Kassa-Eperjesi Értesitő, 1862 (Jahrgang 24, nr. 1-101)

1862-10-25 / nr. 84

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Neffript, in welchem der direkte Verkehr der Gerichte in und außer Ungarn unter­einander ange­­ordnet wird. * 3 Pest. »Wir können folgende interessante statistische Mitthei­­lungen aus unserm Vaterlande bringen: Die Zahl sämmtlicher Aemter der 52 Jurisdiktionen und 44 städtiscen Behörden Ungarns beträgt 5078, wovon 149 gegenwärtig unbesegt, also 4930 belegt sind. Unter den Beamten, welche die Stellen bekleiden, sind 140 gewesene Staatsbeamte , die aber auch von den Komitatskommuni­­täten konstitutionell gewählt wurden, von den übrig konstitutionell gewählten Beamten sind 2290­­ beibehalten worden. Neu ernannt wurden: 1193 gewesene Staatsbeamte und 1306 vor 1848 konsti­­tutionell gewählte Beamte. Hieraus geht hervor, daß mit Ausnahme der Staatsbeamten, deren Gesammtzahl 1333 beträgt und von wel­­chen 140 zu dem im Jahre 1860/61 konstitutionell Gewählten ge­­hören, die Zahl der von 1848 und im vorigen Jahre Gewählten und­ sonstigen Patrioten 3595 ausmacht. Die Zahl der Lepteren bei der neuen Organisation ist also dreimal größer, als die der Staats­­beamten. k (8. 3.) *„“ Zu besonderen Naturseltenheiten dürfte gezählt werden, daß in einem Logoser Garten mehrere Weinstöße, welche in diesem Jahre bereits zweimal reife Trauben brachten, gegenwärtig abermals Beeren, wenn aug noch grüne, angesetzt haben. Welt -Panorama. *„“ Seltene Tragbarkeit von Weinstößen. In der „Bohemia“ ward jüngst erwähnt, daß in Dornbirn (Tirol) ein Weinstoß heuer 1906 Trauben trägt, Wie wir ín den Brünner , Ngft." lesen, be­­findet sich in Butkowi nächst Cibenschüß in Mähren, ein noch viel traubenreicherer Weinstoß ; derselbe soll heuer gegen 4000 Trauben tragen. Vor zwei Jahren hatte dieser Riesenweinstoß , dessen Alter man auf nahezu 100 Jahre schägt, über zweitausend Trauben, welche zwei Cimer Wein gaben. x a Krinolinen für Männer sollen nun aus noch aufkommen. Ein Leipziger Kleiderhändler hat Golch am Lager. Sie sind von Roßhaarstoff und dazu bestimmt, dem darüber zu tragenden Beinkleid einen schönen „Fall" zu verleihen! “­ Ein Selbstmord aus übergroßer Gewissenhaftigkeit ist kürzlich in Preußen vorgekommen. Der Abgeordnete Ro < hat sich erschossen, weil er es mit seiner Pflicht als Unterthan des Königs nicht vereinbar fand, bei den letzten Debatten gegen die Regierung zu stimmen, und für die Regierung als Volksvertreter nicht stimmen zu können glaubte. 8. Ein musikalischer Kaffeetopf wurde kürzlich von einem Franzosen, Mr. Pennant, erfunden. Man gießt seinen Kaffee in die eine Hälfte eines Gefäßes ; und kaltes Wasser in die andere ; man zündet die Spirituslampe an, und während man den Apparat in Ordnung bringt, zieht man zugleich eine Art von Spieluhr auf, die sofort eine Polla vorträgt und damit fortfährt, gelegentlich in eine Quadrille übergehend , bis der Kaffee fertig ist, worauf derselbe sich in die gehörige Hälfte des Gefäßes ergießt, sein eigenes Licht aus­­bläst und sein eigene Musik zum Schweigen bringt. Es geht noch nichts über praktische Erfindungen. Gezogene Nummern in Wien, am 22. Oktober : 65, 52, 74, 68, 29. Nächste Ziehung 5. Nopbr. — Spielschluß 2. Novbr. (Gingesandt.) In dem Scanklokale zum „Jägerhorn“, Mühlgasse, sind nicht nur die besten Sorten Tisc­hweine, als auch ein sehr gutes Bier, zu jeder Stunde, und Abends eine reiße Auswahl der schmahaftesten Speisen zu bekommen. F. MR. fenil Beate die kleine Waise. (Fortseung.) „Es ist wahr ," entgegnete er verlegen, „aber Miß Anna und ihre Tante haben vielleicht andere Pläne, andere Absichten.