Banater Deutsche Zeitung, April 1936 (Jahrgang 18, nr. 75-97)

1936-04-01 / nr. 75

\ . Seite 2 > Die neuen städt. Steuern Liste Das Amtsblatt vom 27. März veröffentlicht die der vom neuen Verwaltungsgeseb vorgesehenen stadt. Steuern. Folgende Höchststeuern wurden fest­­gesetzt, die alle nach dem Mietwert berechnet werden: Kabarett3, Kabarett8 mit Tanzdiele und Ba­­riere3 30 Prozent; möblierte Zimmer 15 Prozent; Bierhallen, Kaffeehäuser, Bars, Bodegas 10 Prozent; Klubs und Vereine, wo Karten gespielt und Glückspiele betrieben werden, 30 Prozent; Milch­­hallen und vegetarische Restaurants 10 Prozent. Geschäfte und Betriebe ' Hotels, Gasthäuser, Konditoreien, Porzellan­­Glaswarengeschäfte, Handlungen meinen für Autobestandteile, Möbel-, Teppich-, Antiquitätenhandlungen, zum jedwelcge Schneidereien, bei Theater- und sonstigen Schau­­und Häuser- und Woh­­nahrkartenbüros, Waggon­s­ und Wechselstu­­ben, Banken, Fabriken, Korsettateliers, Liqueur- und Champagnerfabriken, Essigfabriken, Weindepots, die in- und ausländische Weine verkaufen, Rase2ur-, Manikür- und Pedikürsalons, Handlungen für viei­­seutensilien, Spiritus- und Schnapsfabriken, Bufetts und Garderoben­bühnen, Bonbons­, Chokoladefabriken usw., Photo­­handlungen, Inseratenagenturen, Theateragenturen, Geschäftsagenturen, Kolonial­­Delikatessenwa­­renhandlungen, Waffenhandlungen, Musikalien- und Rapierhandlungen, Färbereien, Lits usw., Kommissionäre im allgemeinen, Börsenmakler, Aktiengesellschaften, und Genossenschaften im­­ Ki­no Schreibmaschinenhandlungen, Expertisen, und Export­­waros, Eisenhandlungen, Handlungen für landwirt­­schaftliche Maschinen, Weinbau- und Weinwirtschaft, Handlungen für Kautschukwaren, Optiker, Petroleum­­gesellschaften, Rahmengeschäfte, Bürsten- und Pinsel­­fabriken, Schirmfabriken, Wasserleitungs-, Gas- und­ Elektrizitätsinstallations-Unternehmungen, bädereien, Brezelmachereien, Mühlen, Farb-, Verhandlungen, Handlungen für Bierfabriken, Trikotagefabriken, eee 0 Gobatpuffer­ zahlen, Gemische Küchen­­Stoffhäuser, Samen­­handlungen, Versicherungsgesellschaften, deren Agen­­turen und Filialen, Handlungen für Haushaltsge­­genstände, Warenlener, Lack- und Artikel, Käsefabriken, Yog­­hurtfabriken usw., en SE­a­­mentniederlagen, Kalk und Bauholzhandlungen und­ Limonadefa­­briken, Dentisten, die auch eigene Werkstätten haben, Ingenieur- und Architektenbüros, die Pläne ausar­­beiten, Sanatorien, Polykliniken, Theater, Kinos, Tanzschulsäle, Jahrmarkt3- und Scaustellunterneh­mungen, Zirkusse, Ausbeuter folgender Sportzweige: Automobil, Motorrad, Bar, Rudern, Einlauf, Foot­­ball, Rugby, Bob, Buchmacher, usw. wie auch all­­jeng, die kaufmännische oder industrielle Handlungen auf freien Plätzen betreiben, haben in Städten und Munizipien 10 Prozent zu zahlen. Mieter, die nicht len, haben jährlich 5 in die obige Kategorie fal­­ Prozent ihrer Miete zu bie­­Gebühren eingehoben. 1. Kategorie: Lokale mit einem Mietswert bis zu 20000 Lei, 100 Lei. 2. Kategorie: Mietwert von 20.000 bis 50 000, 200 Lei. 3. Kategorie: Mietwert von 50000 bis 190 000 Lei, 500 Lei. Mietwert 100 000 bis 200 000 Lei, 800 4, Kategorie: Lei. gorie: Mietwert 200 001 0,20 Prozent Warensteuer 5. Kate­­bis 500 000 Lei, 1000 Lei. 6. Kategorie: Mietwert über 500 000 Lei 2000 Lei. = Freie Berufe zahlen 300 Lei. Wenn die Uebezsehung mit denselben und gleich“ großen Buchstaben vorgenommen wird, sind „die gleichen Taxen zu entrichten. Für Firmenaufschriften mit nicht lateinischen Buchstaben ist das Achtfache der vorgeschriebenen Gebühren zu entrichten. Die Dienstbotensteuer Für jeden Bediensteten (Mann oder Frau), wie Koch, Kutscher, Kammerdiener, Diener jeder Art in