Banater Deutsche Zeitung, Mai 1940 (Jahrgang 22, nr. 97-121)

1940-05-01 / nr. 97

1004 / / - Z­t + ven N­f­8:99 Seite 2 2 BE 4 TOT A '4d­ig suutind.d "V nen für r 5 « ti Zum Feiertag der Arbeit! Vom Tag blutiger Unruhen und Demonstrativ­­die jüdisch-marxistische Weltrevolution des Rassenkampfes ist der 1. Mai in wenigen Jahren zm Nationalfeiertag der Arbeit geworden. Eine gewaltige Wandlung in der Leben­sauffassung der Völker und Staaten, die sie herbeiführten und in­­nerlich mitmachten! Der tiefere Sinn dieser Ummäl­­zung, die von Deutschland nach der Niederwerfung des Marrismus ausging und sich sehr schnell­ bei den jungen Völkern Europas durchsetzte, wird in seiner ganzen Größe erst dann erkenntlich, wenn man die Be­­deutung der Eingliederung des Arbeiters in die na­­tionale Gemeinschaft seines Volkes zu werten ver­­sucht.­­ Wir erinnern und noch ganz deutlich daran, daß der 1. Mai in früheren Jahren mit hoher Polizei­­und Militärbereitschaft erwartet wurde, daß in Städten und Industriegebieten der Ausruf des welt­­revolutionären jüdisch-marxistischen Klassenkampfes „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!” wie ein tödlicher Giftpfeil gegen den Bestand von Volk und Staat geschleudert wurde. Das Unre­cht der­­ ka­­pitalistischen Wirtschaftsordnung hat in den Jahren der Krise besonders viel Wasser auf die Mühle des Klassenkampfes getragen. Dem Ar­­beiter wurde von seinen Hintermännern das Be­­wußtsein auf die eigene Macht gegen dieses System der Arbeitsfofigkeit und Hungerlöhne mit einer sei­­nem Schicsal angepaßten brutalen Zerstörungspro­­­ paganda in die Seele gehämmert. Die künstlich auf die Spitze getriebenen Gegensäte einer ungesunden Wirtschafts- und Rechtsordnung mußten von irgend­einer Macht, von einem Staat und den vereinten Kräften seiner Nation überwunden werden, wenn sie nicht eines Tages zu einer allgemeinen Vernichtung der europäischen Kultur führen sollten. Der gegen sei­­nen Willen arbeits- und rechtlos gewordene Arbeiter mußte wieder in die Gemeinschaft der Nation, in ih­­ren Schut und in ihre Rechte aufgenommen­­e Nur das Recht auf Arbeit und Brot ihm gesichert werden und der deutsche Arbeiter brauchte ge­­hörte wieder zu den wertvollsten Gliedern seines Vol­­kes. Die große Wandlung des Arbeiters vom Träger des internationalen Klassenkampfes zum vollwertigen Glied seiner Nation ist eines der großen Verdienste der deutschen Erneuerung. In wenigen Jahren hat neuerungsbewegung für ein kommendes und a:­­ sinn“ zu einer Einrichtung entwickelt, die den Arbei­­ter, an den Leistungen der Zivilisation und­ der Kul­­tur seines Volkes teilhaben läßt. Seine Majestät Kö­­nig Karl der Zweite hat dem Land in der neuen Ver­­fassung die feste Grundlage zur ungestörten und fried­­­lichen Enciclung der Nation gegeben. Seitdem ist die Regierung des Landes unermüdlich an dem großen Werk der inneren Befriedung tätig, das sie mit sicht­­baren Erfolgen durchführt. Im stolzen Bewußtsein unseres deutschen Volks­­tums und der großen Leistungen der deutschen glück­­licheres Europa der nationalen und sozialen Gerec­htigkeit für große und seine Völker be­­gehen wir morgen den Feiertag der Arbeit als eine echte deutsche Maifeier. Feiertag der Arbeit und Feier­­tag des Gemeinschaftsgedankens soll er und zugleich sein. Wie durch den weltanschaulichen Sieg über Li­­beralismus und Marrismus und durch das Gedan­­kengut der deutschen Erneuerung der Arbeiter vom so­­zialen Standpunkt in aller Welt wieder vollwertiges Glied seiner Nation werden konnte, so wollen wir in nationaler Beziehung vollwertige Glieder der ge­­schlossenen Gemeinschaft unseres Volkes und gleich­­berechtigte Bürger unseres Staates sein. Im starken Glauben an unsere Gemeinschaft, an den Wert unse­­rer Arbeit und Leistung, an nationale Freiheit und so­ . Er­­ | Banaker Deutsche Zeitung Rumänien und das Weltjudentum - Die Einmischung Alljudas bei der Schaffung der ersten rumänischen Berliner Kongreß und bei der Pariser Konferenz im Jahre 1919 Auseinanderlegung wird stets aktuell bleiben“ Die jüdische Weltallianz wurde 1860 in Paris ge­­gründet, schreibt er. Drei Momente ihrer Einmischung in die rumänischen Angelegenheiten sollen besonders hervorgehoben werden: 1. Die Annahme der Verfassung von 1866. .. 