Deutsche Tagespost, August 1920 (Jahrgang 13, nr. 166-190)

1920-08-04 / nr. 168

"««;«.-.-..:«:«·«-.i.-0­:«-’·J"-"«­­eignen :j- R­­­­­­­M.168. swannäaarp-Mj»rtwach den 4.AugustE.8­2s. MIJahrgang. LZMHMHJH Verwirc­unggs Zsintese r.9 sieHeresism­äartgwajgnsesiungwnatlichtfis-,viertelj.K80-—-,hallo"j.xsscssis,ganzj.xssos—. .- Die innerpolitische Lage Deutsch­­­ Alters. (von unserem Wiener Berichterstatter.) Wien,Mitte Juli 1920. «Xx.La«coalition est morte,vive la coalitionl Die bisherige christlichsozialssozial- demokratische Koalition ist endlich an der «eigenen inneren Unwaherhaftigkeit gestorben,aber­­ sie feierte schon im elf wenigen Tag enfwhe Urständ’in der neuen»Proporziregierung«.AIB die Koalition, die zwei Parteien, die durch eine Weltanschauung von­einander getrennt sind, zu gemeinsamer Arbeit zusamm­enfaßte, aus­einanderbrach, Hatte man zwei Möglichkeiten: entweder­­ man erlisch Den Sozialdemokraten allein das Geld­ und bildete eine reine sozialistische Regierung oder aber, man berief ein Beamtenkabinett, das lediglich die Aufgabe zu erfüllen­­ gehabt hätte, bis zu dem bider­­stehenden Neuwahlen dafür Sorge zu tragen, daß die Gespäfte möglichst Eagles fortgeführt würden. Im Lande der unbegrenzten Unwahr­­scheinlichkeit aber geschah ein Drittes, eben das Un­wahrsceinlichste, die Galvenisierung des Koalitiongleichnams unter neuem Namen und mit kleinen amatomischen Veränderungen. So entstand die­ Proporzregierung, deren Name Saft so schön ist, wie Das, was er bezeichnet. Der einzige Unterschied der in’s Gewicht fällt, wenn man Die neue Proporzregierung wit dey alten K­oalitionsregierung vergleicht, Dueht Eu et Bis do uch :­­Nesslssplit IF- tretung sein soll.Nun,ist damit,daß man einen möglichst farblosen Posten mit einem seit langem vom politischen skam­psplatze abgeirrt­nen Beamten deutschrationaler Gesinnung beset am Wesen der Koalition der beiden,,großenalls­­parteien«,wie sie seinerzeit der gewesene Staatss­kanzlerRerner genannt hat,so wenig geändert daß man fast glauben möchtez es sei den be­­­sagten»großen«Parteien mit dem A­bbruche des früheren Bündnisses trotz alledem nicht­ ernst gewesen.Es wäre­ daher recht entwögslich,daß die vielfach geäußerte Ansicht,wonach verwahre Grund des Zerfalles der alten Koalition nicht der sei,daß man sich endlich auf beiden Seiten ihrertun natur bewußt geworden­ war,fordern lediglich das Bestreben der führenden Männer der sozialdemokratischen Partei,einen Anlaß zur Umbildung des Kabinettes zu finden,uie bei dieser Gelegenheit der Staatskanzlaschaft Ren­­ners, mit der man im Lager seiner Partei längst unzufrieden war, ein Ende zu machen. Da man aber andererseit nicht zugleich die volle Verantwortung für die Fortführung der Geschäfte allein übernehmen wollte und auf ristlich-sozialer Seite die Neigung zur Aufgabe des bisherigen Anteils an der Regierung mehr nur Gebärde war, so lag es nahe, die Koalition auf neuer Grundlage wieder aufzurichten. Die bisher als lebendige Bek­örperung des gegenseitig gehegten Mißtrauend jedem Staatssek­etäre an die Seite gestellten „Kontroll-Unterstaatssekretäre“ wurden fallen geloftet, weil sie Lediglich eine Hemmung und Neigungen erzeugende Amts­­tätigkeit entfaltet .e Da Amt des Staats­kanzlers bleibt einstweilen unbelegt und dürfte in dem­ neuen Betfoffungsentwurfe endgültig verschwinden. Alle diese Dinge geben aber kei­­nerlei Gewähr dafür, daß die neue Proporz­­koalition a sein wird als Die alte, die nur die beiden „Bolfsparteien“ umfaßte. Schon deshalb nicht, weil gewisse Persönlichkeiten, die der Regierung