Banater Deutsche Zeitung, Mai 1934 (Jahrgang 16, nr. 96-117)

1934-05-01 / nr. 96

Dienstan, 1. Wai 19214 EZ tur der Parteiführung über die Parteimit­­glieder zu einer Diktatur über unser ganzes Volk wird. Die Parteiführer der NEDR haben sich -- die Anerkennung müssen wir ihnen zollen! — im Ausbau­ der Parteiorganisation und in Der De­­magogie des Bruderkampfes als äußerst geschickt er­­wiesen. Aber gerade diese stehen­­ der geistigen Er­­neuerung,­der lebendigen Mitarbeit aller am Aufbau unserer Volks­gemeinschaft im Wege. Enteignung des Gedankengutes der inneren Erneuerung Die Einheitsbewegung ist nicht von der­ alten Generation zum Schutz gegen den Ansturm der jün­­geren begründet worden, wie oft aus durchsichtigen Gründen behauptet wird. Sie ist unter tatkräftiger Beteiligung weiter Kreise der Jugend entstanden. In der großen Bistritzer Volksversammlung hat die Bewegung ihre faßt. Die NEDR wie viele Neugestaltung in beeilt 16 Punkten zusammenge­­sich festzustellen, daß man damit ihr geistiges Eigentum in Anspruch genom­­men habe. Der Vorwurf fällt schnell in sich zu­­sammen. Es ist lächerlich, daß diese Partei es wagt, das Gedankengut, das Adolf Hitler dem gesam­ten deutschen Volk wieder ges­enkt und zur Verwirklichung anvertraut hat, als ihr ausschließli­­chh3 geistiges Eigentum auszugeben. Warum will man es uns wehren, an dem großen Werk der inne­­ren des deutschen Volkes und des deutschen Menschen teilzunehmen? Müssen wir uns die Berechtigung hierzu wirklich erst durch die Mit­­gliedskarte der Partei erwerben? Ist nicht gerade das Auslanddeutschtum, sind nicht v­o­r allen anderen Auslanddeutscher wir Sie­­benbürger Sachsen e3 gewesen, meinsc­haftsgedanken sind­ die dem Volksge­­eine so vorbildliche Prägung gegeben haben, daß nach den vielen Zeugnissen füh­­render Nationalsozialisten Auslanddeutsche die Mit­­sch­öpfer dieses großen Gedankengutes geworden Volksgeschichte bis zum letzten Blatt, bereits seht, wo neren Bindungen durc ein einziges Statt Aufbauarbeit Chinas­ sie in den meisten unserer Körper­­schaften die Träger der Verantwortung sind und von der Jugend — diesmal nun wirklich wissen, daß und Unwahrhaftigkeit Wir ihre Träger, weil wir überzeugt die bekämpft, es nicht, weil uns diese angeblich rein äußerlichen Formen — die „Frisur“, wie es einmal so schön hieß, — am zuwidersten sind, kämpfen gegen sind, 3 ersten Hohelied des Opfers, der Mäannertreue, der Hingabe des Lebens selbst an Glauben und Volks­tum, so daß eine frei­­lich vielfach traditionslo3 aufgewachsene Jugend zur Mißachtung unserer Volksführung erst künstlich erzogen­ werden mußte. leider Die NEDR-Führer spüren die Früchte dieser­­ erfolgreichen — Verhetzungsarbeit mit Recht — für das, was sie tun, und fast noch mehr für ihre schiveren Unter­­lassungstünden. Denn seit einem halben Jahr „re­giert“ die NEDR. Von Aufbau aber sehen wir nichts, nur das Chgao3 wächst weiter. * Wir wissen, daß die Menschen nicht so ideal ver­­anlagt sind, daß man es dem guten Willen und der Einsicht des Einzelnen überlassen kann, an der Ge­­meinschaft mitzuarbeiten. Wir in­­äußere Organisationsfor­­men ergänzt werden müssen, daß eine strenge völki­­sche Erziehung uns allen not tut. Wir wenden und aber dagegen, daß diese Er­­ziehung, besonders der Jugend, einer anderen Or­­ganisation anvertraut werde. Am wenigsten einer Partei, deren maßgebende Mitglieder nicht die in­­nere Haltung bekunden, die sie zu dieser