Banater Deutsche Zeitung, Mai 1933 (Jahrgang 15, nr. 99-121)

1933-05-03 / nr. 99

Seite 2 — Banater Deutsche Zeitung werden beseitigt. Demnächst beginnt eine große Serie von öffentlichen Arbeiten, um die Arbeitslosigkeit zu Letzten Endes hängt alles vom deutschen Volke selbst ab. Nur wenn es eins wird im Willen, Deutsch­­land zu retten, kann der einzelne Mensch gerettet wer­­den. Die Welt ist gegen uns, sie will unser Recht auf das Leben nicht anerkennen. Umso mehr müssen­ wir eine Einheit werden und ihr zurufen: Niemals wer­­det ihr uns beugen, aus unserem Volk das Wissen um das Recht unserer Gleichberechtigung h­eraugrei­­fen. Hofft nicht auf Verräter und Kleinmütige. Diese Zeiten sind vorbei, Menschen, die nicht für Deutsch­­land sind, dulden wir nicht unter uns! „Herr, Du führe unseren Kampf!“ Wir bitten nicht den Allmächtigen, er solle uns frei machen, wir wollen selbst tätig sein und darauf dringen, auf das einmal die Stunde kommt, bannen, während zur gleichen Zeit der Kampf gegen die Unerträglichkeit der Zins­sätze aufgenommen wird, wo wir hintreten vor den Herren und sagen: Herr, wir haben uns geändert, wir sind nicht mehr das Volk der Selbstzerfleischung, der Kleinmü­­tigkeit und Kleingläubigkeit. Wir sind wieder stark im Geiste und im Willen geworden und in der Beharr­­lichkeit. Wir lassen nicht von Dir, Herr! Du führe un­­seren Kampf um unsere Freiheit! : * 1575 Die Rede wurde von allen deutschen Sendern übernommen. Auch im Ausland saßen Millionen ge­­stern abend am Radio, um sich den Bericht über die eindruckvolle Feier der deutschen Arbeit und die Programmrede des Reichskanzlers anzuhören. Die Feier selbst fand in Berlin mit einer Massenkundge­­bung zu Mitternacht im Lustgarten ihr Ende. . Deutschland duldet seine Verräter mehr — Will Manin die Partei über die Regierung stellen ? Die innere Krise bei den National-Zaranisten dauert fort Bukarest, 2. Mai. Sonntag sind Mihalache und Popovici aus So­­vata nach Bukarest zurückgekehrt. Die Journalisten richteten wiederholt Fragen über den Ausgang der Sovataer Besprechungen an sie, erhielten jedoch keine Antwort. Auch Julius Maniu, der noch immer in Sovata weilt, war nicht geneigt, irgendwelche Er­­klärungen abzugeben. In politischen Kreisen herrscht völlige Unklarheit darüber, was das eigentliche Resultat der Sovataer Beratungen war. Die Oppositionsblätter stellen fest, daß­ ihr Ergebnis eine völlige Erfolglosigkeit sei. Die der Regierung nahestehenden Blätter geben ihrer dahingehenden Meinung Ausdruck, daß alle Hoff­­nung dafür vorhanden ist, daß in der Partei, wie auch zwischen der Partei und der Regierung die vol­­le Einigkeit bestehen bleibt. Nach der Dimineata ist Maniu nicht entschlos­­sen, unter allen Umständen von dem Parteipräsidium abzudanken, er knüpft sein Bleiben nur an verschie­­dene Bedingungen. Die wichtigste ist nach der Dimi­­neata, daß die Partei auch weiterhin die Arbeit der Re­­­­gierung dirigiere, nicht aber die Regierung Partei. Die Leitung der Partei wird für Donnerstag einbe­­rufen und in dieser Frage entscheiden. Mit Rücksicht darauf, daß die Verhandlungen zwei-drei Tage in Anspruch nehmen werden, wird der Vollzugsaus­­schuß erst für den 7. Mai einberufen, der dann endgültige Entscheidung fällen wird. Der König interessiert sich sehr lebhaft für hatte ursprünglich Plan, Mihalache heute in“ Audienz zu und seinen Bericht über­“ die Sovataer Beratung entgegenzunehmen. Da der Herrscher aber erst mor­­gen aus Sinaia zurückkommt, kann Mihalahpe erst dann bei ihm erscheinen. Ministerpräsident Vaida verbrachte den Sonntag und Montag in Kronstadt. Einige Journalisten frag­­ten ihn nach Neuigkeiten, worauf Vaida antwortete: „Sie möchten natürlich, daß ich Ihnen etwas über die Sovataer Beratunggn sage. Darüber weiß ich aber selbst nichts Neues, da ich weder Mihalache noch Yopovici getroffen habe. Morgen werde ich sie­h Bukarest treffen und selbst Hören, was sie angrich­­eten.“ Maniu-Angelegenheit. Er die Die die den empfangen Mittwoch, 3. Mai 1933 b) bezüglich der restlichen 65 Prozent wird durch eine Vereinbarung, die zwischen dem Staate und­ der Na­­tionalbank getroffen wird, verfügt. 