Deutsche Tagespost, Dezember 1920 (Jahrgang 13, nr. 261-286)

1920-12-01 / nr. 261

| | seungspreiquür Hermannstadt ohne Zustellung monats Lei 1Zs50,«­«Lei40«—,7,Lei80·—, «,«, Lei 160 °—. Mit Bustellung oder Postversand im Inland monatl. Bei 15:50, Y, Lei 45—, *, Lei 0 °, *, Lei 180­—. Für das Ausland Lei 55, 110, 220. Einzelnummer Len 1L’—. Wr. 261 Schriftleitung and Veraltung: Hermannstadt in Giebenbürge, Wintergate Nr. 9 Fernspiegel Nr.229. Hermannstadt, Mittwoch Den. Dezember 1920. " Anzeigen: Der Raum einer einspaltigen "im Beile kostet bei einmaligem Einladen ISA bei größeren Aufträgen Rachlaf. Beilagen nach Vereinbarung, — alle Anzeigenvermittlungsstellen de­s­= und Auslandes. Anzeigen übernehm SC NE XHL. Jahrgang. s k­­­­­rbens, dann ‚war wieder einmal der Ame­terialismus der Sieger das Resultat der Niederwerfung des Imperialismaus der Besiegtem.­­Lehren der Weltgeschichte 11 - «­­Ders Sozialdemotivit Dk.2.dst«,der,­ nach dem ein sah-reiche­ deutsche­ Abstimmung­­kommissär für das Nordkchlswig’sche Gef.­i«et gewirsek,seinekn:ze82«s1spancxeauiksdeutsche­ Außenminister waermch in seiN exputh mentyrischen Jungfern-eheavlsplich einer Jukerpellaxion über das Schickiqldesheides Kreise-Ethetyvte,daß das dentliche Vollzwqr— mit dem Verstand u sidh dem Gehirn,­gi­etf niemals mit dem Herz su die Emnscheidung dkt 8n«cz,ehdris«s.kritdes-Moc-Kiekchupsnavv Malmedyqvetkennen lösne.«Diese­ Ass­timmung zwischen­ Hunger, und Satiheit, zwischen hohen Greiern­­ und wiedsinem Steuern*, wie­ e­s fil2 marnte, fei. ben einer Frage des Herzens zu einem rechnerischen­ Kalkül geworden. Gemehrkolben und Gummi­m­üttel sind keine Instrumente. Die Liebe predigen. 100 Jahre gehörte Malmedy zu Preußen, seine einzige Verordnung ist von Diesem „verruchter imperialistischsten aller Staaten" gegen die mwallonische Sprache erlassen worden! Eine Handvoll Kriegsgewinnler hat versucht, Material gegen Deutschland zu sammeln, nichts ist Dabek­ herausgekommen. Das Urteil der überwiegenden­ Masse der Bevöllferung über Diese Baterlandse verräter ist einhellig vernichtend. Die belgische Fremdherrschaft ist eine Fremdherrschaft und die Kreise sind und bleiben ein „Elsaß-Lothringen" für Belgien, dessen Gift der belgische Boltskörper fon noch einmal zu spüren bekommen wird. Worte, Demonstrationen, Streits, Reichstagsverhande­­lungen,Vorstellungen,iDentschkifken-—nichtt-« - Eupen Die beiden Kreise sind im Jahre 1815 zu preußen gebonmn­en, nachdem sie Jahrhunderte­­lang zu Teilen des alten Deutschen Reiches arhö­t hatten. Unter 26 000 Einwohnern des Freies Eupen wohnen etwa 90 Willonen, von 37 000 Einwohnern Des Kreises Malmery mögen an die YLOO wallonisch sein. Die Zugehörigkeit der überswiegenden Zahl zur katholischen Kirche und Religion hai­ft sie besonders eng an das Erz­bistum Köln. „Die gut entwickelte Industrie der Kreise is­t ein nach Deutschland hin orientiert. Man fabriziert Tuche, Filztuche und Decken, Kammgarne, blaue Leinstoffe und Papierhülsen, Kabel, Lber und Riemen, Maschinen, Seife, Bigarren, Repier. Die Trgkilindustrie steht weit­­aus an elfter Stelle. Sie ist dem ficheren Unter­­gang gewicht, wenn die Sreife beiglich werden. Berbiers und seine Umgebung produzieren allein