Banater Deutsche Zeitung, Mai 1939 (Jahrgang 21, nr. 98-119)
1939-05-03 / nr. 98
PE DAA Redactorzet Robert Reiter, redactor respunsabil Ernst Schuller, Proprietara: Editura Sväbeasca S. A. Timigoara. Inscris in registrul publicafiunilor periodice la Tribunalul Timig Torontal sub No. 28/1938. Telefon: administratia 13-60, redactia 13-61, Anunciuri dupä tarif. Redactia, administrafia zi tipografias Timigoara, L, Strada Lonovici 2 Abonamente: 70 Lei lunar, 200 Lei pentru 3 luni, inmänuares in Timisoara 710 Lei lunar. Apare zilnic in afars de duminici gi särbätori la ora 5 p. m. 21. Jahrgang Timisoara-Temeschburg, Mittwoch, 3. Mai 1939 Nr, 98 Rumäniens Integrität unantastbar Große Rede des Ministerpräsidenten auf dem Landeskongreß der Zünfte Huldigungsmarsch der Zünfte vor dem königlichen Palais Bukarest, 2. Mai In der Hauptstadt wurde gestern der Landeskongreß der Zünfte abgehalten. Dem Kongreß wohnten u. a. auch Ministerpräsident Calinescu, fernerhin die Minister Ba joiu,Ralea, Slavescu Dr. Marinescu und Titeanu bei. Arbeitsminister Ralea hielt Gtundfähe enen Regimes kundtat und die DEE BE DER Dreh die ihre Wünsche erfüllt wurden. Der Minister hob sodann noch die Sorgfalt hervor, mit Dr S. M. ung die Arbeiterangehenden Fragen : BE ug SEEstersprach Ministerpräsident Calinescu. Der Ministerpräsident zählte die Leistungen des neuen Regimes auf, welches der Arbeiterschaft besondere Aufmerksamkeit widmet. Was ein sogenanntes demokratisches Regime nicht verwirklichen konnte, sagte der Ministerpräsident, wurde von einem autoritären Regime vollbracht. Diese Ergebnisse wären selbstverständlich ohne die Förderung und das Verständnis S. M. des Königs nicht möglich gewesen. Der Initiative und der Arbeit ©. M. des Königs verdanken wir alle Wohlfahrtsleistungen für die Arbeiterschaft. Die Arbeiterschaft hat feierlich ihrer Bereitschaft Ausdruck verliehen, zur Ausstattung des nationalen Heeres beizutragen. Indem ich ihr hiefür meinen Dank ausspreche, erkläre ich, daß das Land verteidigt werden muß und in dieser Hinsicht keinerlei Mühe gescheut werden darf. In der Presse eines benachbarten Landes wurden einige Forderungen an Rumänien erhoben und es wurde gleichzeitig auf die angebliche Hilfe anderer Mächte hingewiesen. Derartige Handlungen sind nicht geeignet, das gut nachbarliche Verhältnis und die Freundschaft, die wir wünschen, zu fördern, und sind nicht geeignet, die Lage zu klären. Kein bevollmächtigter Vertreter einer fremden Macht hat auch nur einen Augenblick darauf hingewiesen, Rumänien möge Gebietsopfer bringen. Um derartige Vorgangsweisen nicht zu fördern, sah ich mich gezwungen, festzulegen: die Politik der rumänischen Regierung ist eine Politik der Integrität und der Würde in vollem Einverständnis mit allen. Ich will daher ohne jede Zweideutigkeit erklären, daß Rumänien mit allen angrenzenden Ländern ein gutnachbarliches freundschaftliches Verhältnis wünscht und bereit und ist, an der Festigung dieser Beziehungen auf kulturellem und wirtschaftlichen Gebiet zu arbeiten. Jeder Versuch, unser nationales Territorium anzutasten, wird auf unseren entschlosfensten und unerschütterlichsten Widerstand treffen. Men h Borbeimarih vom Ballon des königlichen Schlosses entgegennahm. Am Grabe des Unbekannten Soldaten legte eine Abordnung, bestehend aus je zwei Arbeitern, Beamten und Gewerbetreibenden einen Kranz nieder. Nachmittags hielten die Minister Cornateganu, Rabea und Joanitzescu Vorträge über die Eingliederung der landwirtschaftlichen Arbeiter in die Krankenkassa. Den Abschluß des Tages bildete eine Galavorstellung des Theaters „Arbeit und Frohsinn“. (An dieser Stelle wurde der Redner zum unwiederholten Male