Deutsche Tagespost, Dezember 1919 (Jahrgang 12, nr. 252-274)

1919-12-03 / nr. 252

“ Ar, 252 Dermannflucht, Mittwoch GRLANENRORTARS Alge­l 07 sie die Stopfdieiner Bezirkslehrerversammlung bereits beschlossen hat, der die Mittel zur Er­­­richtung einer Volkshochschule, die als selbst­­ständige Anstalt mit Internat gedacht ist, auf­­­bringen haben würde. Gleichzeitig solle beim Bundeskonsistorium und unfern Geldanstalten, insbesondere unter Raiffeisenverein um materielle Unterfragung angefucht werden. Die Ausführungen wurden oft von leb­­haftem Beifall begleitet, doch war die Mehrzahl der Anwesenden dafü­r, noch zuzumarten, bis sich die Verhältnisse etwas geklärt haben. Denn augen­­blic­h harrten soviel Fragen und überaus dringende Fragen der Rhtung, daß es nicht ge­­raten erscheine, gleich noch eine neue jeit schon anzuschneiden. Die endgültige Beschlußfassung über Diese Frage wurde daher vertagt. AS zweiter Vortragender sprach Hebungs­­schullehrer Friedrich Ziegler über „Die N­euge­­staltung des Unterrichts in Geschichte und Erdk­kunde." Nach einigen einleitenden Gedanken über Aufgabe und Ziel des Geschichts- und Erdkundeunterrichts — Geschichte um der Charakterbildung u. des Verständnisses der Gegen­­wart willen und Erdkunde wieder­um der Er­­fassung allgemeiner erdkundlicher Begriffe willen, die ein gründliches Verständnis für Land u. Leute ermöglichen , bot er für beide einen ausführlichen Lehrplanentwurf und gab einige wertvolle Winde für Die Behandlung. Das Referat wurde mit Beifall zur Kenntnis genommen und verschlossen, den Lehrplanentwurf Den Zweigen zur Durch­­arbeitung hinauszugeben. Lehrer Steinmeier berichtete über den Stand der Verhandlungen in der Gehaltsfrage. Die Bemühungen des Lehrerrates betreffend die Auszahlung der außerordentlichen Kriegszulage im Betrage von monatlich 300 KR. haben nicht den erwünschten Erfolg gehabt. Selbstverständlich ist den Lehrern aber auch mit diesen 300 KR. bei der großen Notlage so wenig wie gar nichts geholfen. Die Lehrerschaft sieht sich gezwungen, sich um eine ausgiebige Hilfe an ihre Behörden und ihr Vort zu wenden, da so und so viele von ihnen sonst einfach­ zugrunde gehen. Wenn ihr nicht bald Hilfe wird, so bricht die Lehrerschaft mit wenigen Ausnahmen in kür­­zester Zeit zusammen. Der Lehrerrat hat nun die Sache in die Hand genommen und wir werden unsere diesbezüglichen Wünsche unsern vorgelegten Behörden schon in den nächsten Tagen vorlegen können. Wir erwarten, daß uns die Erwägung des legten Schrittes erspart wird. Der Bericht wurde zur Kenntnis ge­­nommen. Hum Schluffe berichtete Seminardirektor Briebrecher Über die Schaffung einer Lehrer­­herberge, für welchen­twed­er gerne ein Zimmer im Seminar mit 6 Betten zur Verfügung zu stellen bereit sei. Nur Bettwäsche sei Leine da. Die Bersammmlung nahm­ den Antrag freudigst zur Kenntnis, zumal viele von den Anmwesenden die außerordentliche Schwierigkeit unter den gegen­­weitigen Umständen irgendwo Unterkunft zu finden schon oft und bitter genug empfunden hatten. Eine Umfrage ergab sofort die freiwillige Abgabe von einzelnen Wälchertücen , da Fehlende zu beschaffen