Banater Deutsche Zeitung, Oktober 1932 (Jahrgang 14, nr. 221-246)
1932-10-01 / nr. 221
- \ . DESDE AIRE ; Bezugspreis: ganzjährig 300 Lei, halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei =» Durchung in Temeswar 10 Lei monatlich, — Ausland monatlich nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. == Anzeigen nach Tarif, 14. Jahrgang 120 Lei, — Erscheint täglich Timisoara-Temeowar, Samstag, Jer Bericht über Rumänien vor der Finanzkommision Bukarest, 30. September Madgearu hat gestern aus Genf den Ministerpräsidenten Vaida telephonisch aufgerufen und ihm mitgeteilt, daß die Finanzkommission des Völkerbundes demnächst den Bericht über Rumänien verhandeln werde. Er fügte noch hinzu, daß es gelungen sei, bei den Schweizer Bankiersn die Verlängerung der durch die Monopol- und Forstdirektion garantierte Anleihe zu erreichen. Madgearu wird heute oder morgen in der Sitzung des Völkerbundrates das Wort ergreifen und den in der Konferenz von Stresa eingenommenen Standpunkt der Agrarstaaten erörtern. der Protesttermin für landwirtschaftliche Wechsel bis 31. Oitober verlängert Bukarest, 30. September. Finanzminister Mirone3scu hat mit Generaldirektor Stanescu und den Fachreferenten Über die Anwendung der Sparmaßnahmen beraten. Unterminister Crisan hat die Sektionen m Kr Schriftleitung und Verwaltung: Temesiwar, Stadt, Deutsches gesernsprecher: Schriftleitung Nr. 14-18. Verwaltung Nr. 4 uud und Verlag der Schwäbischen Verlags - Aktiengesellschaft, 1. Oktober 1932 66 Temesiwar. Auboin stellt weitere Verschlechterung uunserer Finanzlage fest Die Gesetze über die Konvertierung und gerichtlichen Liquidierungen haben den Niedergang bei<leunigt Bukarest, 30. September. Der französische Finanzsachverständige Auboin hat seinen Bericht über Die Finanzlage in Rumänien in der Zeit vom 7. Feber bis 7. September veröffentlicht. Er stellt darin fest, daß sich die Finanzlage in diesem Zeitabschnitt bedeutend verschlechtert habe, daß aber der tiefste Niedergang in die Zeit der vorigen Regierung falle. Das alte Konvertierungsgejes Argetoianus, sowie das Gesetz über die richterlichen Liquidationen hätten viel zur Verschlimmerung der Lage beigetragen. Er erkennt schließlich an, daß die jetzige Regierung viel Bereitwilligkeit zur Besserung der Verhältnisse zeige. Auboin hält eine Herabsehung des Budgets für notwendig und vberwerkt, daß diesbezüglich der Anfang schon gemacht wurde. Bukarest, 30. September (R) Der Finanzminister hat gestern nachmittag ein Dekret unterzeichnet, dur das der Protesttermin für landwirtschaftliche Wechsel bis zum 31. Oktober verlängert wird, angewiesen, dringend eine Statistik über alle Staatsschulden anzufertigen. Abber die Konvertierung wird namentlich Abstimmung gefordert Bukarest, 30. September An den Präsidenten der Kammer ist gestern ein von 30 Abgeordneten unterzeichneter Antrag gelangt, in dem die namentliche Abstimmung über die Konvertierungsvorlage gefordert wird. din. in ie EI TEE i* 3 yea de la 19 Martie 1904. visoare in Ardeall Ascuiatioune Sibiu Der Ministerpräsident von Anhalt verbietet eine Hindenburgfeier Nationalsozialistischer Affront gegen den Reichspräsidenten Berlin, 30. September. (Dp.) Der nationalsozialistische Ministerpräsident von Anhalt Freiberg hat das Ersuchen des Reichsinnenministers, daß am 2. Oktober, dem 85. Geburtstag des Reichspräsidenten v. Hindenburg entsprechende Feiern stattfinden mögen, abgelehnt. Freiberg erklärte, daß derartige Feiern in Anhalt weder in öffentlichen Aemtern noch in den Schulen angeordnet, werden. ! 