Banater Deutsche Zeitung, April 1937 (Jahrgang 19, nr. 73-97)

1937-04-01 / nr. 73

» et da Seite 2 Neues aus Rumänien Schiff „Bucuresti“ flott machten, welches im Bosporus auf eine Sandbank aufgelaufen war, ver­­fangen für diese Arbeit fünfeinhalb Millionen Lei. — Von dem Glühlampenverbrauch Rumä­­niens im vergangenem Jahre konnten die drei inländischen Glühbirnenfabriken Lumen, Eter­­na und Uzina Technica 16 Prozent liefern. Der Rest wurde eingeführt. — Der Bandit Coroiu erhielt die Erlaubnis sich im Gefängnis mit einem­ Mädchen namens­ Maria Picu trauen zu lassen.­­ — Im Prozeß gegen die Angreifer des liberalen Studenten­­ Radulescu haben die Verteidigungsreden begon­n­t. Zur Verteidigung meldeten sich nicht weniger als 30 Advokaten. — Das­ Organ der liberalen Partei „Viitorul“ widerruft die Nachricht über eine bevorstehende außer­­ordentliche Parlamentsttagung. — Eine große Gruppe von Schülern des berühmten französischen Kollegiums Montarlambert werden heute zu einem­­ Besuch in București eintrefe­n. = In der Jasser Handels­schule versiegelten Organe des städtischen Steueramtes wegen einem Steuerrücstand von 4000 Lei die Wert­­beim Jaffa. Da in der Kassa verschiedene Schrif­­des Unterrichtes notwendig Schule ihre Tätigkeit einstellen.­­ In Galati bestiegen zwei Einbrecher den deut­­schen Dampfer „Spe“ und plünderten die Mann­schaftsräume und die Kabine des Kapitäns. Von den Einbrechern konnte einer festgenommen werdn.­­ Den Fußballspielen, die Sonntag in București auf der Venus-Sportbahn statfanden,­ wohnten insge­­samt 40.000 Zuschauer bei. Die Einnahmen beliefen sich auf 800.000. Lei. — Im Budget Cluj der Krankenkassa­ 1937 bis 1938 werden 140 Millionen für das Lei für den Bau­­ von Spitälern und Krankenstuben (Dispensare) vorge­­. Die häufigen Ueberfälle auf Güterzüge, die in der legten Zeit­ zu verzeichnen waren, haben die Eisenbahngeneraldirektion bewogen, vom­ Innenministerium Gendarmeriebedeckung zu verlangen. In Hinkunft soll jeder Güterzug von drei wohl bewaffneten Gendarmen begleitet werden. ==. „Curentul“ schrieb, daß bis zum 7. April, dem Termin der Stadtratswahlen in București, auch das Gesetz in Kraft treten wird, welches den Geistlichen und Lehrern gestattet, für den Gemeinderat zu kandidieren.­­­=- In sprang die Nervenkranke Kaufmanns­­gattin Juliana Groß aus einem Frenster General Schlüssel Stefan Burileanu überreichte dem Vizepräsidenten der nat.-zar. Partei Dr. Lupu nach Be­­endigung der Jubiläumsfeier in Huși ein Schreiben, in welchem ihm mitgeteilt wird, daß ihm von seinen po­­litische Freunden in București eine Villa gebaut werde. Die der Villa werden Lupu lung ‚des­ „Gebäudes. Überreicht­ nach­ Fertigstel­l­e Rumänien führte in dieser Saison bis zum 20. Feber. allein aus Palästina 118.652 Kisten Südfrüchte ein. Und zwar 85.450 Kisten Orangen, 10.733 Kisten Grape Fruits und 22.469 Kisten Zitronen. — Im Amt für Fremdenverkehr konnte fest­­gestellt werden, daß die Zahl der ausländischen Besucher Rumäniens stätig sinkt, während im­­mer mehr Rumänen ins Ausland reisen. Es wurde beschlossen, verschiedene Maßnahmen zur Hebung des Fremdenverkehrs zu treffen: staatliche Fischereiverwaltung wird vom April an statt der bisherigen 50 Millionen, 75 Millionen 1. _ Die Eisenbahndirektion hat b­esch­ossen, neue Uniformen für die Gepäckträger einzuführen. Der werden statt der bisherigen Die Trä­­blauen Kittel schwarze Röcke mit vorn Aufschlägen und einem roten Band um den Arm erhalten.