wurde den einzelnen Zweigen auf­­getragen. Ein gemeinsames Mittagessen ver­einigte Die lange geschieden Gewesenen zu weiterem innigen Gedenken und Meinungsaustausch.? Sch. Wintervorlesungen. Mittwoch, Den 3.d. WM, 5 Uhr, liest im Nathausfanle Stadt­­pfarrer Julius Orendi (Broos) über das Theme „Der christliche Gedanke in der Gegenwart“. Karten sind bei W. Krafft, Gr. Ring, erhältlich. Wissenshhaftliche V­orlesungsturfe. Mittwoch, den 3. d. M., Hieft professor v. Hannenheim über Flaubert „Madame Bovary“ und andere Lovellen. Die Wohltätigkeitsportierung zu Gunsten des Berliner für Christbeicherung armer Finder werden mir wegen NRaummangel in unserer morgigen Nummer besprochen. Die Auszahlung der Kriegsunter­­flagungen für die Familien, deren Erhalter aus dem elde bi heute­ noch nicht zurüc­­gekehrt sind, findet im städtischen Nathaussaale, nur am Mittwoch, den 3. Dezember, vormittags von 8—1 Uhr und Donnerstag, den 4. De­­zember, vormittags von 8—1 Uhr statt. Die Bezugsberechtigten müssen vom Hauseigentümer die Bestätigung bringen, daß der Erhalter noch nicht zurückgekehrt is. Der Magistrat. Fiich-Ntleinverlauf in Der Schreyer­­mühle. Auf die im Anzeigeteil der heutigen Nummer dieses Blattes erscheinende Verkaufs- Anzeige hinweisend, gibt das Hermannstädter Elektrizitätswert bekannt, daß Karpfen aus feiner Fischzuchtanlage im Stangenwald am 1.und 2. Dezember d.3. vormittags von 9—12 Uhr und nachmittag von 2—4 Uhr in der Schreyermühle zum Berlaufe gelangen. Damit ein möglichst großer Teil der Bewohnerschaft befriedigt werden kann, ist der Scheinverlauf derart geregelt w worden, daß für einen we t höchstens 2 Kilogramm arpjermn abgegeben wird. Gleichzeitig wird zur Kenntnis gebracht, daß am 1. und 2. Dezem­ber d. h. jeder zweite Straßenbahn­­wagen von Bauholzping bis zur Endstation „Waldwirtehaus“ und zurück verkehrt. Edition S Hermannstadt © 8.8. Für den Wiederaufbau der zerstörten Schug­­hütten widmet Johan­n Winklehner, Bergwerk­- Direktor, Betrozjeny 1000 Frauen. Die Mitglieder der Sodas und Lis­quenzfabrik der Gastwirteverein A.­G. werden ersucht, Mittwoch, den 3. d. M., nach­ mittag 30, Uhr zur Generalverssammlung im Hagerbräu pünktlich zu erscheinen. Der Borstand. Sie Bersammlung Der soziali­­stischen Intellektuellen und Handels» anges­telltem findet nicht Donnerstag sondern Mittwoch den 3. d. M., 7. Uhr abends, im Arbeiterheim, Saggalle 25., Statt. Spenden und­­ Widmungen. Here Karl Albert, Schneidermeister, Hat dem Reife und Vergnügungsfond 200 K, ein Un­­genannter dem Bittermann-Stiftungsfond 100 K und dem Bereinsheimfond 100 K gewidmet, wofür beiden S­reunden Herzlichst dankt. Der Ausschuß des Hermannstädter Männergesang­­vereind. Frau Fanny Zinigg widmete am Namtenz­­tag ihrer unvergeßlichen Tochter 50 K für den Neubau der evang. Mädchenschule, wofür herz­lichen Dank sagt Julte Guist. Hausbefiterin Fr. Therese Reiffenberger widmet statt eines Stanzes auf den Sarg der am 7. November 1919 verstorbenen Ober­­försterswitwe Luise Zimmermann geb. Möceich für Die „Stadthauptmann Wilhelm Reiffen­­berger- Stiftung des indelhausfondes“ 10 K; Architet Julius Saon für den Jubiläumsfond der Nealfchnfe 30 K; Agnes Schemiger für den Schwesternunterfragungsfond der SKranten­­pflege 50 K; Friedrich Schunn für den selber Ygonb 10 K, wofür geziemend dankt das evang. Brechpterium 2. 