einem öffentlichen Lokal, Por­­tiere im allgemeinen, Stubenfrauen in Hotels und Privathäusern, Mädchen für alles, Wächter, Nacht­­wächter, wie auch nach allen Personen, die in dem Dienstbotengesetz enthalten sind, ist eine jährliche Ge­­bühr von 180 Lei zu bezahlen. (Eine Ausnahme bilden die landwirtschaftligen Arbeiter.) Bei dem Transport v­on Waren durch die Eisen­­bahn, die Post, Automobil, Lastwagen und alle sonsti­­gen Beförderungsmitteln, die Kaufleuten oder Indu­­striellen gehören, in oder aus der Stadt, sind die Eisenbahn und Post verpflichtet, den Fiskalorganen der Städte die notwendigen Dokumente zur Einhe­­it der ad valorem-Taxe von 0,20 Prozent zur Betrügung zu stellen.­­­­­nungsagenturen, . Kopieren Automobilhandlungen von Akten, Import Aemter Die Firmentafelsteuer Nach jeder Firmentaf­el werden , 0 für usw., folgende Stubenmädchen,- || Banater Deutsche Zeitung Mittwoch 1. April 1936 Die Seuche der Haza­idspiele Adg. Ir. Franz Kräuter fordert das vollständige Verbot der Giffsm­iele " Selbstmorde , EEE " und Unterschlagungen, die furchtbaren Spuren der entfeffelten Spielleidenschaft Bucuresti, 31. März. In der gestrigen Kammerfirm­a gelangte der Gesetzentwurf über die Glücksspiele zur Debatte. Der­ National-Zaranist Serdici erklärte, daß die hauptstädtischen Mubs oft von Bauern aus der Um­­gebung aufgesucht werden, die dort ihr leztes Geld verspielen. Diese Bauern werden von Sclep­­pern in die Spielhöhlen gebracht. Nas Vopescu, der Referent des Gesetzes, führte aus, daß es im Lande insgesamt wo Hazardspiele betrieben werden. 500 Lokale gebe, Jones Pop erwähnte, daß in dem Städtchen Medias mehrere Spelunken seien, wo Glückspiele betrieben werden. Wenn an dem gegenwärtigen Zu­­stand nichts geändert werde, werde es bald auch in den Dörfern Spielklubs geben. Er schlug vor, ein Gesetz zu erbringen, welches die Glücksspiele gänzlich verbietet. —­­Serdici schloß sich diesem An­­trag an.­­ Abgeordneter Dr. Franz Kräuter sprach über die zahlreichen Selbstmorde von Menschen in der Provinz, die ihren letzten Bann beim Brasiliana verloren haben. Allein in Media­ ereigneten sich in der lezten Zeit zwei Selbstmorde, während 5 Un­­­terschlagungen aufgehegt wurden. Alle diese Vorfälle seien auf die Spielleidenschaft zurückzuführen. Die Mütter und Gattinnen leben in ständiger Aufregung­ vor Angst, daß irgendein Familien­­mitglied von der Spielleidenschaft ergriffen werden könnte. Abgeordneter Dr. Kräuter ver­­langte, man solle den alten Zustand wieder her­­stellen und das Hazardspiel nünzlich verbieten.­­ Madgeary sagte, daß die National-Zaranisten 1929 ein Gesetz votierten, laut welchem die Glücks­­spiele auf einige Badeorte beschränkt waren, um dies­­en Mehreinnahmen zu verschaffen und sie zu för­­dern. Das erwartete Ergebnis blieb jedoch aus, da die Unternehmer nicht­ investierten. Der ganze Gewinn, den diese Leidenschaft dem Staat einbringt, macht 30 Millionen Lei aus. Er fragte, ob man diese Summe nicht auf an­­­dere Weise einbringen könnte? Nach mehreren andern Rednern, die ein Verbot für Glücksspiele verlangten, sprach Adam None­cu, der den beschämenden Anblick der Hauptstadt schilderte, wo an jeder Straßene>e ein leuchtendes­­ Schild ein Nest der Unmoral und der Korruption­ ankündet. Be­i Der Referent Nas Popescu schlug hierauf vor,­­ die Glücksspiele auf Plätzen, in öffentlichen Lokalen,­ Kasinos und auf den Straßen zu verbieten. Der Vorschlag würde von der Kammer aufgeheißen. Gesundheitsminister Nister erklärte, er könne diese Regelung nicht annehmen, da im Budget­ ge­­wisse Einnahmen aus den Glücksspielen vorgesehen sind. Es wurde hierauf beschlossen, den Vorschlag der Kammerkommission zu unterbreiten.