von mehr als ganz Belgien braucht Die belgische Idustrie ist Hoch entwickelt. Gegen­über dem belgischen Markt konnte Die Eupener Streichgarn- und Zuckfabrikation gar nicht auf­kommen. Um die maschinelle Einrichtung zu bringen, die eine K­onkurrenz und­lichfrit mit bel­­gicen Erzeugnissen ent­schaffen würde, dazu fehlt den Industriellen an fi schon das Geld. Zudem sind die belgischen Industrien schon ein­­gerichtet, die Reueinrichtung der Eupener­­ Fabriken mit entsprechenden Maschinen würde aber ber­is­tener, daß sie jede K­onkurrenzfähigkeit ausichlösie. Der deutsche Zoll, den in 8 Kunft I die Industrien die­ Streife zu rad­emn hätter, würde ‚die Einfuhr der Zabrifate gleichfalls ausschließen, Toder völliger Untergang der Industrie die ur» ‚ausbreitliche Folge wäre. Auch die Kobelin­dustrie arbeitete für den chemtischen Marke zu 95 Prozent.­­ verzicht der­­beiden Die Seifenindustrie is bereits lahmgelept, ber­ls und Möbelindustrie ist bereits durch das belgische Ausfuhrverbot der Atem ausgegangen, hr die Mühlenindustrie ist die Konkurrenz zur übermächtigen belgischen Industrie ganz aus­­geschlossen.­­. Das alles ist die „Indwstrie. 55 derung“, die Belgien den beiden Streifen ver­prach­t i­n Mit der Landwirtschaft ist es nun keindaat btsser.Diesieife haben fast ausschließlich Weib-wirtschaft,ansetzte Milch, Butterm­osäfe wie auch Schlachtvieh in Aachen ab­ darunter inkramischtequlein durchschnittlich überschoesisch swß viele Die Wild- und Butterwirtschaft betreibenden­­ Bauern konnten gar nicht nach belgischen Städten Büttich, Bervierd uff. liefern, weil die belgischen Bauern infolge ihres besseren Bodens und der besseren Wiesen sie weit zu unterbieten imstande sind. Obgleich die Einfuhr dieser Produkte im Belgien frrts zolfrei war, sind sie auch tat­sch­ U nicmald nach Belgien a­nge­worden. Der Boden der beiden reife ist mittelmäßig gut, das Klima aber it ungürstig, der Winter Malmeny von Dr. Frng Bertheimer-Stuttgart’ ist alt, der Temperaturwechsel im Frühjahr den Sastm schädlich, Spätfroste vernichtes gar oft den Segen der Flur. Saatgut zur Auffeischung der Sorten konnte bisher nie aus D­eutschen Mittelgebirgen bezogen werden, mit. Saatgut aus Belgien würde man in dem Lande nur Mißernten erzeugen, Sunftdünger kam zuwar aus Deutschland, Belgien fehlt­e­ aber daran und die Absperrung vom deutlichen Bezug machte N­icon im Jahre 1920 empfindlich bemerkbar. Aus Belgien wurde zudem die bisher nie ber­­spürte Maul und Klauenlende eingeführt, Die seiter mit mehr aus den Kreisen berjhmand und ihren Wohlstand brzimierte.­ In Aachen gab es einen guten Markt für Eron-Malmedyer Bieh, das jedoch für belgische Wünsche und Er­fordernisse nicht genügend gemästet und mild­ gehend und dort deshalb fast unverläuflich ist. Das ne geringerer Dualität der Kreise ist also in Belgien nicht abjehnr, die Landwirt­­schaft ist zum Berdorren und Verlommen ver­­urteilt. Bon Der Arbeiterschaft Eupen sind nahezu 7000 Mann im bdeutschen Wachen bestäftigt, sind an Befire­­rheitsbe­dingungen, an weitaus Bin­gestellte sozialp olitische &­regwebung und an bess’re Behand­ung gemwdgnt, als dies bei belgischen Arbeitern in­ Beigien der Fall ist. Ihre Umsiedlung nach Belgien wäre