Kassa-Eperjesi Értesitő, 1862 (Jahrgang 24, nr. 1-101)

1862-05-28 / nr. 42

Megyelcnik minden SZERDAN es. SZONBATON. Bvnegyedi elöfizetts Kassára nezve 70 kr., vidékre :bérmentes szällitäs mellett 1 ft. 25 kr. o. é. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. anszur. pénzben. KU KASCHAU­­CT SAY b NDSCHA | EPERIESER :.% Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Pränumeration viertel­­jährig für Kasch­au 70 kr mit freier Postversendung Ti 95 kr ÖW. Inserationsgebühr für­­ eine „mal gespaltene Petit FTSBLATT. KASSA -EPERJESI­ERTESITO. XXIV. Jahrgang. Allerlei aus der Heimat. * * Aus... Preßburg--wird -unterm- 24,--d.-M«--gemeldet:- Die vis-a-vis der Rechtsak­ademie gelegenene Domprobstei ist heute Nacht beraubt worden. Die Thäter benützten eine sehr hohe Leiter, womit sie in den Hofraum, und dann in das Schlafzimmer des Domprob­­stes Herrn Biber, der bekanntlich nach Rom gereist ist, nach Ein­­drükung der Fensterscheiben gelangten, und daselbst mittelst Stemm­eisen die Kästen und­ Tische erbrachen. Was­ alles­ gestohlen “wurde, ist. .noch. .nicht.. bekannt; nur vermißt man vorläufig ein mit Bril­­lanten beseztes Brustkreuz im Werthe von mehreren tausend Gulden. x * Ein treuer Hund. Ein Korrespondent des „Szegedi Hirado" theilt aus Groß-Kikinda folgenden merkwürdigen Fall mit: Ein seit mehreren Monaten hier krank darniederliegender junger Mann erlag endlich seinen Leiden. Sein Hund, weil er während der ganz­­en Krankheit unter seinem Bette gelegen, krog, als man die Leiche zu waschen und anzufleiden begann, von seinem Lager hervor, sprang plößlich­ auf das Todtenbett und beroc­ seinen Herrn; dann aber sprang er im nächsten Augenblick wieder herab auf die Ide, stieß ein frredliches Geheul aus und stürzte leblos zusammen. Ein Freund des Verblichenen ließ den Hund seziren, und da fand sich, daß das Herz geplabt war, wie scheint, aus Schmerz des treuen Thieres­ über­ den Tod seines Herrn. 1 Meilen In 574 Stunden zuros, nachdem der alte Braun des Ober­­­­lieutenant Grafen Szirmay 1 Meile vor Preßburg lahm geworden war und das Pferd des Prinzen Aremberg­­, Meile vor dem Ziel plöglich todt zusammenfiel. Rittmeister Graf Logothetty und Kriegs­hammer legten die Distanz in 7, Oberlieutenant Graf Geldern in 9 Stunden zurüc. xx Kallach als Scheidungsgrund. Ein Hamburger Blatt schreibt : Der Zufall spielt oft sonderbar, wofür Nachstehendes wieder einen interessanten Beleg giebt. Man erinnert sich, daß der „Brief­­marder“ Kallab in Wien die Briefe zu Tausenden unterschlug, und daß endli< das dortige Postamt die bei ihm vorgefundenen Briefe mit dem Motto „unterschlag n und nun wieder zu Stande gebracht" von Adressaten zusandte. Unter diesen Briefen befand sich auch eine Anzahl Liebesbriefe eines Herrn an eine früher von ihm angebetene, sehr hierorts verheiratete Dame, die noch immer einen heimlichen Briefwechsel mit ihm unterhielt.“ Das dortige Postamt, wahrscheinlich sehr unerfahren in heimlichen Liebesaffairen, sandte das Paket höchst kompromittirender Schreiben an­­­ den Genial der Dame, der wohl schon früher etwas geahnt haben soll, jedoch seine direkten Beweise in Händen hatte, der aber jetzt die Scheidung von seiner Frau verlangt. 3 s Laut einer Mittheilung aus Graz vom 23. d. M. ist der allgemein bekannte Komiker Johann­ Nestroy gestorben. Gezogene Nummern in Ofen am 24. Mai: 74, 62, 60, 84, 9. Nächste Ziehung am 4. Juni. — Spielschluß 2. Juni Welt - Panorama. kt Gräfin Károlyi , Mutter des k. k. Gesandten am preußi­­schen Hofe ist am 20. d. M. gestorben. 7" Eine der erstaunlichsten Leistungen, welche die Sport- Chronik je aufzuweisen hatte, und die zugleich in pflanter Weise von der Ausdauer im Inlande gezüchteter Nacepferde zeigt, wurde, wie die „Preßb. 