schon bisher ihre sehr eindeutiges Gepräge gegeben haben, auch, in deren neuer Zusamm­enregung verblieben sind, so vor allem ‚der Staatssekretär für Heerswesen-Deutsch und der Unterstaatssekretär für soziale Fürsorge - Zandler. Beide sind ausgesprochene Sints­­and, diese Stäm­er­er Sozialdemokraten um jeden ;­­ gehalten wurden und gehalten werden konnten,­­ beweist das starke Ub­ergewicht, das nach wie vor die Sozialdemokraten ofen, und daß innerhalb ihrer Partei der radikale Flügel, dessen eigentliche Drahtzieher Friedri Aöser, der Mörder des Grafen a! und Oito Bauer, der frühere Staatssek­etär des Henßeren sind, das entscheidende Wort zu sprechen hatten. Wie groß dad MUleberwiegen sozial- demokratischen Einflusses radilak­ter Färbung im neuen Kabinette ist, dafür bietet bag - Ber­­halten in der Frage des Über Ungarn ver­hängten Boykott ein Deutliches Leid­en. Der Bopfort, der einstweilen für Oesterreich weit unangenehm­ere Folgen gezeitigt hat, als für Ungarn, das er gewiß nicht auf die Knie zwingen wird, wird bekanntlich hauptsächlich durch finatische Organe des Post- und Eisen­­bahndienstes durchgeführt. Nun handelt es sich aber gar nicht um eine staatliche Maßnahme, sondern lediglich um die Durchführung eines Beichlnftes des Internationalen Gewerkschafts­­bundes in Amsterda­m. Die Durchführung der gegen Ungarn beschlossenen Zwangsmaßregeln faun­­ D. 18744 also nur mit völliger Nichtechtung der Hoheits­­rechte des Österreichischen Staats, dessen Ein­­wohner dabei die Heche beiahler mäslet, vor Ich geben. Die Österreichische Regierung, aber hat bisher seinen Finger gerühft, um die eigen­­mächtig bergebenden staatlischen Post- und Eisenbahnbeamten zur Erfüllung ihrer Dienst­­lichen Pflichten zu veranlassen, vielmehr voll­­ständig vor diesen kapituliert. Dies ist natürlich nur dadurch möglich geworden, da zwar nicht die Regierung als solche, wohl aber die ihr an­­gehörigen sozialdem­okratischen, Mitglieder dem Boplott aus parteipolitischen Gründen durchaus wohlwolend gegenüberstehen und daß die Ver­treter der anderen Parteien im K­abinette nänglich machtlos sind. Nach wie vor alle wird Deiter­­reich von einer angeblichen Koalitionsregierung in einseitig sozialdemokratischem Geiste regiert. Bedenkt man nun ferner, daß mehrere ehemalige Angehörige der ungarischen­­ Rates­regierung­ ss auf österreichischem Boden auf­­halten, wo sie sich dank dem Entgegenk­ommen der allmächtigen Sozialdenokratie der ange­­nehmsten Lebensumstände erfreuen, bedenkt man, daß troß der unsinnig hohen Löhne in der Arbeiterschaft das Streiffieber sein Ende nehmen will, Daß dabei die Finanzen des Staates und mehr noch die der Hauptstadt Wien in immer heillosere Unordnung geraten, weil die Führer der Sozialdemokratie sich nur durch stetes Eins gehen auch­ auf­ die tollsten Forderungen der Staatsangestellten und der Bediensteten der Gemeinde Wien bei den Massen in Gunst der ­­­­­von diesem Posten ihren Ausbruch gefunden hat Dabei war es zweifellos ein äußerst geschickter Schachzug der beiden alten Koalitionsparteien, die Großdeutschen zur Aufgabe ihrer bisherigen P­olitik der freien Hand zu bewegen. Dadurch, daß diese, Die eben im Begriffe sind, sich zu einer einheitlichen Reichsf@ttei zusammenzus­fließen, nun, wenn auch noch so bescheiden, an der Regierung beteiligt sind, Haben sie Die Verantwortung­­ für deren fünfzige Taten mit­zutragen und werden durch Diese ebenso Fomm promittiert werden, wie Christlichsoziale und Sozialdemokraten es bereits sind. Ob dies nicht bei den Wahlen­ , bei denen die Deutschnatio­­nalen nun nicht mehr auf ihre unberührte Unjuld, werden hin­weisen können, für sie von­­ jeher unangenehmen Folgen sein wird, und ob­ es nicht der Zweck der Hebung war, der Großdeutschen Bereinigung einen Trumpf aus der Hand zu schlagen, wird sich am 17. Dt­­tober d. h. zeigen, wo die Neuwahlen für die Nationalversammlung stattfinden sollen. Jeden­­falls wäre es für Die großdeutsche Partei vorteilhafter gemesen, sie wie bisher völlig freie Hand zu wahren. 