hochwichti­­gen Aufgabe berechtigen würde­ er seine eigenen Volks­genossen, seine Brüder mit solchem Haß, solcher Unduldsamkeit. Rücksichts­­losigfert es viele maßgebende NEDR-Führer tun, darf die Jugend nicht anvertraut werden! Wenn wir uns gegen die Kampfmethoden ton­­angebender NEDR-Führer wenden, dann tun wir daß solche Methoden einer niedrigen Gesinnung ent­­springen müssen, die dem deutschen Wesen, dem ech­­ten nationalsozialistischen Geist ins Gesicht Verhängnisvolle Folgen Noch eines müssen wir hier heraussagen: Die Menschen und im deutschen Mutterlande vorgeht. Mißtrauen und Uebelwollen hindert die Nationen zum Wesenskern des Geschehens vorzudringen. Sie sehen nur Aeußerlichkeiten, die sie oft gierig aufgreifen und selbst anzuwenden suchen, sie aber dadurch, daß sie­ die Voraussetzungen, das Wesen und den Geist der Formen nicht verstehen, in ihr Gegenteil verkehren. Für uns Auslanddeutsche ist Dieses Mißverstehen, wie es sich in beinahe allen europäischen Staaten mit deutscher Minderheit gezeigt hat, besonders­ ver­­hängnisvoll. Ja, wir haben Beweise dafür! Die Parteiprogramme der Eisernen Garde, der Cuzisten und der rumänischen Nationalsozialisten, haben aus dem wahren Nationalsozialismus das Lebensrecht aller Völker unangetastet läßt! — der­­­­einen minderheitenfeindlichen Fas<i3 mung ! unseres deutschen Wir baden alfe Ursache, im Interesse such in unserem eige­­nen Interesse fen ein wahres Gegen Engherzigkeit und sinnlosen Formzwang Wir wollen nicht, daß Kräfte unserer Ju­­gend sich in einem sinnlosen , falscher Fronten verzehren! GZ ist zu wahren Fronten alle: Gemeinschaft zu kom­­men, turritter zu finden sein wird! Der National­sozialismus ist die große Aufgabe des deutschen Menschen.­­ Es ist tragisch, daß gerade das sächsische Volk, das wie kaum ein zweiter deutscher Stamm, die Voraus­­­setzungen zu seiner restlosen Verwirklichung schon be­­saß, heute am schwersten um die Grundlagen des Weiterbaues ringen muß. Das Muttervolk hat in großartigem Aufbruch die alten Ziele hell und klar wieder vor uns gesetzt.­­ Unsere Wege aber müssen wir uns selbst suchen, die Arbeit kann uns niemand abnehmen. Die schöpfe­­rischen Kräfte der gesamten Jugend, des gesamten Volkes sind hierzu rä­isen! Wir können nicht auf beste Kräfte verzichten, aus dem einzigen Grunde, weil diese gescheut haben, sich dem Parteibuc zu un­­terwerfen, damit Die Starrheit der Parteihierarchie muß weichen, die berufenen Führer, wo immer sie -­­durch Schiksal, Schuld, Willen oder Zufall -- Heute stehen mögen, an die Spitze gelangen. E38 war im­­mer das Vorrecht der Jugend gegen Engherzigkeit und sinnlosen Form­­zwang zu kämpfen. Wir kämpfen, weil wir wissen, daß nur die Einheit des Volkes und nicht die Totalherrschaft einer Partei, die Grundlage für eine wahre seelische und geistige Erneuerung unseres Volkes bilden kann! Unsere ganze Verantwortung gezogen wert ist, vom s<lägt! | Bild des deutschen Rationalsozialismus, im Sinne seines großen Schöpfers und Führers zu geben, und nicht die Verzerrungen, die sich aus der Perspektive von größenwahnsinnigen Unterführern ergeben. Was für ein übles und völlig falsches Bild muß aber der Nichtdeutsche in Rumänien vom Nationalsozialis­­mus erhalten, wenn er andauernd die wüsten Be­­schimpfungen und Herunterlegungen, die Klassenkamp- Welt begreift nur teilweise, was heute im deutsc 4a4 | Mare Reg­ar H I­st ei N­­­ferischen Hetzereien und das progenhafte