Kassa-Eperjesi Értesitő, 1859 (Jahrgang 21, nr. 1-103)

1859-02-26 / nr. 17

KASSA - EPERJESI ERTESITÖ. * Megjelenik minden | SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés Bi Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 fl., posta-, bér mentes szállítás mel­­lett1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért "eiktatási dij 6 kr. auszt. pénzven. N r. 17. Naschau­­ Eperieser a undichaftsblatt. Samstag den 26. & rscheint jeden Mixratwoch u.Sam­stag,­ taidan 64kr. LAU 2 "ZUE Ja“tig: fér für Theries freier Postiversendung 1.11. 15ír. ÖW; Insertionsge­­bilde für eine 3mal gespal­tene Petitzeile 6 kr. ÖW Februar 1839 AAL Jahrgang. tot Ueber b. o. Bewilligung wird der im laufenden Jahre auf den 18. und 19. April fallende sogenannte Charfreitagsjahr­­markt der Kronstadt Hußth, in der Marmarosch am 4. und 5. April abgehalten werden. ve Aus Rimaßombath, dem durch Feuersbrünste so häufig heim­­gesuchten Orte, wird geschrieben , daß daselbst seit zehn Jahren re­­gelmäßig Drohbriefe in den Straßen gefunden werden, welche Brand­­legung anzeigen. — Leider folgten auch diese furchtbaren Verbrechen dem Aviso und die Schadenfeuer verheerten die Stadt, ohne daß es gelingen konnte, einen Brandstifter zu ergreifen. Um die Wachsam­­keit der Bewohner noch mehr zu steigern, hat die Stadt auf Ent­­wegung solcher Missethäter einen Preis von 50 Stü> Dukaten aus­­gefebt. | | | | | Vermischte N­achrichten von Nah und Fern. tk Die Donau - Regulirungsarbeiten von der Mündung des Donaukanals in Wien bis zur Grenze Ungarns, welche im Jahre 1850 begonnen haben, werden auch heuer fortgesetzt. Die Gesammt­­kosten der Regulirung betragen bis jetzt nahebei 5 Millionen Gul­­den und sind für das laufende Jahr wieder 500.000 Gulden an­­gewiesen. FE Aus Tirnau vom 18. b. wird geschrieben: Wie tief der Aberglaube nicht blos in den Herzen der Dorf-, sondern auch der Stadtbewohner wurzelt, davon mag folgende Thatsache Zeugniß ge­­ben: Es hatte sich hier in der vorgestrigen Nacht ein männliches, mit der Fallsucht behaftetes Individuum , höchst­wahrscheinlich aus Lebensüberdruß , erhängt. — Zufällig wehte gestern ein anhaltender sturmartiger Wind. Da hörte man nicht blos aus dem Munde des Pöbels , sondern solcher Leute, die auf Bildung Anspruch machen, die Aeußerung: Dieser Sturm sei in Folge jener Entleibung ent­­­­­­standen. O wahre Aufflärung, zu uns somme­rein Reich ! Aber auch das Reich eines größeren Gebäßes möge zu uns kommen , denn der Weizenpreis steht mit dem Gewichte einer 2 Neufreuzerstemmel im argen Verhältnisse. Im Uebrigen haben wir Frühlingswetter , wei­­l es mehrere Oekonomen zur Gerstenaussaat veranlaßte. (P. LJ) *“ Zu Estfőomlyo in Siebenbürgen sind unsere wackeren Szekler Landsleute, emsig daran, nach unterirdischen Schätzen zu gra­­ben, die noch von den Tartarenzeiten her im Sc­hooße der Erde ver­­borgen sein sollen , bis jez1 blieben diese Nachgrabungen ohne allen Erfolg. 4 x Die „Vas. Urs.“ läßt sich aus der Somogy mittheilen, daß ein Vater seiner hübschen Tochter die Einwilligung zu deren­­ Verehelichung nur­­ unter der Bedingung ertheilte wenn der Schwiegersohn in spe sich im Heirathsfontraste verbindlich mache, so lange er lebe, auf wenigstens fünf ungarische Zeitungen zu prä­­numeriren. *„* Im Gegensatze zu den Börsen sind die Fruchtmärkte des­­ In­­und Auslandes von den Kriegsdrohungen nor nicht berührt­­ worden ; es ist dieses ein sicheres Zeichen, daß nur seine massen­­haften Anläufe zu einer nothwendigen Verproviantirung und Fül­­lung der Magazine vorgenommen wurden. *.