8. te er a Fe 8 > ] Das Programm der neuen­­ ungarischen Regierung. > 3 Das neue Kabinett siehlte­ sich Dienstag abends der Regierungspartei vor. Minister­­präsident Graf Zeffi gab das Programm­ seiner Regierung bekannt, Er führe u. a. aus: Die erste Aufgabe des Regierung wird sein, in jeder Hinsicht im Lande Ordnung zu schaffen. Das Parteiprogramm mache ich mir zu­ eigen. Der zweite Hauptpunkt besteht in der Sanierung der Sinarzlage. Die dritte Frage betrifft die Lösung der Wochenreform. Die vierte Frage die Regelung der Lage der ‚Öffentlichen Angestellten, Nichter und Stadttaumwälte. Schließlich werden wir Reiche vorbereiten, die sich auf das­ Recht des Reichsvereisers, die Nationalversammlung auf su­chen, und auf das Wahlrecht beziehen. Wir wollen ein soziales Programm durchführen, das zur Sonderung der christlich nationalen Richtung, dienen fesl, Wir beabsichtigen, eine energische Außenpolitik zu machen, darunter verfiche ich insbesondere die Zusage des Boyfol­g und jener anderen Fragen, die, wie ich glaubt, mit Dieser Frage im Zusammenhange stehen, nämlich die­­­ngelegenheit Bela Au. Gegenüber Oesterreich wänjte ich festzustellen, daß ich nicht geneigt bin, den Stantpunkt gelten zu Laser, auf Grund dessen ich die­­Dsterreichische Negierung jeder Verantwortung entzieht, sowohl in der Ange­­legenheit de Boyloits, wie auch der F­rei­­loftung Bela Kung, Die Frage des Bopforts und der Treiloftung Bela Suns hängen enge miteinander zusammen und ich nahm al Minister Deß Weißeren bereits Gelegen­­­heit, vor dem Ausland auf bdiefin Zusammen­­ang hinzuweisen. Diese Vorgänge hängen aber ich mit Dem zaflii­en Vormann DEM­­ au ammten, ‚ der unter»­tampf ist hier im Gange. In ein Kampf zwischen zwei Richtungen, nationalen und bey’ nationalen. Diesen Kampf müssen wir ausfechten, das ist unsere Pflicht, teils uns selbst, teils Europa gegenüber. Anderseitz Wäünschen und fordern wir, daß bikse außer­­ordentliche Hölle anerkannt und geschägt, wird, and daß man uns im b dieser Mole unterfrügt und mit allen Mitteln versolgt, die notwendig sind, um den Kam­pf zum Siege zu führen. Tags darauf stellte sich das Kabinett Teleki der Nationalversammlung vor. Minister­­räsident Graf Zeleki legt in längerer­­ Nähe das Bronzegree der Regierung dar und wies zunächst auf jene Erscheinungen Hin, welche in dem Boykott, in der Flucht der Vollstommiffäre und in der Agitation gegen Ungarn zu suchen sind. Die Auslieferung der Bollstommiffäre wurde wegen gemeiner Verbrechen verlangt und es­ wäre Rfipi der Österreichischen Regierung gebeten, die Bollefommifläre auszuliefern. Die Flucht der Bollefommifläre hängt mit dem Vordringen der eutsc­hen Streitkräfte zusammen, welche am südlichen Flügel von den Polen zum Stehen gebracht wurden (?). An den Grenzen Ungarns sei eine starke Agitation im Zuge, gegen welche energisch Stellung genommen werden müsse. Der an berlargt die Unterftügung Polens duch rope. 2 || je 3 BETETREN eu SE ee Die Konferenz von Sebastiam, mit Die achte Konferenz des Mates des Völker Bundes, die in San Sebastian flatifirden sol, wird von großer Wichtigkeit­ sein. Nach Fran­­zösischen Meldungen sollen folgende Fragen be­­­sprochen werden: 1. jeder Handel s­­ind vollständiges Abbrechen sie im Veitrage zum Kriege finanziellen Maße regeln zu ergreifen, um die Ausführung dieser wirtschaftlichen und sozialen Blocade, welche ‚die wirksamste Waffe des Völkerbundes zur Ver­leitung Des a­nginnen. 