Gimnázium, Károlyváros, 1859

EigenlliűmIichkeiten des cakavischen Dialektes. Das III}rische begreift in sich drei Dialekte, welche nach dem Fragepronomen benannt, der älokavische, der cakavische und der kajkavische heissen ; der letztere jedoch mir in soweit, als derselbe grösstentheils in Civil-Kroatien gesprochen wird. Nach den Stämmen, welche sich derselben bedienen, nennt man sie auch die serbische, die kroatische und die slovenische Mundart. Da jedoch die Grenzen, welche namentlich die Serben und die Kroaten innehaben, nach keiner Seite hin genau ausgemittelt sind, und da die Benennung Stokavisch, öakavisch als der Sprache selbst entlehnt hierlands gang und gäbe ge­worden ist, so wird derselben in diesem die Eigentümlichkeiten des cakavischen Dialektes behandelnden Aufsätze Rechnung getragen. A. In der Lautlehre. Vom Vokale a. Dieser Vokal kommt im cakavischen Dialekte am häufigsten vor. Derselbe wird nicht nur in den Fällen angewendet, wo das stokavische a dem altslovenischen \ oder einem der Halbvokale i, h ent­spricht: brat Ivanis. 275, san Cubranov. II. 3a), dan Luc. 21 ; Altsl. fiOATi, Chith. sondern steht ziemlich häufig auch dem altslov. Nasale A, namentlich nach den Weichlauten gegenüber : jazik Marulic I, 17, Barak. 8, Arkiv I. 11; jatra Luc. 90; pocah IvaniS. 25, 36; ja§e Luc. 56, vom altslov. iatii aus dem Stamme km ; zadja cakavisch besser iaja Luc. 97, cado ibid. 99. Altslovenisch: hfttnJKT», iflTpit, a;Aas,\A, ha,}0. Den altslov. Zeit- und Ortspartikeln : KKr^a, ht^e entsprechen im Cakavischen: kada (kad) Zakón vinod. 30, 18, und kadi Barak. 11, woraus sich dann, wenn das o ausgestossen und das k dem folgenden d näher gebracht wird, die Formen gda Zak. vinod. 18, gdi ibid. 8, Ivanis. 101, Barak. 23, ergeben, deren letzterer ein altslov. KK^t, zu Grunde liegt. Die Stellen in Zak vinod. 18, 244, 245 zeigen, dass die Begriffe dieser beiden Partikeln nicht so scharf gesondert sind, dass sie einander nicht vertreten könnten. Auf die nämliche Weise entsteht aus dem altsloven. Ti»KO entsprechenden tko Marul. I. 18, IvaniS. 104, durch Versetzung und Assimilation der beiden Konsonanten die Form gdo Barak. 101, Arkiv I. 204. Das in der Endsylbe stehende beweglich« «, Miklosich vergl. Lautlehre 299, wird in diesem Dialekte, wenn das Wort am Ende zunimmt, nicht so konsequent wie im Stokavischen ausgeworfen : inisalju Luc. 86, steno zala Iva­nis. 158, zala cud Barak. 95. Vom Vokale e. Die altslov. Vokale e und A werden im Illyrischen durch e wiedergegeben : med Luc. 51, knez ibid. 97; altslov. MC^l, KHA3b. ln einzelnen Fällen tritt au die Stelle des Stokavischen a im Cakavischen éin e ein: restile Marul. I, 4 reste IvaniS. 24, Barak. 22, prikresti se Luc. 16, lebut ibid. 33, IvaniS. 321, *) Die fakavischen Schriftsteller werden nach den von I. Kukuljevic Sakeinski veröffentlichten: Stari pjesnici hrvatski, so­weit sie unter denselben Vorkommen, eitirt.1*

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