8. Statt eines SKranzes auf das Grab des pensionierten Mädchenschullehrers Johann Filich spendet der Lehrkörper der evang. Mädchenschule a. 8. 114 K für den Neubau der evang. Mädchenschule, wofür verbindlichsten Dank jagt Lulie Guist. . Für das Feier aber solle aus derer­ Krank­­pflege haben gewidmet:Marie Horovitzer, Wilhelm Zacharia 640K,Rudolf Albrecht­ 40K,Hermine Maurer aus Kronstadt 100K, Samuel Horvath aus Kronstadt 50K,Ingenieur Friedrich Schutz 34K,Frl.Emma Roesler für das ev.WaisenhausZK,wofür geziemend dankt das ev. Presbyterium A. B. Frau Buise Gebora und Elfriede Nösler aben dem ebang. Wasserhaus statt werfenden Iamen auf das Grab ihrer lieben Tante Emme Kurowsky 50­8. gespendet, wofür Die Lutherbauleitung geziemenden Dank ausspricht. Statt Blumen"auf den Sarg des Heren „Martin Schnell" spenden Julius und Friederike Denjel 10 K für die Schriftbescherung auf der Konradwiese, wofür bestens danft die Bereinskaffierin. Der deutsche Theaterverein spendete 100 K zum Andenten an ihren ersten verdienstvollen Vorstand Prof. d. N. Friedrich Weimann zu­­gunsten armer Kinder der Konradiwiese, wol­r bejiend dankt die Vereinskassierin. Zum­indesten an seinen lieben Kollegen En Silith widmete Mädchenschullehrer i.P. Johann Töpfer 20 K für den Mädchenschul­­ge wofür wärmsten Dank jagt Julie Guilt. Oberstleutnant Ernst Weib, spendet zur Erinnerung an Professor Friedrich Wellmann 20 K für die „Hermania-Stiftung“, wofür bestens dankt der Ausschuß de Männerchors „Hermania“. Zur Erinnerung an Johann SFiltfeh, Lehrer i. B., widmet Frau Lotte Bonfert dem deutschen Frauenheim für Die SFreistelle 20 Kronen, wofür herzlichst dankı S Friederike Biegler. Dem­ Rinderschugverein spendet Frau Marie Bonfert, Hoteliersgattin zur Erinnerung an Johann Filth, Lehrer in Bension 20 K, Frau Emilie Markus zur Erinnerung an ihren lieben guten Mann 100 K, Fräulein Jiklas­abrielle zur Erinnerung an Fräulein Emma Kurovsty, Kaufmannsgattin 10 K. Herzlichst dankt der Ausschuß. «­­Zum Gedächtnis ihres Lieben Freundes Professor Friedrich Wellmann, spenden zur Unterstügung seines lethten Werkes, dem deut­­schen Theaterverein Marie und Grete Conrad 50 K, wofü­r besten ® dankt die­­ Vereinsleitung. Städtische Litspielhalle. Dienstag den 2. Dezember geht ein Film, der an eleganter Ausstattung und bei modernsten Tänzen das Groß­­artigste bietet. Neueste fanpbfische Toiletten. Der Film geht unter dem Namen „Die Tän­­zerin“ in Szene, ist ein Brama in A­­ften. In den Hauptrollen die weltberühmte Tänzerin Leo­­poldine Costantin, Yengvesji Emil und Sertep Dezid. Die Direktion bittet, diesen Prachtfilm nicht zu berräumen und ersucht um künstliches Erscheinen, da während der Vorstellung kein Ein­­tritt ist. Der Film dauert 2 Stunden, außer­dem in 3 Sprachen. Apollobio­top im Sesellihaftähanie. Irrtümlicherweise wurde für, Sonntag „Der Todesfuß" anmonziert der Film gelangt heute zur Schau. Programm für Dienstag und