­" „Bah , ig wollte wetten, sie würden mehr erfreut als über­­ras<t sein, von Ihnen einen Antrag zu hören, und billiger Weise kann man da< wohl nicht verlangen, daß die ersten Schritte von ihrer Seite kommen. „Die Frauen haben im Allgemeinen einen merkwürdigen Taft, die Empfindungen , der ihnen im Gespräch Gegenüberstehenden her­­auszuführen. Ein Wort, eine Mine klärt ihnen oft mehr auf, als zwanzig Noten einen alten Diplomaten ; auch der Baronin fehlte es nicht an dieser ihrem Geschlechte eigenen Geschichch­eit. Offenbar hatte sie ihre Fragen mit dem bestimmten Zweckk gestellt, den Zu­­stand seines Herzens in Bezug­ auf Miß Anna zu erfahren, aber unglülicherweise waren ihre Entde>ungen nicht dazu geeignet, ihre Eitelkeit zufrieden zu stellen. Eifersucht in ihr, die sie jedoch bald unterdrücke. Die Wahrheit zu gestehen, unsere lebenslustige Witwe fühlte sich noch nicht in dem Alter , wo man gern die Hoffnung auf eine zweite Heirat aufgiebt, und Albert, der alle die gewünschten E­igen­­schaften in sich vereinigte, war das Ziel ihrer Wünsche. Aber jeht blieb ihr kein Zweifel mehr über die Gefühle des jungen Mannes übrig =­ sie war ihm­ vollkommen gleichgiltig. Und jehr, wo der Schleier ihren Augen entfallen­ war, wußte sie­­ mit aller Kühnheit ihres im Grunde gutmüthigen Charakters den rechten Weg ein­­zuschlagen. In es regte sich sogar etwas von Jeton. „Bah „" redte sie, „Du bist eine Närrin — einen Mann zu­­ betrauben, der so viel jünger ist. Es wäre der lächerlichste Schritt­­ von der Welt. In will vernünftig sein und wie leicht ist das,­­ wenn die Möglichkeit, wieder in seine Thorheit zuzüzufallen, abge­­schnitten ist." Alle diese Gedanken kreuzten sich in ihrem Geiste und in der nächsten Minute hatte sie ihren neuen Plan entworfen. Da sie nicht­­ näher bei dieser Herzensangelegenheit betheiligt sein konnte, wollte sie wenigstens die Rolle der Vermittlerin zwischen beiden Liebenden übernehmen. „Muth gefaßt," sagte sie zu dem jungen Seemann: „Sie brau­­chen nichts zu thun, als ihre Gefühle zu äußern, und Sie werden das Ziel erreichen. Glauben Sie, daß der Lohn die Mühe nicht aufwiegen werde, oder daß mehr Muth dazu gehört, als ein Stiff zu entern .“ „Aber Alles hängt von Miß Anna's Bestimmung ab :" „Und Sie zweifeln daran? Sie , die sie für den liebenswür­­digsten und edelsten aller Menschen hält! Sie, die wie ihre Tante ihr ganzes Vertrauen in Sie gesetzt hat. — O, Sie müssen blind sein, wenn Sie nicht bemerkt haben, daß sie seit langer Zeit schon für Niemand einen Platz in ihrem Herzen gehabt hat, als —­ür Sie —"­­ Bei diesen Worten ergriff Albert, von einem Gefühle der Dankbarkeit hingerissen , die Hand der Baronin und drücke einen lebhaften Kuß darauf, der vor Guten einen neuen Seufzer aufspießte, aber sie widerstand tapfer dieser verrätherischen Bewegung und entfernte sie In der heftigsten Gemütsbewegung verließ Vlbert kh nicht wissend, wohin er seine Scritte lenkte. (Fort ff: | | A 7

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