Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1856 - Dezember 1857 (Jahrgang 19, nr. 1-111)

1857-05-23 / nr. 49

t " 4 | | | 4 Lieder: Herr Vetter Erzherzog Albrecht Aus besonderer Gnade finde­t< Mich bewogen, von ven bis Ende Oktober 1849 In Meinem Königreiche Ungarn verbliebenen Rückständen "an der bis dahin bestan­­denen Kriegssteuer, die Abschreibung jener Beträge zu verordnen, welche nach Abschlag der hierauf seither geleisteten Abstattungen oder Einrech­­nungen, mit dem Zeitpunkte des Abschlusses der­ Militär-Komputabrech­­nungen als ein Rückstand, beziehungsweise Forderungen des Aerars an der genannten Steuer sich herausstellen ,­­­ zu deren Einzahlung somit die betreffenden Leistungs-Verpflichteten nicht mehr verhalten werden sollen, — wogegen das Revgar auch keinen­ Rü­cksatz zu leisten haben wird, wenn die seither auf­ die Kriegssteuer-Schuldigkeit „abgestatteten Summen nicht aus den hierauf eingehobenen Beträgen , sondern aus anderen Mitteln vorschußweise bestritten worden wären. x Ofen, am 11. Mai 1857. Franz Josef m. p. Z.* Wie wir hören ist gestern die großh. - mecklenburgische Kam­­mersängerin Frau Nosa Hagn, welche auf der Durchreise nach St. Petersburg begriffen ist, in unserer Stadt angekommen ; mit Vergnügen vernehmen wir aug zugleich , daß selbe, welche in den ersten Städten Deutschlands­ mit ungetheiltem Beifall konzertirte­­ und Schülerin des Prager Konservatoriums ist, im Laufe künftiger Woche unter Mitwirkung mehrerer hiesiger Künstler ein Konzert zu veranstalten beabsichtigt. Wenn sich dies bestätiget , so steht uns gewiß ein recht genußreicher Konzert­­abend bevor. „Fs“ Wie wir aus dem eben jetzt hier angekommenen Gewinnstver­­zeichnisse des Pester Kunstvereins ersehen , haben mehrere hiesige Bür­­ger sehr werthvolle Bilder gewonnen. " 7 " Ein Besuch des Panoramas von Herrn Wodraschka am Ende der Hauptgasse, vis-á-vis dem Gasthof zur englischen Krone, berechtigt uns dazu, das kunstliebende Publikum auf die dort aufgestellte große Menge kunstvoll nach der Natur gemalten Bilder aufmerksam zu machen. 7. Einem Gerüchte zufolge wird­ heute Nachmittags die erste­­ Platzmusik dieser Sommersaison auf der großen Wiese abgehalten werden. s Wir können für das unterhaltungslustige Publikum die er­­freuliche Nachricht bringen, daß gestern Hr. Carre mit seiner Gesellschaft und Pferden in unserer Stadt eingetroffen ist, und morgen Sonntag die 1. Vorstellung in der höhern Reiterkunst und Pferdedressur stattfinden wird.­­ „ Angekommene Fremde. In Brisky's Gasthof: Den 21. Mai. HH. Emanuel Schönfeld, Gruben-Inspektor von Tolosva, — Anton Csusery, Grundbesiger von. Vajan. — Paul Kovasy , Student von . Eperies. — Josef Bronts, Handel­smann., von Rosenau. =­ Wilhelm Goldscmiedt , Agent von Pest. In. Lederer's Gasthof: Den 21. Mai. „HH. Daniel Fizesery , Grundbesiger von Fizeser. — Vincenz Balogh Grundbesiter von Unghvar. — Josef Tamasko, Advokat von Ujhely. -- Emilie Goldschmiedt, Pächterin von Wien. Im Gatsthof zur englisch. Krone: Den 21. Mai. HH. A. JUgasevits „Geistlicher v. Kalocsa. — Stefan Jankovich, Geistlicher von Kalocsa. R Verstorbene Im Monate Mai. Den 2. Josef Wonotko, alt­ 2 Jahre, r.-kth., am Keuchhusten. j Den 4. Therese Kurth, Ringel =­.Schmiedt­­meisters - Gattin, alt 27 Jahre, rx. - kath., an Wassersuc­ht — Juliana Kolar , r.-k., alt 8 Tage an Schwäche. — Josef Huczay , alt 31 Jahre, r.