Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1936 (Jahrgang 18, nr. 274-296)

1936-12-01 / nr. 274

Vu. TREE 5 ‚a VLi2034v8 k] -Mu­seul Preis 3 Le) Bezugspreis: je 800 Lei, halbjährig 409 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 ° = En - Ausland­natlich 120 Lei. — Erscheint tägli 5 Uhr nachmittags, mit Ausnahme von M Din rss _ An­zeigen SER zur Bestellung in Timisoara 10 Lei monatlich.­­ Timisoara, Dienstag, 1. zu 1936 in Ardeal A­ssovijatiune Schriftleitn re prede 18. Bahrgang ng und ee TIMÜEISCH I, Deutsches haus) r: Schriftleitung Nr 2­68. Verwaltung Nr. 2­&­­udh und Verlag der­­ Verlags­­­ Aktiengesellschaft, Timigoara Nr. 274 - Hd Das deutsche Boit und der 1. Dezember Als am 1. Dezember 1918 zu Alba Iulia der An­­schluß Siebenbürgens und des Banates an Rumänien ausgesprochen wurde, ist dem rumänischen Volke die­­ser Gebiete ein Akt geschichtlicher Gerechtigkeit zuteil geworden. Und das rumänische Volk hat es in diesen Augenblicken der Freude als etwas Natürli­­ches und Selbstverständliches empfun­­den, den Minderheiten dieser Gebiete weitgehendste kulturelle und völkische Freiheiten zuzusichern. Es war ein Akt, der, wohl in den Friedensverträgen veran­­kert, aber in seinem Wesen dem Geiste der Zeit ent­­s­sprungen war. Die Befreiten wollten und sollten nicht selbst zu Unterbrüder­n werden. Das deutsche Volk Rumäniens nahm diese Geste der Freundschaft mit dankbarer Freude hin und belohnte sie mit einer auf­­„richtigen Loyalität und Treue. Das deutsche Volk füg­­t­es sich mit jenem Ernst in den neuen hr BB leben was rein, der ein chen ist "jeder all: ii ? jr 188 a en Un gab in den 18 Jahren, die seither verflossen sind, un­­zählige Beweise seiner unverbrüchlichen staatsbürger­­lichen Treue. Wenn das rumänische Volk morgen den Jahres­­tag jenes bedeutungsvollen 1. Dezember feiert, so wollen wir mit aufrichtigem Herzen mitfeiern. Die Staatstreue der Deutschen liegt nicht in Worten und Erklärungen, sondern in staatserhaltenden Taten. Wir möchten aber als zufriedene Bürger zu diesem Feste gehen und als zufriedene Bürger an den noch kommenden ähnlichen Festen teilnehmen. Darum wünschen wir, daß die Führer des rumänischen Vol­­kes zu jenen Gefühlen der Toleranz und Freundschaft zurückfinden, die den 1. Dezember 1918 auch für uns zu einem Tag voller Verheißungen gemacht haben. Das deutsche Volk ist bereit, Gut und Blut fürs Vaterland zu opfern. Es bedeutet keine Schmälerung dieser Einsatzbereitschaft, wenn wir sagen, daß es die Achtung seines Lebensraumes, seiner kulturellen, völ­­kischen und wirtschaftlichen Belange verlangt. Die deutschen Bauern von Tatar-Bunar haben den Be­­weis dafür erbracht, daß­ deutsche Menschen an der sondern einen Schutzwall für den Staat bilden. Wir sind desselben Blutes wie die Bauern von Tatar-Bunar. Und wol­­len mit der gleichen, unwandelbaren und tatfertigen Treue für unser Vaterland eintreten. Wir halten mit aller Kraft an der Unverrüdbarkeit der gegenwärtigen Grenzen des rumänischen Staate fest und stellen uns geschlossen in den Kampf gegen alle Bestrebungen, die sich damit nicht abfinden zu können glauben, daß es sich hier um geschichtlich abgeschlossene ap: handelt. Wir Deutschen suchen innerhalb der­jenigen Grenzen des großrumänischen Staates unsere­ Zu­­friedenheit und es liegt einzig und allein an den Len­­kern des Staates, uns dieses Zufriedensein nicht all­­zu schwer zu machen. Gewährung der Möglichkeit freier kultureller Entfaltung und Belassung unseres Lebens­raumes sind diejenigen Dinge, die wir zu un­­serem Bestande benötigen. Wenn jemand dafür volles Verständnis aufzubringen vermag, so ist es das ru­­mänische Volk, das Jahrhunderte hindurch ein Dasein des Leidens und des Kampfes um seine nationale Grenze des Landes keine Gefahr, | Sibiu % II. Hans 9:10 Roth zur Thronrede Neugestaltung unserer Beziehungen zum rumänischen Volk und Staat Regierungsausgabe von entscheidender Bedeutung Das deutsche Volk begrüßt den Ruf des Herr­schers zur Sammlung aller poli­­tischen Kräfte . Schärfster Kampf gegen den Bolschewismus Bucuresti, 30. November In der Kammer ergriff Abgeordneter Dr. Hans Otto Roth im Namen der deutschen Parlaments­­fraktion zur Thronrede das Wort. Seine Ausführun­­gen lauten: Wir leben Zeiten, in denen es keinen Sinn hat, viele Worte zu machen. Es genügt, wenn wir uns auf das Notwendigste und Weste­n auf: Die Menschen von heute sind leise­re