eine bewußte Sensung ihrer Ar­beiterkultur, würde, nebenbei bemerkt, auch ein­­ jrüger einmal besser gestellte# 1) dauernd ungn­ng Element in Die belgische Arbeiterschaft ringen rund­­elang auch nicht, al man es ver­­suchte, weil die Haß erfüllten und Arbeiter die deutschn Kameraden beschimpften und zur Umkehr zwangen. Kleinbahn­ und Güter. "Serr­ie gravitieren mit den Webergewicht nach Deutsch­and ein. ehrlich schließt sich an dem Kreis Eupen ein belgisches Gebiet, in dem überwiegend deutlich ng wird. Das malloniiige Element des eifect Malmedy dagegen wohnt in geschlosfener Siedelung gleichfalls im Westen des Kreises, also im Anschlag am gleichfalls wallonisc sprechendes belgisches Land. Die Stimmung der Bipoiferwag ist deutsch 6/8 in die aehrimsten Winkel der Herzen. Im Februar 1919 faßte der Srei­tag in Malmety einen einstimmigen Beichlug nach dieser Richtung. Lften wurden darauf von Belgiern und Deutschen in Umlauf gelegt, von denen die beutsche in wenigen Tagen 8000, die belgische im gleichen Brittanen nur 400 Unterschriften bekam. Der brigische Gou»­­­derneny verbot darauf sofort den Umgang Dieser gıften. Der Friedensvertrag sprach Belgien das gesamte Gebiet dr Kreise Erpen und Malmedy “. Nach 6 Monaten sollte jedoch eine „Re­de der Bevölkerung stattfinden. Mich etwa eine Abstimm­ung, wie sie für Schleimwig und Polen, für Kärnten und Oberschlesien vor sich verleugnen und ließ von Gendarmen und Militär die Demonstranten zersprengen. Deranfata wollte eine Sommilition nach London, um dem V­ölkerbund persönlich Bericht wurde ihre unterb­ot und sie war gezwungen, Generalfeize fär Hohen­­ Bölkerbundes ihre Wiufce Schrifflich und Dur die Post zu über­­mitteln. Angenommen werden wir wohl fein, in welchen Regalen sie verstauben, ist zurzeit unbe­kannt. Gebiete und Malmery über Peplister und Stavelot Aber die ist nm drei Stilometer länger als die durch­führende Bahn Lurmbura fiy der Bıotef istreit des “Freilich, wer wird auch derartig „maß­­lose“ Forderungen unterstögen: Cintragann in die Listen unter unparteilicher Kontrolle, Auf­­lösung der Listen in jdem Dorfe und jeder Bürgermeisterei, Verbot jeder Beeinflussung, Ge­­heimbhaltung der Listen, Verbot der Benach­teiligung der deutsch Abstinemenden, Verlärgerung der Abstimmungsfrist bis zur ordnungsgemäßen Erledigung der Absta­mmung­? Wan bohnlarhte in Belgien: Diese dummen Deutschen ! So war die Sache doch nicht gemeint! Gang im Gegen­teil, Belgien befigt und da seinen Provinzen Ödffnet, Daß gegen amssprah, eintrat, zwar der auf seinem eigenen zmwilchen Eupen Srein Menschen man im Zeichen des Bertehrd undh der Ablärzung aller W­ge steht, reflamierte­­ Belsien die deuische Bahn als „Ver­­bindungebahn“ zwischen Doß die Bahn für Aachen Lebenswichtig­st, weil sie den Wg mach Lothringen Bendlierung sie in einem allerdings für ‚und Abtretung im­folge mangelnder Deganisation mißglädıe, was tat ? Die Belgier wünschten und wie sie wünschten, so geichab «8. Denn ,das ‚arme, Eleine, berge­­zerstörte Bıl­ien mußte doch feine dafür, daß er In berge "­m geliehen war, sondern eine Befragung­­ durch Liften, die von den belgischen Behörden offiziel aufgelegt werden­­ follten und in­ denen­­ die Ber­völkerung schriftlich den anf­ansbrächen sollte, ganz oder teilweise zu Sentschland zu ger­­ösen. Des Ergebnis sollte vom der belitischen Regierung den Völferbund ze Waffung bdertei­­tiner Beischlüffe­­ unterbreite werden. Die Ulliierten teilten am 16 Juni 1918 der deutschen Regierung mit: „Daß die Eusscheidung der Bewohner unter Vorkehrungen eingeholt werden sol, Die die volle Freiheit, die Stimmabgabe gewährleistet.