Herausstel­­len von uns fremden, überflüssigen Aeußerlichkeiten mitansehen muß! Kann er da dem deutschen Men­­schen sein gewaltiges Erleben glauben? Was hat das Staatsvolk von dem Nationalsozialismus, den unsere NEDR-Partei seit einem Jahr ihm bis jekt vorgemacht hat, gelernt? Die Un­­duldsamkeit und die Brutalität in der Be­­FNARfUNG „des wirklichen oder vermeintlichen Geg­­ners. Boittaler Deutsche Zeitung 10 Jahre Schubert-Liederkranz Der erste deutsche Gesangsverein unserer Meilenstein seines Wirkens Hell unser Sang, „jein Treu unser Sinn, Frei unser Wort So lebe du, neutsched Lied, ewig fort! Zehn Jahre find­et nun, seitdem der Schubert- Liederkranz mit diesen stolzbewußten Worten auf dem Banner in das Leben war. Zehn Jahre sind verstrichen, in denen er zu jeder Zeit deutsche Kultur­­arbeit in unserer Stadt schuf und deutsche Kulturar­­beit in alle Gauen unserer engeren Heimat trug. Auf dem Höhepunkt seiner Vollwertigkeit rief er gestern zum Apell und was wohl sein Schönstes ist, die liebe­­volle Pflege des Gesanges und die brüderliche Ge­­selligkeit. Das ließ er auch gestern wieder bei der 10- Festgeneralversammlung jährigen hervorleuchten, nicht nur selbst feiernd, sondern jedem w­olksbe­­wußten Deutschen eine hohe Festesfreude bereitend. Im BVereinälotale Gasthans Schob­er eröff­­nete Vorfigender Direktor Nikolaus Bos< in An­­wesenheit sämtlicher Mitglieder und der drei ande­­ren deutschen ereine unserer Stadt: der Ein­­tracht, Liedertafel und Liederkra­tz die Jahresver­­sammlung, worauf Schriftführer Matthias Hehn in formvollendet aufgebauter Weise einen Rückblick auf die vertroffenen zehn Joche warf. Der Schubert- Liederkranz, lauteten die Ausführungen Mat Hehns, ist der erste deutsche Gesangsverein, der in Timișoara-Temeswar das Fest seines zehnjährigen Bestandes feiern kann. Wie eine zarte Pflanze spiaß er hervor, sich immer mehr und mehr entwickelnd, anfangs bescheidene Blüten tragend, dann aber mit der Siebenbürger Sängerfahrt seiner Tätigkeit die Krone aufsetzend. Voller Begeisterung scharte vor 10 Jahren ein Haufbein deutscher Männer zu­­sammen und mit Liebe und voll edlen Schaffendranges schufen sie das Kultur­werk, das der Schubert-Liederkranz heute bildet. In seinem Liede will er an der Volksgemeinschaft mitschmieden hel­­fen. Pflege der Muttersprache, Erwegung des Deut­­schen Selbstbewußtseins ud deutsche Geselligkeit und Einigkeit stehen auf seinem Panier. Mit hocher­­hobenem Auge und freiem Blick sieht „Zukunft entgegen, d>r Zukunft sehen wird­ er auch Der Bot die ihn immer stark Zum Zeichen, daß in seinem Kreise im­­mer treue deutsche Arbeit geleistet werde, bitte er die Banater Hymne anzustimmen, welchem Wünsche tief ergriffen alle stehend nachkommen. Es folgt der Kassabericht, von Säbelwart Mi­­cael Ziegler verlesen, dem sich der Bericht der Kontrollore, vorgelegt von Kontrollor Oskar K­öt­­ner, anschloß. Die Entlastung wurde einstimmig au­sgesprochen. Den Reigen der Beglückwünschungen eröffnet Dr. Wilhelm Sp­ahl seitens der Fabriker „Lieder­­tafel“, die ihren Schwesterverein am zehnten Mei­­lenstein ihres Weges herzlichst beglückwünscht. Im Namen des „Eintracht“ übermittelt Wilhelm V­a­­lentin die Wünsche, in Vertretung des „Mehalaer Liederkranzes“ Nikolaus Ebert, seitens der Jo­­sefstädter Ortsgruppe des Kulturvereines Obmann Stefan Blum, im Namen der Deutschen Einheits­­bewegung, „Alte Volksgemeinschaft“, Amtsleiter Er­­win Schiller, dessen