Mitlivoch „Der Todestug“. Schmediiches Drama in 4. Alten. Beginn 7 und 9 Uhr. ARamänische und deutsche Aufschriften. Polizeisagiiäten, Gestohlen wurde eine Traverse ; ein grauer Militärmantel ; ein Bienenkorb ; Bienenwelfer, Bienenwaben und Eva eine Gans. — In­­ Verlust geraten und verschiedene Dokumente auf den Namen Rotaria Zoachim; eine kleine schwarze Leber­­tasche enthaltend eine Legitimation, 1 Färber­­zettel/ 2 Schlüssel und Kleingeld (Finderlohn); ein Beizkragen (unfs) ; ein kleines Scheerchen. — Gefunden wurde eine goldene Damenuhr ; eine silberne Damenuhr. Hwechdienliche Mitteilungen sind an die hier. Staatspolizei zu richten. Bitterungsbperißt. Hermannftabt, 2. Dezember. » tbrud PR ale|l&$: A BE H HHIEaEe, 7 » ye = Beob- | Bit Fe|f S: 3 A: aöhteter Soring Ra SE S|R |E88 E | zu = —()' —_— g| 741 | -01 te so| 9 8, Dezember 191% eat Vrkid A a RETT EN a are nen DER Be Boltswirtichaft. Kanfmänniihe VBernienit hemeilung. Nachstehenden Ausführungen, die nns aus Kaufmannskreisen zugegangen sind, geben wir umfolieder kaum als sie in jenen gerade jet vielbesprochenen Fragen­­sampler gehören, der sich mit den erreich­­baren Mitteln und gangbaren Wegen befaßt, die der legitime Kaufmann im Kampfe mit Spekulantentum, Wucher, Korruption und unlauterem Wettbewerb heute zu wählen genötigt ist, um in DVer­­folg eines ehrlichen und angesehenen Er­­werbes, wieder seiner wichtigen Mission im PBerteilungsprozeß der Maren und Güter, in so vollkommener Weise wie wir es von Friedenszeiten her gewohnt sind, gerecht werden zu können. (Die Sch.) Die Bestimmungen die gegen den Wucher ergangen sind, liefern ein Beispiel dafür, daß die Regierung bestrebt ist, da ungeheure fibel den Wucher ® auszurotten. Sie hat jedoch hiermit noch nicht die richtige Handhabe ge­funden. Die Verordnung kann nämlich jeder Launer mißbrauchen und die Ehrlichen an den Dettelstab bringen. Es ist In ausge­­sprochen worden, daß eine Bestimmung der OBerdiensthöhe nur dann erfolgreich vorges­chrieben werden kan, wenn der Verfehr freigegeben und vom Schmarogertum someit befreit wird, Daß er ohne die enormen Schmier­­gelder funktioniert. Dann erst kann man dem Geschäftsmann die Spesen nachrechnen und Forderungen bezüglich seines Verdienstes stellen. Der weitere Schritt wäre dann Die richtige Bemessung des Verdienstes. In diesem Punkte ist noch seine gerechte Forderung festgelegt. Die Verordnung erlaubt einen Aufschlag von 30,/° für den Kleinhandel und meint damit, der Kaufmann hätte 30 °/, verdient. Das ist falsch! Und da dieser Sertum au im Kaufmannsstande schon jahrzehntelang herrscht, soll jebt, wo es von großem Werte ist, versucht werden, darüber Klarheit zu schaffen, ob im kaufmännischen Rechnungsmwesen die Summen des „­Nulfschlages“ oder Die des­­ Abzuges den relativen „Gewinn“ an einer Ware darstellen. Durch ein Beispiel läßt sich dies deutlicher ausdrücken: Wenn ein Kaufmann Waren um 100 R. kauft und sie um 150 R. verkauft, so behaupten Manche, er verdiene 50%­. Kauft hingegen ein Buchhändler ein Werk zu dem ihm vorges­­c­hriebenen Verkaufspreis von 150 . und erhält vom Verleger einen Rabatt von 33­/,%, so zahlt er auch nicht mehr als 100 K., Rabatt ist bei ihm D Verdienst, der also 33%/,%/, betrage. In diesem Beispiel sind nun genau die gleichen Einkaufs- wie Verkaufspreise gegeben und demnach glaubt der eine Teil 50 %,,, der andere nur 33 %/, o/° verdient zu haben. Welcher hat Recht ?