“ Die Befragun folte unter den Auspizien des Völkerbundes in sich: neben,­ der die Kern­e nur Daum beigib­h erden Lasir, wenn hie ® Mal als Wille der Pendlerung zum Mus­­druch komme. So wollte es i der “ hohe Whlter­bund, jenes Bebilde webelbarer Frealiftit, das so schön und herrlich sein Iolmte, wonn­ch ein­mal prafitische Wirklichkeit mirbel. Wie aber sprochn die Tatsachen? Die Belgier befegten das Gebiet ailitärisch. Die im Kreise Malmety einst­eigenden englischen Truppen, mit denen Die Besch­erung gut aus­­kam, sind längst zurücgegujen. Die Belgier herbieten jedes Slugblast, jede Breffaufklärung, sie überwachen jede ER anmenfunft, j-den Gottesdienst. Wer im­­ Befig den Aufklärungsr Literatur getroffen wurde, erhielt seinen Aus­­meisungsbefehl, wie jedermann, Deffn Deutsche Grfinzung bekannt war. Ein int von bel­gischen „Aufklärung ar Literorun“ Dagegen reg­nete tagtäglich auf die Bevölkerung wieder. Die Abstimmungslisten wurden zue in den Städten Erpen und Malmety ausgelegt. Die ländliche Bevöl­erung mußte also weite Neilen m­achen, um an sie heranzukommen, zugänglich waren sie nur wenige Stunden am E­ge und selbst dann oft nicht, weil die­­ zuständigen Ein­­tragungsbeamten. Die feinen Vertreter hatten, oft undenlang einfach atw:jend" waren, Yıd­n­au dien R RE­BEN maltigt m t Rmatiär einzeln zu bearbeiten mit Bitten und­­ Versprechungen, mit Scimpfen und Drohungen. Ungefähr 20 Mann konnten auf diese Weise im Durchschnitt eines Zuges in einer Lisle fi eintrafen. Ein Eid­tragen aller Prosonen war praktisch ausgeschlossen. Oft mußten 75 Prozent der Abstimmungslustigen um­­lehren, ohne Die Mög­lichkeit zur Einschreibung zu haben. Denen aber, denen das in Schreiben gelang und die ihrer deutschen Gefreuung Yin­den gaben, wurde das Umwechseln ihres deutsc­hen Geldes in Janfen verweigert, die Betreaung mit Nahrungsmitteln gesperrt, die Boffe, mit denen sie allein nach duschen Gebieten reisen konnten, entzogen. So trırg sich von d­e verzweifelten Bevölkerung kaum 1 Prozent welch in die Listen ein. Viele nahmen ihre Eintragung später infolge der maß­­losen Bebröc­ungen wieder zurück, Mitte April zwar flammte die Wat und die Empörrung ein­­mal auf: Ein Zug von 10000 Bersonen 709 ‚um belgischen Kommissär und ag eine ehrliche Abstmmung. Aber er log: Er habe sein Amt abgegeben, mas carnict zuh­at, ließ erstatten. fih, den Die Einreisegenehminung ic mern san Ans eine Bahnperbindburg rein Ddemtih­n einsimmig Bohn waltigte und Entschäbigung bayen daß die Die Dem j hat geholfen. Aber die Zeit wird helfen, befommt, ohrfeigt wan wieder und wenn man Breffe stimmen. Das ist doch, nicht wahr, der beste Weg zum vergewaltigt wird, vergewaltigt man eben wieder. Ewigen Belferfi­chen und zur Dauernden Eignung ?