Kassa-Eperjesi Értesitő, 1861 (Jahrgang 23, nr. 1-101)

1861-10-09 / nr. 80

7­4­4­3 der Andere gewidmet hat, oder zu widmen be­­absichtigt., zu Werke gehen. =­ Die Trennung des Handels , in seine verschiedene Theile hat gute Gründe, aber in Bezug auf die allge­­meinen kaufmännischen Kennt­­nisse und in Betreff der geistigen und sittlichen Bildungsmittel, die sich für jeden verständigen Kaufmann eignen, fal­­len alle Abtheilungen doch in Eines zusammen. — D­er sollte der heutige­ Waarenhändler das Wissen des Banquiers entbehren können ? — Wir überlassen jedem Einzelnen die «Beant­­wortung dieser Frage, sind jedoch überzeugt, daß wie vielerlei Arten und Gattungen­ von Handelsthätigkeiten auch aufgezählt werden mögen, für­ Alle im Ganzen doc dieselben Kenntnisse und dieselben geistigen und sittlichen Befähigungen als nothwendig erachtet werden. Es wird dies jedem um so klarer einleuchten, wenn erwägt wird, was der Handel im strengsten Sinne des Wortes, in der Kette aller gesellschaftlichen Arbeit für eine Stelle einnimmt , und was er in den gewalti­­­en Drängen und Treiben der Menschen und Völker zu bedeuten hat. — Der Handel ist der Schußstein in dem Gewölbe , welches die landwirthschaftliche und bergbau­­eiche Produktion so­wie die Stoffveredlung b. h­. die gewerbliche Fabrikation bilden. =­Ueberall ist er es, welcher der Landwirthschaft und dem Gewerbfleiße die kräf­­tigsten Antriebe und die Möglichkeit giebt, sich frist und rei zu entfalten. — Was will die Arbeit des Pfluges, der Fleiß des Handwerfers oder die rastlose­ Schwungs­­kraft der fristvollsten Maschine bedeuten, wenn ihnen nicht der Handel zur Seite steht, entschlossen,­­ durch seine oft war­­nißvolle Thätigkeit die Bedürfnisse der Län­­der und Belfer auszukundschaften und Abnahme zu sorgen? Ohne Handel wird immer nur für das beschrän­kteste Bedürf­­niß, meist in der allerrohesten Weise landwirth­­schaftlich und industriell produzirt. — Erst durch den Austausch und durch die Gewinnung mög­­lichsten Vortheiles werden Fleiß und Erfin­dungsgaben geweckt. — Der Handel ist der wahre Vermittler dieser Bedingungen und des­­halb muß man ihn auch für­ den er­nen Be­­weger und für den fruchtbarsten Le­­benskeim aller Gewerbsthätig­­keit — ja sogar der Gesittung halten.“ „Mit den mehr und mehr verschlungenen Verhältnissen , mit der täglich nachfolgenden Ausdehnung des Handels zum wirklichen Welt­­­­handel, mit den wissenschaftlichen und industri­­ellen Entfaltungen, wird auch die Wissen­­schaft des Handels auf ihrer höchsten Stufe , zu einer schweren, reichen und geistig höher gehobenen Kunst." „Nehmen wir diese Wahrheit ernstlich in uns auf und machen wir selbe zum Leitstern bei der Ausbildung unserer Kräfte und Fähigk­­eiten, welche uns der gütige Schöpfer geschenkt hat. — Um aber das Wahre unserer Bemerz­­ung desto klarer zu erkennen , blicken wir doch“ nur mit hellem Auge in das Leben , und in die Alles ergreifenden Umgestaltungen aller un­­serer bis­herigen Zustände , beobachten wir­ wie ruhig wie allgemein und wie unaufhaltsam der Verbesserungszeit alle Theile“ der Landwirth­­schaft, der Gewerbe, der Fabrikation, des Han­­dels, des Völkerverkehrs durt dringt, — und wir werden selbst und unerinnert zur Ueberzeu­­gung gelangen, daß es für den Mann, welcher als Theilnehmer an diesen Lebenskämpfen, als Mitstreiter in diesen sausenden Schwertertanz der Privatinteressen und der Volksarbeit ein­­tritt, die erste und dringendste Pflicht ist, sich mit den besten Waffen zu rüsten.