Kassa-Eperjesi Értesitő, 1862 (Jahrgang 24, nr. 1-101)

1862-01-29 / nr. 9

Megyelenik minden SZERDÁN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés Kassára nézve 70 kr., vidékre bérmentes mellett (ft. 23 kr..0. 6. Egy KASCHAI J - EEE háromszor has4bo3s Sorert eze] Erscheint 7 jeden Mittwoch und Samstag. Pränumeration viertel­­jährig für Kasc­hau 70 kr EPERIESE mit freier Postversendung 1 fl. 25 kr. ÖW. Inserationsgebühr­­Me. 9. szállítás x: 4 Tr. | Mittwoch den 29. Jänner 1862. für eine 3mal gespaltene Petit- beiktatási díj 6 kr. ausztr. ET penzben. ER zeile 6 kr. ÖW. KÜNDSCHAFTSBLATT. KASSA-EPERJESI ÉRTESITŐ. XXIV. Jahrgang. Allerlei aus der Heimat. vom 23. d. M.: An den vereinigten deutscen Bühnen in Pest-Ofen gastert als erste Sängerin Frau Marie Leinauer, nebenbei gesagt, eine sehr interessante , stimmbegabte Künstlerin. Für gestern (22.) war­ die Oper „Hugenotten angeseht, welche im Ofner Stadt­­theater (Festung) gegeben werden sollte. Frau Leinauer, hier gänzlich fremd, bestellt sich einen Komfortable vor ihr Hotel („Tiger“), läßt von Korb mit der Valentinen-Garderobe zum Kutscher auf von Bod­die über den Kopf­­­ von Welt -Panorama. P rennt hinaus und wenige Augenblike nachher füllt sich die Garderobe mit Personen, welche in Pest, 21. Jänner. Der Redakteur des „Roland Miska“ | Frau Leinauer, vig) inzwischen geschinkt ist, anstarren und ihr be- Toth Kálmán, wurde heute Früh 10 Uhr auf freien Fuß gefegt, | greiflich machen wollen, daß sie hier nicht singen könne» Die Künst­­* * Dem .p. N." wird aus MiSfkolcz geschrieben, daß | lerin, die von den immer größer werdenden Lärmen nichts versteht, jene drei ehemaligen städtischen Beamten, welche am 3. d. M. ver-­­ wird auch“ ungeduldig und ruft in dem "Durcheinander um den Dt­­haftet und nach Kaschau geführt wurden, am 17. d. M. aus ihrer­­ refter. Dieser erscheint — eines kennt das andere nicht. Wiederum Haft entlassen nagy Miskolcz zuzufehrten. Demonstrationen fielen­­ erfolgt ein Hin- und Herreden, welches endlich das Resultat liefert, weder bei ihrer Verhaftung noch bei ihrer Rüdkehr vor, daß Frau Leinauer sie in der Garderobe des Dfner Vo­lkstheaters * „* Se. Majestät haben der dvure Feuer verunglückten Markt=­­ befindet. Unter herzlichem Lachen folgen nun alle möglichen Ein­­gemeinde O­zlany im Barser Komitate zur Vertheilung an die Ber­­­­sc­huldigungen, und die halb angezogene Valentine muß sich in einem unglücten­den Betrag von 1600 fl. und zum Wiederaufbau des­­ andern Wagen in die Festung ins Stadttheater bringen lassen. Den Schulhauses 200 fl. gespendet. Betheiligten hat der Borfall ungemeinen Spaß gemacht. + * Ein romisches Qui-pro-quo. Man schreibt aus Pest * * Man schreibt aus Brüssel, vom 21. Jänner :5 Aus Paris­­ wird von einem angesehenen Mitgliede der dortigen ungarischen­­ Emigration an einen Freund hieher geschrieben : „Ic habe vor­­| gestern mit den ungarischen Generalen Klapka und Türr bei einer | mir befreundeten politischen Notabilität zu Mittag gespeist, und stellen und dem Kutscher bedeuten , nam Ofen ins Theater! Die | unter den Gästen befanden sich auch James Fazy und Jules San- Rosinante setzt sich in Bewegung , der Wagen rollt über die Brücke |­deau, während nach Tisch eine große Anzahl Pariser Berühmtheiten nach Ofen, man hält vor dem Theater, Frau Leinauer fragt um die­­ im Salon erschienen, um den beiden ungarischen Notabilitäten vor­ Garderobe, man weist sie zurecht und, dort angekommen beginnt­­ gestellt zu werden. Die junge Frau des Generals Türr ist die M­alentíne: Leinauer sei es bequem zu machen und ihre Siebenfachen­­ Löwin des Abends gewesen und hat diesen Salon, wie die meisten auszupacken. Es war noch sehr früh und von den am Abend besc­häft­t anderen, in welchen sie erschienen ist, durch ihre Schönheit, wie durch tigten Damen keine anwesend. Die Garderobiere ging eine Weile­­ ihr einfaches, liebenswürdig kindisches Wesen, bezaubern. Madame befremdet um­­ Frau Leinauer herum, was dieser natürlich erschien, da­­ Türr sieht der Kaiserin der Franzosen ähnlich, nur hat sie feiner, sie das Ofner Theater no< nicht betreten hatte. Als die Dame nun­­ Züge als diese, und ihr prachtvolles röthlichblondes Haar wurde aber begann, ihre reiche Valentinen-Toilette auszuframen, sich sHminkte­­ Rubens entzüdt haben. Sie hängt mit großer Liebe an ihrem Tun­­und Hilfe verlangte, sprang endlich die Garderobiere herzu und fragte­­­ gen Mann, für dessen heldenhaftes Wesen sie seit­ lange geschwärmt „Aber was wollen Sie denn hier ?