Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1932 (Jahrgang 14, nr. 272-295)

1932-12-01 / nr. 272

ernspre ru> und rlag ber Schriftleitung und Verwaltung: TeVenna, Stadt, ey HN: er: Schriftleitung Nr. 14-18, V­erwaltun Schwäbischen Verlags - Aktiengesellschaft, Temeswar. 11. Bnhrgang Shatsoora-Sonerwan Donnerstag, 1. Dezember 1932 Nr. 272 Rein Rechtsverlust der Gläubiger durch Aufhebung der Zwangsversteigerungen Der Entwurf vom Ministerrat gutgeheißen - Heute Unterbrei­­tung im Parlament - Welche Gedulden bilden Ausnahmen ? Bukarest, 30. November. (R.) Tsteber: Sel Verlauf des gestrigen Ministerrates und folgendes Kommunique veröffentlicht: Nach Erledigung der laufenden Angelegenheiten wurden die Vorschläge des Justizministers bezüglich Rege­­lung der Schulden auf städtischen Immobilien, bezw. Aufhebung der Zwangsevelationen angehört. Der Entwurf wurde angenommen und der Justizm­inister beauftragt, „denselben schon heute der Kammer zu un­­terbreiten. Sodann trug der Finanzminister Pr­an des San­des, Best ne Pi Teil­­schen Verfahren, Erhöhung des­­ Petroleumeinkom­­mens und der Taxen bei Autokäufen. Der Ministerrat hat den Vorschlägen zugestimmt. Bukarest, 30. November. (R.) Laut „Curentul“ werden auf Grund der vom Ministerrat gutgeheißenen Gesetzvorlage betreffend die Regelung der Schulden auf städt. Immobilien sämtliche im Zuge befindlichen Exekutionen, in wel­­cem Stadium sie sich auch befinden mögen, auch dann, wenn sie vor dem Kassationshof liegen, suspenudiert. Die Einstellung erfolgt in den Füßen, wenn die Gläubiger rumänische Staatsbürger sind, oder es sich um eine Aktiengesellschaft oder ein Unternehmen han­­delt, dessen Sitz sich in Rumänien befindet. Die Rege­­lung bezieht sich sowohl auf intabulierte, sowie auch auf Wechselschulden, oder Darlehen, die auf andere Weise die Immobilien belasten. Ausnahmen bilden die Staats-, Komitats- und Gemeindesteuern, und­­ Forderungen, Pensionsbeiträge, Alimenten, Gehäl­­ter der Angestellten, gerichtliche Strafgelder und For­­um ausländischer PHASE DREDEN- Im Artikel 2 ind A" Die im bilienschulden sich beziehenden­­ Akten die Gültigkeit bewahrt wird. Dem „Curentus“ zufolge hat ive Ministerrat die im Artikel 1 befindlichen Bestimmungen, die sich auf die Ausnahmen beziehen, nicht in voller Gänze angenommen, sondern den Justizminister angewie­­sen, gewisse Abänderungen vorzunehmen. Dies wird heute vormittag geschehen, den Kabinettsmitgliedern bekannt gegeben und nachmittag gelangt die Vorlage vor die Kammer, Zusammenkunft Hitler-G­leicher ? Hitler nach Berlin oder nach Weimar gefahren ? Für heute erwartet man die Betrauung Bapens Berlin. 30. November (Dp) Gestern fand in der Reichshauptstadt eine Par­­teitigung des Zentrums statt, bei der Prälat Kaas und Dr. Brüning große Reden hielten und sich mit der politischen Lage vefaßten. Nachdem die Mission des Generals Schei­ Her an der Ablehnung durch die Nationalsoziali­­sten, die ihm brieflich erklärten, kein anderes als ein unter Hitler stehendes Kabinett unterstützen zu kön­­nen, als gescheitert zu betrachten ist, dürfte heute die neuerliche Betrauung Papen­s erfolgen. Erschwerend für die Lösung der Regierungs­­krise ist das Verhalten der Sozialdemokraten, die gegen jede Präsidialregierung Stellung nehmen. Es verlautet sogar, daß sie entschlossen sind, auch das Mittel des Generalstreiks gegen eine solche Erledi­­gung in Anspruch zu nehmen. Berlin, 39. November. (Dr.) Adolf Hitler ist gestern mit dem Kacitschnellzug von München nach Berlin gefahren, um, wie