Deutsche Tageszeitung, Juli 1935 (Jahrgang 2, nr. 218-243)
1935-07-02 / nr. 218
... LE- IW adt Me. 97 / Lernsprecher Nr. 299 " Rosmaringasfe Nr. 12, Jahrgang Dienstag 2. Juli 1935 Bezugspreise monatlich: Inland Lei 60 °—, Ausland Lei 100 °—., Solge 218 In Hermannstadt ohne Zustellung Lei 50’ — Vortrad Nr. 97 / Lernsprecher Nr. 298 Biblioteca Judeteana ASTRA | IM Heerschan der Jugend!ie Deutsche Jugend Rumäniens marschiert! — Gauparteitag der NSDARB in Berlin — Dr. Goebbels spricht — Wolfenbrüche und Wirbelstürme in Japaner Jugendtag in Agnethein Kurzbericht von der gewaltigen Jugendfundgebung nie im Aufbruch befindliche junge Nation zeigte der geitrige Jugendtag, eine geschlossene Front unter einheitlicher Zührung, und einen nerschütterlichen Willen, die Zukunft aus eigener Kraft zu gestalten nd zu meistern. Die Deutsche Jugend unseres Landes belannte sich eitern auf ihren beiden Jugendtagen in Agnetheln und in Mapantrnchenland) zu der neuen Boltsgemeinschaft aller Dentichen in unsesem Lande, zu der am Vortag Dur die Neuwahl der Führer Der Grundstein gelegt wurde am Wikhekijchkenheuktzkukzühgk die Kreise auf dem Marktplatzcxxsgskreten, wichtigsten Ereignisse des Agnethler Jugendtages,ohne dabei einem der Wichtigkeit dieses unvergeßlichen Tages angemessenen ausführlichen Bericht in unserer morgigen Folge vorzugreifen.Ja,unvergeßlich war dieser Tag!Unvergeßlich das Bild der ungeheueren Masfen marschierendersassend,die hier ihre größte Kundgebung gestaltete und ihren größten Tag erlebte. Schon Sonnabend den ganzen Tag und die ganze Nacht zum Sonntag dauerte der Zustrom der Jugendlichen zu Sub, zu Wagen, im Lautauto, in der Eisenbahn, mit dem Fahrrad und zu Pferd, bis, schließlich die Zahl der Gäste die der Einwohner der stattlichen Marktgemeinde Agnethein weitüberwog. Nachdem am Sonnabend tagsüber vorbereitende Führerberatungen stattgefunden hatten, markierte abend um 8 Uhr die Jugend zum ersten Mal auf dem Settplag vor der Kirchenburg in straffer Zucht und Ordnung auf, um am Chorabend des Sugendtages eine ernste Weihestunde zu begehen. Das Bid unseres großen Führers zu erneutem Volkstum, Stephan Ludwig Roth, stand über dieser feierlichen Stunde, von Pfarrer Fri Benesh- Birk in wuchliger Rede heraufbeschworen. Geist vom Geise Stephan Ludwig Roths war der Sprech-Chor von Arnold Roth, den die Großschenker Jugend weihevoll und machtvoll vortrug. Bei dem Schein der Faceln schloß ein Zarenspiel, heiligeernst und einfach, diese Stunde der Besinnung ab. Nachdem die unsbersehbare Menge vom Selplag abmarschiert war, zog ein Sockelzug der Jungenschaft und der Großschenker Jugend durch die Straßen, ein würdiger Abschluß des Abends. . Der Morgen des Jugendtages wurde eingeleitet durch die Tagewade der zahlreichen Musikkapellen, die mit marschieften Wellen durch die Straßen zogen. Die Jugendlichen, in Scheunen und aus deren Wasfenquartieren untergebragt, füllten bald wieder die Waffen und um 7 Uhr morgen waren Abordnungen aller Dann formten sich Die Kolonnen zu dem Vorbeimarsch vor den Jugendführern und den Behörden. Dem vielleicht schönsten und unvergeblichsten Bild des Tages, Der Gleichschritt Der Kolonnen hämmerte ehern Das Bekenntnis der geschlossenen Jugendkraft, der Zucht und der Unterordnung, die zum Gruß erhobenen Hände und die leuchtenden Augen sprachen wahrer als ein Schwur der Entflammtheit vieser Jugend, Weit über 4000 Jugendliche Tegten im Vorbeimarsh Dielen tunne Schwanr ab ' __ Die gleiche Tugend, die sich so in], in dem, tiefste Wirkung hinterlassenden heiligem Ernst vor ihrer aufgabe gun 1 Sh’Tpupper, dach een funden halte, fand ich am Nachmittag die Jugend im Ring vereinte, ehe sie in deutscher Fröhlichkeit, bei einem redalen Volksfest, das von verschiedenen Darbietungen der einzelnen Gruppen eingeleitet wurde. Der Tag klang aus auseinanderging, ein Erlebnis, hinaus fragend in alle unsere Aresse, das für ihre Zukunft bestimmend sein wird, « wo nach dem Turmblasen der Grobschenker Adjuvanten die Flaggen gehikt wurden. Als die Glocke in der alten Kirchenburg die achte Stunde schlug, da hatte sich auf dem Plaß vor der Kirche eine andächtige Bermeinde versammelt, so groß wie Agnetheln sie bisher niemals gesehen hat. Lautsprecher mußten den Entferntflehenden den Ton vermitteln. 