­­ Diese­ Frage wird­ durch eine Gegenfrage gelöst und die lautet: Wornach berechnet der Geschäftsmann prozentuell seine Geschäftsspesen ? Na­ den Einkaufspreisen? Selbstverständlich nach dem Jahresumfag! Wollte er also den OBerdienst an den einzelnen Warenartikeln nach den Einkaufspreisen und den Jahresverdienst nach dem Umfaß berechnen, so schädigt er sich und seine Rechnung wird nie stimmen. Jeder Kaufmann, auch der, der den Verdienst im 0­-Aufschlage zu erblicken meint, würde es widersinnig finden, wollte jemand behaupten, er habe bei einem Umsatz von 100000 K und einem Gewinn von 15'000 K, 20­9). Ver­­dienst. Nein­er wird in diesem Falle richtig behaupten: Sein beträge 15 %. Also kann er auch seinen Verdienst beim Einzelein­­lauf nur nach dem Berlaufspreise feststellen. Der ?/s-Aufschlag aber ist nichts anders als ein mathematisches Hilfsmittel zur Bestimmung des Verlaufspreises. ‚ It man sich hierüber Mar­io schreiten wir zur 3. Frage: Kann die Regierung den Verdienst für alle Unternehmungen und für alle Warengattungen resp. Quantitäten gleich­­mäßig bestimmen? Nein! Ein Geschäft, das bei großen Warengattungen od. flottem, aus­­gebreiteterem Betriebe und verhältnismäßig geringeren­­ Jahrestpeien einen Umfall von 1 Million macht, wird mit einem Aufschlag von 30 °/,, also einem V­erdienst von 22 '/, 9, sein Auskommen finden. Aber ein Geschäft mit einem Umfab von 100'000 K und darunter darf nicht mit Diesem gleich behandelt werden. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Geschäft wird für 100000 Kronen erworben und hat einen durch die heutigen Verkehrsverhältnisse reduzierten Umfab von 100'000 Kronen. » Es bezieht Waren im Jahre fü­r"·’67.000K zahlt an direkten Spesen (Reife eis); .mindestens: „©. v.0%.....10 ° 000 ; schlägt laut Verordnung nur 30­9, auf....... . 23100 „ Umfab also . . 100100 K Seine Ausgaben stellen fi m­inde­stensfo: Geschäftsspesen (Personal, Miete, Steuer, Holz etc. etc. . 20.000 R Verzinsung seines investierten Ka- DAR 5.000 „ Berluste an Kurs, unbezahlten Rechnungen, Liegen gebl. Waren, Mobilarenwertung usw . 7.500 „ Summe der Ausgaben . 2. 82.500:K. Also hätte D­ieses Geschäft einen Berlust von K 9.400. Auch bei der Warenquantität kann nicht ein gleicher Maßstab angetet werden. Verkaufe ich 1000 Bogen Papier, so verbrauche ich 1 Bogen Packpapier. Verkaufe ich 1000 Bogen einzeln, so habe ich 1000 mal mehr Arbeit und verbrauche 250 Bogen Pack­­papier Dazu, welche heute allein weit mehr sosten al Die 30% Aufschlag ausmachen. Dan sieht also wie nötig e8 ifly Die Diesbe­­zügliche Bestimmung nach individuellen Fällen oder stufenartig zu behandeln und daß Die ge­­­gebenen Bestimmungen D­orauslegungen haben, die nicht zutreffen und die einer gründlichen Revision bedürfen. Die Ausfuhr don Erbsen. Das Bukarester Industrieministerium hat beschlossen, die Ausfuhr