Karpathen-Post, 1904 (Jahrgang 25, nr. 1-53)

1904-01-07 / nr. 1

kommender Ruf sein, so muß sich daran die Liebe zur Arbeit und zu den Menschen, das Wohlgefallen des heiligen Abends knüpfen. Daß uns das Jahr 1904 in diesem Sinne zu einem Jahre des Segens und des Heiles werde, wünschen wir allen unseren lieben Lesern ! . Und in diesem­ Sinne rufen auch wir Allen ein „Profit Neujahr” zu. 1903­ gerne Wie der Wanderer von einer erreichten Anhöhe zurücklicht auf die zurückgelegten Wege, so überschauen auch wir von der Höhe eines Jahres­­schlusses noch einmal die von uns durchpilgerten Tage und Monate und auf das, was sie uns an Leid und Freud, Verlust und Gewinn gebracht haben.­­ Und leider haben wir uns vieler trauriger Ereignisse zu erinnern. Der Tod hielt wieder seine reiche Ernte auch unter bekannten Damen, es ver­­starben Helene Kovach, Gabrielle Walko, Irene Virag, Ottilie Loise, Julie Hellner, Helene Adriany, Rosa Greschiki, Natalie Värady, Marie Pictor, Marie Sväby, Julie Andahä3y, Pauline Emericzy, Wieland, Ida Scholtz, Ottilie Sponer, Kamilla Vozarik geb. Tibeli, Valerie Mäday geb. Solteß. Vom Stande der Geistlichen und des Lehr­­faches schieden aus ihrem Berufe: Pfarrer und Konsenior Béla Strauch, Titular-Bischof Franz Liptay im Alter von 90 Jahren, 65-jähriger Priesterschaft und Besitzer des goldenen Verdienst­­kreuzes mit der Krone; dann starben Privatlehrer Rudolf Seltenreich, Professor Julius Wandrak, Schulinspekt r-Aktuar Karl Rudnai. Aus der Reihe der Grundbesitzer verstarben Graf Emerich Festeties in Remete, Emerich Beth­­lenfalvy Tótfalu­ in Bethlenfalva, Stephan Mattyasopsky in Der Beamtenstand verlor mehrere Mitglieder durch den Tod: Stephan Steinhaus, Wilhelm Glatz, Alexius Yelesfalussy, Ladislaus Teefe, Jo­­hann Bobest, Kornel Ribiczey, Koloman Meners­­dorfer, Theodor Fest, Kialka, Alexius Gruß, Daniel Hönel, Johann Ko- Aus dem Handels- und Handwerksstande schie­­den : Emerich Krompecher, Johann Schmidt, Georg Kußmann, Alexander Guhr, Paul Strompf, Karl Szankofsky, Josef Bernath, Johann Steiner in Kurmark im Alter von 92 Jahren, einer der äl­testen des ganzen Jahres, Gustav Mai. Im Soldatenstande starben Stanislaus Dalbor, Josef Krivác8y, Béla Pollak. Auch im Uebrigen schlug der Tod empfindliche Wunden: in Szepe3-Lőrincz starb der Nestor des Jahres Johann Kiczko im Alter von 102 Jahren, ohne im langen Leben je krank gewesen zu sein. Eugen Tirscher, Zögling der Kadettenschule, starb im 17., Graf Adorján Cs4ky im 39. Lebensjahre. Die Anzahl der Schadenfeuer ließ auch in die­­sem Jahre nicht naß. In Leutschau und Nagy- Lomm­ez brannte es je viermal in oft unerklärlicher Weise. Am härtesten betroffen waren die Gemein­­den Kohlbau, wo nach der Ernte mit allen Borz­räthen 22 Häuser, und Kravjan, wo gar 53 Häuser auch mit dem Erntesegen eingeäschert wurden. Außer den Waldbränden in Golds­berg, bei Leutschau, Gölnicz, Grellenseifen, Prakfalu, auf der langen Wiese bei Gölnicz kamen noch Schadenfeuer vor in Szepesbela, Opturnya, in Al8ó-Szlovinka, Szepes- Jakabfalva, Menhard, Szomolnokhutta, Svedleör, Szomolnok, Csütörtörhely, Ki8-Szal6k, Szepes- Väralja, Felka, Mecsedefalva, Szepes-Sitmegh, Szepes-Olapi, Kamjonka — 16 Häuser —, Tátra­­füred — Arbeiterwohnungen, noch einmal Szepes- Väralja, Zavada, Al8ó-Lapos, Toripko, Curia-Tibe, Nedecz zweimal, Merény. Im Ganzen kamen 44 Scadenfeuer zum Ausbruch, während 1901 deren nur 18 zu verzeichnen waren. Ein recht dunkles Blatt in der Geschichte des vergangenen Jahres ist auch die stets zu­­nehmende Anzahl der Morde und Todtschläge, was auf die Verwilderung der Sitten ein grelles Licht wirft, trot allen Schliffes der schillernden Kultur. In Szepe3-Remete fand man einen getödteten Säug­­ling im Brunnen. In Gibely tödtete ihr unschul­­diges