­­ 03 H . SENE HERE RETTET EEE GEGEN ALI BEI Herren- und Damen-Stoffneuheiten „Sind angekommen. Besichtigen Sie unser ständig reich Sortiertes Lager 'Timigoara I, Piata Unirei No. 14. „an Polizei hat auf kroatische Studenten geschossen — 41 menstoßes ? Gestern ist Arbeitslose wieder es im Agram,­ ­ Agram, 31. März, nach dem Begräbnis des Studenten Ja­vor, der wegen Ermordung eines großserbisch gesinnten Journalisten­­ zu 18 Jahren verurteilt war und im Gefängnis starb, zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und etwa 2000 Demonstranten gekommen, die von der Polizei als Privatmeldungen zufolge handelt aber um nationalistische kroatische Studenten. Der Polizei war es zuerst gelungen, die Demonstranten zu zerstreuen, doch sammelten sie sich in den Straßen der Sanststadt Steinbombardement. Die Polizei mochte von der Waffen Gebrauch und es kam zu einem blutigen Straßenkampf. Er „dauerte mit Unterbrechungen bis in die Abend­­stunden und­­ erst gegen Mitternacht konnte die­­ Ordnung hergestellt werden. Insgesamt wurden 30 Demonstranten verlegt, ER zum Teil so schwer, daß sie und Spital überführt werden mußten. Die Polizei gibt ihre Verletzten mit 11 an. Es wurden viele Verhaftungen vorgenommen.­­ Das Hotel „Corso“ ist von den­ Demonstranten­ demoliert worden.­­ j­ie und Kommunisten bezeichnet und eröffneten gegen einzige Girapenkampf es sich wurden­ die Schu­hleute ein­ e in Aram ZS. Verlette des Zusam- - - Waren, die sich auf dem Transit befinden, sind dieser Steuer nicht unterworfen. BEE. Nach inländischen Erzeugnissen wird die Steuer nach dem Faktorenwert, der auch bei der Bezahlung der Luxus- und Umsatzteuer maßgebend ist, bei Im­­port oder Exportwaren nach den­­­ Preisen im Ein­­heitstarif berechnet.­­ BE­­ 257 Bei dem Verkauf von Rindvieh ist 40 Lei pro Stück, bei Schafen, Ziegen 5 Lei­­ pro Stüc, bei Käl­­bern 10 Lei, bei Schweinen 20 Lei pro Stüd zu be­­zahlen. Nach Ferkeln wird keine Steuer eingehoben. Bei Natureis, das zum Verkauf oder zur Kom­­merzialisierung anderer Artikeln eingelagert wird, ist in Städten, wo es keine Kunsteisfabrik gibt, 30 Lei, in Städten, wo Kunsteisfabriken es, von der Gemeinde ausgebeutete gibt, aber 100­ Lei pro Kubikmeter zu bezahlen, Fleisch oder Lebensmittel tierischen Ursprunges,­­ die in die Stadt gebracht werden, sind ebenfalls steuer­­pflichtig. Und zwar ist je Kilogramm Fleisch 2 Lei, nach geschlachtetem Geflügel je Stück 2 Lei, nach Wurstwaren, Räucherfleisch, Sped und Fett 3 Lei je kg. zu zahlen, BE Für die Kontrolle der kohlensäurehaftigen Ges­tränke, wie Sodawasser,­­Limonade,­­ Mineralmuffer und Champagner, ist ebenfalls eine Gebühr zu bezah­­len. Und zwar für Sodawasser oder Limonade 0.20 Die Matrikelgebühren Für jeden P­ersonalaus­weis des Propilationsamtes ist eine Gebühr von 10 Lei zu entrichten. Für ein Duplikat 5 Lei. Für einen Auszug aus der Toten­­oder Geburtenmatrifel, der vom Standesbeamten oder dem Gericht ausgestellt wird, ist eine Gebühr von 10 Lei zu entrichten. Für einen Auszug aus der Ehe­­matrifel sind 20, für einen Trauschein ebenfalls 20 Lei. Für Beweisakten mit Zeugen bei der Eheschlie­­ßung vor dem Standesbeamten sind 50 Lei zu bezah­­len, während die Eintragung eines Ehescheidungs­be­­schlusses 100 Lei kostet.­­ 1 | Lei pro Liter, für Mineralwasser 0.50 Lei, Flasche Champagner aber 10 Lei, nach jeder Verlegung von zwei großen Fabriken nach Brasen Bucuresti, 31. März In­ der Kammer wurde der Entwurf über die Verlegung der Fabriken Astra aus Arad und Unio aus Satu­mare nach Brașov eingebracht. Die Verle­­gung erfolgt aus militärischen Gründen, 5

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