Banater Deutsche Zeitung, November 1935 (Jahrgang 17, nr. 247-271)

1935-11-01 / nr. 247

IEA | | 4 / , mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. — Anzeigen nach Tarif, h Bezugspreis: ganze Zu­ellung in ca. 4 Uhr nachmittags ährig 809 Lei, halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei — i­ 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich 120 Lei. — Erscheint täglich je “ Schriftleitung und Verwaltung: su. er: Schriftleitung Nr. 14­-18. 3 ernspre­ud und Berlag der Schwäbischen Verlags - Aktiengesellschaft, Ir­aan fi Timișoara, Freitag, 1. November 1935 17. Inhraang .„, Stadt, Deutsches Verwaltung Nr. ? 66. Nr. 247 N Armeen Rassa und Gegum im Gegenangriff Stadt des Durstes - Stast der Zuaien... Die neueste italienische Offensive an der abessinischen Nordfront gilt der Stadt Ma­­Matalle, der Provinz Tigre gelegen, auf einer Hochfläche 2050 Meter über dem Meeresspiegel - Neh­­men die Italiener Makalle, so dürfen sie sich rühmen, die letzte starke Festung der siebt. Grenze­­ der­­ nördlichsten Provinz Sie sind dann auch 3. Matalles: et­­TEEN DIE EN SI­ EEE : A TI ‚ao TUT „miuien. > Auch der Name. Makalle hat für­ sie noch einen Üblen­ Klang, eine Niederlage, die sie hier erlitten, bleibt zu rächen... Aber schon vor dieser Schlappe erhielt Makalle in der­­ modernen abessinischen Geschichte, wie sie sich, seinen Ruf, Yirn zum rs­­e­re Ein Schauspiel des Grauens hier“ stattgefunden jenem ebenso grausa­­men wie tapferen Kaiser Theodoros der Zweite, dem es rasch jahrhuntertelangen Wirren zum ersten Mal rnder gelang, Aberlinien zu einen. “Aegus sich bu­chstäblich mit dem Schwert in Kristey­­provinzen erobert gegen­­ die zahllosen aufsässigen und rebellischen Stammesflisten, stürzte er sich im Ihre 1860 auf das Meicis, das Fagte, auf seinem die Provinz Makalle unter erfüllte Tigre, sich . . Agau Negus mußte des Nach Der Faust leßte Gebiet vor­ deren Herrscher ein Singling „mit dem Mute eines Geschichte vermeldet, war, Agau Negus «nit Namen. In diesem Jahr allerdings kam es noch zu keiner Entscheidung, da der „Löwe“ geschickt dem Heere des Kaisers auszuweichen verstand. Im Jahre darauf aber gelang es Theodoros, den Rebellen zu fassen. Bei „löwenmütigen Zünglinge“ Schidfals. Er stellte sich dem Negus zur Schlacht — und da ließen ihn seine Truppen ver­­räterisch im Stich, der größte Teil ergab sich kampf- 108 . mit wenigen Anhän­­gern die Flucht ergreifen, wurde aber von seinen Verfolgern eingeholt und gefangen genommen. Zu­­sammen mit seinem Bruder Tesama wurde er nach dem eroberten Makalle gebracht und vor den Negus geführt. Hier erwartete ihrer eine furchtbare Strafe. Beiden Rebellen wurden der rechte aber, zu machen . , der Vollstre>ung der Jüngling mit dem Löwenherzen, konnte nicht sterben — am dritten Tage hatte der Tod ihn noch immer nicht erlöst. Da fühlte der grausame Theodoros endlich seinem Feind und befahl, seinem Leben durch einen Lanzenstich ein Ende Seit dieser Tragödie trägt in Abessinien Makalle der mit der schreilichen Niederlage bei Adua en­­dete, zu der das Geschehen „Makalle“ recht eigent­­lich das Vorspiel darstellte! Im Jahre 1889 wurde Makalle von den Ita­­lienern besetzt. Dann brach der Konflikt mit dem damaligen Ras von Schoa, dem späteren Kaiser Me­­nelit I., aus, an dem die Italiener einen getreuen Bundes genossen zu haben glaubten. Noch ahnte man nichts in Massaua, wo der italienische Oberbefehls­­haber Baratieri noch friedlich Paraden abhielt, als ein Bataillon seiner Streitkräfte schon am 7. Dezem­­ber 1895 bei Amba Aladschi von Menelik vernich­­tend geschlagen worden war. Sofort nach diesem­­ Gefecht zog Menelik weiter und erreichte die Feste Makalle, die er am 7. Jänner 1896 zu belagern begann. Bei­­ seinem Herannahen hatte sich der dort be­ Y­hung von Genf in London, 31. Oktober. Außenminister H­oare erklärte gestern in einer e, daß die Gerüchte über einen unmittel­­baren Friedensvorschlag Englands und Frank­­reichs in Rom der Wahrheit nicht entsprechen. Eng­­land könne nach dem Beschluß des Völkerbundes dieses Forum nicht umgehen und­ eine Sonderaktion beginnen. Tatsache sei nur, daß man bestrebt sei,eine Lösung des abessinischen Konfliktes zu finden, die sowohl für Italien, den Völkerbund als auch für Abessinien