6. Das Nichtbegleichen einer dem bestimmten Termin, gibt dem fälligen Rate an Gläubiges das Recht, die gesamten 35 Prozent, die bei Instandtre­­ten des Gesetzes bestanden, zu fordern, wobei die Schuldforderung definitiv mit 65 Prozent herabge­­setzt bleibt. 7. Die Herabsetzung der Schuldforderung mit 63 Prozent kann von dem Schuldner bei aas Gerichts: ua gefordert werden. 8. Wohltätigkeits-­ oder Kulturinstitutionen, Des­sen Existenzmöglichkeit einschließlich in den Schuld­­forderungen besteht, erhalten vom Staate eine Ent­­­schädigung. 9. Verkäufe mit Rückkaufsrecht, welche nach dem­ 1. Jänner 1927 abgeschlossen wurden, werden als Anleiheverträge betrachtet und in das Gesetz einbe­­zogen. 10. Der Termin der bereits fälligen Wechsel wird auf einen späteren Zeitpunkt verlängert, Blutiger Zusammenstoß in Altenheim Am ersten Mai haben in der österreichischen Sta” Altenheim SA das kommunistische Parteihaus er­­stürmt. Es kam zu einer Schießerei, in deren Berland eine Frau getötet, ein Knabe aber schwer verletzt wurde. Unter dem Einbruch des Vorfalles soll die Regierung beschlossen haben, die kommunistische Bars­tei, sowie die nationalsozialistischen Sturmabteilun­­gen aufzulösen. Kommunisten überfallen das deutsche Konsulat in Bukarest Bukarest, 2. Mai. Gestern zog eine Gruppe von Kommunisten vor das Bukarester deutsche Konsulat und demonstrierte, Die Kommunisten wollten in den Hof des Gebäudes “eindringen, wurden­­ jedoch durch Die­ Polizei ver­­hindert. Als ein größeres Polizeiaufgebot ausrücckte, flüchteten die Demonstranten; 2 Studentinnen und 3 Studenten wurden verhaftet. Der Präsident von Peru erschossen Lima, 2. Mai Der Präsident der Republik Peru, Guerra San­­c­ez, der erst vor einigen Wochen nach blutigen Volkskämpfen die Macht an sich reißen konnte, wur­­­de gestern mit mehreren Revolverschüssen bei einem­ Attentate verletzt, an deren Folgen er kurze = dar­auf seinen Geist aufgab. Argetoianu will Schulden 65 Prozent aller streichen Auch Staats- und Gemeindeforderungen sollen im gleichen Verhältnis herabgesebt werden - Die 10 Punk­te seines Kon­­vertierungsentwurfes Das Projekt des Gesetzes, toianu bei der welches Arge­­sonntägigen Bollsversammlung im Fabrikshof vorlas, enthält 10­ Punkte, welche wir nachstehend kurz wiedergeben: 1. Schuldforderungen jeder Art, die in Lei ge­­rechnet werden, sollen mit einem Prozentsatz von 65 Prozent herabgesetzt werden. Mit demselben Pro­­zentsatz werden auch die Schuldforderungen des Staates, der Komitate, der Gemeinden und sonstiger staatlichen Institutionen herabgesetzt. Dieselbe Her­­absetzung bezieht sich auch auf die Zahlungen an den Staat und staatlichen Stellen, wie auch auf die Ab­­gaberadstände aus dem vergangenen Jahre. 2. Der Rest der Schuldforderungenen von 35 Prozent wird mit 2 Prozent Zinsen in einem Zeit­­abschnitte von 30 Jahren bezahlt. Die gleichen Jah­­­­resraten müssen jeweilig am 15. Oktober bezahlt werden. 3. Staatsrenten und Renten des Komitates, der Gemeinden usw. werden durch einfache Abstempelung um 65 Prozent in ihrem Werte vermindert. 4. Zur Zahlung der Einlagen in Lei werden die Banken und Kreditanstalten ermächtigt, bis zu 65 Prozent dieser Einlagen Obligationen ohne Zinsen auf die Dauer von 30 Jahren auszugeben, von denen jeweilig am 15. November jeden Jahres gewisse Amortisations­quoten fällig sind. 5. NReesfomptierte Effekten der Banken oder Kreditanstalten bei der Nationalbank werden in fol­­gender Art liquidiert: a) für 35 Prozent ihres Wer­­tes ist die Nationalbank verpflichtet, im Einklange mit ihren Statuten, kommerzielle Effekten anzunehmen; | 250 Todesopfer eines“ Tornados New York, 2. Mai. (DP.) In der Provinz Missouri wütet gegenwärtig ein großer Tornado, der sich von Stunde zu Stunde mehr ausbreitet. In Chikago wurden 5 Personen ge­­­tötet, über 50 aber verlegt. In der Stadt Minden­­ (Staat Luisitania) gibt es 55 Tote und 40 Schwer­­­verletzte. Das Negesviertel dieser Stadt ist niederges­brannt. Bisher zählte man mehr als 250 Tote und Tausende von Verwundeten. Seidenneuheiten : Hammerschlag Maroccain Schotten- und Streif-Crep Seiden-Epongee de Chine Seiden-Panama Ständig großes Lager im Volkswarenhaus­­., Domplatz Nr. 9

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