-kth., an­­ Schlagfluß. Den 8. Israel Fränkel, alt 28 Jahre, isr., an Lungenentzündung. " I Kassai piacz­ár vált. Május 20. — Raschauer Marktpreise 20. Mai in WW. Der Geist achtete solcher Kleinigkeiten nicht und nachdem er einen kleinen, dreieckigen Hut" auf sein dies, selbstzufriedenes Haupt gesetzt, sagte er sich im Spiegel beäugelnd : „Nelson's Rod, Napoleon's Hut und­­ Strampel's Geist ! Wie vermöchte die arme, so wache, alte Kaffeebohne zu widerstehen !" Alle Nachbarn staunten und sperrten Mund und Nasen auf, als sie Herrn Strampel also angethan auf Fräulein Dunkel's Haus zusteuern sahen und es hörten, wie derselbe laut und zuversichtlich den Slo>en­­zug bewegte. „Was hat dies zu bedeuten 2“ fragten sie sich unter­einan­­der, „Glaubt er in dieser neuen Masterade weniger barsch abgefertigt zu werden, als vor zehn, fünf, drei und einem Jahre? Laßt sehen, 0b ihn der Brummbär, der alte Kloß, einlassen wird !“ I­n Herr Strampel sah sein Wagniß von allen Seiten beobachtet, seine selbstzufriedene Miene ward noch stolzer, noch selbstgefälliger denn gewöhnlich, als, was er selbst fast für unmöglich gehalten hätte,­­als der Hausmeister Klotz ihn nict nur einließ, sondern überaus freundlich sprach : , Dem Himmel sei Dank, daß Sie kommen! das Fräulein wird erfreut sein, mit Ihnen zu sprechen , ich eile sofort, Sie zu melden und bitte Sie nur einen Augenblic hier zu warten," I gi „Dachte ich,es 004," Ihrad Strampel, sich vergnügt die Hände reibend, indeß seine großen runden Augen gierig jeden Winkel musterten. „Dacht' ich's do< ! Wer sollte mir wiedersiehen können ? Jett aber will ich das Eisen schmieden , weil es warm ist. Der köstliche Raphael muß in­ meine­ Hände, Baron Lawendel. . . s „„Das gnädige Fräulein erwartet Sie!" unterbrach ihn Kloß und­­ Strampel folgte seinem Führer durch mehre Gemächer nach „einem der intern Zimmer des weitläufigen Hauses. kess ? E rasch, anmaßend und . Da Stü jed vch Herr Strampel ein­­getreten war, so hätte nicht­ viel gefehlt, er wäre schnurstrass wieder von dannen geeilt. So groß waren Furcht, „Wiberraschung und Grauen, welche ihn erfaßten bei dem Anblice, der sich ihm bot. Gorts. folgt.­ adj tt Verstande, daß ich diese interessante Bekanntschaft nicht längst angeknüpft, nicht längst erstürmt, benutt und ausgebeutet habe. Es wäre Dody zum Henker holen, wenn ein Mann, wie ich, den Eintritt bei dem Fräulein nicht sollte erzwingen können ! Ich gehe, koste es was es wolle, ich muß "Hinübert" . Herr Strampel war ein Mann mittlerer Größe, mit einem Nacken "Wie ein Stier, den er, um auch hierin seine Originalität zu behaupten, stets entblößt trug. Seinen Oberleib wehte ein Hemd von gewürfeltem Zeuge, über welchem er einen rocolatefarbigen Paletot trug, den er je­­doch nie zuk­öpfte und welcher, der schnellen Bewegung seiner Arme zu­­fei, stets weit auseinander nach rückwärts flatterte. Die etwas aus­ "wärts gefrümmten Beine bekleidete er mit einem Zeuge­n. la Walter "Sevtt/ den er nur darum über alle todten und lebenden Schriftsteller er­­ob, weil er in seinen Romanen so viel herrliche Antiquitäten geschildert. Die breiten plumpen Füße endlich stauen in rothen Stiefeln und das Weise Haupt so müd­e ein sehr breiträndriger grauer Hut. So ausstaffirt “zeigte sich Herr Strampel anfänglich nur in seinem Hause. Als er jedoch seine nächsten Umgebungen an dieses Costume gewöhnt hatte, fing er auch an, die Nachbarschaft damit bekannt zu machen, und endlich fand “er sich so­ behaglich in seinem Harlekincostüme , daß er seinen Anzug so­­ Wenig veränderte, als Fräulein Dunkel ihr braunseidenes Kleid. IT / Als Herr Strümpel jedoc ven Plan formte, auf des Fräuleins „Kinfshäge gleich am Sturm zu läufen, glaubte er sich, um Kloß mehr espekt einzuflößen, in einen Fra stehen zu müssen. Da indeß sein Er­folg immer noch zweifelhaft war und er um einer ungewissen Sache fllen sich einen neuen RoF nicht machen lassen wollte, wählte er aus RE Sal tktenfahnn eine alte Uniform Nelsons, die er von eh­­­e reisenden Briten als ganz äc­ht eingehandelt hatte. Freilich paßte „ihm der Rot nicht ganz und namenlich waren ihm die Aermel sehr enge­r Und viel zu kurz, was einen bedeutenden Theil der Hemdärmel und die „großen, blaurothen Hände Strampel's sichtbar machte, Indeß ein gro­­­­­­ß aaz EIE 55

Next