annehmbar sei. Das Reuterbureau meldet, man künne mit Sicherheit darauf rechnen, daß die französische und englische Regierung im Interesse des Friedens Ita­­lien einen mit den Grundsätzen des Völkerbundes nicht im Widerspruch stehenden Vermittlungsantrag stellen werden, in dem die höchsten Grenzen der Zu­­geständnisse erreicht werden soll. Laval sei dor An­­sicht, daß der letzte Vorschlag Mussolinis nicht eine glatte Ablehnung verdiene und London soll dieser Auffa“ung zustimmen. Die Rolle des Bapitcs Dem Pariser Blatt „Information“ zufolge, sicent La­val noch am 24. Oktober dem englischen Botschafter in Paris Clerk eine Denkschrift über­­fehlende General Arimondi, nachdem er dem Major­­ Galliano die Verteidigung überlagen hatte, mit der Mehrzahl seiner Truppen nach dem heute wieder vielgenannten und schon von den Italienern erober­­ten Adigrat zuzügezo­gen, um sich neu zu rüsten zum Widerstand gegen den unvermuteten und star­­ken Gegner. Major Galliano aber erlebte mit den Seinen, wie sehr der Name „Stadt des Durstes“ plößlich auch für ihn zu Recht bestand. Er verteidigte die ihm anvertraute Festung tapfer, vermochte aber schon gegen die gewaltige Uebermacht Meneliks nicht­ ausrichten. Und dann: kein Wasser mehr — kein Wasser — kein Wasser . . Unerhörte Qualen setzen ein auf diesem Hochplateaut unter der sengen­­­­den abessinischen Sonne, so daß Galliano schließlich am 29. Jänner 1896 kapitulieren mußte... Das ist die „Schlappe von Makalle“, die die Ita­­­­liener auszumerzen soeben sich anschicken­­der Friedensvorschlag, über den letzthin ein Gedan­­kenaustausch zwischen London und Paris stattgefun­­den hat, vom Papst ausgegangen! Der hl. Vater hatte vor 10 Tagen mit Mussolini eine Aus­­sprache und nahm mit Freude zur Kenntnis, daß der Duce bereit ist, den Feindseligkeiten unter vernünf­­tigen und anständigen Bedingungen ein Ende zu be­­reiten. Der Papst war der Meinung, daß man Abessi­­nien einen Weg zum Wasser sichern müsse und der Vatikan hat alle seine ausländischen Vertreter ange­­wiesen, nach Kräften die Anstrengungen bezüglich eines je rascheren Friedensschlusses zu unterstügen. Die Verhandlungen im Anfangs­­stadium Rom, 31. Oktober (R.) Die Lage in der internationalen Politik ist heute, zwei Tage nach der Aussprache zwischen Muss­o­­lini und dem englischen Botschafter Drummond, noch immer unverändert. Die Verhandlungen liegen noch im Anfangsstadium. Italien ist nicht abgeneigt in Genf zu verhandeln, fordert aber, daß diese Ver­­handlungen in einem engeren Ausschuß geführt wer­­den, in dem nur die Mächte vertreten sind, deren Interesse das abessinische Problem berührt,­­ Frankreich im Fall eines Angriffes gegen England diesem nicht nur auf den Meer, sondern auch zu Lande und in der Luft zu Hilfe eilen werde. Zwei­­ französische Sachverständige sind in London einge­­troffen, um mit Vertretern der englischen Admira­­(Fortsetzung auf Seite 5) Die ebenfalls in­­ bat wie des ein Ort falle) wichtigste sich ah ' m Stadt nach Adua el ein - im­­ vergangenen Jahrhundert als Wahnwiß aufpeitschenden Durftes... die Linie Hand abgehauen, und ihrer Qualen zum Stillen des brennenden dem man sie aussetzte. Tesama starb noch am Tage Urteils, Agau Negus durfte ihnen abrollte, der. Qualen und des da3 ist Herrsherwillon - HJ ve noch Löwen“, niemand Durstes wie „e ' € Des 5 EISE 0 ne VEEN u: Er de3 die Fuß und zur Erhöhung Wasser reichen, . . =. Mitleid mit . "a Al AT m 4% Kid 6 ; re stellt Normittlung. DE De EI IT I I I = A E db 5 PIs " Friedensschluß muß nen, den Völkerbund und Abessinien befriedigen - Der Entwurf zum sesten Antrag ist vom Papst ausgegangen­­ , ist London, 31. Oktober Der diplomatische Berichterstatter des Neuter­­bureaus berichtet, daß der französische Minister prä­­den Namen „Stadt des Durstes und der Qualen“... Wie sehr diese Festung tatsächlich eine Stadt des Durstes war, mußten später auch die Italiener im Verlauf ihres Feldzuges gegen Menelik II. erfahren,­­ reichte, in der er die Zusicherung ausspricht, daß X oe ß | 2 wh­ x EE Frankreich stellt England im Angriffsfalle auch Lusftflotten­­tuspuitte zur Verfügung Die bindende Denkschrift Lavals — Einstweilen Feine Zurücziehung engli­­scher Kriegsschiffe

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