Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-05-30 / nr. 42

KASSA - EPERJESI ERTESITO. Pränumeration viertel» Évnegyedi előfizetés: jährig: jür Kaschau 6489. Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 f., posta- für Eperies 1 fl., mit HA SZE ÉT vegi freier Postversendung 1 sk le or. Tr. a.p. Egy < N háromszor hasábos sorért 2 1612.00! AU HREN ' . bühr für eine 3mal gespalt­­ beiktatási dij 6 kr. auszt. 49 pénzben. k tene Petitzeile 6 kr. OW. EZES "ég Zur. Nr. 42. ha fi < au: Eperies er Mittwoch den 30. Mai 18­3» /9NÄÄt woh a Safra: | Vl. Jahrgang. = = =< <= zG =< <<( GRI IIIS ) | Zahl von Jahren für seine­ Haft ausmessen — damit ihm doch we­­­­nigstens die Hoffnung auf Freiheit bleibe; so stark ist in ihm der * „* Aus Käsmark vom 20. b. wird dem „Wör.“ geschrie­­b Trieb zur Freiheit, zum Leben. Er bewohnt eine der 13 Zellen in den­ Gestern Nachmittags kehrte Mäday aus seiner Haft von Kaschau­­ der obersten Etage des „Kaiserthurmes“ in der Festung Kufstein in in seine Gemeinde zurüc. Viele junge Leute in ungarischem Kostu­n­­ Tirol, verläßt seine Gefängnißzelle nie, und sißt oder liegt gewöhn­­litten ihm entgegen. Von allen Seiten fielen Kränze aus den Händen lie auf seinem Bette in seiner Bunda gehüllt, eine Pfeife Tabak der Damen. Drei Triumphbögen von frischem Laubholz waren­­ oder Cigarren sorauc­hend, welche ihm von den Besuchern mitleids­­aufgerichtet, dur< die er passirte ; der erste vor dem Stadtthor trug , voll geschenkt werden. E die Aufschrift , Eljen Mäday“, auf dem zweiten stand „Gott verläßt te Zu Agram wurde am 21. b. der Todestag des Banus die Seinen nicht", und auf dem dritten, der vor seinem Hause an­­| Jela<ich mit einem feierlichen Requiem begangen , an mehreren gebracht war, prangte die Inschrift :Isten horta." Des Abends war | Häusern — lesen wir im „Hirnök“ =­ wehten schwarze Trauerfahnen, ein Fackelzug. Die Käsmarker Studenten sangen mit Begeisterung­­ und auch das Theater war an diesem Tage geschlossen ; das Requiem vor Mäday's Hause zuerst den „Hymnus“ von Kölcsey, dann gin­­g zelebrirte Se. Erzellenz der Herr Kardinal-Erzbischof in eigener gen einige von ihnen zu ihm, und hielten eine treffende ungarische­­ Person, welchem die Witwe des Verblichenen, sämmtliche Behörden Rede , nach welcher zuletzt das „Szözat“ von Vörösmarty abgesungen­­ und eine zahlreiche Volfsmenge in tiefster Andacht anwohnten. Der wurde. Unter „Elfen“-Rufen zerstreute sich die Menschenmenge, größte Theil der Gewölber war geschlossen. It Hofrath v. Zsedenyi, welcher von Kaschau nach s­h Den neuesten „Signalen für die musikalische Welt zufolge Wien reiste , wurde am 25. d. M. in einer besonderen Audienz von­­ wird sich Liszt in ganz kurzer Zeit mit der Frau Fürstin Wittgenstein Sr. Majestät dem Kaiser empfangen. vermalen. Die päpstliche Dispens ist soeben angelangt und die 7" kt Die Wasserstandshöhe der Theiß ist noch immer ! Trauung soll in Fulda von dem dortigen Bischofe vollzogen werden, besorgnißerregend ; für den Fall einer möglichen, jedoch nicht wahr­ . Unvermuthete Einquartierung. Unter dem Bette eines in sc­heinlichen Gefahr sind die Theißdämme in angemessenen Zustand ! Wien wohnhaften Studenten. wurde vor einigen Tagen Abends nach gelebt worden. Der Wasserstand ist zunehmend, der Thorsperre ein schwärmerischer Fridolin entde>t, welcher dort in 11 xx In Pest brachte am 21. d. M. ein junger Bauer aus­­ gestrebter Lage dem Feierabende seiner Geliebten, der Dienstmagd der Ocsa in einem Korbe fünf junge lebende Wölfe auf den Vogelmarkt | Partei, bei welcher der Student wohnt, entgegenharrte und sehnsuchts­­zum Verkaufe ; der muthvolle Bursche erschlug