* In München ist eine für das Korps der Stierinnen in­­teressante Erfindung gemacht worden. Es ist dies ein neuer Sti­­stim, der eine ungemein schnelle und schöne Arbeit zuläßt. Wegen der ersteren Eigenschaft gab man dem Stiche den Namen „Eisen­­bahnstich.“ zt Ein Journal veröffentlicht folgendes — wie es sagt vorz­­ügliche — Mittel gegen Gicht, welches man den an dieser Unbe­­­­quemlichkeit Leidenden nicht vorenthalten soll. Es besteht in Fußbä­­dern mit Wasser, in welchem man Eschenblüthe mit Hollunderblüthe­­ vermischt , 3 Stunden lang kochen läßt. Nach zwei, höchstens vier Tagen soll die Gicht vollständig verschwinden. fenil Die Braut des Seemanns. Erzählung von H. B. (Fortsezung:) = Als der Kapitän mechanisch die Abschiedszeichen erwiederte schienen ernste Gefühle sein Inneres zu durchdringen , es sollte dies die lezte Fahrt in seinem thätigen Seemannsleben, der lezte Aus­­flug sein in das gefahrvolle Element, dem er sein ganzes Leben an­­vertraute. GEIER von bangen Ahnungen ergriffen, lob­te er nach den im blauen Nebelduft gehüllten Thürmen und auf die zahllosen Wimpel, von welchen die mächtige Hansestadt wie vom bunten Kranze umgeben war, und wiederum wohlgefällig und beruhigt weilte sein Auge auf einem kräftigen schönen Jüngling , seinem Obersteuermanne , der ge­­wandt und sicher die Arbeiten leitete ; sein Auge schweifte über die am hohen Ufer sich erstrebende Häuserreihe von St. Pauls Borz­stadt und haftete an einem der oberen Fenster, aus welchem mehrere Frauengestalten mit weißen Tüchern herübergrüßten. Von der kleinen Welt, für die er bisher gelebt und gewirkt hatte, war ihm nur eine achtzehnjährige Tochter geblieben, dorthin wendete auch der Jüngling seine Blite, die gepreßte Lippe des ge­­härteten Seemannes zeugte vom unterdrüFten Schmerzgefühl des Ab­­schiedes, und als auch Ufer und Häuser schwanden, klomm er auf die Höhe der Wantenleiter und den wohlkleidenden Strohhut sc­hwen- ALT­ kend, sendete er die lezten Abschiedsgrüße hinüber nach dem Raume , der all sein Glätt und seine Hoffnung umschieß.­­ In dem kleinen wohnlichen Gebäude hatte Marie, umgeben­­ von einigen­ Freundinnen , das hingleitende Schiff mit ihren Bliken , verfolgt. Nur einmal ehe es verschwand , schienen die elastischen hohen Stangen wie zum letzten Abschiede herüber zu nien. Marie war keine von den überweichen , thränenreichen Seelen, allein was ahnungsvoll ihre Seele durchdrang , verbarg sie in stil­­lem Schmerzgefühl vor der gleichgiltigen Umgebung. Nur der wür­­dige Pfarrer, der zugegen war, der sich stets ihrer wie ein zweiter Vater annahm ,­­ verstand den summervollen Bliz des gebeugten Mädchens. Bei der häufigen, jahrelangen Abwesenheit ihres Vaters in der Pflege ihrer kränklichen Mutter und der mühevollen Erziehung der verstorbenen jüngeren Geschwister , hatte sie schon jung eine harte Seule der Erfahrung durchlaufen und war zu einer für ihre Jahre ungewöhnlichen Selbstständigkeit gelangt. Kapitän Walter hatte den Sohn eines in See gebliebenen Freundes in väterlichen Schutz genommen und ihn unter seiner­ Lei­­­­tung zum tüchtigen Seemanne ausgebildet. Zwischen Wilhelm und Marien entspann sich ein inniges , un­­gestörtes Verhältniß ; jeit nach jahrelanger Prüfung des Jünglings hatte er die Wünsche der Kinder mit den seinigen vereint und ihnen kurz vor der Abfahrt als Verlobte den väterlichen Segen ertheilt. Mit dieser Fahrt wollte er sein unstetes Seeleben aufgehen, und da er seine Stelle vom erprobten Jüngling zu übertragen dachte, wollte er seine letzten Tage in Ruhe auf dem Festlande beschließen. |

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