Kassa-Eperjesi Értesitő, Juni-Dezember 1855 (Jahrgang 17, nr. 1-58)

1855-08-01 / nr. 18

24 kr , mit freier Postversendung 1 fl. C. M. Insertions­­gebühr für eine zweimal­ gespaltene Zeile 4 kr CG. M. KASSA - EPERJESI ERTESITO. & Am 11. Juni Jusel Rasa (an Kaschau. b. I. um 10 Uhr Nachts, ist das dänische Frachtschiff „Judiana“, in der Nähe der dem Dampfschiffe „Tocantins“, zusammengestoßen. Der Stoß war so heftig, daß die „Indiana“ sogleich in Trümmer ging, und mit ihrer ganzen Ladung in den Wellen ver­­sank. Zwei Passagiere und 15 Seeleute gingen dabei zu Grunde, indem nur ein Matrose gerettet werden konnte. S­eine interessante Erscheinung in Siebenbürgen ist das Sein und Treiben der sogenannten Mukanen, romanischen Schafhirten oder Schafzüchter. 2­/2 Milionen Schafe, österreichisches Gigenthum, werden alljährlich im Spätherbste an den Donaupunkten Rustschuk, Turtukai, Bilistria, Rassowa, Hirsowa und Matichin nach Bul­­garien überführt, um unter dem minder kalten Himmel der Dobrudscha zu weiden und zu überwintern. Das Frühjahr treibt Hirt und Herde wieder über den Strom zurück, sie wandern dur) die grasreichen Ebenen der Walachei, und erst, wenn der Sommer den Schnee des heimathlichen Hochgebirges schmelzen macht, finden sie sich wieder, die Herde in vermehrter Zahl, auf den grünen Matten ein, von denen sie ausgezogen. Schon mit­­ Ende August beginnt der Kreislauf aufs Neue, damit das Erträgnis­ an Wolle, Fellen, Fleisch, Fett und Darmsaiten (römische Saiten) der Lebensunterhalt von mindestens 20.000 Familien sichergestellt wird. Es werden demnach allsjährig allein an 30.600 Pässe zur Ausübung des Weiderechts in der Walachei und Bul­­garien an Hirten und Viehzüchter ausgestellt, während das in Bich bestehende bewegliche Vermögen derselben sich auf mindestens 14 Millionen Gulden beläuft.­­ Le Hue, der berühmte französische Thibet» und China-Reisende, erzählt folgende Art und Weise, wie die gemeinen Chinesen nach der Uhr sehen: Eines Tages, als wir unsere zum Christenthum bekehrte cine­­sische Gemeinde besuchen wollten, begegneten wir einem Jungen, der einen Ochsen hütete. Wir fragten ihn im Vorbeigehen, ob es 12 Uhr sei. Der Junge guhte nach der Sonne, aber sie stete hinter dicken Wolken, so daß er diese Uhr mit zu Rathe ziehen konnte. „Der Himmel ist so voll Wolken“, sagte er, „aber wartet einen Augen­­blik.“ So lief er in den benachbarten Bauernhof hinein und kam in einer Minute mit einer Kaße auf dem Arm zurück. Seht," sagte er, „"8 ist noch niit 12 Uhr.“ Dabei zeigte er uns die Augen der Kaße, indem er des­sen Lider aufwärts schob. Wir sahen den Jungen erstaunt an, aber er war augenscheinlich in vollem Ernst, und die Kate, obgleich ihr die Operation unangenehm schien, war doch offenbar daran gewöhnt und benahm sich sehr verständig, als wäre es ihr eigentliches Geschäft, Uhr zu sein. Wir sagten : „Sehr gut, mein Junge, besten Dank!" und lachten, da wir uns schämten, uns von dem Jungen belehren zu lassen Als wir aber unsere Freunde fanden, war es unser Erstes, nach dem Sinne dieser Operation mit der Katze zu fragen. Sie wunder­­ten sich sehr über unsere Unwissenheit und sammelten bald ein Paar Dußend Kaßen aus der ganzen Nachbar­­schaft, um uns zu zeigen, daß die Uhren in deren Au­­gen alle richtig gingen. Die Pupillen der Kapuzenaugen werden bis Mittags 12 Uhr immer kleiner und erreichen dann ihre­ engste Zusammenziehung in Form einer feinen Linie, wie ein Haar, perpendiculär über das Auge gez­­ogen. Dann dehnen sie sich allmählig wieder aus, bis sie Nacht8 12 Uhr die Form einer großen Kugel erreic­ten. Dan versicherte uns , daß jedes Kind bald eine große Fertigkeit und­ Genauigkeit in Angabe der Zeit aus den Katzenaugen erreiche. Wir selbst überzeugten uns sofort, daß diese Uhren sehr richtig gingen und genau übereinstimmten.“ ; Vermischtes — Interessantes­ der brasilianischen Küste) mit Angekomimene Fremde, Im Brisky"s Gasthofe. H. Iznatz Dorn, Landschafts-Mahler aus Wien.-­­H. Geiger,­­Suttpächter aus Claviis.— H. Emanuel v. Buchberger k. k. Statthalterei-Konzipist. Im Lederers Cafthofe. H. Alexander 9. Bajer, Mechaniker aus Krakau.=­­ SH. Bernath Jozsika, Gutsbesiher aus Tisa-Föröd.-­­H. Sigmund v. Okolic8anyi Adjunkt aus Sücho3y.

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