von 300 Waggon Erbsen freizugeben. Die Quantität ist so aufgeteilt, daß die Groß­­rundbeftcher Durch Die Landwirtschaftlichen ereine 150 Waggon exportieren können, Die Heinen Landwirte Durch die Genossenschafts­­zentrale 75 Waggon und die Getreidehändler durch­ ihre Vereinigungen ebenfalls 75 Waggon. Von der fremden Baluta, die sie erhalten, haben sie 50 °­, gegen Lei zum offiziellen Kurs dem Staat in Tausch zu gehen. Die Verlaufsab­­schlüsse sind der Ausfuhrkommission des SIn­­dustrieministeriums vorzulegen. „Argus.“ Die Kriegsschulden der Staaten. Nach den durch die „National City Bank“ von New­ York veröffentlichten Zahlen, beträgt das von den 15 wichtigsten Ländern herausgegebene Papiergeld am Ende des Krieges 275 Milli­­arden; es bedeutet dies seit August 1914 eine Steigerung­­ von 50 Milliarden. Dies Papier­geld hat einen um 500 Millionen höhern Nennwert al­s3 derjenige des­ Goldes und Silber ist, das aus allen Bergwerfen der Welt in den 427 Jahren, die seit der Entdeckung Amerikas vergangen sind, gewonnen worden ist. Außerdem zirkulieren derzeit für 500 Milli­­arden Bons oder nationale Obligationen, die unter einer andern Form von denselben Staaten während der seßten 5 Jahre herausgegeben worden sind. Die Frage der Bergwerte in Deutsch­­­and. Im Deutschland ist eine Kommission gebildet worden, Die die Aufgabe hat, in Be­rücsichtigung aller wirtschaftlichen, technischen und Hygienischen Momente, die Frage zu stu­­d­ieren, bi zu welchem Minimum die Arbeits­­stunden in den Kohlenbergmeisen reduziert werden könnten und Die gleichzeitig auch, die bisherige Wirkung der reduzierten Arbeits­­stunden zu zeigen hat. Das deutsche Ministerium für öffentliche Arbeiten beschäftigte sich in allen Einzelheiten mit dem Studium der Noten dieser Kommission. Das Ministerium für öffentliche Arbeiten erhielt von sechs Fachmitgliedern der Bergwerkskommission folgende Vorschläge: 1. Die Regierung wird von der Kommission er­­sucht, auch den anderen Mächten einen Bor- Schlag wegen Einführung der sechsstündigen Arbeitszeit in den Bergwerken zu machen. 2. Die Regierung gewährt der Kommission aus­­giebige und permanente Vollmachıten. Das Mi­­nisterium für öffentliche Arbeiten wird unaus­­gejet durch Fachkommissionen prüfen, ob­ die Forderungen betreffend den Sechsstundentag berücsichtigt wurden. Ende November wird die Kommission neuerlich zusammentreten, um sich zu überzeugen, ob vom 1. Feber 1920 der Sechsstundentag eingeführt werden kann, ohne der Approvisionierung Deutschlands mit Kohle zu schaden. Ein Tunnel unter dem W­ermels fanal, Lloyd George hat im Unterhaus erklärt, daß das Kriegsministerium und die Ad­­miralität derzeit den Plan eines Tunnels unter dem Normel­anal studiert. Verantwortlicher Schriftleiter für Boffetwirtschaft: Dr. phil. Feed Sigerus. |. a‘ „wentiige Tugeäpo” AES SEES KN237777271.7077092.73577712,7 ° 772777- SEE RDENB ORG Ze 2 Se : Seite 3 me non | Die da frei sind, Roman von Henriette dr. Meerheimb (Gräfin Mar­­garete von Binau,) 49, Hortregung. „Doktor Hardt zuckte die Achseln, als wenn er sagen wollte : „Den Tode gegenüber ist meine Kunst machtlos." „Monika, was wird aus Monika, wenn er sterbe?