365 Millionen Steuerausfall in Frankreich Die Steuereinnahmen im August, die sich auf 3157 Millionen beziffern, ergeben im Vergleich zum Voranschlag einen Ausfall von 365 Millionen Franken. # EE 3 il _ F - Titulescn stellt Bedingungen: Gi Endere sollen geoyf Der Bruch mit der Regierung endgültig — Bemühungen des Königs Ueberbrückung der Gegentüte — Gilen wird Gitulesens Nachfolger Butarest, 30. September. Im Mittelpunkt der politischen Tagesfragen steht noch immer die Demission Titulescus. Einer Version zufolge hat Titulescu, der mit der Leitung des Außenministeriums unzufrieden war, von der Regierung die Demission des Unterministers Gafencu und die Nacherufung Caderes aus Genf gefordert. Ministerpräsident Baida hat es abgelehnt, dieser Forderung nachzugeben, worauf Titulescu seinen Posten und seine Betrauungen hinwarf. Sie verlautet, soll der König bemüht sein, den Rip, den Titulescu verursachte, zu überbrüden, da ihm sowohl an dem Verbleiben dieses Diplomaten, als auch an dem der Regierung viel gelegen ist. Auch Mihalache soll sich für Titulescu einsetzen und ist dafür, daß ein Bruch mit ihm vermieden werden soll. Bukarest, 30. September. (R.) Einige Blätter veröffentlichten die Nachricht, falls Titulescu auf seiner Demission bestehe, werde Tilea zum Gesandten Rumäniens in London ernannt. Laut „Diminentza“ hat Tilea erklärt, daß er eine solche Betrauung werde. Die Schriftleitung des „Adeverus“ hat gestern Titulesen telephonisch aufgerufen, der sich gegenwärtig in Porna-Maid bei London aufhält. Das Blatt berief sich auf die Meldung französischer Blätter, was nach Titulescu ihnen eine ausführliche Erklärung über das rumänisch-russische Problem und damit zusammenhängende Angelegenheiten versprochen habe. Der Schriftleiter des Adeverul ersuchte Titulescu, auch dem rumänischen Blatt seine Bemerkungen mit„zuteilen, damit sie gleichzeitig auch in Bukarest erscheinen sollen. Titulegen antwortete, daß er sich tatsächlich mit dem Gedanken einer Erklärung befasse, doch sehe er den Zeitpunkt für eine Veröffentlichung noch nicht genommen. Er werde seinerzeit durch das Reuter-Büro zu der ganzen Welt sprechen. Staatssekretär der DHE £ + ES R j Si 4 172 1 AEN ng 4 j 4 die die „Vl: Be - nicht annehmen Die Litulescu-Frage vor der Kammer Bukarest, 30. September Oktavian Goga wollte in der gestrigen Kammerjibung in der Angelegenheit der Abdankung Titulescus sprechen, doch bat ihn Vizepräsident Lupescu, seine Rede zu verschieben, da VPinnisterpräsident Vaida, der gleichzeitig auch Außeninister ist, nicht anwesend sei. Goga sprach dessen ungeachtet weiter, worauf die Abgeordneten der Regierungspartei einen riesigen Lärm schlugen, so daß es Vorfigende gezwungen war, die Situng aufzueben. Nach der Pause übernahm den Vorsitz Vizepräsident Manu, worauf die Abgeordneten der Opposition in einen solchen Lärm ausbrachen, daß nur die ZUNüHst sißenden Parlamentarier die Ankündigung hörten, die Debatte über die Konvertierung stehe auf der Tagesordnung. “ Es sprach Vasiescu. Von seiner Rede konnte man aber sein Wort verstehen, worauf er näher zu den Stenographen ging und diesen seine Rede diktierte. Inzwischen wurde der Lärm immer stärker, so daß die Sittung neuerdings aufgehoben werden mußte. DMZON: Nach der Pause übernahm Pop-Cicio Das Präsidium und erklärte, daß nach einer Vereinbarung, Reden über Dinge, die nicht auf der Tagesordnung stehen, nur in den Vormittagsfigungen gehalten werden können. Wenn das Präsidium gewußt hätte, worüber Goga sprechen will, so hätte es Valda verständigt. Abgesehen davon, erteile er Goga troßdem das Wort. Goga erklärte nun, daß er Unterstaatssekretär Gafencu über seine Rede unterrichtete. In der Angelegenheit der Meinungsverschiedenheit zwischen Titulescn und der Regierung interessiere ihn weder die Regierung noch die Person Titulescus. Wichtig sei es jedoch zu erfahren, was sich hinter der Demission Titulescus verberge. Er halte es für "„ausgeschlossen, daß Rumänien “ AE * . , *- 447 H N 4 X