“ „Zweierlei sind die Waffen, ohne welche der Kaufmann sie hüten mag auf den Wahlplan der Arbeitsschlachten zu treten: fachwissenschaftliche Kenntniß und allgemeine höhere Bildung." „Unter den kaufmännischen Berufskennt­­nissen stehen die Sprachen, und unter diesen die eigene Muttersprache obenan. — Nächst der Muttersprache ist die Französi­­sche und Englische, als die beiden ver­­breitetsten Handelssprachen zu wissen noth­­wendig. — Die Sprachkenntniß des Landes, wohin wir unsere Geschäfte be­­­sonders richten, können wir außerdem näm­t.b.ei SeateTassen." „Zu den verbreitenden allgemeinen kauf­­männischen Kenntnissen gehören alsdann die sogenannten Comptoirwissenschaften.­­­ Was das Rechnen betrifft, ist es nothwen­­dig, über die engen Grenzen hinaus zu gehen, die man dem kaufmännischen Re­chnen gezogen hat.­­­ Hieran schließt sich die Lehre von den Wechseln, vom Wech­­selre<t, der Buchführung, vom Asse­­kuranz-, Geld- und Börsenwesen, die Gewerbs­- und Handelsgeogra­­phie und in Verbindung­ damit Produ­k­­ten- und Waarenfunde so­wie Han­­delsstatistik. -- Damit ist aber der Kreis des Wissens für den gebildeten Kaufmann noch nicht geschlossen. =­ Auch ein Theil der Staatswissensc­haften gehört zu den kaufmännischen Bildungsmitteln. — Natio­­nalökonomie und zwar in ihrer gescicht­­lich­en Seite als Handelsgeschichte und in ihrer gegenwärtigen Gestaltung als Handelspolitik, Handels- und See­­re­it sind hier nicht außer Acht zu lassen." „Dies ist es was wir zu lernen haben." „Die Lebensaufgabe­ des heutigen Kauf= mannes ist es sicherlich nicht, In dem hand= werksmäßigen In der bloßen Ladenroutin stecken zu bleiben, Jeder der dieses Berufes ist, wird­ es erkannt haben , daß das flinke Hand­­haben der Elle, der Waage u. s. w. nicht mehr ausreicht einen geschi>ten Kaufmann zu machen . Jeder strebt nach Besserem , Jeder will ein gründlich vorbereiteter und gebildeter Kaufmann werden. Nun wohlan­ amít ernstem Entschlusse Hand daran gelegt, sich in dem zu üben und das zu erlernen was uns nicht gut entbehrlich. Indessen glauben wir nicht, daß die höchste Ausbildung unserer Fähigkeiten, daß Fleiß, Vorsicht und Rechtschaffenheit, daß die trefflich­sten Eigenschaften des Geistes und Herzens, die wir uns erworben haben, a­l­lein ausrei­­chen, uns immer und für alle Fälle glücliche Erfolge unserer Unternehmun­­gen zu sichern. — Das Leben ist eine zu kunst­­reiche und gewaltsame Bersetzung von Umstän­­den, als daß es einem Sterblichen gestattet wäre , mit seinem Verstande alle Lagen und Berwikelungen voraus zu“ erkennen und zu beherrschen. — Aber, haben wir das Unsrige gethan, haben wir das Bewußtsein und den Trost „nach den Vorschriften der Klugheit und Vernunft gehandelt zu haben, = welchen Er­­folg dann auch unsere“ Bemühungen, unsere Anstrengungen haben mögen wir werden uns dochh stets der Achtung verständiger Männer zu erfreuen haben, und das ist doch am Ende, mögen wir mit GlaFsgütern geseg­­net sein, oder nicht, "ein Lohn, der Anstrengung werth, — uns unversümmert bleibt auch über diese Zeit hinaus." C­hluß folgt,­­ ­ Gewißheit über den Werth­ des­ empfangenen Geschenk­es­ zu verschaf­­fen. Der alte Zigeuner machte unbemerkt seine Cac­has — die große Scheere zum Putzen der Mault­iere lose, der Bräutigam Chaima­s zog seine rothwollene Binde fester um den Leib, und der dritte Zi­­geuner ergriff einen starken Stoß und stieß damit ein angebranntes Rohrbündel tiefer ins Feuer. „Eure Hand, edler Herr!" sagte Chaima unterdessen, „daß ich Euch Euer Glück verkünde, denn die Wissenschaft Egyptens lehrt mich die glücklichen Gesichter kennen.