­­ Die Vorstädte von Chisinau wurden seit gerau­­mer Zeit von einer Diebesbande terrorisiert. Die Po­­­lizei stellte fest, dass es sich um eine Bande von Kindern im Alter von 10 bis 16 Jahren handelt. Um die Gesell­­schaft festnehmen zu können, mußte ein ganzer Stadt­­­teil von der Polizei umzingelt werden. — Die zwei türkischen ten aufbewahrt wurden. "= Ein Hauptstädtisches rumänische Stowerkes,­­ dern tot = — Die Lei jährlich an Rettungsdampfer, die Die Frau blieb mit liegen. Besuch Tatarescus am Blatt die das dritten zur Fortführung zerschmetterten Glie­­find, mußte des berichtet daß Hodscha tsche<hoslowakische Ministerpräsident Milan 19. Mai erwidern wird, %'n Staat abzuliefern haben. : „ Die Jahr der den Banater Deutsche Zeitung m di ‚ Der Spruch des Tages Orioße nehm vine Bönigligen Gaben m: Im Ml! Richard Wagner Deutsche Rundschau Jeder zweite Deutsche hat ein Sparkassenbuch Die Sparkassen haben sich im lezten Jahr wiederum als eine starke Säule der deutschen Volks­wirtschaft erwiesen. Insges­amt hat der Gesamteinlagenbestand der deutschen Spa­r- und­ Girokassen die­ 17-Milliardengrenze erreicht und damit einen neuen Höchststand seit der Stabilisierung der Währung. Gegenüber dem zweifellos besonders günstigen Vorjahr hat sich­­ allerdings der Einlagenzuwachs etwas verlangsamt. Diese Ver­­ringerung des Zuwachses ist ausschließlich auf die Entwiclung der Spareinlagen zurückzuführen, denn die Depositen, Giro- und Kontokorrenteinlagen haben ihre seit 1933 gleichmäßig aufstei­­gende Entwicklung fortgesetzt und somit dazu beigetragen, den Minderzugang auf den Sparkonten teilweise auszugleichen. Im großen ganzen liefen nach dem Geschäftsbericht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Ende 1936 rund 34 Millionen Sparkassenbücher der öffentlichen Sparkassen um. Im neuen Geschäftsjahre 1936 rund 1,6 Millionen kamen hinzu, denen allerdings 1,5 Millionen Bücher gegenüberstehen, die noch aus der Aufwertung stammen und aufgelöst wurden. Bei­ einem­ Spareinlagenbestand von 17 Milliarden Mark entfallen mithin auf jedes Sparbuch gegen 500 Mark. Erfreuliche Fortschritte hatten im übrigen im letzten Jahre das Schulsparen und das Werksparen zu verzeichnen. Gegen Ende 1936 dürfte die Zahl der Schulen, an denen im Anschluß an öffentliche Sparkassen­­ gespart wird, auf über 30.000 geschätzt werden können, d. h. rund 55 Prozent aller deutschen Schulen. Von rund 9 Millionen deut­­schen Schulkindern sparten Ende 1936 fast 2 Millionen­ bei den­ Schulspareinrichtungen öffentlicher Sparkassen. 33 Millionen Werkspareinlagen wurden im Laufe des Jahres 1936 auf öffent­­liche Sparkassen übergeführt. Der Feierabend des Dorfes EN­­­­ Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Reichsbauernführer 4 Darre haben gemeinsam einen Aufruf an dass deutsche Do­rf erlassen, wer kennzeichnend­ ist­ für die planvolle: Lucen­­a ei des none Ke­­ Reiche, Es Eee sich­ e Feier­abendgestaltung auf dem Lande, die in Zukunft von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ über­­nommen wird. Der Aufruf schickt voraus, daß Marktordnung, ‚Erbhofgeset, eine noch nie dagewesene Intensivierung der Bo­­­denbewirtschaftung und eine großzügige Schulung des bäuerli­­chen Menschen die Existenz des einzelnen und der Sippe auf dem­ Dorfe wieder gesichert haben, und daß neben dem Bauern und Landwirt auch der ländliche Arbeiter, Handwerker und Gewer­­betreibende sich wieder­ einer festen Grundlage erfreuen. Der wirtschaftliche und berufliche Aufschwung genügen aber nicht, um die