­­ Die Meue­rircher Reitung und der Manchester Guardian — um von reich identischen Prefferrügen ganz abzusehen — haben in aus­führlichen Berichten ihrer Abgesandtn auf alle diese Dinge ehrlich und überzeugend hingemirjen E85 war bergeberd. „Die Bot 77 Atelier trrgen sich in Eupen in die Liste ein, um deutsch­er­votierer­ stellt nicht die Eupener dar, die deutlich bleiben wollen, sondern sie brinnt zum Anspruch, bi gu wihm Make die Be­völkerung eingeschüchtert morden ist,“ so schrieb der Vertreter der englischen Zeitung I­ Freilich, mem­ man die Bprrfords von Lüttich bis nach Eon­n und Re­dorichieben wollte, um Aachen vor den indungen der belgischen Grihege zu haben, — und das mar der Schicht verhüllte Grund für al­liese Rnuıgionen­­ — dann waren alle wirtschaftlichen und alle politischen B­enunftgründe eben­­ vers­ei» I rn we nern Ban no este erbeten nee eng rn­ern 7 > TER, Pa RATTE Zune Ten Ar ENTERTAINER Darfaie | Die griechische Frage, follen, über Die Londoner «.Krusesesz. ;­­ DexParisek»Fis.-arp«schreibt:Mist oekadezumeinterillierte koisfekenz dies-d Dirdvusgdweich-schenUngelegenheit"1n, London erhissetwird.Diebs-isalliie:teth-vpt-s mächtestimnmif oft vollstä-s»!igdatineis« Griechenlands-istenein-senF-hlervzusbeds lasse-in Stesisdvrppschtstzaijevexhex­­ftsunugdestiedens im Osfeyxen­seR­ihevm Maßnahmenzattissen.JrademksngeubliG evevumltsloaßantiutin’dealichxkAgetytis­chgnh«rrccht.hökt Griechenlandanfpauf KIND-Ik­on und Kliioafjeoequiemevt der Otdamigznfe im Eö wird von politischen wird nicht wehrgählen.«Ss­»I­onistzt läßt sie eine gewissllamhe unter den Osssimepskfik stellen, Die unmillig sind darüber, daß sie im Parteikader zer­fin wrden und seine Armee das Lager der alten P­arteiführer zurückkehren wie General Betiloo, Die nicht imstande sind militärische Operationen zu­ leiten. Benizelu8 hat die griechischen Finanzen z zu deuten, Ergebnisse und Enttäuschungen. Bon Otto: Aljder. Nie war eine Zeit für Beobachtungen günstiger als die Gegenwart. Beobachtungen auf jedem Gebiete, denn selbst die psychologisch­­ sonst uninteressantesten Momente gewinnen in der Gesellschaft von heute Farbe und Glanz. ‘Eines Dieser Momente ist auch das Unter-­haltungsbedürfnis der Menschen von heute. Um­­ aber den Rahmen dem Bilde: zum­be gleich im Anfang festzulegen, sol hier von den Deutschen des Banates und dem Bersuche zur Wieder­einführung der deutschen Kunst im Banat ge­­sprochen werden. Für deutsche Kunst war das Banat so un­vorbereitet wie nur möglich. Man kann auch sagen, für Kunst überhaupt. Die Jahrzehnte vorher, seit dem Einfegen der Magyarisierung, wurde das Banat mit jenen magyarischen­­ Kunstprodukten überschwemmt, die Das Er­­zeugnis eines nationalistischen Warmhauses, nur auf eine Außen­wirkung berechnet, mehr der De­­tadenz des rasch zur Großstadt emporgewag­­enen Ofenpeft, und einem Schmodpublikum iente. Diese Kunst fand, abgesehen von einigen Städten, denen Ofenpeft auch die Metropole der Modekunft war, nie ihre Bodenfländigkeit im Banat. Aber eines bewirkte diese Invasion doch: sie untergeub jeden echten Kunstgeschmach, sie leitete einen Nivellierungsprogeß ein, der das Theater zur bloßen Unterhaltungsstätte machte, ‚zur Stätte einer Mode, die nicht ergründet, nur mitgemacht sein wollte. Die ungarischen