Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1856 - Dezember 1857 (Jahrgang 19, nr. 1-111)

1857-07-15 / nr. 64

1 meint ?­" Abgesehen von dem, was uns was Mitgefühl gebiethet, an dem Wohl und Weh Anderer Theil zu nehmen, wenn auch der dazu veran­­lassende Gegenstand uns unbekannt bleibt, so ist das Factum hier­zu wörtlich um eines Comentars zu bedürfen. — 2-te Frage : „Wenn der düstere Punkt u. s. w. begegnen können ?“' Welc­h' eine unerhörte Para­­bel! Im Leben ist nur die Gegenwart substantil , so wie das Leben wieder nur in der Gegenwart substantil sein kann . Vergangenheit und Zukunft hingegen sind bios abstract-relative, welche , indem wir uns in dieselbe hineindenken, vergegenwärtigen. “ 3-te Frage : „Welche Be­­griffsbestimmung liegt in dem Worte „Nimbus ?““ „Wer 6 Jahre hin­­durch das Gemeindewesen unentgeltlich treu und redlich vertritt, und um den Gemeinaußen zu fördern, sie solchen Arbeiten unterzieht, die unter seiner Würde sind, ein solcher verdient wohl eines öffentlichen Dan­­kes. Wenn obendrein dieses Gemeindehaupt in 6 Sprachen mächtig unermüdet im Gebiethe des Wissens fortwirkt und Anderen zum nace­ahmenden Vorbilde oder, welches gleich lautet, zum nachbildenden Ideal dient ist ein Nimbus der Gemeinde. — 4-te Frage: „Was soll man darunter verstehen : Daß die Gemeinde eine mächtige Willenskraft u. s. w. ? „Derjenige, der von bestem Willen beseelt ist, hat Willenskraft, derjenige, der seinen Willen verwirklicht, besitt Thatkraft. Sie sehen also, daß ich nicht zuviel gesagt habe. — Die übrigen Fragen sind Chi­­mären, die in einen verwitterten Hirnkasten wie Irrlichter in einer Pfütze schnell entstehen und bald wieder von selbst verscwinden und bedürfen keiner Widerlegung. Hätten Sie mich Herr Polemiker mit Ihrem Na­­men beehrt, Igy würde Ihnen vielleizt mit mehr Achtung begegnet sein, oder, wie wahrscheinlich, Sie keiner Antwort gewürdigt haben, die Zu­­kunft wird zeigen was ich zu bereuen habe. L. Klein. . Angekommene Fremde. In Brisky's Gasthof: Den 10. Juli. HH, David Jur, Gutesbesizer von Eperies. — Josef Uherek , k. k. Ober-Landesgerichts­­rath von Eperies — Anton Hallatschka , k. k. Ober - Landesgerichtsrath von Eperies, — Georg Ritter v. Tomassini, Zivil-Ingeni­eur­ von Wien, — Graf Alexander Teleky , Guts­­besizer von Pest, — Wilhelm Schön , Dr. der Medizin von Ujhely, — Math. Schnell, Han­­delsmann von Pest. — Josef 4. Nyomarkay, Gutsbesißer von Ujhely. =­ Samuel Hellner, Gutsbesißer von Eperies =­ Fr. Valerie Hart­­mann Private von Przemisel. In Löderer's Gasthof: Den 9. Suli. HH. Stefan Oroß, Gutsdbesiger von Do­­rog. — Carl Behr, Fabrikant, von Hollohaz. — Josef Pulßky, Gutsbesizer von Eperies. — Sixtus Ponitz, Prior von Kirn drauf. -- Tho­­mas Vladar, Gutsbesizer von Majon. =­ Bea­­tus Casera, Oberarzt von Kir<drauf. — Samuel Vordas, Advokat von Eperies. — Josef Patay , Gutsbesizer von Waizen. = E. Loos, Gutsbesizer von Szanto. — Carl Spa­­nier, Kaufmann von Wien, — Anton Kis, Kaufmann von Eperies. Im Gasthof zur englisch. Krone. Dem­ 12. Juli. HH. Albert Keppler, Beamter von Marien­­thal. =­ A. Kanissay, Advokat von Debreczin. Kassai piacz ár vált. Julius 11. — Rassauer Marktpreise 11. Juli in WW. In unheimlichem Vorgefühl stürzte er hinein, sein erster Schritt machte die verloschene Kerze weiter rollen, welche Genevieve entfallen war. „Genevieve!