Gefahren der Landflucht und der Entvölkerung des fla­­chen Landes zu bannen, und hier sieht nun das neue Unterneh­­men sein Ziel, das bezweckt, den ländlichen Menschen an der deutschen Kultur in allen ihren Errungenschaften und Schönhei­­ten teilnehmen zu lassen. Hier setzt die KdF mit ihren fast uner­­schöpflichen Hilfsmitteln ein. Eine Voraussezung dabei wird sein, daß durch eine großzügige Gemeinschaftsaktion alle Säle und Feierabendräume auf dem Lande würdig um- und ausge­­staltet werden, ferner werden überall Lesehallen, Büchereien und Sporteinrichtungen neu errichtet und ausgestaltet. Wenn man diese Richtlinien liest, steigen Jahrzehnte des vergeblichen Kamp­­fes gegen die Landflucht in der Erinnerung auf. Es ist in der Tat so gewesen, daß vielfach gerade fähige und regsame Men­­schen den Drang zur Abwanderung nach der Großstadt in sich verspürt haben, weil sie sich auf dem Dorfe abgeschnürt von allen den Beziehungen zur­ lebendig fortschreitenden Gegenwarts­kul­­tur fühlten, die in der Großstadt, neben deren zweifelhaften Ga­­ben, in so reichem Ueberfluß dargeboten wurden. "Das Testament des „Herrschers“ Der neue Jannings Film „Der Herrscher“ hat einen zeitgemäßen sozialen und wirtschaftspolitischen Hintergrund. Am Schluß des Films diktiert der Industrieherrscher Clausen, seinen letzten Willen, und das Kernstück des Testaments Erklärung: Ich schenke das Werk, das ich geschaffen habe, ist die d­em Staat. Der Film wirft ein sozialwirtschaftliches Pro­­blem auf, das in den letzten Jahrzehnten schon manches große Werk beschäftigt hat, nämlich die Nachfolge in der Füh­­rung eines Unternehmens. Ein solcher Fall ist Krupp, wo auch die Kette Vater--Sohn abriß. Hier ist der Betrieb wohl am­ deutlichsten zu einer Art halböffentlicher Körperschaft und der­­ Werkbesitz durch die Auffassung der­ Familie zu einer verpflich­­tenden Treuhänderschaft geworden. Eine andere Lösung ist die von Ernst Abbe, der aus den Optischen Werkstätten in Jena die „Carl-Zeiß-Stiftung“ machte, einen Betrieb, der ge­­wissermaßen sich selbst, seiner Tradition und der Gefolgschaft gehört unter wechselnden, nur durch die Leistungsaus­­wahl bedingten Führungen, deren wissenschaftlich­­technische Arbeitsrichtung durch die Verfassung der Stiftung streng gebunden ist. Eine dritte Lösung unternimmt Robert Bosch in Stuttgart, der die Verfassung seines erbenlosen Werkes so hält, daß aus dem Direktorenstamm die Führungs­­­­­na­bfolge zur Verfügung steht. ai Donnerstag, den 1. April 1937 Das Ausland meldet — Die tschechoslowakische­ Staatspolizei führte in Preßburg in der, Hauptstelle der Karpathendeutschen Partei Haussuchungen Dirk, die völlig ergebnislos­ verliefen. Ueber die Gründe dieser Aktion wurde nichts mitgeteilt. Die Karpathendeutsche Partei steht ebenfalls unter dem Vorsit Konrad Hen'eins.­­ Auf der Tagesordnung der in Warschau statt­­findenden Tagung des polnischen Schauspieler-Verban­­des steht ein Antrag auf Einführung des Arierparagra­­­ phen in den polnisc's 1 Theatern, — Nach zwanzigstündigem Umhertreiben auf offe­­nem­ Ozean ist die dreißigköpfige Mannschaft des nach einer Explosion im­ südlichen Stillen Ozean gesunkenen Motorschiffes „Fijian“ von dem japanischen Dampfer „Kinsha Maru“ aufgefunden und geborgen word.­­ Die japanische Regierung hat in ihrer Antwort auf die englische Einladung zur Teilnahme an­­ der­­ ge­­planten Konferenz zur Beschränkung der Geschützkaliber der Großkampfschiffe auf 15 Zoll (35 Zentimeter) eine Beteiligung abgelehnt. Ha . Das Luftschiff „Hindenburg“ wird­ am 3.