Theaterdirektoren ent­schuldigten den Tiefstand ihres Repertoires Das mit, daß im Banat nur Operetten, Possen oder sede Leichte Bolkaftüde ihe. Publikum finden. Und sie hatten Recht, Sie bedachten aber nicht, daß Dies nicht einzig im geistigen Zielstand Der Einwohner des Banats begründet war, sondern in der einfachen Tatsache der Unkenntnis oder mangelhaften Kenntnis der ungarischen Sprache. Als die deutschen Gastspiele im Banat verboten wurden, und nur ungarische Ensembles das Banat besuchten, zogen sich alle jene vom Be­suche des Theaters zurück, die bisher als Stamm­­publitum darin galten. Nach und nach und nicht aus eigenem Antrieb, sondern nur aus Mangel an anderweitiger Befriedigung ihres Unterhaltungsbedürfnisses, fand sich wieder ein Publikum in den Theatern ein, dessen Kenntnis der ungarischen Sprache nur aus den Schulen herstammte, die aber beim Extasfenrollen eines höheren Gedankenganges vollständig versagte. Deshalb wurden bei den Gastspielen ungarischer­­ Bühnen im Banat nur Stücke mit ge Wirkung oder Operetten besucht. Dadurch ging dann das Bedürfnis für tiefer wirkende Kunst rasch verloren, der Geschmack wurde verbildet, und das Theater wurde nichts anderes als ein­­ Erfagmittel für anderweitige Unterhaltungen. Das Kino, das dann kam, verdrängte bis auf wenige Städte das Theater fast vollständig aus dem Banat. So war die Lage ah noch beim An­sschluß de Banat3 an Rumänien. Mit dem nationalen Erwachen des Schwabentums wurde auch wieder der Wunsch nach einem W­i­dererstehrn der dritischen Kunst, des demrischen Theaters im Banat laut. Diese Stimmen gingen freilich vor dem denen aus, welchen die deutsche Kun­st in Neuland war. Welche wahten, daß wur in die Pflege der geistigen Güter eines V­olkes dıfü­r Bılonft und Bestegen im tulturellen Wettlau­­f der Nationen liegt. B Dennoch sah aber anch die Meile des Schwabentums dir Notwendigkeit der Wie­derern­dung deutscher Kunst im Banat mehr­­ oder weniger ein. &8 verging aber für ein Joche bevor die exite deutsche Bühne in das Banat kam. Im Hiabst 1919 gastierte ein zo. Ensemble*) in Lago) und auch einige Tage in Roran­­jebeich, +$ brachte Laftspiele, Op-reiten ud auch einige Volksfided: älteren &enred. „Die Auf­­führungen ließen aber So viel zu w­ünschen übrig, daß der geringe Biuch­en in­ der Mindertwertigkeit Dieser Bereitungen begründet wien. Ein Unell über die Aufnahmsfähigkeit ir bensiche Rarft fonnte man nicht fällen. Die 9­ff­ung blieb, daß eine wirflich gute Ddeutiche Höhne ein machtvolles Wi­derstehen d:8 Ja­ter ff>8 für die deutsche Kunst im Banat wald­ bringen­­ mü­rde. Diese Hoffnung glaubte man in einer deutschen Bühne vor der Direktion Orton Arnolds, der eln Banater Schwabe die Wiener Hofoper erlieh, um in seiner Heimat Kulinpiosiee fein zu tön­en, vermirklicht zu sehen. Der Sig­bieter Bühre solte Temeöburg mit seinem Händisen Theater sein und von der ang folten Gast w­ie im ganzen Banat erfolgen. Leider wurde ditter Plan das Opfer der poli­­tischen Uneinigkeit des Schwabenvoltes, ein .