Kind gleichfalls eine Rabenmutter Stephanyak- Kusnyirik. In Krompach tödtete Appollonia Hübl ihr neugeborenes Kind. In Als86-Sunyava erstach Johann Omapta den Landmann Michael Erzeg. Die Magd Marie Novak in Kösmark erdrosselte ihr neugeborenes Kind. In Harapt ersclug Georg­­ Kertész den Stephan Gotko im Schlafe. Bei Lassupatas in Delova erschlug Ludwig Marslyak den Johann Ungar. Sophie Teplicsty, Kubacher Insassin, erdrosselte ihr eigenes Kind. Marie Pap­­czun in Kereptfalu ersti>te ihr Kind und begrub es. Die Postbotin Susanna Tribis wurde bei Jakubjan todt und verstümmelt aufgefunden. Michael Lloy und Kaspar Schneider erschlugen in Svedler den Holzhacker Josef Mrozek aus Lassupatak. Michael Molnár wurde von Johann Gombkötös auf dem Felde bei Nagy-Szalök erschlagen. Joseph Kleti, Waldheger, wurde im Szepe8-Olapier Walde von Johann Ulicsni erschlagen. Johann Szobot­­nyit wurde in Kirch drauf vom Zigeuner Johann Horvath erstochen. Bei Szepe8-Veghely wurde Michael Gajan, Landwirth, zu todt geprügelt auf der Landstraße aufgefunden. Johann Zima, ein 70-jähriger Greis, schlug einen 13-jähri­­gen Knaben mit einem Stein, daß er auf Kamjonkaer Hotter seinen Geist aufgab. Viktor KiSS von Ko8- márt erslioß den Stadthauptmann Dr. Stephany in Eperies. Franz Komora in Görnicz erstach seine Gattin. In Krompach erstach in Andreas Tomko den Josef Jonczak, einer Rauferei Ebenda selbst erschlug im Streite Jvan Mirics seinen Gegner Jo­­sef JelacSics. Auch recht betrübende Selbstmorde, die aus den größeren Städten auch in der Provinz immer heimischer werden, haben wir leider zu verzeichnen. Gleich mit dem Beginn des Jahres machte Witwe Scott geb. Diamant in Podolin mittelst einem Re­­volver ihrem Leben ein Ende. Ein Szepe8-Ofal­­vaer Finanzwachaufseher schoß sich in selbstmörderi­­scher Weise in die Brust. In Szepe8-Szombat er­­hängte sich der dortige Einwohner Josef Tar­manski. Julie Knoth ertränkte sich in Matheöcz in der Popper. Su Jgló erschoß sich mit seinem Dienstgewehr der £ und k. Zugsführer Andrearcsik. Das kleine Nagy-Bör war Zeuge blutiger Scenen. Pavlics­ko erschoß seine Gattin und dann sich selbst mittelst Revolver. Der pensionirte Stadthauptmann Lucian Gundelfinger machte durch einen Schuß sei­­nem Leben ein Ende. Zur Abwechslung erhängten ss Andreas Fröhlich in Szepes-Dlafi, ein Brand­­stifter Jakob Knott aus Menhard im Gefängnisse und Mathias Gottko in Svedlar. Bergmann Ludwig Almássy tödtete sich in Merény mittelst­­ einer Dynamit-Patrone. Der Masc­hinen-I­ngenieur­­ und Professor der Görniczer Industrie-Schule er­­schoß sich aus unbekannten Ursachen. Die B­er­­irrung der Selbstmorde sucht auch unter der Jugend ihre Opfer: in Leutschan erschoß sich Bela Janko, ein Schüler der VII. Gymnasial-Klasse. Johann Schmidt aus Mereny und ein Landmann aus Maldur erhängten sich ; Leiterer im Podoliner Ge­fängniß, Bela Cz6hula machte seinem jungen Leben durch einen Schuß ein jähes Ende. (Fortsezung folgt.) re ! So viel finden wir in der älteren Tatra­literatur vom Eidechsenberge erwähnt, während in der neueren Literatur der Name nicht mehr vorkommt. Wenn auch aus diesen Beschreibungen nicht ganz deutlich ist, was mit dem Namen Eidechsenberg gemeint ist, so wird dies vollständig aufgeklärt durch Kolb­enhauer. In den älteren Auflagen der Hohen Tätra findet sich nämlich eine Ansicht der Tätra von Poprad aus. Auf derselben ist neben der Hunsdorfer Spiße der „dreifüßige Mann“ erwähnt, welche Bezeichnung nach Ch. Gener sich identisch mit dem Eidechsenberge ist. So ist es genau festzustellen, daß der Eidechsenberg das Hunsdorfergrat ist, welches im Nordosten den Stein­­bachthalkessel abschließt. Dr. Th. Posewitz. j A. "A „fa Der Eidechsenberg in der Tatra. Unter den Benennungen, welche in der Tatra ge­­bräuchlich