2. haffung einer internationalen Händigen Organisation, die auf von der Gesellschaft schon festgefegten Arbeitsprogramm fußt. 3. Das Verfahren, das angewendet werden muß, um Die Verfügungen des Vertrages bei den Mächten auszuführen, die mit einem Mandat solcher Befigungen betraut sind, Die früher unter deutscher Oberherrschaft standen. 4. Errichtung­­ eines ständigen 5. Beziehungen ist, finanziellen Verbindung internationalen Gerichtshofes. zwischen Die Kosten­kommission im Saargebiete, einge gemeinsam Die xarch zu des Bölferbundsrat und Völkerbundsversammlung. 6. Allgemeiner Kotten«­voranschlag. 7. der Abgrenzungs« 1rger 8 Mandate fr das provisorische Komitee des Verkehrs und, ine fir »­­»F»2rtsetzung,­eines­ neuen swssssssssssss den Staaten, die entgegen den „gangenen Verpflichtungen, des Völkerbundes verzeichnet­ sind, ihre Zuflucht beiten 00 frag nehmen, wirtschaftlichen Und: und wie es sind möglichst dem San Sets >­aan mean ae . dies der «Parlamentsbericht.sz -Kammersiiznng am30.Jnli nachmittag. Bemerkenswerte«Erklärungen Des­­ Außenministers und Ministerpräsis­denten. Prösdent Bamfirescu. Ag, Betr Historische Entwicklung Hierauf verschiedenen Parteien. Minister Tale Jones­cu das Wort und führt aus, er wolle in Augenblick Diesem Geschichte­­ Rumäniens werfen, der beweise, daß die Tendenz zur Einigung Trennung, größer sei, die so oft betont äußere sich Die Gefe wichtigen auf herangezogen habe, die werde. E 3 komme dies unter anderm von der verfehlten Regierungs­­politik her, die nicht alle Kräfte der Nation zur Regierung Heute spricht Über einen die Nachbli ® als x ergreift politischen Die Tendenz zur aber­mäßigteit der Negierung in­­ s Der Gott Airnels, Bon E N Reisner. Eigentlich ist es nicht so jeder Jahwe, der Gott des jüdischen Wolfes selbst, der uns Bier interessiert, als vielmehr eine sehr aktuelle und moderne Angelegenheit, die aber in der eigen­­artigen Tatsach­e, daß der israelitische National­­gott durch die chriftliche Lehre zum Weltgott erhoben wurde, ihre Symbol findet, wie sich ja überhaupt in der Bibel für alle denkbaren Er­­m­e der G­eschichte typische Urbilder finden allen. Von der modernen Anwendung sei aber vorläufig noch abgesehen. Wir wollen zunächst einmal zu erklären versuchen, wieso derselbe Sabre, der im e­riten Buch der Moses als Welt- Schöpfer und damit auch ganz unzweideutig als Herr des Universums fungiert, vom Auftreten Abraham angefangen bi­nd­­ Christi Tod als­­ Spezialgott der Iraeliten aufgefaßt­ werden­­ konnte. Haft Die gesamte nichtkirchliche religions­­philosophische Fachliteratur der jüngst vergan­­genen Zeit versuchte ich diesen scheinbaren Wider­­pruch .beiläufte auf folgende Weise zw­ei­ Hören: Das israelitische Volk des Altertums war für den echter Monotheismus noch nicht reif, und wenn ech der Priesterich oft auch gelang, die Gläubigen von der Vielgottexei­nech Art der Rhönizier, Babylonier und Griechen ee ze,­­so mußte man ı8 schließuig Deci bei einer Art Kompromiß zwischen Moro- und Polytheismus beiwenden lassen, man erfannte innerhalb des eigenen V­olkes zuvor nur einen einzigen Gott am, eher die Götter und Güßen der anderen blieben unberührt. Schließlich haben die Theoretiker für die jydische Gottesvorstelung