Banater Deutsche Zeitung, Juni 1940 (Jahrgang 22, nr. 122-144)
1940-06-01 / nr. 122
Seite 2 ( Rätfafer Denische Zerrung Donnerstag nachmittags Berlin, 31. Mai (R) ist im Flugzeug neue Gesandte Rumäniens Alexander Romalo der in Berlin eingetroffen. Er wurde auf dem Flugplatz Tempelhof vom politischen Direktor des Außenamtes v. Heimburg, dem stellvertretenden Chef des Protofol im Reichsaußenministerium v. Hallen, dem Reichstagsvizepräsidenten v.. Strauß, sowie vom Personal der rumänischen Gesandtschaft und des Generalkonsulates empfangen. Dem neuen rumänischen Gesandten in Berlin Alexander Romalo entbietet die deutsce Presse mit warmen Worten das Willkommen. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung“ verweist darauf, daß der neue Gesandte in Deutschland Volkswirtschaft studierte und auf dem Gebiete der Privat-, wie auch der staatlichen Wirtschaft über reiche Erfahrungen verfügt. Wenn Alexander Romalo, der bisher auf diplomatischem Gebiet noch nicht tätig war, jett s einen verantwortungsvollen Posten in Berlin antritt, so sehen die zuständigen deutschen Stellen den Beweis darin, daß Rumänien die wirtschaftlichen Beziehungen zum Reich so fortsehen will, wie dies in legter Zeit der Fall war. Rumäniens neuer Gesandter in Berlin Herzliche Begrüßung durch die Presse Unmenschliche Behandlung deutscher Kriegsgefangener zu Befehl höchster Kommandostellen . Die deutsche Regierung wird die gleichen Methoden anwenden Berlin, 31. Mai (R) Durch Vermittlung der schwedischen Regierung ließ Reichsaußenminister v. Ribbentrop der französischen Regierung folgendes zur Kenntnis bringen: In letzterer Zeit häuften sich die Informationen, aus denen hervorgeht, daß Angehörige der deutschen Luftwaffe und der deutschen Fallschirmformationen in französischer Gefangenschaft eine Behandlung erfahren, die sowohl mit dem z wischenstaatlichen wie auch mit den bestehenden Uebereinkommen Recht, und us, mit den grundsätzlichsten Regeln der Menschlichkeit in Widerspruch steht. "+. „Als besonderes und charakteristisches Beispiel für eine solch empörende Beh aehr von Oberst Ladner dienen, der vorübergehend in französische Gefangenschaft geraten war. Aus dem Bericht, den er nach seiner Befreiung gab und der auch in der Presse veröffentlicht wurde, geht hervor, er sei, als sein Jagdflugzeug Feuer fing und er mit dem Fallschirm abspringen mußte, von französischen Soldaten heftig beschossen worden. Nach der Landung wurde er von marokkanischen Soldaten gemartert, mit dem Erschießen bedroht und in Ketten beslegt. Aus dem Bericht ist weiter ersichtlich, daß auch mehrere andere in französische Gefangenschaft geratene deutsche Flieger eine lange Fahrt mitmachen mußten, um verhört zu werden. Dabei sind ihnen nicht mal die gefährlichen Wunden verbunden worden. Diese Behandlung der verwundeten deutschen Soldaten steht nicht vereinzelt da. Es handelt sich um keine vereinzelte Fälle, die der Grausamkeit der niederen Chargen in der französischen Armee zuzuschreiben wäre. Jene französischen Gendarmen, die den deutschen Offizier in Ketten legten, betonten, daß sie dazu einen ausdrücklichen Befehl von ihren Vorgesethten haben. Die deutsche Reichsregierung verfügt noch über viele andere Berichte,samkeit und Brutalität veranschaulichen, die die Graunmit denen die französischen Truppen die in Gefangenschaft fallenden, deutschen Flieger und Fallschirmabspringer behandeln. Die Reichsregierung hat Geheimbefehle des Kommandos der 9. französschen Armee im Besite, aus denen hervorgeht, daß verwundete deutsche Gefangene zuerst „verhört“ werden müssen, bevor ihnen äztliche Pflege zuteil wird. Das Oberkommando der Wehrmacht ist aber seineswegs geneigt, stillschweigend über diese Fälle hinwegzugehen und zuzulassen, daß die gefangenen französischen Flieger auch weiterhin in Deutschland der guten Behandlung zuteil werden, der sie sich bisher