2. Der Berliner Friedensle­greb. 3. Die Widerstände, auf die Jon I. E. Bratianu bei der Pariser Konferenz stieß. In den rumänischen Fürstentümern lebte vor der Vereinigung eine starke jüdische Gemeinschaft, die nach dem Krim-Krieg und dem Frieden von Varis mehr als 200.000 Seelen s­ark gewesen sein soll. Als sich die verfassunggebende Versammlung im Jahre 1866 zusammensetzte, beschloß das Weltjudentum sei­­nen Schlag zu führen. Cremieux (Präsident der jüdi­­schen Weltallianz) kam nach Bukarest. Es hat den Anschein, als ob er sogar in die Kammer gelassen wurde, in der er eine Ansprache hielt. Er kam mit ei­­nem sehr verführerischen Angebot: Einer 25-Millio­­nen-Lei-Anleihe. Bloß eine einzige Bedingung stellte Cremieux: Die politische und bürgerliche Emanzi­­pierung der Juden. In den Entwurf der Verfassung wurde der kleine Paragraph aufgenommen, der dem Leiter der jüdischen Westallienz so sehr gefiel. Doch das Land reagierte mit außerordentlicher Heftigkeit. König Karl der Erste schreibt in seinen Erinne­­rungen darüber: „18. (30.) Juni. In der Kammer begann die De­­batte über die Verfassung. Die Feinde der Juden ka­­men vor die Kammer und während darin einige mol­­dauische Abgeordnete von der Rednertribüne gegen die polit. Gleichberechtigung der Juden Stellung nach alle wertvollen Männer. Der Artikel dient­e aber nicht sowie e3 der Berliner Vertrag vorschrieb, sondern so wie e3 die nationalen Belange diktierten. In der Situng vom 23. Juni 1879 er­­klärte der Referent Georg Marzescu, die Mitglieder der Ueberprüfungsausschusses hätten sich für das ZEM­EM­ an folgenden vier Grundsätzen entschie­­en: 1. &3 gab nie und es gibt auch heute nicht im Lande „rumänische Juden“, sondern nur einheimische Juden, d. h. Juden, die zwar im Land geboren wur­­den, die aber weder in der Sprache, noch in den Sit­­ten und den Bestrebungen mit dem rumänischen Volk verschmolzen. 2. Das Recht der Felderwerbung wird jedem Fremden gegeben, ohne Unterschied des Glaubensbe­­kenntnisses, in individueller Weise und durch ein be­­sonderes Geset. 3. Die Bestimmungen über die Naturalisierung bilden einen integranten Bestandteil der Verfassung. 4. Das Recht, städtische Gebäude zu erwerben, soll ein politisches und kein bürgerliches Ret sein. Die Naturalisierung und die Besitßerwerbung wurden durch Formalitäten unmöglich gemacht. Der Kampf in Versailles Der Berliner Kongreß Mann Cremieux. Unter dem Druck der Großmächte sollte das kleine Rumänien den umkämpften Para­­graphen der Verfassung abändern. Doch wieder erga­­ben sich Ereignisse von seltener Größe. Von neuem erwachte das nationale Gewissen und mobilisierte Kenntnis gebracht, daß solche Gesuche unter keinen­­­­ Ai­ ­­­. . . Verfassung, denn „Die dramatische Ein beachtenswerter Aufiag in der „Porunca Vremii“ I. P. Prundeni befaßt sich in der „Porunca Vremii“ in einem äu­­ßerst aufschlußreichen Aufsatz mit dem Problem des Judentums in Rumänien. An Hand historischer Dokumente weist er nach, daß die jüdische Weltallianz stei­ in die rumänische Geschichte eingriff, so oft dies die jüdischen Belange erforderten. Gegensatz von neuem aktuell werden. 7 wurde rein­­1919 stießen die rumänischen Vertreter in Paris wieder mit den Leuten des jüdischen Weltverbandes zusammen. Am 12. Feber 1919 schrieb Bratianu an Perechide nach Bukarest: „Die hiesigen Juden erach­­ten unter dem Einfluß der Anregungen und der Er­gründung, die ihnen aus Rumänien zugeht, unser Naturalisierungsdekret als nicht zufriedenstellend. Sie der Gedanke einer neuen rechtlichen Eingliederung | men, schlugen Die vor der Sammer stehenden Lärm. | Bemerfen, daß die Naturalisierung auch weiterhin nur des Arbeiters in die Schicksalsgemeinschaft seiner Zu spät ergriff I. Bratianu das Wort, um im ichnel ; ib, den sie iR. zu viele Bar Shui LIM­anIcHeN man, | vom Festhalten Y 2 et atrt. | den. gr präche mit „König Karl der­ Zweite“ als eine­­ tragenden | G5 ist wahr, die 3 geordneten haben ihm beifäl wi | ve 6 : 1 Frank gr Aa elle Le DUNG de ne­ve ge e­ne aber ließ sich, | reich Edouard de Roschild und mit dem Oberrabbi­­n­gs- Leistur nicht mehr beruhigen, sondern wälzte sich wie eine | ner Israel Levy. Wir stehen­d großen Schwie­­neuerung beschränkten sich jedoch nicht auf die recht­­­ stets anwachsende Lawine von der „Delalul Mitro- | et er u­eren hier vor großen Schwie­­mäßige Eingliederung des deutschen Arbeiters in die­­ poliei“ in die Stadt, bis vor die Synagoge. Der erst Ion I. C. Bratianu gab später selbst zu, daß er Schicsal8gemeinschaft der Nation. In dem einzigarti­­g kaum gebaute Tempel wurde vollständig „zerstört.