waren, gehr aber nicht mehr angewendet, werden, finden wir auch den Namen „Eidechsenberg“, welcher den Beschreibungen nach im Steinbachthalkessel sich befindet. Wir finden diese Benennung bei Jakob Buchholtz, bei Ch. Genersich und bei Mauksch, sowie bei Sydow. Aus den Beschreibungen ist indes nicht deutlich entnehmen, welcher Berg als Eidechsenberg benannt wurde. zu Jakob Buchholz jagt in seiner Beschreibung des Kar­­pathischen Gebirges Pag. 25 folgendes: Gegen Süden (von der Hunsdorferfolge) ist über dem Südler (?) ein kalter abgewehter Ort, der eine Eidechse vorstellt. Dieses geschah vor Zeiten von einem Donnerschlag und es ist viel Wasser von demselben Orte entsprungen. Ch. Genersich Pag. 176 äußert sich wie folgt: „Dieser Eidechsenberg, auch dreifüßiger Mann genannt, fällt senkrecht in das Thal ab, in welchem der Steinbach- und der Trichter­­see liegen. Will man (vom Raßenberge aus) in das Stein­­bachthal, so muß man den Mittelgrat überschreiten, der den Eidechsenberg mit dem höheren, hinterwärts gelegenen Ge­birge verbindet". Thomas Mauksch sagt folgendes: „Von den zum Steinbachsee führenden Pfaden ist derjenige, welcher längs der ausgetretenen Hungdorfer Pferdetrift hinführt, der längste aber bequemste und führt in schiefer Richtung unter der Eidechse“. Ferner sagt Mauksch: „Unter der Lomm­perspite sieht man aus beträchtlicher Ferne mehrere Streifen abwärts laufen, die so deutlich in die Augen fallen, weil auf der weit verbreiteten Fläche keine hervorragende Felsen bors kommen und man begrüßt sie unter dem gemeinsamen Namen Eidechse, da sie bis jezt keine merkliche Breite und Tiefe haben. Die größeren und kleineren Steine liegen unter und über­einander. Die Eidechse liegt unter der Huns­­dorferspigel. Bei Sydow finden wir folgendes Pag. 270: „Im halbkreisförmigen oberen Bassin des Steinbachthales liegt am Fuße des Kahlenberges im Südwesten, des Gänserich im Westen, des Steinbach- und Kohlbachgrates und der Lomnißerspitze im Nordwesten, der Kesmärker Spike im Norden, des Eidechsenberges und der Hunsdorfer Spike im Osten, bei­de irrthümlich im Westen der Trichtersee und der Stein­­achsee‘­. Sc­hließlich sei noch erwähnt, daß auf der Tatraskizze des Georg Buchholz des Jüngeren von 1719 u­ter anderen Benennungen auch der Eidechsenberg unterhalb der Hung­­dorfer Spiße verzeichnet ist. Das Handwerk einst und jetzt. Das Handwerk, unentbehrlich für das menschliche Dasein, hat eine Jahrtausend alte, wechselreiche Vergangenheit und wird groß aller Fortschritte der Technik seine Bedeutung nicht verlieren. Die Wandlungen, die das Handwerk im Laufe der Jahrhunderte hat durchmachen müssen, sind mannigfal­­tiger Art gewesen. Vom 7. bis 11. Jahrhundert war in Deutschland das Handwerk mit den Frohnhöfen verbunden. Was heute die Innungen sind, war im Mittelalter gleich­­bedeutend mit den Zünften. Leitere hatten zu jener Zeit für das politische Parteileben der Städte große Bedeutung, erfüllten politische Funktionen und pflegten gesellige Be­­ziehungen der Zunftgenossen. Kein Gewerbe wurde betrieben, ohne der Zunft anzugehören. Sie vertrat mit Nachdrug die Interessen der Produzenten und ließ sich angelegen sein, den Einzelnen ein standesgemäßes Einkommen zu gewähren. Schon vom 16. Jahrhundert ab geriet­en die Zünfte in Verfall, Veranlassung hinzu gaben die weitgehenden Umwälzungen, die sich in den Kulturländern vollzogen, die Verarmung einzelner Meister, die Erschwerung des lokalen Ablages 2c, und die Folge war, was von nun ab das Handwerk viel­­fach in Hausindustrie überging. Der Handwerker mußte da auf Bestellung und nach Vorschrift der Händler arbeiten. Die Nachtheile dieser Betriebsart, das Wachsthum der Bev­völkerung und der Bedürfnisse, der Fortschritte der Technik und der Vermehrung des