­ Mai seine erste diesjährige Nordamerika­­fahrt antreten. Das Luftschiff wird zehn neue Außenkabinen erhalten, die zum erstenmal auch einen Ausschlig unmittelbar nach unten gewäh­­ren. BR = Nach einem neuen englischen Gesetz wird der Führer der Opposition in Zukunft 2000 Pfund im Jahr nn Gehalt beziehen. — Der­ ehemalige rumänische Rufs­minister Titu­­lescu ist aus der Schweiz kommend, in Monte Carlo eingetroffen. . .­­ — Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Ghandi erklärte im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Krise, daß „in Indien von nun an das Schwert herr­­schen wird, bis dem Wille des Volkes nicht Genüge ge­­leistet worden sei.“ = Deutschland wird“ bei den Krönungsfeierlichkeit­e in England durch Marschall von Blomberg­ vertre­­ten sein, in dessen Begleitung sich Admira Otto Schultze und General Stopf nach England begeben. (52 ) Von offizieller ungarischer Seite wird die Nach­­richt dementiert, wonach der tschechoslowakische“ Minister­­präsident Hod fk­a, der sich gegenwärtig am Semmering befindet, während den Osterfeiertagen nach Balatonpalmadi gefahren sei und dort eine wichtige Unterredung mit dem ungarischen Außenminister Kanya gehabt, hätte. - '-- Der österreichische Bundes­kanzler Dr.­­Schu­sch­­nigg wird in den ersten Tagen der kommenden Woche nach Rom faha­m. GRE, ? ' = Der italienische König und die Königin begeben sich am 8. April in Begleitung des Grafen. Ciano, der den Duce vertritt, nach Budapest. * 1 | — Bei Stuhlweißenburg hat der Gojabach, der zur­­folge 10tägiger Regengüsse riesig Überschwem­mt. Auch eine Vorstadt anschwoll. 4000 Joch ist überflutet worden: zwei Häuser sind eingestürzt. : — Zwischen der japanischen Regierung und­­ dem Parlament ist ein schwerer­ Konflikt ausge­­brochen, da die Kammer die Dringlichkeit des neuen Wahlgeseßes nicht anerkannte Der Ma­­rineminister Vizeadmiral Yaonai stellte im­­ Mi­­nisterrat die Forderung, die Kammer möge so­­fort aufgelöst werden Auf Vorschlag des Mini­­sterpräsidenten Hayashi hat der Kaiser von Japan den Reichstag aufgelöst und­ die Neu­­wahlen für 30. April angeeordnet.­­ In Nordpalästina dauern die Unruhen fort. . In der Nähe von Haifa überfielen bewaffnete Araber eine die Reisenden vollständig aus. Die jüdische Kolonie Sedjera bei Galli­äa konnte von der alarmierten Polizei auch nur mit schwerer Mühe gegen wiederholte Angriffe geschützt werden . > ;­­ — Die Jt64 - Straßenbau in Abessinien zum erstenmal Flugzeuge zum Materialtrang­­transport verwendet. Mit­ten die Flugzeuge Last an Bord fann: zurücklegen, für die Last. — Bei Mutter in der Schweiz senkt sich eine 600 Me­­ter breite und 200 Meter hohe Fläche mit zwei Zentime­­tern in der Stunde. Die Bäume wurden entwurzelt, die Häuser sind mit dem Einsturz bedroht. Es mußten — In dem katholischen Friedhof von Warschau war. Unter den Trauerge­n­­ befanden sich auch Zigeunerab­­ordnungen aus Rumänien und Ungarn. Matthias Kwie> hat angeblich sein gesamtes Vermögen General Fran­co dessen aufrichtiger Bewunderer es war, hinterlassen “ . Wagenkolonne, gestern von Zigeunern Kraftwagen wie der bei 5 im einer in denen Juden Tage bendtig­t. ,er­haben Streiken bei dem 20 Mtz Maßnah­­e getroffen werden, vorzubeugen. Bei sein einer um der „Zigeunerkönig“ Schlägerei das Leben­­ 208.27 saßen und raubten einer Katastrophe 2% fast unübersehbaren, Mage Matthias -Kwietk, ver.or, begraben.

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