Andeutung­­. Die Thronrede wendet sich mit einem ianien Auf­­­­ruf an die politischen Parteien und deren Führer, die Streitart endlich zu vergraben und an Stelle des Trennenden wenigstens in Zeiten erkü­stester Gefahr das Einigende und Verbindende zu setzen. Wir pflich­­ten dieser Aufforderung des Herrschers aus tizfster Ueberzeugung bei, befürchten aber, daß auch Sein Ruf verhalten wird, ohne gehört und beherzigt zu werden. Vielleicht ist die innenpolitische Entwicklung auch schon zu weit fortgeschritten, um angesichts der tiefgehenden methodischen und weltanschaulichen Un­­terschiede der Parteien noch einen gemeinsamen Nen­­ner für die praktische Politik zu finden. Die Zeit erfordert klare Entsc­heidun­­gen Was aber dann? Sehen die führendeh Politiker unseres Landes immer noch nicht ein, daß wir uns in­­ schwerster Bedrängnis befinden und daß sich der Sturm der europäischen Verwicklung jeden Augen­­blic über uns entladen kann? Man braucht kein Schwarzseher zu sein, um ernsteste Gefahren voraus­­zusehen. Wer sich vor kurzem noc­hn wiegte, muß durch die grenzenlose Tragik, Inklusionen die das spanische Volk ergriffen hat, aufs Tiefste erschüttert sein. Es gibt ineiner festen Ueberzeugung nach für die europäischen Völker nur noch ein Entweder-Oder! Alle lavierenden und vermittelnden Einstellungen sind von Uebel. Die Zeit ist heute völlig anders gear­­tet, als sie manchem noch vor kurzem erschien. Sie er­­­­fordert von Menschen und Völkern klare und fette Entscheidungen. Das gilt für die innere­ Ausrichtung der gesamten Politik. Schicksal des eigenen Staates vor Augen hat. Wün­­schen die rumänischen Parteien die Grundlagen un­­serer Gesellschafts­ordnung zu ändern? Ja glaube, es gibt keine einzige Partei im rumänischen Parlament, die diese Frage nicht verneinen würde. Der Bolsche­­wismus als „Degrschaftssystem­ - und „als „fatale ee e“. Das ist die Frage, die entscheidende Bedeutung hat.. Rein rumänische Außenpolitik! Unsere auswärtige und innere Politik müßte an­­gesichts der schweren Lage unseres Landes jeder Sen­­timalität entkleidet werden. Sie müßte auch in allen ihren Funktionen wieder unabhängig und eigenständig gestaltet werden. Es steht außer Zweifel, daß die rumänische Außenpo­­litik ihrem Wesen nach auch weiterhin inoffensiv sein wird. Umso dringender erscheint es, das Wort Pro­­fessor Jorgas zu beherzigen, der vor ""Kurzem erst sagte, wir sollten rein rumänische Außenpolitik machen und endlich davon lassen, Weltpolitik zu treiben. Aus einer wahrhaft eigenständigen Politik ergeben sich erst die richtigen Erkenntnisse und Schlußfolgerungen­ nach innen und außen. 14 Der beste Bundesgenosse Rumäniens wird in aller Zukunft die Vorsicht und die Klugheit sein. ER Der Ruf des Herrse Zwischen zwei Welten ®­­ Ein starkes und kampffähiges Heer es an deutscher Treue und deutscher Einsatzbereitschaft für das gemeinsame Vaterland auch in Stunden der . auch uns, Und solange diese Kraft lebendig wirkt, soll Gefahr und Entscheidung nie fehlen. Die Lage unseres Landes ist gewiß nicht leicht. Es ist wie ein Prellbox hineingestellt zwischen zwei­­­­ Welten, die in s<werem Ringen miteinander stehen. Einer so heislen Lage kann man nur gerecht werden,­­ wenn man bei allen Erwägungen ausschließlich das handeln vermocht. Die gleiche sittliche Kraft erfüllt Eigenart geführt hat. Es hat einfach nicht anders ‚zu Dazu kommt die Notwendigkeit der Zusammen­­ballung aller Kraft, um für den Augenblick der Ge­­fahr gewappnet zu sein. Das gilt für die Rüstung der Armee ebenso wie für die Politik­­ der Par­­teien. Während im Heere die gesamte physische Kraft des Volkes gesammelt wird, muß in der Politik die sittliche Kraft zusammengefaßt werden Aus all diesen Gründen begrüßen wir den Ent­­schluß des Königs und der Regierung, alles zu tun, um das Heer stark und kampf­­fäh­ig zu machen. Kein Orfer dafür darf uns zu hoch sei. Aus denselben­­ Gesinven begrüßen wir auch den Ruf des Herrschers zur Sammlung der politischen Kräfte des Landes. Sollte diese Zusammenfassung der Kräfte Rnt gelingen, so bleibt uns das a­lte Bewußt- FIN. .. daß wir einen König haben, der­­ weiß, was er „will und in diesen starken Händen letzten Endes die Entscheidung liegt. Warum gebe ich diesen Gedanken so breiten Raum? Weil wir alle dasselbe Schiesal haben, weil wir Deutschen mit den Rumänen gemeinsam bestehen ”

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