Banater Deutsche Zeitung, Februar 1933 (Jahrgang 15, nr. 25-47)

1933-02-01 / nr. 25

me AT € Bezugspreis: ganzjährig 809 Lei, halbjährig 406 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei Z ustellung in Temeswar 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich 120 Lei. — Erscheint täglich Uhr nachmittags, mit Ausnahme von Sonna- und Feiertagen. — Anzeigen nach Tacis, 15. Jahrgang Timisoora-Temeswar, Mittmorh, h Ay v SUTALF 557 Gmb it de LaxRa po r } 004 MAT 1,49 Martie AINT 4 „am PELL HE 1%) 4 3 XN A A x HA inardeal a ‚ouiatiune Breis 3 Lei ern ar und Verwaltung: Temesmwar, Stadt, Deutsches Haus, Berlin, 31. Jänner. (Dp.) Die neugebildete Reichsregierung hielt gestern nachmittag den ersten Ministerrat ab. Hitler betonte in seiner Eröffnungsrede, daß der Glaube und das Vertrauen, die sich in Deutschland anläßlich der Er­­en Zügen das Programm, das die Regierung sich zur Aufgabe stellt. Es wurde besonders festgestellt, daß sich die Ansichten der Kabinettsmitglieder in­ dieser Frage vollständig de>en. Das Schwergewicht wird auf sozialen Maßnahmen liegen. Heute Verhandlung mit dem Zentrum im Reichskabinett hat auch Reich­stagspräsident Göring Kommissär als Minister ohne Portefeuille und Reichs­ für die Luftflotte Platz gefunden. Unbe­­setzt ist so das Justizministerium, das dem Zen­­trum angeboten werden soll. Die Anknüpfung der Verhandlungen Hitlers mit dem Zentrum und der Bayrischen Volkspartei, die für gestern geplant war, ist zufolge anderer Inanspruchnahme auf heute ver­­schorben worden. Es hängt nun von dem Zentrum, daß das Zünglein an der Waage dar­­stellt, ab, ob die neue Regierung im Reichstag eine Mehrheit besitzen wird. Sollte das Zentrum nicht geneigt sein, in das neue Kabinett einzutreten oder es zu tolerieren, so wird es zur Auflö­­sung des Reichstages und zur Aus­­schreibung von Neuwahlen kommen. Hitler ist fest entschlossen, auf parlamentarischer Grundlage zu regieren und man glaubt, daß das Zentrum keine ablehnende Haltung einnehmen wird, verklun­­gen ist. Der Aeltestenrat hat sich gestern mit dem Ter­­min für die Einberufung des Reichstages befaßt. Es wurde beschlossen, die Einberufung im Einver­­ständnis mit der Regierung erfolgen zu laden; der Zusammentritt muß aber spätestens bis Dienstag nächster Woche erfolgen. Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaften Mit großem Interesse sieht man auch der Stel­­lungnahme der Sozialdemokraten und Kommunisten­­ entgegen. Gestern waren in der Reichs­hauptstadt Ge­­rüchte verbreitet, wonach Delegierte beider Parteien eine gemeinsame Besprechung abgehalten hätten, um­­ sich über ein einheitliches Vorgehen der Regierung Hitler gegenüber zu einigen. Diese Nachricht hat sich nicht bewahrheitet. Doch haben schon Fraktionen der Sozialdemokraten und der Kommunisten schon beschlossen, im Reichstag Miß­­trauensanträge gegen das Kabinett einzubringen. Es heißt auch, daß die beiden Parteien lassen wollen.­­ Der sozialistische „Vorwärts“ nimmt, im, Leitaufsatz ziemlich scharf Stellung gegen Jung, betont, daß die Sozialdemokraten kein Ver­­trauen zu ihr haben und die durch die Verfassung ge­­sicherten Rechte mit allen zur Verfügung stehenden gesetzlichen Mitteln verteidigen werden. Die Leitung der Gewerffijisten mahnt die Mitglieder zur unbe­­dingten Wahrung der klaren Ueberlegung und der Ruhe und warnt vor schädlichen Einzelaktionen. Fri empfängt die Presse Reichsinnenminister Dr. Fri­ empfing gestern nachmittag die Pressevertreter und gab ihnen einige Erklärungen ab. Der Innenminister betonte zunächst, daß die neue Regierung mit der Presse in engstem Kontakt bleiben wolle und daß sie der Pressefreiheit keine Beschränkungen aufzuerlegen wünsche. Es sei nicht ihre Absicht, den Paragraph 48 gegenüber der Presse in Anwendung zu bringen, Vorbedingung sei aber, daß die Presse ihre Freiheit nicht missbrauche und die Bevölkerung beunruhige. Sollte dies eintref­­fen, müsse die Regierung Maßnahmen ergreifen, um einer solchen schädlichen Beeinflussung vorzubeugen. Er erklärte ferner, daß sich die Regierung nicht mit den Gedanken befaßt habe, die kommunistische Par­­tei aufzulösen, sie denke auch nicht an die Renderung der Verfassung. Irrig sei auch die Annahme, als ob die nationalsozialistischen Sturmtruppen in täaarlicher Verbände eingereiht oder als Aushilfe der Schutzpo­­lizei verwendet werden sollten, allgemeinen Streik das alte und junge Deutschland in einer Fron Berlin erbebt unter dem Pulsschlag historischer Ereignisse Die weitere Entwicklung hängt von der Haltung des Zentrums ab Soziale Maßnahmen angekündigt -- Keine Eingliederung der SA, in die Staatsmacht . Die kommunistische Partei wird nicht aufgelöst -- 20.009 SA-Leute und Stahlhelmer marschieren an Hindenburg und Hitler vorbei -­­Verlebte Kameraden werden getragen, um den großen Augenblick miterleben zu können . Meuchelschulß tötet einen Polizisten -- Der Widerhall im Ausland -- Deutsche Werte festigen sich an den Börsen die parlamentari­­proklamieren eventuell einen die neue Reichsregie­­ ehe im Reichstag die Regierungserklärung . Von kiurz nach rechts: Wirtschaftsminister Geheimrat Hugenberg, Vizekanzler v. Papen, Reichsinnenminister Dr. Frid, Reichswehrminister Generalleutnant b. Blomberg,­Arbeitsminister Stahlhelmführer Seldte =... ra -„

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