Banater Deutsche Zeitung, September 1931 (Jahrgang 13, nr. 193-217)

1931-09-01 / nr. 193

-49 %07VS 0 - MAR 201 ] & re: - ( "Bezugspreis bei Voraus a ganzjährig 980, hau jüne­n 500, vier eines war 10 Lei monatlich. Bei Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis bere­dtet. Einzelpr.: 4, monatlich 90 Lei. — Zustellung in 43. Jahrgang teljährig "260 — Ausland mo­gilich 150 Ler­­ntag, 5. Lei Timisoare “Temeswar ; Dez nie 6969 y A 0 Temeswar, Stadt, Deuts 14—18, Verwaltung Schriftleitung Dienstag, 1. URNNeer 1931 Ur. 193 Erprobter Verzicht auf die Zollunion? Stterreich unter dem Druck der französischen Geldmacht­ ­ung zwischen Schober und Euetius = Ohne Verzicht keine französische Geldhilfe England fordert sofortige Küstzahlung des 150. Mivllionen-Schiling-Kredites Eu Begeg Budapest, 31. August. (Dp.) Wie die hiesigen Morgenblätter­­ aus Wien erfahren, kann der Plan der­­ deutsch-österreichischen Zollunion als gescheitert betrachtet werden. Wie gut unterrichtete politische Kreise wissen wol­­len, hat England gestern Oesterreich den kurzfristigen 150-Millionen-Schilling-Kredit­zahlungsverpflichtung gekündigt, mit sofortiger Rück- Man zweifelt in diesen politischen Kreisen nicht daran, daß dieses Vorgehen Englands auf französischen Einfluß zurück­­­­zuführen ist.­­ Genf, 31. August (Dp.) Der österreichische Vizekanzler Dr. Schober hatte gestern eine Besprechung mit EB­EL Zettäuion beratschlagt wurde. Es bef Plan, wonach der Völkerbundrat diese in Gelegen­­heit nicht selbst verhandeln, sondern sie den Wirt­­schaftssachverständigen der Europakommission über­­lassen solle. E. Curtius und Dr. Schober haben sich zuerst in Biel auf Schweizer Gebiet Sonntag früh ge­­troffen und zwei Stunden hindurch konferiert. Ueber die Besprechung wurde nichts verlautet. Es ist aber wahrscheinlich, daß die Begegnung durch den Regie­­rungs­wechsel in England herbeigeführt wurde. Denn während die reine Arbeiterregierung deutschfreund­­lich eingestellt war, sind im neuen Kabinett beson­­ders die konservativen Mitglieder frankophil und setzen sich für eine Orientierung nach Frankreich ein. “ Man nimmt an, daß das Sisal der Zollunion schon zwei Tage vor der Entscheidung des Haager­­ Schiedsgerichtes erledigt worden ist. Paris, 31. August (Dp.) Die französische Presse stellt im Zusammenhang mit der bevorstehenden Eröffnung der Völkerbund- Fession die Frage der Zollunion in den Mittelpunkt­­ des Interesses. Zollunion und Anschluß werden als dieselbe Folge bezeichnet. Die Blätter erklären offen, Oesterreich könne den Gedanken einer Zollunion mit Deutschland begraben, denn es bedürfe des Geldes, das nur von Frankreich erhalten werden könne. Alle Anhänger des Anschlußgedankens­,­­ darunter Dr. Schober, würden auf die Durchführung auch des Planes bald verzichten, denn sie müßten einsehen, daß ihre Politik Oesterreich einer Katastrophe entge­­genführe. Das „Journal“ führt aus, Frankreich werde­ Oesterreich keinen Franken geben, ehe es nicht auf eine Zollunion mit­ dem Deutschen Reich in aller gebotenen Form Verzicht leiste.­­ London, 31. August (Dp.) Auch die englische Presse befaßt­ sich viel mit dem Problem der Zollunion und gibt im allgemei­­nen der Auffassung Ausdruck, daß Oesterreich den Plan werde fallen lassen müssen, da es sich in einer schwierigen Finanzlage befinde und Frankreich, das einzige Land, von dem er Kapitalien erhalten könne, nicht gegen sich aufbringen dürfe. Genf, 31. August. (Dp.) Vizekanzler Dr. Schober hat ge­­stern Dr. Curtius im Hotel aufgesucht und wie verlautet, haben sich die bei­­den Staatsmänner während der eine Stunde dauernden V­esprechung der­ Über geeinigt, daß sie „fordern werden, der Völkerbundrat möge in der Zoll­­unionfrage nicht schon bei Stellung nehmen, sondern dieselbe der zuständi­­gen Unterkommission der Europakom­­­mission zuweisen. Aus dieser Meldung geht hervor, daß die beiden Minister, die Zollunion noch nicht preisgegeben haben, Wien, 31. August. (Dp.) Hier wird das Gerücht, wonach Oesterreich noch vor der Fällung des Haager Schiedsspruches auf die Durchführung der Zollunion mit Deutschland verzich­­­ten werde, vorsichtig dementiert. Entgegen den Paris­­ser Nachrichten, daß der Haager Gerichtshof