troß der in Gegensat damit stehenden Behandlung der deutschen Gefangenen durch die französischen Behörden erfreuten. Kaum Berichten des „Messagero“ Rom, 31. Mai und „Popolo Die Reichsregierung bringt daher der französischen Regierung zu Kenntnis, daß sie in Hinkunft die in deutsche Gefangenschaft fallenden französischen Flieger genau derselben Behandlung unterwerfen wird, die den deutschen Gefangenen in Frankreich zuteil wird. So oft die Reichsregierung davon Kenntnis erhält, daß ein deutscher Flieger beim Abspringen mit dem Fallschirm beschossen wird oder daß ein in französische Gefangenschaft geratener deutscher Flieger getötet wird, werden die strengsten Vergeltungsmaßnahmen ergriffen. In was sie bestehen, hat das Oberkommando der ENE Luftwaffe Mien sich bekannt gegeben. ' RE ET TEE RE TEEEESEN GLS PETE EEE RT BRSEMU FNR. P8 05 DI GETS ES BIZ RZ 7 TIS GHR TON SCHEIN 725, SUCHE "BOGHSKEEE 4 H WERRSKIEGE Nachricht vom Geleitmord Gamelins wird bestätigt General Corap kriegsgerichtlich erschossen ) Bespuckt und mißhandelt Zwanzig Mann in die deutsche Feuerlinie in Berlin, 31. Mai Ueber die grausame Behandlung, die deutsche Soldaten in französischer Gefangenschaft erdulden mußten, wird dem DNB berichtet: 2 Offiziere, 2 Feldwebel und ein Gefreiter sind aus französischerefangenschaft glücklich entwichen. Diese 5 Männer sind wie gemeine Verbrecher behandelt worden. Auf dem Weg ins französische Hinterland gingen zu beiden Seiten französische Lastkraftwagen, bestückt mit Mafschinzugemehren. Ueberall, wo die gefangenen Deutschen an französischen Kolonnen verbeifamen, wurden sie mit den gemeinten Schimpfiworten belegt, bespuckt und geschlagen. Dabei taten sich besonders französische Offiziere unrühmlich hervor. Sie standen am Straßznrand und ließen ihre Stöde auf die Köpfe der vorbeiziehenden wehrlosen deutschen Soldaten sausen, die erheblich verlegt wurden. Bei den Bewohnern des französischen Dorfes, das dieser deutsche Gefangenentransport nach geraumer Zeit erreichte, benahmen sich die Frauen wie Furien, sauchten den Deutschen in das Gesicht und hetzten ihre Männer auf, den französischen Wachmannschaften die Gewehre zu entreißen, um die Deutschen an Ort und Stelle niederzuschießen. Von anderer Seite wird berichtet: 20 deutsche Soldaten hatten am 23. Mai das Unglückk bei Thulin in der Gegend von Mond in französische Gefangenschaft zu geraten. Sie kamen an den Leutnant Jules-Nicolas Lewresse. Er erging sich in unglaublichen Beschimpfungen gegenüber den deutschen Soldaten, spucte sie an und beschimpfte das Deutsche Reic in nicht wiederzugebender Weise. Hierauf ließ er die Kriegsgefangenen mitten auf der Straße des Dorfes Thulin antreten und exerzierte mit ihnen: „Hände hoh, Hände herunter!“ usw. Er brachte es fertig, die Kriegsgefangenen nebeneinander auf die deutsche Feuerlinie zu treiben, aus der mit Maschinengewehren geschossen wurde. Er selbst folgte mit einer Pistole in der Hand. Zwei der deutschen Gefangenen wurden tödlich verwundet. di Roma“ bekräftigen ausländische Zeitungsberichterstatter die Nachricht, daß General Gamelin sich wegen den Ereignissen an der Westfront erschossen hat. Ebenso wird auch die Nachricht bekräftigt, daß der General Corap wegen der in den Ardennen erlittenen Niederlage der französischn Armee vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde . Samstag, den 1. Juni Ein brennender Bahnhof Compiegne und Pasewalk im Westen ... Die Marschbewegungen und den Nachschub der Gegner in dieser Gegend zu stören, stießen immer wieder die deutschen Flieger auf die Kolonnen und auf die Züge, zerstörten sie die Brücen, retten sie die Bahnhöfe in Brand. Auch die Geleise von Compiegne sind zerrissen, auch hier schlugen aus Schuppen und Lokomotivhallen die Flammen gegen den Himmel. Nahe dem Bahnhof von Compiegne, auf einem Geleise, das jetzt vielleicht ein wilder Trümmerhaufen ist stand vom 8. bis 11. November 1918 ein Salonwagen, und hier empfing der Marschall Foch die deutschen Unterhändler. Der Vorsitzende der deutschen Waffenstillstandsdelegation brachte seine Bitte vor, die Vorschläge der Alliierten für einen Waffenstillstand zu hören. Noch aus dem amtlichen Bericht des Marschalls Foch an seine Vorgesetzten ist die tiefe Befriedigung zu spüren, die er bei dieser Bitte empfand. Seine Antwort war sehr kalt: „Ich habe keine Vorschläge zu machen.