Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-08-01 / nr. 59

mmm Welt:Pannorama. * Se, k.k. Apostolische Majestät haben zu verordnen geruht, daß als eine weiter durchzuführende Ersparrungsmaßregel die Regi­­mentsmusiken bei sämmtlichen Infanterie = Regimentern um je 12 Mann zu vermindern sind, wornach der beim Stabe zu führende Stand derselben künftig zu bestehen hat aus 4 Regimentstambour, 1 Feldwebel, 4 Korporalen, 5 Gefreiten und 26 Gemeinen. Zur Erzielung des nöthigen Nachwuchses und für Supplirungen dürfen bis 40 Mann aus dem streitbaren Stande­­­ der Compagnien bei der Regimentsmusik als Eleven in Verwendung kommen. Sämmtliche Infanterieregimenter haben sogleich den Stand ihrer Regimentsmusik auf die vorgezeichnete Zahl herabzufegen. *„* Sonderbares Zusammentreffen. Der in Düsseldorf im Verlage der Hofbuchdruckerei von Voß für das Schaltjahr 1860 er­­schienene Kalender führt für den 16. Juni, den Tag der Fürsten­­zusammenkunft mit Napoleon, den Spruch: „Predigt der Fuchs von Treu und Glauben, so verstehe nur deine Tauben !“ X 4 Niemand soll sagen, die Deutschen könnten keine Sprünge machen. Ein Leipziger Turner, Nischwitz, hat jüngst im Schautur­­nen einen Sprung von 19 Fuß 8 Zoll Weite und einen andern von 5?/3 Fuß Höhe gemacht. Im Wettlauf wurde von ihm eine Strecke von 600 Fuß in 24 Sekunden durchlaufen. t­ Es gibt in Rußland in diesem Jahre 246 Branntwein­­pächter , welche 36.148 Personen beschäftigen , 77,838 Branntwein­­verkaufs frößen jeder Art und 713 Fabriken, welche 112 Millionen Eimer Branntwein erzeugen. kt" In Australien hat man, nach dortigen Zeitungen, Diamanten gegraben. Der Entdecker ist ein Irländer , O'Neill, der den Edelstein im schwarzen Sande des Ovens Bezirks gefunden hat. Man hat dort schon früher Rubinen und Edelsteine von sehr kleiner Gestalt gefunden. (Eingesandt.) Nach und nach fängt man auch bei uns an, den Zähnen jene Aufmerksamkeit zu widmen, deren dieselben in so hohem Grade bedürfen, damit der Mensch der Leiden und Unannehmlichkeiten bewahrt werde. Kein Leiden ist schmerzhafter als Zahn­­weh, selbst die sc­höne Helena mit schlechten Zähnen, und in Folge dessen mit übelziechendem Athem, würde ohne Freier geblieben sein, und jener aus der Geschichte bekannte Minister, den der junge zur Herrschaft gelangte Fürst in Ruhestand versetzte, weil ihn die schlechten Zähne des greisen Staatsmannes berührten, wäre nicht gebrochenen Herzens gestorben. Von nichts also gilt der bekannte Saß: „principiis obsta sero medicina paratur“ so sehr, als von den Zähnen.­­­ Bei dem geringsten Erscheinen eines Zahnleidens wende man also Popp's Anatherin-Mundwasser an, und man ist geschützt vor den nachtheiligen Folgen, die Pflichtversäumniß gegen seine eigene Person so oft mit sich führt. „Acht auf sich selbst haben“ ist die erste Regel, will man überhaupt gesund bleiben, und besonders gilt dies von den Zähnen. Alle Krankheiten werden mehr beachtet als das Zahnweh, und doch ist dieses nicht nur die lästigste Krankheit, weil sie Einen oft so lange verfolgt als man lebt, sondern auch die unangenehmste. Gewöhnlich denkt man erst daran, welche Rolle die Zähne in unserer Krankheitsgeschichte spielen, wenn­­ sie Einem wehthun und­ man sie rei­­ßen lassen muß, dann ist es aber zu spät, dann hilft nur ein radicales Mittel, das Nebel muß mit der Wurzel heraus.