Tellefiverfaßtes Festgedicht größten Beifall fand, und im Namen der Bundes­­leitung der B. B. D. ©. Hana­ld, Direktor Bosch dankt für alle diese Beweise der Freundschaft. Auf den nächsten Punkt der Tagesordnung über­gehend, gab er sodann die Betrauung der alten Lei­­tung zurück und schlug zum Alterspräsidenten Jakow Potenz vor, der die Neuwahl leitete. Der Kan­di­­dierungskommission gehörten Michael Jing, Hans Mitshang, Stefan Blum, Scheib- Beier Baumhof, Peter Focht und Max Hehn an, die sich in das Beratungszimmer zurückziehen, während der Eintracht unter Leitung von Viktor Irsay Versammlung mit zwei Liedern Leitung wurde in folgender Zusammensetzung ge­­wählt: Ehrenmitglieder Matthias Maro­ssy, Gu­­stav Sim­onis, Stubbe, Sibil-Hermannstadt und und Dr. Hans May, Ehrenchormeister Anton Tit, Leitender Chr­mann Dir. Nikolaus Bo­kelwart Michael und s<, und­­ nrieper u.­­w., Dr. Kaspar Muth, und die neue Arthur Generalmufiz­­direktor Paul Richter, Brasov-Kronstadt. Neue Ehrenobmänner: Jakob Potenz Mitobmänner - Hans Mitsch­ang und Major a. D. Julius Met, Chor­­meister Franz Weißgerber, Vereinsanwalt Dr. Heinrich Müller, Schriftführer Matz H­e­hn, Säk. Brum­bet, Kontrollore Ladislaus Braun, Oskar Kastner, Peter Spedert Nikolaus Kleemann, Hauswart Andreas Haug Franz Prunkl, Sangespräses Michael Bittenbinder und Josef B­orned, Archivare Hans Jung Andreas Schmidt, Fahnenträger Hans Breuer und Ni­­kolaus Tuling, Disziplinarausschuß: Dr. Hans Mayer, Andreas Firling, Nikolaus A u er, Pu­­dolf Völker, Peter Focht, Zofef Gimpel uud Michael Scheibling. Der Ausschuß zählt 80 Mit- Beier Frauenhof­­rich­­­ter, Ernst Michael, Dr. Fritz Dutschak, Franz Holzer, Dr. Franz Schmit, Lehrer Franz Lukas, Rudolf Wal­­ter, Peter Mischel, Michael Scheibling, Erwin Schil­­ler, Hans Schloiter, Georg Theiß, Sebastian Schmidt, Direktor Anton Vogel, Ig. Auer, Hans Bräuer, Jo­­sef Hehn alt, Josef Hehn jung, Michael Hehn, Mar­­tin Seiftammel, Matthias Walleth, Bernhardt Scho­­b­er, „Johann Vögele, Leonhardt Potenz­ak­, Feistammel jung, Georg Lang, Wendelin Kirch, Josef Jo­­hann Wilhelm, Stefan Mayer, Stefan Dorn, Franz­­ Leicht, Peter Baumhof, Michael Braun, Ing. Franz Gellert, No­­bert Hruza, Gustav Graf, Nikolaus Klinger, Nikolaus Walzer, Gesa Geser, Peter Schädt,­­ Schmidt, Johann Martin, Blum, Ing. Peter Johann Goschi, Stefan Blum, Nikolaus Tulius, Karl Göz, Lorenz Alt, Jo­­­­sef Gaßner, Michael Bittenbinder, Franz Bäumchen,­ ­ Anton Knopf, Philipp Schenk, Peter Glaß, Dr. Josef Rieß, Dr. Josef Röhrich, Dr. Han3 Reb, Jakob Mar: schall, Stefan Schiller, Leopold Pichner, Johann Josef Kleitsch, Dir. Josef Nischbach, Jakob Hora, Franz Trendler, Dr. Dr. Hans Mayer, Dr. Fritz Mark, Ferdinand Lambert, Georg Tillschneider, Peter Focht, Ebert, Stefan Horn und Josef Schmidt. Direktor Bosch übernahm wieder die Leitung der Versammlung und verkündet den Vereinsbeschluß, Chormeister Franz Weißgerber ein Ehrenhonorar von 2000 Lei zur Verfügung zu stellen, welches dieser dankend ablehnt und zum Ankaufe von Noten zu verwenden verspricht. Auf Beschluß der Generalver­­sammlung werden diese Noten mit seinem Namen versehen werden. Den Abschluß der Festversammlung bildeten ei­­nige frühe Lieder des Schubertliederkranzes.­­­­ Ri­e . Stadt am zehnten Heltau, erfreut. Ziegler und Peter Adam Barth. Die Musikdirektor Josef Zorner, Nikolaus Reiser, Nikolaus Dr. = _

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