“ Der Deutsche war bestürzt; noch einmal, in vorsichtigerer Form, wiederholte er seine Bitte, diesmal nannte er auch das Wort Bedingungen, aber wieder kam nur kalt und gemessen das Wort zurück: „Ich habe keine Bedingungen zu stellen.“ So genoß der Marschall Fox damals seine Macht, so sehr war es ihm eine Lust, sich an der Demütigung der Deutschen zu weiden. Erst nach neuen Unterhandlungen entschloß er sich, die Bedingungen bekanntzugeben, die in Wirklichkeit ein Diktat waren. Man kennt sie, in dem Willen nach der Verstümmelung der deutschen Wehrmacht sprach sich bereits der Wille nach der Vernichtung des Deutschen Reiches aus. Neben dem Marschalloch aber saß damals sein Generalstabschef, der mit in diese Bedingungen entworfen und niedergelegt hatte, ebenso kalt, ebenso hart wie sein Vorgesetzter. Er hieß Maxime Weygand. Am 10. November 1918 kam die Nachricht us nach Deutschland. In einem Lazarett in Pasewalk sprach ein greiser Pfarrer zu den Verwundeten von der Not des Reiches und der Härte des Waffenstillstandes. In seiner Stimme war die beginnende VerBREMUm Basler seinen Zuhörern war eine ein verletzter Gefreiter, MM SL: 2365885, es an der in einem flandrischen Trichter sasblind geworden war. Als er die Worte des Pfarrers hörte, übermannte ihn die ganze Bitterkeit und die Not und die Aussichtslosigkeit seines Vaterlandes, er verbarg den Kopf unter den Kissen, und ein Weinkrampf schüttelte seinen Körper. Aber diese Nachricht vom Waffenstillstand zu Compiegne war zugleich ein Wendepunkt in seinem Leben, wie sie ein Wendepunkt für die Not der Nation geworden ist. An diesem Nachmittag fiel von dem Soldaten, der Adolf Hitler hieß, alles ab, was er bisher für seine Zukunft und seine künstlerise Laufbahn gedacht und geplant hatte. Von jetzt an gehörte sein Leben nur no< dem Diaest an der Nation, die er von den Fesseln dieser Tage einmal zu befreien hoffte , wie es in diesen Monaten sich vollzieht. Dieser Soldat hatte vier Jahre auf jenen flandrischen Schlachtfeldern gelegen, über die jett wieder die grauen Marschkolonnen des deutschen Heeres zogen. Mit welchen Gefühlen muß gerade er die alten, aus mancher Not und von manchem Sieg vertrauten Namen hören! Dieser Soldat hatte vier Jahre gehorcht und gefochten, er hatte seine Pflicht getan wie Millionen andere. Niemand kannte ihn in der Welt außer seinen Kameraden und seinen Vorgesessen; niemand aber wohl auch von ihnen ahnte den Funken, der in seiner Seele glühte. Heute befiehlt dieser Mann über Millionen von Soldaten, und auf den Stätten seiner alten Kämpfe strömen seine Armeen nach vorwärts, sein Wille lenkt die unabsehbaren Marschkolonnen — dem Siege zu, Einigung zwischen Rußland und Italien ? Sicherung des Friedens am Balkan und im Mittelmeer Belgrad, 30. Mai (R) Wie in politischen Kreisen gesprochen wird, hat sich das Verhältnis zwischen Italien und Rußland in letzter Zeit stark geändert. Wie verlautet, wird in Kürze Botschafter Guruljkin in Rom eintreffen, um die diplomatischen Beziehungen zwischen Rußland und Italien herzustellen. Laut Information des Belgrader Blattes „Politika“ ist es als sicher anzunehmen, daß demnächst eine Vereinbarung zwischen den Achsenmächten und Rußland zustande kommt, wodurch einerseits die Beziehungen zwischen Rom und Moskau verbessert werden würden, anderseits aber wäre der Frieden am Balkan und im Mittelmeer auf lange Zeit gesichert,