Kapitals mußten allmählich zum Fabrik­gewerbe überleiten. Eine Umwälzung, wie sie die Welt nicht zum zweitenmale gesehen, brachte die Erfindung der Dampfmaschine. Die vielfach gehegte Meinung, daß durch die Anwen­­dung von Maschinen im Großgewerbe die Nachfrage nach Arbeitskräften geringer wird, ist durch die Thatsachen wider­­legt und auch die Befürchtungen, daß durch die Dampf­­kraft das Handwerk verschwinden würde, sind nicht berech­­tigt. Das Handwerk wird auf dem unbegrenzten Gebiete der Reparatur und Unterhaltung seine Bedeutung bewahren und neben dem Großbetriebe Raum genug zur Ausdehnung und Bewährung haben. Andererseits ist es nicht zu leugnen, daß die kapitalistische Betriebsweise in den durch sie her­­vorgerufenen großartigen Verhältnissen auch Schattenseiten zeigt, z. B. die Anhäufung des die Schwächung des Mittelstandes Besikes in wenigen Händen, 2c., Umstände, welche den Klassengegenzag auf wirthschaftlichem Gebiete erzeugt. Daß­ eine gewisse Verdrängung des Handwerkers durch die Großindustrie stattgefunden hat, läßt sich nicht wegleugnen Nach der lezten Berufszählung hatten innerhalb 13 Jahren an Köpfen verloren, die Gruppen : Getreidemühlen 53'307, Hausierhandel 42.966, Schuhmacher 32.025, Näherinnen 28.631, Böttcherei 12.835, Flechterei 8004, Posamenten 3658, Torfgräberei 3987 u. s. w. Im Deutschen gibt es heute etwa 1.400.000 selbstständige Handwerker. Reich von denen nach einer ungefähren Schäßung rund 930.000, d. also nahezu zwei Drittel aller kein höheres Jahreseinkommen h, als 2000 Mark haben. Hiernach erscheint die Lage der Handwerker gerade nicht glänzend. Wenn man bedenkt, mit welcher Konkurrenz der Handwerkerstand in Folge der Groß­­industrie zu kämpfen hat, rechnen muß, so erscheint die mißliche Lage desselben nicht verwunderlich. Die Bewegung über die Hebung des Handwerkerstandes ist daher sehr be­­rechtigt und findet allseitige Unterstüßung. Die Regierung zeigt ein weitgehendes Entgegenkommen und hat z. B. den Innungen große Rechte eingeräumt. Ueberhaupt haben die Innungen mancherlei Mängel beseitigt. In diesem Jahre betrug in Preußen die Zahl der Innungsverbände 33, die zusammen 4194 Innungen mit 187.084 Innungsmitgliedern und 1337 Einzelmitglieder, im ganzen 188.421 Verbands­­genossen umfassen. Von den 33 Verbänden haben 19 ihren Sig in Berlin. Die stärkste Mitgliederzahl weist der Zen­­tralverband deutscher Bäderinnungen in Berlin auf, der 988 Innungen und 41.868 Verbandsgenossen zählt. Zur Hebung des Handwerkerstandes greifen auch fördernd die Handwerks- und­ Gewerbekammern ein. In Deutschland sind heute 71 Handwerks- und Gewerbekammern, von denen 63 ausschließlich Handwerkskammern und Gewerbekammern sind. Den leiteren sind­­et die Pflichten und Rechte der Handwerkskammern übertragen worden. Wenn auch heute das Handwerk von der Groß­­industrie stark bedroht ist, so dürfen doch die gegenwärtigen Bestrebungen demselben eine weitere Existenz sichern. Wissen­­schaft und Kunst im Bunde mit dem Handel greifen heute fördernd ein, um die Produkte zu vereinfachen, zu erleichtern, zu verfeinern und den Absaß zu erweitern. (Sortiebung siehe Beilage). A szepesi orvos- és gyögyszeresz-egyesület fölhivasa következtében, melyet egy a Szepessegen felallitandö és szegény tüdőbetegek száinára szolgáló gyógyintézet ér­­dekében közrebocsátott, eddigelé 1503 korona 44 fillér gyült össze a megye minden tájáról, nemkülönben ezen eszme hazánk más vidékein lakó barátjaitól is, mely körülmény arra utal, hogy a nagy közönség a nemes czelokat pártolni akarja és pártolja. Köszönetet mondunk mindazoknak, a kik szivesen hajlottak a kérő szóra; meg vagyunk róla győződve, hogy a szép kezdetnek folytatása is lészen; szivesen adakoztak, szivesen fogják támogatni azok, akik a jó ezelt —

Next