Banater Deutsche Zeitung, April 1934 (Jahrgang 16, nr. 74-95)

1934-04-01 / nr. 74

Wvoeiss emeswar 10 Lei monatlich, — ernspie rund und Berugenzeit: nzjährig 309 Lei, halbjährig 400 Lei, viertenjährig 200 a rn ” Lei = ya­ung in Ausland monatlich 120 Lei. = Erscheint täglich­er nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen, — Anzeigen­ nac­h Tarif. .. 16. Jahrgang er; Schriftleitung erlag der Schwäbischen Verlags - Aktiengesellschaft, Temeswar. 14—18. Verwa Schriftleit Dd V 11 Stad TTE un TTT. MA Temesiwar, Sta 1, Deutsch ga­­­gen „SEREN re wer, tig 1. April 1934 - Mr. 74 x "M die Baupolitik von Timișoara in den leßten 5 Jahren gesund gewesen? Haben die investierten 6-700 Millionen der Vol­ks­wirtschaft Nutzen gebracht?­­ Das non indessen die Landbevölkerung,­­ hat ihr das Nichtzahlen geholfen ?. Von Dipl. Ing. Adalbert Szlade?, Generaldirektor der Muschong- Werke, Lugosch­ neider müssen, wir die ersten zwei Fragen bem­­­einen und erfreulicherweise die dritte bejahen. Nun wollen wir es versuchen, diese unsere“ Behauptung auch zu begründen. Deshalb greifen wir zurück auf das Jahr 1929, als die Banken noch mobil, die Landwirtschaft, Industrie und Handel noch halb­­wegs rentabel arbeiteten und keiner dieser Zweige der Wirtschaft die hereinbrechende Katastrophe der Verschuldung und zwangsläufig deren Folge, die­­ Umschuldung vorgeahnt hatten. Es waren nur wenige in unserem Lande, die in der Wirtschaft in ihrer Gefinung,­ ‚Ueberzeugung und Erziehung ein­­tend gemacht und Strom in der zwölften Stunde der Gefahr Dämme der Vorsicht und Einhalt errichtet haben. Die große Masse war vom Gewinnrausche und der Konjunktur erfaßt. Banken schütteten reich­­liche Dividenden aus, die vorzüglich lebenden Direktoren waren­­ sich mit dem Ertrag und rea­­len Wert der Häuser, Felder, Fabriken und Ge­­schäftsmoral nicht mehr im reinen. Man verlor die Nerven, die belohnte Unternehmungen ver­­langten noch und nach große Beträge. Das Schlagwort hieß technisch rationalisieren, der Molo fraß alles. Das große Wirtschaftssterben . Inzwischen kam­ die Landwirtschaft auf­ die ab­­gleitende Bahn der Unrentabilität und Ueberpro­­duktion in aller Welt.­­­Die rumänische Agrarwirt­­schaft aber glitt mangels Schulung, Einrichtung und richtiger Außenhandelsverbindungen dem­­ totalen Ruin entgegen. Die geschwächte Kaufkraft der Land­­wirtschaft verursachte, es dann, daß die „prin -noi insine“ (durch eigene Kraft) aufgebauten Industrien und Handel keinen kaufkräftigen Kunden mehr fan­­den, die Ueberproduktion, daher „Totmacherei“ setzte in noch nie geahnter Schärfe ein, was auch der bis­­her­­­ige Banteinleger bemerkte, entstand eine Mißtrauenspsychose unter der Benelerume die Industrieartikelpreise fielen von Tag zu Tag und ein.Jeder rannte um­­ seine Spar­­groschen in die stolzen Bantpaläste, welche dann auch ei­ei vergangenen 9 Jahren­en großen Teil ver­­uteten.­­ . In Neubauten und­­­ Strohsok Im­ Jahre 1929 hatte der Timisoaraer Geld:­­ "marft: nahezu 3 Milliarden | Ze. nee ky s@RA...;: Timisoara zirka 1.5. Milliarden fad­en. In fe­­teren Betrage sind zirka 7—800 Millionen abge­­hoben, wovon bisher 6700 Millionen in Neu­­bauten investiert, fest angelegt wurden. Wenn wir also annehmen, daß die Geldzirkulation ein wichtiger Faktor der Volks­wirtschaft war bleibt, so müßte unsere Banater Wirtschaft und es sehr schmerzlich empfinden, daß in den letzten fünf Jahren das von den Bauten abgehobene Kapital in Timișoara zu 75 Prozent in Neubau­­ten ,und zu 25 Prozent im Strohrad, dagegen­­ in der Provinz perzentuell verkehrt thesauriert wurde.­­ Der mobilen­­ Geschäftstätigkeit­­ blieb kein Verkehrskapital. Die Unternehmungen stoß­­ten, der sprichwörtliche Banater Unternehmungsgeist flaute ab, es machte sich Verzweiflung und Pessi­­mismus in allen Schichten der Wirtschaft breit. Das zu kam noch die Verständnislosigkeit und der Steu­­ersadismus der Regierenden, so, daß man an eine Ankurbelung der Wirtschaft auf lange Sicht nicht ernstlich­­ denken konnte. Die Bauwirtschaft vor dem Krieg In dieser Zeitspanne war eine hastige, unruhige, spekulative, „nur billige“ Bautätigkeit entstanden, die regulierenden "Einfluß gel­ | len Feinden spekulativen | -­eitern von EA Baptist Mayer, Abtdechant in Neuarad - Der schwere Stein liegt zu, am­­ Grab des AR und der Siegel des hohen Rates ist unberührt. Die Wache geht eintönigen Schrittes auf und ab. In der Stadt Jerusalem ist scheinbare Ruhe nach den schred­­lichen Ereignissen des Karfreitages. Doch in den Ge­­mütern haben sich die Wellen noch nicht gelegt. Dort