“ wegen des „Minderheitenproblem3“, hinter dem sich = har für Gestaltung der Freizeit und Erde- Die jüdische Weltallianz hatte eine Schlappe er­­­ das Iurenproblem verstete, die Macht verlassen . „Fgraft zu Freude“ wurde eine weitere­­ litten. Die verfassunggebende Körperschaft feste an mußte. Bevor er aus Paris abreiste, gab er franzö- und für au E­uropa vorbildliche Einrichtung ge-­r Stelle des bestrittenen Paragraphen 6 den Paragra­­­­fischen Journalisten die Erklärung ab: „I< bin ge» weg we­roßartige Leistungen sind auf diesem Ge- | phon 7, der folgenden Wortlaut hatte: zwungen, von der Macht zurückzutreten, doch nicht die SEEN EEN ROLE SIC DE BE­BB­­. SLonnen „Nur Ausländer cristlichen Bekenntnisses können | Trage des Banates und Bessarabieng zwingen mich wa­ren gane | die Si der Numänen erwerben“ age Diese Senn Men wog affen. 39 aeht a führten. Zu den auf diesem Gebiet fortschrittlichen ein ee­n Hiinderheiten (Gleichbereihigung Staaten der jungen Völker Eur­opas gehört zweifel- Doch die Allianz wachte. Die neue Gelegenheit­­ der Juden. Anm. d. Schltg.) nicht annehmen kan,­n auch unser Vaterland, das im vorigen Sommer­­ schien sich ihr im Berliner Friedenskongreß zu ge- | die seine Souveränität beschränken.“ D­ie internationale Ausstellung „Arbeit und | ben, der den russisch-rumänisch-türkischen Krieg been- Diesmal hat die jüdische Weltallianz ihre Ziele Freu ? MM in Bukarest beherbergte. Mit großer Freu­­­­den sollte. Der Kongreß fechte sich am 13. Juni 1878 erreicht, stellt Prundenn fest. In der Verfassung von­­ un­­­enugtuung konnte schon bei dieser Ausstel­­l in Berlin zusammen. Unter den Teilnehmern befan­­| 1923 wurde der berühmte Artikel 7 gestrichen gut festgestellt werden, wie sich neben einer im ersten | den sich Lord Beacon­field-Disraeli als Vertreter Das Judenproblem bleibt aber offen, schließt Stadium ihrer Durchführung befindlichen modernen | Englands und Waddington, der Vertreter Frank | der beachteneswerte Aufrat in der Pornnca Vremii“ Arbeitsgesebgebung auch das Werk „Arbeit und Froh­­­­reichs. Disraeli war Jude, Waddington war der . Die Angelegenheit bleibt noch ein Kapitel, das der Lösung harrt. Wenn nicht heute, dann aber morgen mit Bestimmtheit, wenn der Sturm dieser Tage ver­­weht und wir in Ruhe die dramatische Auseinander­­sebung wieder aufnehmen können, wird der große Br­if ziale Gerechtigkeit, die bei der Verkündung der neuen Landesverfassung von Seiner Majestät dem König als höchste Grundsätze der Staatsführung hingestellt wurden, begehen wir den Feiertag der Arbeit als | eines gesicherten sozialen und nationalen Se­­ens. | Z m­mmer Um Enthebung für den Kriegsfall kann man mict mehr ansuchen Bucuresti (Bukarest), 30. April Der Große Generalstab erhält täglich von den verschiedenen Zivilbehörden, Institutionen, Indu­­strieunternehmen, Landwirten usw. neue Gesuche, um die Mobilisierung am Arbeitsplatz. Nachdem die Ar­­beiten für die Mobilisierungen an Ort und Stelle je­­doch schon abgeschlossen sind, wird zur allgemeinen Umständen mehr angenommen werden, Erd , MittwoH, beit T. Mat Strenge Fremdenkontrolle in Ungarn Budapest, 30. April (R) Der ungarische Innenminister hat eine Verfü­­gung erlassen, die sich auf die strengere Handhabung der Fremdenkontrolle bezieht. Alle Ausländer, die seine Aufenthaltsbewilligung besitzen, sind ver­­pflichtet, sich binnen 24 Stunden bei der Polizei zu melden. Solche Ausländer darf niemand beherber­­gen. Vergehen werden mit Internierung bestraft. Ausländer, die mit regelrechtem Paß in Ungarn ein­­reisen, müssen sich ebenfalls binnen 24 Stunden bei der Polizei melden. P USA-Botschafter verläßt Rußland Der USA-Botschafter Moskau, 30. April (R) in Mos­kau Steinhardt bei Moskau verlassen und sich ins Ausland bege­­en, 5

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