester Gerichtshof hat gestern mit der Verhandlung des Strafprozesses gegen die verhafte­­ten Mitglieder der „Eisernen Garde begonnen. Die Verhandlung fand in einem dichtge­­­­füllten Gerichtssaal statt.­­ Zelea Cododreanu ist ein Anhänger „Der­nung. Die Anklageschrift schildert die Organisation und Tätigkeit der Eisernen Garde. Nach Verlesung der umfangreichen Schrift mußte Zelea Codreanu als Hauptangeklagter vor die Rampe treten. Zelea Codreanu erklärte, immer ein Anhänger der Ord­­nung gewesen zu sein und die Arbeit seiner Organi­­sation klärte, im Rahmen der Gesetze in Seen nach militärischem Muster ion, sondern wurde als­­ geleitet zu haben. Er erklärte, daß Dumitrescu, der das bekannte Attentat gecen­ Tocor verübte, nicht gewesen wäre, so dürfte man doch nicht wegen eines Menschen Tat die ganze Organisation zur Verant­­wortung ziehen. Seine Organisation habe nie geseß­­widrige Handlungen begangen. Er erkennt es an, daß die Organisation arbeitete, bestreitet es aber entschieden, daß sie , eine unterirdische Organisation genannt werden Die Siguranka hätte von jedem ihrer Schritte könne, ge­­wußt, folglich kann auch die Behauptung, als hätten sie gegen die Interessen des Staates gearbeitet, nicht stichhaltig sein. Die Eiserne Garde: Ein Schutzdamm gegen die Kommunisten. Moses Lester, Rechtsanwalt in Jassy, die Anklagebank geraten zu sein, weil man bei ihm ein Schreiben, das er von Zelea Codreanu erhielt, vorgefunden hatte. Die Eiserne Garde war keine unterirdische Der nächste Angeklagte ist Danila. Er erklärt,­­ in Borsa einmal einen kulturellen Vortrag abhal­­ten gewollt zu haben. Damals hätten ihn die Ju­­den mit Steinen beworfen und seit diesem Gescheh­­nis sei er Antisemit. Der Tordaer Pfarrer Amos Horatius gibt folgendes zu Protokoll: Ich habe nichts gewußt, daß ich einen Fehler damit begehe, wenn ich mich in die Eiserne Garde einschreiben lasse. Io weiß er, daß Innenminister Vaida seinerzeit die Einweihung der Fahne der Garde gestattete. Dumitrescu, der Attentäter des Redakteurs So­­cor, wird in diesem Prozeß als Zeuge verhört. Er erklärt, daß ihn der Mitangeklagte Selescu zum Eintritt in die Eiserne Garde überredete. Der Vorsitzende ordnet die Konfrontierung Se­­lescus und Dumitrescus an. Bei dieser erklärt Se­­lesen, Dumitrescu sei bloß“ sympathisierendes Mit­­glied der Garde gewesen. / / Vorsitzender: Also sie haben sogar Schnl­kinder in die Organisation aufgenommen? BR RE DUDE ENE WIESN Gedanken politischer Morde re WS. 0 . Seregzew: Das nicht, Wenn­ jemand keine zwanzig Jahre alt war, so wurde er in unsere O­r­­­ganisation nicht aufgenommen. Er konnte auch den­ Eid nicht leisten, den alle Mitglieder auf einen Sach Erde, die von den Heldengräbern genommen w­urde,­ zu leisten hatten . Fr Staatsanwalt Br­oc­o­p schilderte in seiner Au­­fragerede die Tätigkeit der Organisationen „Eiserne Garde“, „Erzengel Michael“, „Brüder des Kreuzes“ und teilt mit, daß diese sich mit dem ‚befaßt hätten, indem sie Steve, Cadere und Junia ermorden lassen wollten. Er beantragt,auf Grund des Marzescuschen Ordnungsgefethes die strenge Strafung der Angeklagten. Nach dem Staatsanwalt erhob sich der Verteidi­­ger Stefanescu und erklärt, hier handle es sich um einen politischen Kampf, der nicht vor den Gerichts­­hof, sondern vor das­ Schwurgericht gehöre. Die Verhandlung, die in den späten Abendsstun­­­­den abgebrochen wurde, wird Montag fortgeseßt. <a fib bloß Deswegen auf " ukb-menn.er ea anch. Sc­hutßdamm gegen Kommunisten ins Leben gerufen. Ord­­ex­­Organisa­­t die 1 ... Be­­ Nur T­ransportbegünstigungen bei der Getreideeinfuhr Eine Erklärung der Donaustaaten Paris, 28. Feber (Dp) Ju der gestrigen Sikung der zweiten Getreide­­konferenz erklärte der jugoslawische Delegierte D­o­­dorowits<nwens der Donaustaaten, das sie bereit sind die ihnen zugestandenen und nicht auf das : Seutit de taxa postala din lezea dela '4a vigoare in Ardeal­u Museul Asosiatiune er” 19 Marti Zol­lwesen bezughabenden Begünstigungen anzuneh­­men. Er wies jedoch darauf hin, daß diese die Ein­­führung der begünstigten Behandlung nicht ersetzen konnten Diese Erklärung wurde auf den Antrag der Importstaaten abgegeben, wonach den Exportstaaten nur Transportbegünstigungen eingeräumt werden. 4 A­BAR 2 Kein Friede in Indien Gandhi hat den Vizekönig enttäuscht verlassen New Delhi, 2%. Feber (Dp) Gandhi, der gestern vom Vizekönig empfangen­ wurde, hat nach einer lange währenden Konferenz das Palais mit emtäunschter Miene verlassen. Auf Fragen nach dem Ergebnis Der Unterwegung. antwor­­tete Gandhi nur soviel, es sei möglich, daß später abermals Verhandlungen aufgenommen würden. Man schließt daraus, daß­­ die englische Regierung die Bedingungen des indischen Nationalkongresses nicht angenommen hat und Das Land Deiner­­icht zu dem­ erhofften Frieden gelangt, nn an u

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