mit stürmischen Hurra- und Hochrufen auf die rumänische Armee unterbrochen). Dies ist nicht nur die Politik der Regierung oder einer Gruppe von Menschen, sondern die Politik des Landes, die nationale Politik, deren Ideal die Wahrung der nationalen Einheit ist. Das Land ist vorbereitet. Die Rede des Ministerpräsidenten wurde von der Zuhörerschaft mit begeisterter Zustimmung aufgenom die ihren Ausdruk Fieine Anmen, fm Namen der Berater Äterichaft, ©. Georgescu im Namen der Privat-n Eftimie Ghermanim und der Siebenbürger Ardeibeamten und G. Teodoru im Namen der Tertilzunft. Nachdem im Sinne der verflungenen Reden eine Beschlußantrag gefaßt worden war, formierten die Kongreßteilnehmer eine Marschkolonne, die Grabe des unbekannten Soldaten marschierten, zum Auf dem Wenge dorthin defilierten die Kongreßteilnehmer vor S. M. dem Herrscher, der den braufenden Ovationen IR Fo+HR Einberufung des Obersten EuGE im Sinne der Durchführungsverordnung des Gesetzes über die Gründung der FdNE hat Ministerpräsident Armand Calinescu alle Mitglieder des Obersten Nationalrates zur Teilnahme an der am 9. Mai in der Hauptstadt stattfindenden Feierlichkeit eingeladen. Einzelheiten über die Feier werden den Mitglieder des Nationalrates am 8. Mai, nachmittags zwischen 5 und 8 Uhr, im Sekretariat der FdNE erteilt. Gasenen von König Viktor Emanuel und Mussolini empfangen Aufwartung beim Papst . Heute Abreise aus Rom Rom, 2. Mai Der rumänische Außenminister Gafencu, der aus Paris nach Rom fuhr, wo er sehr empfangen wurde, hatte Sonntagnachmittag herzlich 6.30 Uhr die erste Aussprache mit dem Grafen Ciano, die fast eine Stunde dauerte. Anschließend nahm Gafencu an dem ihm zu Ehren im Außenministerium veranstalteten Festessen teil. Heute vormittags machte der rumänische Außenminister dem Papst seine Aufwartung und wird abends Rom verlassen. Im Zusammenhang mit dem Besuch in Rom stellt „Messagero“ in einem Aufsatz fest, daß Rumänien die Wichtigkeit und Bedeutung der Achse Berlin — Rom erkannt habe und Außenminister Gafencu deshalb nach Rom gekommen sei, um mit den italienischen politischen Kreisen den Faden der Beratungen aufzunehmen. Er werde aber keine Abmachungen treffen oder unterzeichnen. Außenminister Gafencu wurde gestern abends 9 Uhr vom König und Kaiser Viktor Emanuel in halbstündiger Audienz empfangen, nachdem seine Gattin auch der Königin ihre Aufwartung gemacht hatte. Vormittags besichtigte Gafencu die itlienische Bergbauausstellung und wurde anschließend von Mussolini empfangen, mit dem er eine einstündige Aussprache hatte. Die amtliche Verlautbarung darüber besagt: Der Duce empfing 12 Uhr mittags im Beisein des Außenministers Graf Ciano den rumänischen Außenminister Gafencu, mit dem er eine längere und herzliche Besprechung führte. Den Pariser Blättern wird von ihren Berichterstattern aus Rom gemeldet, daß die faschistischen Kreise dem Besuch Gafencus eine besondere Bedeutung zumessen, die den Rahmen eines Privatbesucher weit übersteigt. Rom erwartet viel von den Ausspracen mit dem rumänischen Außenminister, dessen Besuche in den bedeutendsten europäischen Hauptstädter hier mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wurde. > 4 Die Pariser Blätter veröffentlichen eine Erklärung Gafencus vor dessen Abreise aus der französischen Hauptstadt, in der es u. a heißt, Rumänien sei bereit, die im deutsch-rumänischen Wirtschaftsvertrag enthaltenen Bestimmungen in voller Gänze einzuhalten, werde aber darüber hinausgehende Abkommen mit Deutschland nicht treffen. Er, Gafencu, würde sich freuen, wenn die rumänisch-englischen und rumänisch-französischen Wirtschaftsbeziehungen in Zukunft sich noch enger gestalten würden, , P