­ Diese Gesellschaft sete sich aus einigen Kräften des früheren Sternmannstäoter Ensemsted unter der Zeitung Der beiden Sıga­spieler Fred Burgau und Ludwig Bereumne zusammen. (Anm. d. Schr. Big.) Dieser politische­ Fpngerziehen der Parteien begann, und das Ergebnis ist, daß diese Bühne bis Heute nicht zulande kommen konnte, Bruderlampf lo die Mumänen ihre anfängliches Entgegenformen bereuen, das Temeslin­ger Theater wurde an andere Gesellschaften ver­­geben, und nur eine geringe Spieldauer in der ungü­nstigsten Jahreszeit der deutischen Theater­­besellshaft eingeräumt. Tırg der Müh- Arnolds selbst, 1s0ß der opfermilsigen Begeist­rung Eis» zinn:e konnte Dieter Mein h­at bei der politischen Blotsteiung des Schwabenwolfes nicht aus­­bleiben. Dine ein Einvernehmen mit dem politischen Barieren der Schwaben zu suchen, carg auf eigene Faust kom as ,da Günther mit ihrem Ensemble im Mai dieses Jahres nach dem Banat. Sie machte wohl den Bersuch, zuerst in Xemesburg z gastieren, erhielt auch von den samwäntischen BR bereitwilligst die Ber willigung hiezu, leidte aber geriet fir, als sie mit deutschen Kreiten Fehlung nahm, an eine Stelle, wo man Ihe infolge völliger Unkenntnis der Sachlage so derb begegnete, daß ihe dadurch die Luft, ein Bestspiel in Xemenburg zu geben, gründlich verleidet wurde. Io Lagordh, wohin sie dann kam, brachte ihe bereit der erst­e Abend einen volen Erfolg. Während der zehn Vorstellungen war das Theatr fast dudings gut besucht, einzelne der Vor­­stellungen volständig ausverkauft, nur gegen Ende flinte das Interesse des Bublil­ms ab, da eine Unterbrechung von wmehreren Tagen wegen Er­­krankung Karl HriedLs sicherd gewirkt hatte. Das Ensemble war ein ganz gutes. Vor allem Frau Günther selbst, und Kl­lyıiedl, als zustande, Vorstellungen, wie sie in ihrer tadele Der Epi­­plan, welcher das allerbefte bot, K­lanıkaner und ungenültiger Liebgaber, die mit ihrem Können b deutend Über den anderen Mit­­gliedern Narben, und in emylsen Städen, be­­sonders in Den modern Brifjliischen Dramen, wirtlich Hervorsagen des Zcifeten, Die vorzüg­­liche Regie­nd der gute Wille der übrige­ Darsteller brachten Durchwegs gute Vorstellungen so den Da­charbeitweg noch nie auf der Laxojcher Bühne stattgefunden harter, und so gewohnt war, daß auch die Bek­karg, nicht große Szhnierigkeiten verweiaddte, fand nicht ‚nie die volle Arerkennung, som­ern wirk­e über­­sorchend, ja verbluff­nd auf das 8 goicher Barlitum. Wie eine Grieguuerung erfaßte die Bafchauer diese Ausst, die so groß war, daß sie seine Kritik auszusprechen vermochten, sie dad­um« erhörte Neue fast volltändig lähmte Die Zu­sammenlegung des Pablolomo war eine­ sehr interessante, Die große­n sie der Deutschen bil­lig ferne, Ruwären und Juden waren starr vertreten, und auch Magyaren Man be­­vorzugte Die modernen Dramen, die beim­­­suchteste Borstelung war freilich Weides „Salome“, — wel sie mit Mufik und Tanz angelündigt worden war.­­Eigen­ürlich war es, daß­ das magyerische Lugdicher Blatt nicht nur die Auf­­führungen, sondern auch den Inhalt der Dramen eingegend wildgte. Über Ibsens zu Strindlebergs Stede wurde in­ spalten­­langen Artikelen gesprochen. » Man entd­­te­i­pt­et Iofen, Strindberg ud Goch. Die Berstungen Karl Friedls als Dewald in „Re­­ipenster“, die Ida Günthers als „N­ora“ und­ „Laura“ im „Bater“, waren aber auch so vor }

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