eine für­­ Oesterreich ungünstige Entscheidung veröffentlichen“ werde, wird darauf hingewiesen, daß man in Ber­­lin überzeugt sei, Oesterreichs gesetmäßig und den Verträgen Vorgehen werde als­ entsprechend aner­­­­kannt werden. Es wird bestätigt, daß England das 150-Millio­­nen-Darlehen gekündigt hat, doch sei dies nicht auf den politischen Einfluß Frankreichs, sondern auf die­ schlechte finanzielle Lage Englands zurückzuführen. Genf, 31. August. (Dp.) Wie man in Völkerbundskreisen wissen will,“ wird das Urteil des Haager Gerichtshofes vor der Veröffentlichung mittels Flugzeug nach Genf geschick,­ um dort in der Sißung des Völkerbundes verlesen zu werden.­­ 3 ach: „Die Versuche 3 zur € freignwordenes durch. wis: und geh WELDEN MRI Son den Staatsansaaben will man 13 Milliarden streichen Bukarest, 31. August. (R.) Gestern fand in Piatra-Neaumtz die Wahl für ein a menen statt und brachte ein überraschendes Ergebnis. Gewählt wurde Kornel Zelea-Codreanu, der Führer der anti­­semitischen Eisernen Garde, mit 11.178 Stimmen. Die übrigen Parteien blieben weit hinter Codreanu zurück. Die Liberalen erhielten 7214, die National- Zaranisten, die von den Averescanern unterstützt wurden, 6120, Georg Bratianu 3448, der Arbeiter- und Bauernkhlon 255 und die Liga Tzepesch-Woda 25 Stimmen. Da tivi in politischen Kreisen allgemein einen Sieg der Liberalen­­ erwartet hatte, gilt die Wahl Zelea-Codreanus als eine politische Sensation.­­ Wie „Curentul“ berichtet, ist die Regierung ent­­schlossen, was Budget mit 13 Milliarden zu reduzie­­ren. Wie und in welcher Form diese­­ Reduzierung durchgeführt wird, ist so nicht bekannt. Man will aber erfahren haben, daß die Beamten, sowie Zweige der Bevölkerung neue und große Opfer alle zu bringen haben werden. Bukarest, 31. August, (R.) Die national-zaranistische Parteileitung des Ko­­mitates Muscel hielt gestern eine Sitzung ab, bei der Mihalache den Vorsitz führte und eine große Rede hielt. Er betonte in dieser Rede, daß die Partei wie ein Felsen so stark und­­ zu­ sei. Es gebe zwar welche, die die Einheit durch Geschwätz und Intrigen sprengen möchten, und auch solche gebe es, die gegen die einzelnen Führer aufbegehren, doch bleibe ihr Vorhaben ergebnis­los und scheitere an dem Ver­­trauen der Parteimitglieder und deren Ueberzeu­­gung, daß der national-zaranistischen Partei noch große Aufgaben harren. Die Partei werde noch eine große Rolle in der Leitung der Geschicke des Landes haben und diese ihre Rolle auch voll und ganz er­­füllen. Sowohl Jorga, wie Bukarest, 31. August. (N.) auch Argetinanı werden heute ihre Urlaube abbrechen und in die Hauptstadt zurückkehren. Jorga und Argetgianu werden noch heute zu einer wichtigen Beratung zusammentreten. Der Fistus hat viel Geduid Wenn es sich um eine Großfirma handelt Bukarest, 31. August. In Braila wurde­­ das gesamte Vermögen der „Franco-Romana“ mit Beschlag­sellschaft dem von 12 Millionen belegt, da die­se­­an rückständigen Steuern zu zahlen hat. Diese Pfändung hat überall große Sensation hevargerufen. Wenn­ ein armer Teufel einige Lei an Steuern schuldet, pfändet man ihm ohne Erbarmen die letzten Hosen. Hier aber, weil es sich um eine Großfirma handelt, yu­t man, bis die Rückstände­­? Millionen Lei betragen. Hate de taxa postala art. 'in vigoare in Ardeal T+Xu 3011 Aspeiatiune din leven de la 15» artie 1004, 9 Sibiu SGN, und Verwaltung: re<her: % Serheint, täglich 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von Sonn und Feiertagen, Te „Die­­zen in­­"Barcelona Barcelona, 31. August. "Barcelona befinden sich 150 Pestkranke. Die Pestkatastrophe in Barcelona greift trotz der umfassenden Sicherheitsmaßnahmen­­ der Behörden immer mehr um sich. In den Krankenhäusern von von denen bisher vierzig gestorben sind, In der Stadt herrscht Panikstimmung. Die Menschen getrauen sich aus Furcht vor Ansteckung nicht auf die Straße, Kinos und Theater sind geschlossen. Die Kaffeehäuser, Re­­staurants und sonstige Vergnügungs­stätten sind voll­­kommeng leer. Die Straßenbahnen werden von den wenigen Straßennpassanten nicht benützt. Barcosonva gleicht bereits in den frühen Abendstunden einer­­ a­­ien Stadt | - :

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