“ stöhnte mein Vater. Sind, “verspri­cE Was folgen sollte, weiß ich nicht. Denn Doktor Hardt legte seine Hand auf die unruhig ruhenden Finger die Sterbenden, „Ich verspreche Ihnen, für Monika zu sorgen, wer Professor,“ sagte er mit Nachdruch. „Wenn sie meine Bitte erhölrt, ist sie in wenigen Wochen meine Frau. Sie brauchen sich über das Gei­id Ihrer Tochter nicht zu beunruhigen. Ich liebe Monita Schon lange.“ Ueber die weitgedffneten, blicklosen Augen de3 Kranken fanken die schweren Liber. „Dane... Dank...“ stammelte er. Seine Hand tastete nach meiner, wie wenn er sie mit der des Doktors vereinigen wollte. Ich zuckte zurück. Hardt bemerkte es und nahm meine wider- Be­en Kuba : „Hier, Here Beofeffer, find meine in Poritas Hände.“ For Ein glückliger Ausdruck glitt über meines Baters gequältes Gesicht. Er verbarg stöhnend den Kopf in den Kisfen. Wie im Traum hörte ich Hardt reden. Was erzählte er nur alles von dem vielen Geld, das er buch, das Sanatorium verdiene. Welch schönes Leben er mir damit verschaffen künne "Das Haus in Weimar wolle er für mich faufen. Dort würden wir den Sommer verleben und eine Ausstellung der sämtlichen Bilder des Tales veranlassen. Mein Vater bemühte ich, aufzupassen, aber ich merkte nur zu wohl, daß es ihm schwer wurde. Aus weiter Gerne schien er seine Gedan- Mit Grauen empfand ich es, daß ich eine Kluft zwischen uns auftat. Der Sterbende, der vor der Ewigkeit stand, hatte nichts mehr mit den Lebenden zu schaffen, die mit allen Fäden noch hier auf Erden wurzelten. Kein Laut, kein Abschiedswort kam mehr von feinen Lippen. Das namenlose körperliche » fen heranzuholen.­­Elend ließ sein Herz, das so fertan mir, feinem, fürchterlichereer Tag folgte, einzigen Linde, gehangen hatte, matt und gleich­­giltig­ schlagen. Der Doktor beugte sich über ihn. „Der Herzschlag feßt aus, ich muß eine Kampfereinsprigung massen.“ Über ich stieß seine Hand zurück. „Rein, lassen Sie ihn in Frieden sterben.“ Gegen Mitternacht verlor mein Vater das Bewußtsein und fing an zu röcheln. Eine lange, fürchterliche Nacht, der ein noch Beängstgungen, schweres Atmen, Erbrechen trat ein. Dit Mühe verstand ich noch wenige Worte: „Monila verforgt . Bilder: .....* Dad war das rechte Wuffladern. Der Sprache beraubt, seufzte er nur tief oder schrie einjchätzeend auf. 2 Einige Minuten vor fünf Uhr nachmittags tat er den legten Atemzug. Draußen ging ge­­rade die Sonne unter. ‚Er hat sie nicht mehr gesehen. Sehr zittert der rosa Schein über das bleiche Duldergesicht, mit den blinden Augen. Der Doktor drücke die gebrochenen Lider zu. Ich vermochte es nicht. Ich lag auf den Linien vor dem Bett und weinte, als solle meine ganze Seele sich in Tränen aufleisen .... Ich würde­­ gern nach Weimar bringen, meinen geliebten Toten, und ihn dort auf dem stilen Riechhof, nicht weit von der tannenumk­ranschten Fürstengruft, besfegen. Viele Noten meine ‚sollten sein Kreuz umziehen, und Veilchen wirde ich über den Hügel streuen. Er liebte Die Blumen, die Sonne, die grün dämmernde Stille... Aber es geht nicht. Er wird auf einem Berliner Krichhof bestattet werden, an