“ Der Gast der Zigeuner hielt es für das Beste, sie gewähren zu lassen, und reichte ihr seine Hand hin. „Welche Linien !" rief die Gitana wie in Verfügung. =­ „Da ist die Blume der Liebe und die Krone der Ehre, und hier steht der Pfeiler der Kraft und das Auge der List. Ihr entgeht den Schlingen der Mächtigen! Ihr gewährt Euren Brüdern Schuß und seid der Erste vor den Hohen die über Euch warten. Wenn Euer Auge auf die fällt, welche Euch liebt, so ist es, als wenn der himmlische Thau den Kel< der schmachtenden Blume trifft, laßt sie nicht zu lange harren! Euer Fuß eile, als ginge er über glühende Kohlen, denn heit: Egypten, von Kindern vor Nomaniks , sie­ sind­ verstoßen , und das Elend und der Hunger treibt sie von Stadt zu Stadt und von Land zu Land." Der junge Mann griff wieder in seine Tasche , warf noch ein Goldstür in das Tamburin, und sagte­ dann: „Wenn Ihr elend“ seid, so helft Euren Mangel damit ab, aber denkt daran, daß auf Andere Hunger fühlen! Oder ist Sitte bei Eurem Volke, den Gast, welcher an Eurem Feuer sit, darben zu lassen, während die bereitete Mahlzeit wartet ?" Chaima antwortete nicht darauf, sie hatte kaum das Geld auf­­gefangen , als sie das Tamburin ergriff und einen lebhaften Tanz begann, der sie in raschen und wilden Schwingungen im Kreise um das Feuer fortführte. Diese Bewegungen boten ihr Gelegenheit, den Anderen, in deren Nähe sie kam rasch einige Worte in der roma­­niscen Sprache zuzuflüstern. Man mußte wohl ihren listigen Weisungen zu folgen entschlos­­sen sein, denn na< einigen schnell unter­einander ausgetauschten Zeichen des Einverständnisses nahm Mato, der älteste Zigeuner das Wort: „Es ist nicht Sitte bei den Romaniks ," sagte er unterwürfig, Tausende warten auf den Boten, und schon rauschen die Geister mit­­ „die Gäste schmachten zu lassen, so lange sie selbst noch etwas besitzen , Schwertern in den Lüften. Hört Ihr sie nicht ?" Der Emissär war natürlich viel zu aufgeklärt, um in alledem mehr als eine Fiktion zu sehen, aber die Andeutungen auf seine augenbliFliche Lage überraschten ihn, und da Charma Alles mit einer prophetischen Begeisterung vorbrachte , der aum ihr Ton und ihre Geberden entsprachen , so fühlte er sich von ihren Worten stärker er­­griffen, als er sich selbst gestehen mochte. Die Gitana fuhr fort: Eure Anwesenheit bringt Freude und Glüh, Ihr seid mild und wohlthätig , wie der Strahl des Abendsternes , und die Romaniks fühlen sich geehrt dar; Eure Nähe. Denn nichts hilft die Weis­­chet fort: Wortsezung folgt.­­­ ihre Töpfe sind offen, wie ihre Herzen. Aber mein edler und vor­­nehmer Bruder weiß, daß jedes Volk seine Gebräuche hat. Auch die Romaniks haben dergleichen, und sie halten um so strenger darauf, je weniger es sind, und je mehr sie unter sich den Mangel alles dessen fühlen , woran die Seele anderer Leute hängt. Ihr kommt hier zu einer Hochzeit ; da ist der Bräutigam und­ dort die Braut.“ Bei diesen Worten zeigte Mato­ auf Chaima und den Besiker des Raben und fuhr dann, zu dem erwartungsv­ollen Gäste gewen­­

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