“ rief er mit erhobener Stimme, aber dieser schlug erfolglos an das Getäfel des Ladens. Er wollte nach der Treppe eilen, aber seine Füße verfingen sich in den Kleidungsstüken, welche der Mann mit dem Koffer nach Entführung Genevievens fortgeworfen hatte. „„Mein Gott, was gibt es denn hier ?“ fragte die Tante, welche tastend Viktor gefolgt war. „Ein Verbrechen,“ antwortete dieser. Inzwischen fand Frau Simon, welche den Hausbrauch kannte, das Feuerzeug und machte Licht. Bei seinem ersten Schimmer fand Vik­­tor den Koffer mitten im Laden, da und dort einzelne Kleidungsstüke und an einem Nagel nächst dem Comptoir eine Nestelschnur , die daran hängen geblieben war. Er nahm sie hastig zur Hand. „Gold und Grün,“ rief er, „das ist die Nestelsch nur von einem Bedienten. Aber an wie vielen Livreen mag diese Farbe vorkommen.“ Frau Simon nahm maschinenmäßig die Kleidungsstübe eines nach dem andern auf.­­ m sprach sie plötzlich , „das sind ja die Kleider des Herrn aus.“ „Des Miethsmannes ?"" fragte Viktor — und indem er sich des Lichtes bemächtigte, eilte er die Treppe hinan. Fünf Minuten später kam er wieder herab, er war blaß und zitterte am ganzen Leibe. 5. M flehte die Alte, „sprich, was gibt's , Du machst mir ngst." „Er ist nicht oben,“ antwortete der junge Mann. „O daß ich zwei­­feln konnte! . . . Genevieve verschwunden, ihr Zimmer leer, ihr Bett unberührt, die Gehilfin hat nichts gehört, als ein wenig Geräusch hier unten im Laden. Das ist ein Streich, den Herr Paul ausgeführt. „Wie, Herr Paul!“ „Seht dieses Siegel habe ich eben auf seinem Stan­d gefunden, schaut es an, kennt Ihr dieses Wappen? es ist der Schild des Vicomte von Morsan.“ Die Nachbarn, welche­ Viktor nach und nach geweckt, vermochten über den Weg, den die Entführer eingeschlagen, keine Auskunft zu geben. Während der Streich ausgeführt worden, schliefen die guten Leute be­­reits, die Einen bemitleideten Viktor, die andern verfluchten alle Lieb­­haber, die unter dem Vorwande Erkundigungen über ihre Geliebten einzuziehen ehrsame Bürger aus dem Schlafe pochten ; es gab sogar Einige , die sich über den Unfall freuten , weil er eine Händlerin traf, welche alle guten Kunden und die schöne Welt an sich zog. Im Laufe seiner Nachforschungen pochte Viktor mit Anbruch des Tages auch bei dem Schweizer des Hotels in der Boulognerstraße an, aber dieser hatte seinen Herrn seit drei Tagen nicht gesehen. : „Mich führt ein wichtiges Geschäft hieher," drängte Viktor, „könnt Ihr mir nicht sagen, wo sich der Vicomte jetzt befindet ." „Wie mir scheint,“ antwortete der Befragte, „wird er allein und der Teufel es wissen, und Beide pflegen es erst den Tag nachher zu ver­­räthen.“ Viktor wollte weiter fragen, aber der Schweizer schlug ihm die Thüre vor der Nase zu. Nach und nach bemächtigte sich die Verzweiflung des armen Bur­­schen ; eine ganze Nacht war verstrichen , Stunde um Stunde floh und jede s<lug mit bleiernem Hammer an sein Herz ; eine derselben bezeich­­n­ete vielleicht das Unglück Genevieve's. Als er über den Pont royal schritt, stieß ein Mann, der des ent­­gegengesezzen Weges kam, ihn ziemlich unsanft an. „So halte doch, Viktor !“ rief er. „Ah, Bricole, Du bist es," antwortete Viktor, „guten Morgen, Freund.“ Gottsezung folgt.­

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