rauscht und zischt es noc­h und jo mancher fragt sich ganz gange: Ist wirklich alles aus mit dem Nazarener? Er hat ja einige Male gezeigt, daß Er der Herr des Todes sei, noch nicht lange, als Er in Bethanien den Lazarus aus dem Grabe h­erausrief... Und jegt sollte Er nicht einhalten können, was Er so feierlich­ und so oft versprach? Die Apostel waren auch ganz niedergeschlagen. Auch Peter, der zugesehen hatte, ‚wie man im Hause des Kaiphas mit dem Herrn umging. Hauptsächlich seitdem, da er sah, wie man den Heiland Wie einen „verurteilten Verbrecher MPHEFER in Ketten Oh das­­ Wer hätte je gedacht, bat Dertäter, den‘ Wohltäter und Bere­icher des Bot­­tes so wird behandeln können und in so ungerechter Weise zu Tode verurteilen, wo doch auch der römische Statthalter so oft auffallend betonte, er fände keine Schuld an diesem Menschen. Und doch, ohne Vertei­­digung, ohne Einhaltung der alten Bräuche, Jesus noch am selben Tage hingerichtet, in­­ der schändlichsten Weise: Und die Zeit eilt weiter und Die Menschen kehren zurüc zu ihrem Tageswert und bald ist alles vergessen .. " Doch nein! FIR ist die Sonne aufgegangen, da regt sich der Stein am Grabe und vor der staunenden und erschrecenden Wache entschwebt der Heiland le­­bendig dem Grabe. Die Erde erbebt vor Freude und die Wächter raffen sich auf und eilen, in die Stadt mit dem lauten Rufe: Er ist auferstanden! Er ist auferstanden! Wie sie rufend durch die Straßen eilen, da verbreitet sich der Osterruf wie ein Lauffeuer und allenthalben ertönt er: Er ist aufer­­standen! Er ist auferstanden! Die Augen blitzen auf vor Freude, die Herzen pochen lauter und Hunderte wiederholen: Er ist auferstanden! Es konnte ja auch den Glauben an Gott, an die althergebrachten. Sit­­die Grabesnacht nicht versinken! Er hatte ja so oft seine Macht gezeigt in wundervoller Weise, als Er das Brot vermehrte, als Er den Sturm beschwor, als Er zu Naien der weinenden Mutter den toten Sohn zurückgab.­ So mußte Er ja vor allem an sich bewei­­sen, daß Er des Todes Herr ist und dieser ihm nichts anhaben kann! Darum weg mit unserer Bangigkeit, Kleingläu­­bigkeit und mit all unseren modernen Zweifeln! Ostern ist noch immer ein so freudiger, heiliger Tag wie damals. Neue Hoffnung und neuen Glauben er­­net er in allen Herzen und läßt wieder freudig der Ostergruß erklingen: Freuet euch alle, der Herr­ ist auferstanden! Aber vor allem brauchen wir einen unbeugsa­­men Glauben an Gott, an din althergebrachten Sit­­ten, an die Güte des inneren Menschen, was uns PINE aus der rein irdischen an all das. Einstel­­lung. Wir da­ nicht endgültig in das Mate­­rielle, in das rein Wirtschaftliche vergraben! Denn alle Menschen fühlen gleich, wenn sie satt sind, daß es» außer den leiblichen auch seelische Güter­ gibt und daß wir gleich wenn wir gesättigt sind, diese Güter verlangen und ohne sie­­- ohne Ideale — alles leer und schal finden. Die menschliche Psyche läßt sich nur solange verleugnen, so lange der Leile sich mit sei­­nem Hunger verdrängt. Wenn dieser gestillt ist, zei­­gen sich gleich Ansprüche, die Höhe­ stehen und Sie nur durch die ewigen Wahrheiten gestellt werden‘ können und die nur,der bieten, kann, der den Tod besiegte und uns allein diese ewigen Wahrheiten mitteilt.­­ Darum weg mit allem Zaudern: die„ Auferste­­hung“ ist Wahrheit, die Auferstehung ist Wirklichkeit. Sie bietet uns die Zusicherung, daß es höhere Werte­­ gibt und, daß es­ Hoffnungen gibt, die über dieses sc­hwere Leben hinausgreifen. Des Todes Macht ist besiegt und wir können uns ruhig der Osterzeit­­ freuen und einstimmen in­ den­­ großen­ Chor, heute in der ganzen­ Welt singt: Christus ist erstan­­den, befreit von Todeshbanden. Alleluja! Unsere Freude wird aber nur dann eine ganze­ sein, wenn wir uns tatsächlich überzeugen davon, daß ein.­hrist­­liches Leben, eine Auferstehung unserer selbst im Glauben Christi die wahre Osterfreude ist, die uns dann niemand nehmen kann! Man­ beginnt schon stellenweise auf diesen Ge­­danken hinzuweisen und mir dünkt es, wenn dieser Gedanke in der ganzen Welt lebendig wird, wenn man sich davon überzeugen wird, daß alle Faseleien von Weltverbesserung nur­ dann zur Wirklichkeit werden, wenn man die vielen höflichen Sprüche und Redeweisen, die nur ein Deckmantel sind, zur Seite läßt und in cristlicher, aufrichtiger Höchstenliebe Hex strebt ist, einem jeden das Seine zukommen zu la­s­sen. Wenn Christi Geist in den Menschen zu neuem Leben aufersteht, dann wird es wieder ein friedliches wurde | der 1 Leben geben!

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