in einem Rohrwald­­ voll eingeschlafen war. Der Student war nicht wenig erstaunt und die beiden alten Wölfe, und nahm dann die Jungen gefangen, überrascht, als er Abends heimkehrend in sein Zimmer trat, Licht machte und zwei Beine mit blauen Hosen unter dem Bette hervor­­ragen sah. Er eilte rasch hinaus, um bei seiner Miethpartei über die unangesagte Einquartierung sich eine Erklärung abzuverlangen , als kro< hervor und­­ s Der Sándor, wurde, soll er bittet,­­ Welt:Panorama. ; einst so gefürchtete und berüchtigte Räuberchef Rosa lebenslänglicher Haft verurtheilt ein Gnadengesuch einzureichen gebeten haben , in welchem ihm eine bestimmte, wenn auch noch so hohe welcher man möge 2 4 . ki Allerlei aus der Heimath bekanntlich zu | die Sache von | sagte, selbst aufhellte , denn Fridolin er habe geglaubt unter dem Bette zu schlafen. 5" Annoncens­ windel. Vor einigen Wochen machte in | dem Inseratentheile vor seiner Amanda meisten Prager und Wiener Journale eine WERE GOTT 123! (Fortsehung.) 4 Kaum wendete sie Pista wieder zu seinen Pferden, so war Blauwalder schon um einen besseren Plan für seine Brieftasche be­­sorgt. Mit einem tiefen Seufzer zog er sie aus dem Stiefel hervor und barg sie in den Sitz des Wagens. Dem wachsamen Auge Pistajs entging auf dieses Manöver nicht . . . . und er setzte mit noch trostloserem Tone fort : Was habe ich mit den szegény leg6ny's zu schaffen ? Es war aber noch nicht genug , daß sie vom Bierbrauer Alles Sehr SERN über SE SEGED TESZ mit uns abnahmen, er mußte auch sammt seinem Kutscher absteigen, worauf zu schaffen . . . . hei, es sind verteufelte Burschen diese Betyárs 1 | ÜL sie in den Wagen fegten, und die Armen mußten dann zu Be . . . Betyár! Blauwalders Mund blieb offen stehen , erst | Fuße weiter. Jebt begriff er die Bedeutung des Wortes szegény legény. *) Nach diesen Worten sah Blauwalder ein, daß es für seine Gewiß , Herr, hier gibt es deren so viele, wie Grashalme ,­­ Brieftasche keine Rettung mehr gebe. Wenn er sein Geld in Gold­­alle Tage geschehen hier Räubereien, sie sind unbarmherzige Gesellen­­­stüken bei sim gehabt hätte, würde er sie vielleicht einzeln verschlußt diese Betyärs­­ haben. Es war also nichts anderes übrig, als sich im vorhinein mit „Blauwalder konnte es kaum erwarten, daß Pista sein Gesicht­­ dem Gedanken , ohne Geld und zu Fuß in Arad anzukommen, und von ihm abwende, seine erste Sorge war seine wohlgefüllte Brief­­e von dort ohne Spiritus nach Preßburg zurüzukehren, auszusöhnen, tasche auf einen sicheren Ort zu bergen. Er zog sie eilig aus der Nut, wie es Gott gefallen wird , seufzte Blauwalder — sie Brusttasche und zwängte sie mit Mühe in seinen Stiefel, werden vielleicht nicht so herzlos sein uns zu Fuß fortziehen zu Pista , welcher das Ende dieser Operation bemerkt hatte, fegte lassen... .. Geld habe Igy nicht bei mir, und wenn sie mich auch nach einer kleinen Pause fort­­ bis zur Stiefelsohle durchsuchen, dnch neulich haben sie einen armen ehrlichen Bierbrauer aus­ Hei , mein lieber Herr, es wäre noch gut, wenn sie uns nur geraubt , . ... sie nahmen ihm sein Geld , Uhr , Ringe , sogar die­­ zu Fuße fortgehen ließen , aber ich fürchte . . . . hm . . . . denn diese Betgärs sind eine gottlose 4. lát ' Feuilleton. Stiefel zogen sie ihm aus und der Arme mußte blasfüßig weiter­ 7 : Die Rache des Fährmanns. Ein Frescobild,­­ aus dem Ungarischen des Ludwig Kövér, ziehen, 477 so herzlos sind diese Betyärs. ; voll Sie werden uns doch nicht zu Pferde steigen lassen, sagte Blauwalder mit diesem Wiße Muth zu heucheln suchend. *) Szegény legény bedeutet nämlich einen armen Burschen und auch einen Räuber. Anm. u­er I

Next