­­­ Obwohl nun Popp's Anatherin-Mundwasser fast in jedem größeren Haushalt in Anwendung ist, so wollen wir doch jene, denen es noch nicht bekannt ist, auf die Wirksamkeit desselben aufmerksam machen. Es ist dies das vor­­trefflichste Mittel, seine Zähne gesund zu erhalten, vor Leiden zu bewahren, und selbst wenn das Nebel schon vorgeschritten ist, demselben Einhalt zu thun. Es dient zur Reinigung der Zähne überhaupt, selbst in denjenigen Fällen, wo bereits der Weinstein sich abzulagern beginnt; es gibt den Zähnen ihre schöne, natürliche Farbe wieder, bewährt sich auch in Reinerhaltung künstlicher Zähne; es besc­hwichtigt die Schmerzen hohler und brandiger Zähne und heilt im Beginne des Knochenfraßes; es heilt schwammiges Zahnfleisch, festigt­­ oder sizende Zähne, und ist ein sicheres Heilmittel bei leicht blutendem Zahnfleisch. Es bewährt sich ferner gegen Fäulniß im Zahnfleische, bei rheumatischen Schmerzen, und ist endlich überaus schätzenswerth in Erhaltung des Wohlgeruchs des Athems, sowie in Hebung und Entfernung eines vorhandenen übelriechenden Athems. — Der Erfolg, dessen sich das Anatherin-Mundwasser des Herrn Popp erfreut, bewährt sich nicht nur durch die große Verbreitung des Heilmittels, sondern auch durch die sc­hmeichelhaften Briefe, die an ihn aus diesem Anlaß gerichtet wurden. Wir finden darunter Zeugnisse der Frau Fürstin Esterházy, der Frau Gräfin Fries, des Landgrafen zu Fürstenberg, des Baron Pereira, der Doctoren Oppolzer, Heller, Brants, Nitter von Schäffer u. s. w. Depots dieses Anatherin-Mundwassers befinden sich in Kaschau bei Ed. Eschwig; Eperies bei Ignaz Z­emberg; Leutschau bei $. Steinhausz; Miskolcz bei J. Bößör­­meny, Apotheker; Unghvár bei Pollak und Sohn; Munkács bei C Toth; Kiismark bei Zurezky, Apoth. ; Rosenau bei 3. A. Feymann; St.-Miklós bei M- Miko ; Rima-Szom­­bath bei Hamal­ar, Apoth. ; Neusohl bei Ripelli, Apoth. ; Losoncz bei Geduly, Apotheker. Kas Sai piacz­ár auszt. b.-penzben Julius 28. Staschauer Marktpreise 28 Juli in 9.W. A tärgyak nevezete. 1) 1. Oszt. || 2. oszt. á „Ai > 1. oszt. || 2. oszt árgy e Gs (1. Klasse2. Klasse A tärgyak VOICE: |? Klasse) 25Klafss Namen der Gegenstände. Ern­ste Namen der Gegenstände. Äh 1 zsemlye, Mund-Semmel 5 Lotv . Z| De - Lencse a Auszt. mér. , österr. Mezen 3 N | 3/80 3140 Zsemlyekenyér, Semmetbrot 8 Lot N -=-| 1/4 /--|­­Linsen ) itsz. 1 Halbe 8 R . i=j 6 ij-| 5 Közöns. zsemlye , ordinäre Semmel 9 Lotb . n -| 114'--j- Paszuly f a Anszt. mer., österr. Metzeit | 2,60 2130 1 7 abajdocz kenyer, gemischte­ s Brot . =| 5% |-­­|= Bohnen 1.02 1 Halbe . . 1—] 5 [/14 — rozs kenyer, Kornbrot . N . 3 =| 34,8 /­/--|-=­­Szilva sa Auszt. Wr öfterr. Mezen . 8 ? ; | 6140 6120 = marhahus, Rindfleisch 1. Juli . EB p E47 ESES Zwetschken fp itsz. 1 Dalbe . ú s 7 § Y —h2 --|10 — borjuhus, Kalbfleisch 1/ 4­­ 3 ; ;=116 5--|15 J Örlöttdarának f a Aüszt. mer., öfterr. Metzen . 4 M s 6,40 4|10 — bárányhus, SchöpsenfleisHh . § § ) Pfl 19 (- 11 J Graupen itsz. 1 Haibe -. § 3 | j- 10 |-| 6 — gerteshus, Sc<hweinsleisch . 1=120 "--|18 | Tatärka f a Auszt. mér. , österr. Metzer 3 | j 4,15 24122 — szalonna, Spek . 2 3 A . .4—106. [/—]32 Heiden itsz. 1 Halbe jé 4 S 2546" "faul <= — Patent gyertya; Patentkerzen 1 Juni $ j=|44 1|=|=­­Burgonya j a Ausztriai merö | 6 EN — öntött gyertya, gegossene Kerzeu 1085) ai „NM EUZORGEZ| ES Di erkapjel Vöper eben e, ie Se TEIGES x 1150­­= szappan, Seife gl 3 4 y | . --/32 1--|-­­a Ausztria merö buza österreichischer Metzen Weizen fj y 4110 1360 g f | Di | == — kötszeres ; „ SHalbfruht . ] 280 |=-/|- 1 itcze mák, 1 Halbe Mohn . 5 4 “ 7 .. j==-j16 IT - - x028 fi an Roggen . 11 220 (190 1 iteze vaj, 1 Halbe?Butter . ; 3 AR 8 : >40 =xf29 - árpa új az. 4Sersie . 1160 4140 1 itcze sertés zsir, 1 Halbe Schweinefett , 1— 140 1—1.— =wwartal­ka „'% Vuser u ,-/90 — 80 Liszt | a Auszt. mer., österr. Metzen . : ? a . 1 51- | 3130 — — kása x mv: Hire 58.424.30 Hi 4 — Dtebl ? itsze tetézve, 1 Halbe . " a c ; [1 — 6 -| 4 — kukoricza (3 n Kukurnz 0 Kézai ES 190 Borsó | a Auszt. mér. , österr. Metzen . s „. 