7000 Menschen mögen es gewesen sein, die dem Gottesdienst und der anschließenden Tagung des Siebenbürgisch-Deutschen nie beigewohnt aben. Pfarrer Arnold Roth. Großschenk wußte an seine Kameraden in Worten, die sie verstanden, die apostolische Mahnung zu richten: „Wacet, stehet im Glauben, seid männlich und seid stark.“ Nach dem Gottesdienst eröffnete Frike 2008 die Tagung des G Siebenbürgisch-Deutschen Jugendbundes, dem D Ortsausschugobmann Dr. Klitscher und Dechant Barthmes die Grüße der gastgebenden Gemeinde überbrachten. Dann sprach, begrüßt von den bergeisterten Heilrufen seiner Gefolgschaft, der Führer des Jugendbundes, Pfarrer Wilhelm Staedel. Er stellte in den Mittelpunkt seiner Ausführungen das Bekenntnis der Jugend zur Erneuerung des deutschen Menschen, sowie die Stellungnahme der deutschen Jugend zur neuen Jugendgereggebung des Staates. Die Rede werden wir wegen ihrer grundtäglichen Bedeutung ausführlich wiedergeben. Dr. Alfred Bonfert, gleichfalls stürmisch begrüßt, gab einen Ueberbli über die Arbeitsgebiete der Jugend und zeigte, wie Arbeit unsere einzige Rettung ist. Der stellvertretende Vorjigende des Verbandes der Deutschen in Rumänien Dr. Waldemar Gust, brachte unter dem Jubel der Jugend die Grüße der Bolfsführung, Bolfsratvorsitender Dr. 9. Wolff die des siebenbürgisch-sächslichen Wolfgrates, worauf namenlose Ramme Iraden aus allen Siedlungsgebieten Gruß und Treueschwur der gesamten deutschen Jugend unseres Landes vermittelten. Das kurze Schlußwort sprach der Leiter de deutschen Landesjugendamtes Winfried Schenfer. 302. *982P* 5 „Verteidigung der Demokratie Durch Autorität“ faval über seine innerpolitischen Ziele — Kammer und Senat geschlosjten — Zwischenfall in der Kammer Paris, den 1. Suli. Die $reitag- Sißung der französischen Kammer nahm einen unvorbhergesehenen Berlauf. Zunächst behauptete der sozialistische Abgeordnete Ramadier, das Mettrüsten habe wieder begonnen und es sei zu befürchten, daß die Verabschiedung der militärischen Zufaßkredite die laufenden diplomatischen Verhandlungen beeinträchtigen könnten. Ueber das müßte man sich fragen, ob diese Kredite überhaupt nüßlich und zweckentsprechend verwendet werden. Es müßte für eine entsprechende Aufsicht über die Rüstungsindustrie, an die Aufträge vergeben werden, gesorgt werden, damit nicht von irgendeiner beteiligten Seite Gewinne erzielt werden. Kurz darauf erklärte Ministerpräsident gaval in der Hammer, es seien noch immer mehrere dringliche Gesebhesvorlagen zu verabschieden, die erledigt werden müßten, damit die Nepierung im Rahmen der ihr zuerkannten Bollmachten ihre Aufgabe erfüllen könne. Um die Verabschiedung dieses Gefäßes zu ermöglichen, verzichte er auf die dringliche Beratung der militärischen Zufaßkredite, zumal auch zeitlich nicht die Möglichkeit gegeben sei, sie noch im Laufe der Nacht im Senat durchzubringen. Die Sicherheit Frankreichs werde hierdurch nich beeinträchtigt, da die Regierung auf Grund des Ermächtigungsgeseßes und eines Gesäßes von 1928 alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen könne. Die Regierung besiße die Handlungsvollmact, für S Landesverteidigungszwekke aus eigenem Antrieb Anslagen einzuießen, die erst nachträglich der Genehmigung des Parlamentes unterliegen. Anschließend gab Zaval die erwartete innenpolitische Erklärung ab. Die Regierung werde ohne Schwäche die Achtung der allen gegenüber durchlegen. Die Demo» geltenden Gelege kratie könne nur durch Autorität verteidigt werden. Die Regierung habe allein die Autorität und werde sie nicht in Betgessenheit geraten lassen, die Einrichtungen des republikanischen Staates gegen jede Beeinträchtigung büßen und erinnere an den Grundmaß, daß keine Einzelpersonen und keine Teilgruppe von Bürgern die Souveränität antasten können. Die Regierung werde nach außen eine Politik der Verständigung und der Veröhnung betreiben. Sie werde die Achtung der Rechte Frankreichs gewährleisten und den Reden durch die kollektive Organisierung der Sicherheit reitigen. Ministerpräsident 2ava verlas dann in der Kammer das Schlußdekret, durch das Kammer und Senat in die Ferien gefickt wurden. In der Kammer war es zu Beginn der Sißung zu einem Schuchenfall gekommen. Von der ZFribüine aus versuchte ein Mann, eine Kundgebung zu veranstalten. Saaldiener führten ihn in die Quärtur, wo er beim Berber den Eindruck eines Geistes geworfen mache. Sie werde - he ER * — “ 2 -