auch einen be­sonderen Namen geprägt, nämlich den Ausdruc­k Henotheism­us, der sich vielleicht am besten wil­l und sodann feine Blöhen mit Blättern bedeckte, Eingdtterei und Deutsche Überlegen läßt. „eben aber, der die Bibel unbesangen und vorur­­teilsfrei Heft, wird diese Erklärung­­ absolut unbe­­friedigt lassen ; denn, ganz abgesehen von der Genesis, a uns noch zahlreiche andere Stellen, bejot­­ex3 in den Bü­chern Der an die Ueberzeu­­gung auf, dab­unter Jahre wohl der Gott Israels, aber doch auch gleichzeitig der Einige und Ein­­­zige verstanden werden müsse Die Suben be­­trachteten sich nur al beiten auserwähltes Volk und nicht etwa als die alleinigen, seiner Macht unterworfenen Vertreter des Menschengeschlechtes ; eine Vorstellung, die sie mit unseren etdlichen­­ Begriffen alerdings nicht recht vertragen will ; und er mutet den Leer der Schrift manchmal ganz eigensümlich an, wenn selbst solide Männer, deren moralische Bolllumerenheit faumı im Zweifel gezogen werden kann, wie z. B. die Propheten und sogar Christus selbst, unbedenklich den ge­­nannten Standpunkt vertreten. Gerade Diese Tats­­ache legt aber andererseits Doc; auch wieder Die Vermutung nahe, daß der feste Glaube an die‘­bundene Mißachtung des L­eidentums vielleicht­­ Bevorzugung der Iraeliten und die Damit ver­­gar keine moralischen Mängel waren, sondern nur und als solche erscheinen müssen. Vielleicht k­an das geistige Leben eines Volkes, ja selbst bes einzelnen Individuums unter Bedingungen sehen. Die eine derartige Gesichtspunkteinstellung des göttlichen Wesen wie auch den anderen Egesseis und Ungerechtigkeit ‚bedeuten würde. 63 handelt sich hier, Lurz gejagt, um die der Z­ucht vom Baum der Erkenntnis des Enten und­­ Bösen. Bekanntlich erzählt die Ekrift, dab das erste Menschenpaar erst nach gegenüber sehr wohl gestetten, ohne daß dies’ Leber £verhältnisse im Paradies vor dem Genuß dem Sündenfall seiner Nahtgeit gewaße wurde was belegen will, daß Adam und Eva vorher ihre Geschlechtlichkeit nicht als Türdhaft empfan­­den, und daß Diele ebendeshalb auch nicht sünb­­bart war. Erst durch den Genuß der verbotenen Stadt, die ihnen vom der Schlange mit den­ Worten: „Eritis sicut Deus, scientes bonum­­et malum* angeboten wurde, kam der Mif- Hong in die bish­erige ausgeglichene Harmonie ihres Wesens. Die Welt, die früher nur das väterliche Amilig Gpites widergespiegelt hatte, spaltete sich in zwei eineinander entgegengelebte Ansichtsfeiter, und mit der Welt zarfiel auch die Einheitlichkeit der menschlichen Individualität, all diese gehörte im­ selben Augenblick zur noch zur einen Hälfte dem guten, göttlichen, zur anderen aber dem bdten, der frü­chen Prinzip an. Der Mensch fühlte die Verpflichtung, gegen das legtgenannte anzukämpfen, er empfand «3 als Unv­llk­ommenheit und suchte «8 vor den Bitten des ewig reinen Gottes zu verbergen. Die Umwandlung des Judengotte Jahwe zum internationalen Christergott war gleichfalls­ eine Art Besiehlung von Blöhen, die erst nach einem vorhersprungenen Bandenfell als solche erkannt un­d­­ie Ältesten Israeliten nämlic­h richten um On rein innerlich, sie empfanden fit ale. ii Besuch, aß den Gral, in den der heilige Werft seine Segnungen ausgoß, und aus dem Gefühl biejr ® wnm­ittelbaren Erlebnisses Ange­fühlter fie To­ Derufen we angerwählt. » den Hörigen Yrifiom Gen Heiden Dagegen, ließ­­ Tich nie Wirtn­u abn­ahen Gnade aich feststellen, weil sie ja als ünsere Objekte nicht werhalb der Erlebnissphäre der Almähli aber fingen die Israeliten ein, ich selbst zu bes­obac­hten, sie empfanden ji nicht