1%3100:. 13120 Epl? 1982. 1 Halbe | 4 3 § |] 6 -i5 Kassa város tanácsa aital. Durch den Kaschauer Magistrt. niß und der Eifer, das gestohlene Gut so rasch als möglich dem Eigenthümer zu restituiren, wo möglich auf jene heimliche, listige Weise dasselbe ihm in die Tasche zurüczustehen, woraus ich es vor­­her entfernt hatte. Der Taschendiebstahl bildete sogar längere Zeit zwischen mir und meinem Sohne in unserer Häuslichkeit das ange­­nehmste und in unsern Augen unschuldigste Vergnügen. „Ein Leben voller Sorgen, voller Mißhelligkeiten, Verlegen­­heiten und Verzweiflung war der traurige Sohn meiner Verirrungen. Aber es gelang mir meistentheils, meine Ehre zu retten, und im Bewußtsein meiner Unschuld habe ich aus meinem eigenen Besitze Verluste gehecht, welche nicht ich, sondern wirkliche Diebe in dem Vertrauen vollführt hatten, daß ich als der Sünder dafür aufkom­­men würde. „Mein Vater ging unter durch seine Leidenschaft, indem ein unrichtiges Schamgefühl ihn von jedem offenen Bekenntnisse , welches ihn hätte lűben können, zurückselt. Er verlor seinen guten Namen, seine Ehre, seine Freiheit, ward als Dieb dem Kerker übergeben und machte — — — — eines Tages — — — seinem Leben selbst­­mörderisch ein Ende.“ Der Graf schwieg, und eine dunkle Wolke beharrte einige Minuten auf seinen Zügen. „Es war ein Glück für mich, daß ich meinen Namen vor der Ehrlosigkeit noch retten konnte ; mein Vater wurde entadelt, und sein Name spielt eine abenteuerliche Rolle in den Annalen der Gerichts­­behörden, denen er als einer der abgefeimtesten Taschendiebe über­­geben war. Tausende­­ von Gegenständen , welche er entwendet hatte, fand man in seinem Besize , und die Sache machte vor 30 Jahren in meinem„ Lande“ ein ungeheures Aufsehn. „Wie Sie aus dem Briefe meines Sohnes ersehen, ist auch er ein Opfer jener schreilichen Familienkrankheit geworden." Der Greis schluchzte und schwieg einen Augenblss. „So versichere Sie, meine Herren, es war dies ein herrlicher Sohn; er war es, der mit unendlichen Bekämpfungen es versuchte, seine Manie zu heilen; er hatte sich ein ganzes Jahr von allen Menschen abgeschlossen , um jeder Versuchung zu entgehen­­; er hatte sich in die größte Dürftigkeit dadurch gestürzt, daß er feierlich ge­­lobte, für jeden Diebstahl 500 Nthlr. den Armen zu opfern. Er hielt sein Wort und zahlte den Letzteren unendliche Summen. Endlich schien er gerettet ; plötzlich sah ich wieder , wie er öfter mit einem sichtbaren Heißhunger die Gegenstände verstohlen belugte , welche er in den Taschen seiner Bekannten erblicte; aber er legte keine Hand an, so daß ich ihn nage und nach doch geheilt glaubte. Id um­­armte meinen Sohn , lobte ihn und seine systematischen Grundsäße ; er hatte mich unendlich glücklich gemacht. Ich entließ ihn gern im vergangenen Jahre , wo er mir um Urlaub bat, um längere Zeit bei seiner Braut weilen zu dürfen. Der Brief hier ist der Schluß seiner edlen und doch lasterhaften Laufbahn. Mit ihm ist mir die ganze Hoffnung meines Daseins gestorben.“ Unser Wirth war auf das tiefste bewegt, und weder mein Freund noch ich hatten den Muth, ihn zu trösten. In demselben Augenblike erhob er sich, öffnete einen Schreibsekretär , nahm dar­­aus mehre Gegenstände und legte sie auf den Tisch. I< erkannte unter den Gegenständen meine Uhr, meine Börse , und mein Freund die seinige. Indem der Greis uns unser Eigenthum zurüc gab , weinte er wie ein Kind und sagte darauf: „Meine Herren, es wird keiner Entschuldigung weiter bedürfen, indem in Ihnen die Belege meiner Leidenschaft restituire."

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