es heißt, in neue Verhandlungen mit Jung zu treten. Man glaubt Der Regie­­in politi­­­­schen Kreisen, daß es sich um eine Zu­­sammenkunft Hitlers mit Schleicher und ev. mit Papen an neutralem Ort handeln dürfte. München, 30. November (Dp). Allen anders lauenden Nachrichten geg3enüber stellt der „Völkische Beobachter“ fest, daß Adolf Hit­­ler Bs nicht nach Berlin, sondern nach Weimar bege­­ben habe, um dort die Vorbereitung für die Ge­­meindewahlen vorzunehmen. . on dieser Woche noch kein Einheitsbrot Da auf die Einsprachen der Mühlen und Bäder in Bukarest heute die Spesen, welche den Mühlen und Bäckern bei der Herstellung des Einheitsmehlen und Einheitsbrotes erwachsen, genau ausgerechnet werden, wird die Stadtleitung erst morgen in den Besitz dieser Ergebnisse­ kommen. Auf Grund dersel­­ben wird dann in neuerlicher Sitzung der Preis des Mehles und Brotes festgeseßt werden und das Ein­­heitsbrot dürfte wahrscheinlich erst Montag zum er­­stenanal gebaden werden, -- | Schulden, nichts als Schulden... Der 15. Dezember und die politische Verschuldung der West Europa ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, daß er darüber die finanzielle Bedrängnis vergißt, in die längst auch der Weltgläubiger Amerika hineingeraten ist. Seit dem großen Wallstreet-Krach von 1929 ver­­größert sich die Staatsschuld der USA in besorgnis­­erregender Weise. Ein Zahlenvergleich spricht für sich selbst: Die Staatsschuld der USA, die am 30. Septem­­ber 1931 „nur“ 17.329 Millionen Dollar betrug, ist bis zum 30. September 1932 auf 20.611 Mil­­lionen Dollar angewachsen. Es geht abwärts — das ist der allgemeine Eindruck der Finanzlage. Diesem Gefühl, das sich in den brei­­ten zu zahlen haben. Die Summen sind in jeweils verschie­­dener Höhe als Halbjahresraten zu begleichen. Zur einfache­­ren Uebersicht sind sie hier „kapital­­iert“, d. h. es ist errechnet, welches der Nominalwert wäre, wenn die Summen nach A­b­­rechnung eines Zins­satzes von 5,5 Prozent jetzt bezahlt wür­­den. In Wirklichkeit vermögen aber die Staaten noch nicht einmal die­­ EHE aufzubringen, die am­ 15. Dezem­­ber fällig sind. Besten Volkskreisen stark ausdehnte, Roosevelt seinen imponierenden Sieg. Unter diesem Gesichtspunkte erscheint auch die ablehnende Haltung d­es Weltgläubigerz Amerika gegenüber der europäischen Schildenoffen­­sive einigermaßen begreiflich. Nach dem Ablauf des berühmten Hoovermoratoriums hätten die europäi­­schen Schuldenzahlungen am 15. Dezember wieder aufgenommen werden müssen. Nun liegen aber die Stundungsgesuche der europäischen Schuldnerstaaten schon seit einer Reihe von Tagen vor. In ziemlich gleichlautenden Noten haben vor allem England und Frankreich zu erkennen gegeben, daß keinerlei Mög­­lichkeit bestehe, die Zahlungen ordnungsgemäß am 15. Dezember aufzunehmen Und dem Beispiel der Engländer und Franzosen folgten Belgien, Griechen­­land, Ungarn, Polen, die Tschechoslowakei. Der Streik der europäischen vollen Gange. Schuldner Hoover sieht sich einer wenig günstigen Situation gegenüber. Da er allein so wichtige Entscheidungen nicht mehr zu treffen wagt, hat er sich vorsichtshalb er mit seinem Amtsnachfolger Roosevelt in Verbindung verdankte auch ist im Die Kriegsschulden der 3 wel um die­ser Staaten. 2477­­ m 7 a 2 "<< Re 3% =. -D 2; Os = 25 i@4 wr 5 2 ha EI & 20060 1200... 900 450 Statistik der ungeheuren Summen, die europäische­­ Staaten als sogenannte „politische Schulden“ an die Vereinigten Staa­­ 6 PH 5 Es

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