“ „„Singen,“"“ „Das ist ja aber gar­­ hatte, wo­ ehe das Band der Ehe sie an ihn­ rettete. Auch Türr ist nicht möglich!" „„Ja bin hier engagirt.“" Die Garderobiere schlägt­­ eine überaus angenehme Erscheinung und man wird von diesem Hände zusammen, ' M , Das Coch in der Mauer. Feuilleton. sein,“ versetze der Wirth; ich würde sie eher für Ausreißer halten denn sie lesen alle Zeitungen , um wahrscheinlich zu sehen, ob man sie mit Stehbriefen verfolgt." Vor etwa dreißig­ Jahren kamen eines Tages zwei Engländer ! Sein Gevatter versicherte ihm dagegen, daß alle Engländer in AndernaM an. Sie kehrten hier in einem ziemlich obscuren­­ wenigstens den zwölften Theil ihres Lebens mit dem Lesen von Gasthause ein, welches einem Manne Namens Dulong gehörte, | Zeitungen zu brachten. Sie nahmen seine besten Zimmer­ in Beschlag, verb­aten viel Geld.­­ Hierbei hatte die Sache ihr Bewenden und Dulong ward in fanden Geschmaß an den Erzeugnissen seiner elenden Küche und­­ seiner Meinung nur noc mehr bestärkt, als nach Verlauf von Franken seinen verfälschten Wein für vollkommen ehrten. Von Tag­­ wenigen Wochen einer seiner beiden englischen Gäste, ein schon alt­­zu Tage erwartete Dulong, daß sie ihre Reise nach den übrigen | icher Mann, ihn auf folgende Weise anredete , Städten am Rheine fortsezen würden, denn daß sie bloß gekommen „Herr Wirth,“ sagte er, „es gefällt uns bei Ihnen und wenn wären, um Andernach zu sehen, war eine zu abges<mnte Idee, | Sie uns in einer gewissen Sache den Willen thun wollen , so ist als daß sie jemanden hätte einfallen können. Weit entfernt aber­­ es wahrscheinlich, daß wir no< lange unser Geld bei Ihnen vor­­ihre Reise fortzusezen und die Schönheiten des Rheinstroms und­­ thun werden.“ seiner Städte in Augenschein zu­ nehmen, nahmen sie nicht einmal „Sie haben nur zu befehlen,“ entgegnete Dulong , ein Gast= Notiz von den Sehenswürdigkeiten Andernach's, denn sie gingen | wirth ist einmal von Profession der Sclave aller Launen, die aus bloß zuweilen auf die Schepfenjagd uind, hielten sich die übrige Zeit­­ allen vier Weltgegenden sich bei ihm einfinden." fortwährend zu Hause, wo sie aßen, tranken und faulenzten. „Ihr Gasthaus ," fuhr der Engländer fort, „heißt zum Ese= „Entweder sind es Spione,“ dachte wer Wirth­e oder Ausreißer­­­phanten , aber unter den Gasthäusern ist es nur eine Fliege. Es oder­ Narren. „Doch, was geht das weiter mich an? Sie bezahlen­­ enthält kaum drei leidliche Zimmer und diese gehen unglülicher ja gut und pünktlich." Weise auf die Straße heraus. Wir lieben die Ruhe -- wir schla- Wenn er des Abends mit seinem Nachbar, und Gevatter dem­­­sen gern. Ihr Nachtwächter hat eine sehr laute Stimme und die Materialwaarenhändler, beisammen saß und seine Pfeife schmauchte,­­ Wagen und Kutschen rollen die ganze­ Nacht auf der Gasse vorbie, pflegten sie beide sich über die geheimnißvollen Gäste die Köpfe zu | so daß die Fenster zittern. Wir wachen alle Viertelstunden auf zerbrechen, 794 und schlafen flutend wieder ein, um in der nächsten Viertelstunde „Es sind Spione," sagte der Krämer, „einer von ihnen schielt | abermals aufgewe>t zu werden, Sie werden zugeben, lieber Freund, mit dem linken Auge.“ daß dadurch unsere Gesundheit zulntzt und unsere­ Geduld erschöpft „Na, der Mensch kann schielen, ohne deswegen ein Spion zu­­ werden muß." (Schluß folgt)

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