mehr Inteltio als das göttliche Geld­, jennern Dachten Aber fich und­­ ihe egoistisches Wehiergehen ebenfe­­l | noch, wie von Über jeden anderen beliebigen Gegenstand nachzudeuten pflegt. Damit über­trugen sie aber ihre Berafung unwillkürlich aus dem Inneren auf das Yeniere, sie erlebten ihre Sendung nicht mehr, sie prädizierten sie viel­­mehr von jenem Teil ihres Wesen, der, weil es eben selbst angeschont und dinghaft war, nicht den geringsten Bezug vor der Heiden be­anspruchen konnte. Die Lehre vom angerwählten XolE wurde in diesem Augenblick zum starren, wahrheitsfremden Dogma; an ihr weiter festan­­halten mußte eine wegebenre Ungerechtigkeit g­egen die nicht jüdische Menschheit bedeuten. Und so blieb schlieblich dem edelsten unter den Juden nichts Übrig als offen einzugestehen, daß sie als die bloß leiblichen Menschen, zu denen sie si in ihrer sündheften und egoistischen Selbstbespiegelung herabgewürdigt hatten, nicht besser Seien alß die Heiden, und baß diesen die bäterliche Liebe Gotted genau ebenso zuteil wer­­den w­üsse wie dem israelitischen Volt. Die Sonderstellung der Juden hatte damit­ige Ende gefunden. Man hatte die Frucht vom Barme der Erkenntnis geworfen und mußte die Eirate auf sich nehmen. ER Diese Tragdbie der Juden, wenn wir dies so nennen wollen, erlebt­ jeder einzelne Mensch um sich selbst. Des Kind arbeitet nicht, sondern läßt die anderen, Die Eltern und Erzieher­ für sich arbeiten. «3 lebt eigentlich nur dem Genuß, obwohl hier unter Genuß nicht der bewußte Erinnengenuß der Erwonj­enen verstanden wer­­den darf. 3 empfiedet sein Schmarokerdasein als etwas durchaus Selbstverständlicher, «3 hält ich alle awifseımtaßen auch für ausermählt und für biveu­gt, die Lebenskraft seiner Er­­nährer auszubeuten. Dem Kind gibt Gott ohne Boffir eine Gegenleistung­­ zu fordere, der Er­wachsung daeegg nanntsz Hei­­ stägkiehss sie raseiie«· neu verbienen. Wird nun der Mensch älter, beninnt ex, immer mehr und mehr über fi zu reflek­ieren, ex feeidet, sein körperlich sinnliches von feinem psychischen Jchvz und betrachtet schließ­­­­lich Zenesyle denen Begriff seiner Person«;er" michs­et sich gefoaue dek Wert der Extehene" in jene der Schöpfe gegenwärtig wir der objektiven Gen und fommt ,so am Ende zu jenem Punkte seiner Entwicklung, wo ihm Die frühere Ausnahmestellung nicht mehr selbstverständlich erscheint, weil und den anderen sein wesentlicher Unterschied mehr besteht. Das ist der gewisse Augenblick, da der Acer Dornen und Disteln zu tragen beginnt und der Mensch im Schweiße de Angesichtes fein tägliches Brot, feige Existenz verdienen muß. Und "was finden heute? Dem als­erwählten Wolt oder dem Sind einst bevorzugten Gesellschaft?­­Hoffen, den Heiden oder den Ernährern entspricht Dagegen das sogeran­te Proletariet. Solange die bevorzugten ihre Höheren Anrechte an das Leber, ohne viel darüber nachaugrübelt, als eine­­ Stellung bewußt zu werden, wurde das weitere netürliche Schiefausgabe betrachteter, waren sie schuldlos, sobald sie aber anfingen sich ihrer Verhhalten daran zur Süunde. Die Revolution, die Erhebung des Proletariates ist nichts ante beres als das objestive Abbild der inneren Er­­kennin­g, daß von nun an, nach dem Berlust, ben unmittelbaren Glauben am Die eigene Be­­rufung, der ehemalige Unterschied zu bestehen aufgehört Hat. Der Gott Israels Idft den alten Zunb und­ entsendet seine­ Vronheien zu den er Das if das große Sinnbild für Die E Ereignisse unserer Gegenwart. Äußeren Dinge. Die zwischen ihm entsprechen \ 7%

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