3." mittheilt, den 15. in Preßburg ausgeführt. Das Rennen war vom Oberlieutenant Prinzen Aremberg bey 1. Uhlanen=Regiments“proponirt"mit“ver Bestimmung“; die“Stre>e von Wessely (in Mähren) nach Preßburg (Ziel oberhalb des Eisenbahn­­tunnels) 45 „deutsce Meilen ,­ auf einem Pferde zu reiten. Der ausgesetzte=Renn==und==Ehrenpreis­ repräsentirte den Werth­­ von 1500 fl. An dem Ritte betheiligten figg: Oberlieutenant Szitowsky auf einem Pferde vom Rittmeisters Baron Batz, Oberlieutenant Prinz Aremberg auf einem 7jährigen englischen Pferde , Oberlieutenant Graf Szirmay auf einem 16jährigen englischen Vollblutpferde, ferner Rittmeister­­ Krieghammer von Nikolaus Kürassier , Oberlieutenant Graf Geldern von Civalart Uhlanen und Rittmeister Graf Logo­­thetty vom Freiwilligen - Uhlanen - Regiment. Das Pferd des Ritt­­meisters Balz, aus dem k. k. Gestütt in Mezöhegyes , legte die 15 Buntes. Historisches und Statistisches über das Bier. Zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts legte­­ die­­ Stadt London beim Parlamente gegen zwei Dinge Beschwerde ein, gegen die Steinkohlen von New Castle wegen ihres Gestankes und gegen den Hopfen­ weil, derselbe das Bier und­ das Bolt verderben. Jetzt verconsumirt England die Hälfte des Hopfenertrages der ganzen Welt, durchschnittlich genommen pro Jahr 38,375,573 Pfund.­­ Erfindung der Mühlen. Die ersten Mühlen waren Handmühlen. In Egypten in Ara­­bien, in Palästina und selbst in Griechenland waren es junge Mäd­­chen, welche sie drehten. Man zeigt noch jetzt in Meffa in einem Hause, welches der Kahadidja gehört haben soll, eine Höhlung , in der, der Tradition zu Folge, Fatime, genannt die Glänzende, Toch­­ter Mahomeds und Frau Ali­s, die Mühlen drehen ließ, Die Die erste Perücke. Feun1­ Philipp der Gute, Herzog von Burgund, verlor in Folge einer inneren Krankheit alle sein Haar. Dies war ihm um so unange­­nehmer , da er, sich so eben mit der schönen Prinzessin Isabella von Portugal verlobt hatte. Um so viel als mögli seine Glazköpfig­­kelt zu verbergen, bedeckte er den Kopf mit einem, kleinen, schwarzen « Käppchen. Diese Kopfbedeutung machte ihn aber sehr häßlich und die Prinzessin bemerkte dies.­­ Am Tage nach seiner Vermählung war der Herzog außeror­­dentlich niedergeschlagen. Ein hoher Geistlicher, der an seinem Hofe in großem Ansehen stand, übernahm es, ihn nach der Ursache davon zu fragen. jj 14 : „Herr­­" sagte er: „Deine gute Stadt Brüssel ist untröstlich über“ Deutten Kummer. Sollten wir kein Mittel haben, ihn zu mildern­?"­­ „Das ist unmöglich," antwortete Philipp: „Mein Uebel ist un­­­heilbar, und was hätte ig gleichwohl dafür gegeben, von meiner Gemahlin geliebt zu werden !" ! leton Der Prälat verlor nicht alle Hoffnung, und da ihm Alles daran lag, die „Gunst des Herzogs zu bewahren, setzte er einen hohen Preis für den aus, der ein Mittel erfinden würde, die Glaßköpfigkeit zu verbergen. Nach einiger Zeit fordert ein Fremder Zutritt zu ihm. Er überreicht ihm eine Haube, die mit langem, blonden Haar bedegt­­ war, so­­ natürlich, als wüchsen „sie auf dem Haupte eines Menschen. Bei dem Anblick dieses Meisterwerkes stieß der Prälat einen Freudenschrei aus. „Dein Name , vortrefflicher Mensch?" fragte er lebhaft den Fremden. "Peter Lorchaut, gnädigster Herr, Barbier aus Dijon." An dem Abend dieses denkwürdigen Tages gab Philipp den Bewohnern von Brüssel einen prachtvollen "Ball, auf welchem er sich in seiner schönen blonden Perücke" zeigte. Die­ Geschichte sagt nicht, ob die Herzogin Isabella dadurch mehr Liebe für ihren Gemahl­ gewann, aber gleichwohl­ wird mancher Leser die Hand­ auf­ sein Haupt legend das Andenken des Peter Lorch haut segnen. i 57 ?

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