dem die Eisenbahnen in unablässiger Eile vorbeirafen. Nicht einmal die Toten genießen in der ewig liegenden, lärmenden Weltstadt ungestörte Rube. Greilich, er hört nichts mehr davon. Nichts stört seinen tiefen, traumlosen Schlaf. Heute kann ir nicht anders denken als: Lüge ich heben ich und schliefe auch so sanft und fest, während draußen die Sonne scheint und die Menschen kalt und gleichgiltig aneinander vor­­beihaften. Behalte mich lieb, Käthe,­­ ich bin so einsam geworden. Der Sommer ging zu Ende. Müde schlich Deine Monika.“ 13. Kapitel, Septembersonne! In matten Blaugrün spannte sich der Himmel über Berlin Alles Licht war gedämpft. Die Schatten hatten einen silbernen Ton. Das Laub der Binden wurde bereits gelb, dach der Buchen flammend rot. Auf den Rasenplagen der Anlagen glänzten die Astern in sanftem Violett und müdem Blau. Blasse Rosen senkten in wehmütigem Sterben ihre Kelche erbenwärts. Die goldenen Fächer der Kastanien tanzten in der mild bewegten Luft. An dem schlanken Ahornbaum vor dem Sana­torium chattierten. Die gerad­en Blätter vom lichten Orange bis zum dunkelsten Braunrot. Monika saß, in tiefe Trauer gekleidet, am Fenster und sah auf die Straße hinunter. Ein plößlicher Auflauf entstand. Ein mageres, ab­­getriebenes Pferd vor einem hoch mit schiweren Steinen beladenen Wagen war hingefallen , nicht ausgeglitten, sondern vor Schwäche zusammen­­gebrocen. Unfähig sich wieder zu erheben, blieb das arm­e Tier, trot der grausamen Peitschen­­hiebe, auf dem en liegen. Der Verkehr stockte. Die elektrischen Bahnen flingelten wie rasend. Fläche, Schreie, Elatschende Beitschen­­hiebe drangen von Monika wandte sich an­­gewidert ab. Sie drücke die Hand vor die Anger, um nichts mehr zu sehen und zu hören von all dem Häßlichen um sie her. Eine lähmende Unluft, eine niederziehende Traurigkeit beherrschte sie seit dem Tode des Vaters. Ihr Leben schien ihr sehr feines Mittelpunktes beraubt, feinen Sinn und Zwei mehr zu baden. Mechanisch verrichtete sie ihre Arbeit im Sanatorium. Ber­gebens b versuchte Doktor Hardt sie aufzurichten, aber jedes seiner Worte tat ihr weh, wie die Berührung einer schmerzhaften Wunde. Sie hätte am liebsten auch feinen Beileidsbesuc der Patienten des Sanatoriums angenommen, auch nicht auf die vielen Sondolenzbriefe aus Weimar geantwortet. Das waren ja alles nur Worte, leere Worte. _ Nirgends ein Berstehen, ein Begreifen ihrer herzzerschneidenden Verzweiflung. Denn aus all den teilnehmenden Reden glaubte sie deutlich herauszuhehren, das jeder den Tot des Professors wie eine Erlösung für sie ansah. Niemand ver­­stand ihre Sehnsucht nach dem B Verforbenen, ihre seelische Einsamkeit ohne­­diesen Franken Baer, dessen einzige leiste Lebensfreude sie ges­wesen war. Mit abgewandtem Gesicht ginkg sie immer an der Tür seines leer stehenden Zimmers vorbei­­ «(Entsetzung folgt.) er sich­ert. Seifen-Parfumeriefabrik, Temes Telephon 640. var-Fabrik, Buzi Inhaber: Dipl. Ingeniör Rudolf Hauser, Chemiker. aserstrasse Nr. 17. Telephon 640. Erzeugt sämtliche medizinische, hygienische und Toiletteseifen. 1112 _ n

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