Kassa-Eperjesi Értesitő, 1872 (Jahrgang 34, nr. 1-104)

1872-10-09 / nr. 81

­ entbehrli< und dieser Angelegenheit s<on früher betraute Commission sendet, deren Gutachten demnächst gewärtigt wird. Ferner nachdem laut naue Berechnung solcher Grund derselben im Proceßwege der städti­­schen Forderungen gegenüber dem h. Aerar zu bewirken. — Genehmigte Statuten. Das Handels­m­inisterium hat die Statuten der „Gälßeck-Terebeser Credit-Volks­bank“ und der"­ Ermellerer Sparcassa", dann des „Selbsthilfever­­eines der Reichstags­beamten" mit der gereglten Einreichungs­­­klausel versehen. “ Ein neues Postamt ist am 1. b. M. in Donners­­mark im Zipser Comitat ins Leben getreten, Stellungsrayon auch noch nötfalva, Transitdepeschen 9781, einzusehen, zu dessen Be­­die Gemeinden Abrahámfalva, Ar­­Dravecz, Hadnefalu, Hra­­dißko, Letänyfalu, Micsdelfalu, Biltócz gehören. — Depeschen-Verkehr im Monate September sich der Monatsverkehr mit 25057 Stüc. I. J. bei der k. ung. Telegrafen-Hauptstation Kassau. Aufgegeben wurden : Staatsdepeschen 74, Telegr. Dienstdepeschen Privatdepeschen 2532, Summa 2744 Stü. Angekommen sind: Staatsdepeschen 53, Telegr. Dienst­­­ depes<hen 154, Privatdepeschen 2544, Summe 2751 Stü. ergibt — Die Kaschauer öffentliche Bürger-Töchterschule des Seminardirectors Edmund Dölle wurde am G. I. M., Vormittags 11 Uhr, in Gegenwart der Zöglinge, deren Eltern und des Lehrkörpers mit einer kurzen aber inhaltsreichen Rede über den Zweck des Institutes und über die Mittel zur Erreichung desselben, sowie mit der gegen­­seitigen Vorstellung der Professoren , Eltern und Schüler, durc den Institutsinhaber eröffnet. Unter den Zöglingen gibt es Mädchen aus den Comitaten : Pest, Zemplin, Sáros, Abauj, Ung und Borsord, außerdem eines aus Russisch- Polen ; die übrigen sind Kassauerinnen. Die Zahl der Zöglinge ist : 19. Bezüglich der Aufnahme kann man auch fernerhin (während des Jahres) melden.­­ Notärs-Prüfungen. Die mündlichen und schrift­­lichen Gemeinde-Notärs­prüfungen des Tornaer Comitates werden am 11. November a. e. und den darauf folgenden Tagen im Saale des Comitats-Gebäudes zu Torna abge­­halten werden. — Die Cassier-Stelle bei der Kaschauer Wechsler-, Es3compte- und Spar-Anstalt, mit dem Jahresgehalte von 1000 fl. ist sofort zu besetzen. Näheres im Jnseraten­­theile dieses Blattes.­­­ Bauholz-Verkauf. In dem eine Viertelstunde von der Eisenbahn-Station Hidas-Nemeti entfernt liegenden Walde sind mehrere tausend Stüc Bau- und zu Telegrafen- Säulen geeignete Hölzer zu verkaufen. Nähere Auskünfte hierüber ertheilt Herr Advocat Koss in Kaschau. — Für die Reparatur-Arbeiten der röm.-kath. Kir<e in der Gemeinde Pan im Abaujer Comitate sind 458 fl. 97 kr. ö. W. veranschlagt worden, außerdem stellt die Ge­­meinde zur Ausführung dieser Arbeiten 52 Handarbeiter und 31 Fuhren bei. Unternehmer wollen ihre Offerte bis 30. October l. J., 10 Uhr Vormittags, beim „Kaschauer kön. ung. Bau - Ingenieur-Amt“ einreichen. Bei besagtem Amte sind auch vor der Visitation die näheren Bedingnisse­­ „Ein Holzmeister für das Krompacher Eisenwerk, in die Zewpliner Waldungen in Csertsp , lette Eisenbahn- Station Mezö-Laborcz, wird gesucht. Derselbe erhält nebst freier Wohnung sammt Garten, 2 Joch Feld, 30 Pfund Kerzen und einen Jahresgehalt von 800 fl. 3. W. Hierauf Reflectirende haben ihre Gesuche bis zum 20. October [l. J. an die Krompacher Eisenwerks-Direction (Zipser Comitat) zu richten. Frl. Elsa Bogathy, welche heute im Hotel Lederer das in unserm Blatte schon mehrmal angezeigte Concert geben wird, ist gestern Mittags hier angelangt. Wir wünschen „unserer geehrten vaterländischen Künstlerin vom Herzen einen verdienten Zuspruc und können es nicht unterlassen, das p. t. Publikum auf den uns heute bevor­­stehenden Kunstgenuß abermals aufmerksam zu machen. — Theater-Notiz. Die Redaction des „Landes-Theater- Kalenders“ in Pest (Zringshäs) stellt an alle Dilet­­tanten-Theater-Gesellschaften in den Pro­­vinzstädten das ergebene Ansuchen , die Namensverzeich­­nisse ihrer Mitglieder, behufs Aufnahme in den „ Theater- Kalender“, gefälligst einsenden zu wollen. — Scheibenschießen. Bei den Sonntag den G. b. M. abgehaltenen Scheibenschießen hat das erste und zweite Beste Herr Haußer jun. gewonnen. — Schüßenwesen. Bei dem am 4. October in der Schöllinger Schießstätte zur Feier Allerhöchst Seiner Ma­­jestät Namensfeste abgehaltenen Scheibenschießen , erhielt die erste Prämie Herr Szojka und die zweite Herr Weiß.­­ Am 6. October gewann die erste Prämie Herr Severk, die zweite Herr Szojka auf je einen Vierer. Durch Trunkenheit überfahren. Ein Häusler aus Göncz-Rußka, der hier mit Pferd und Wagen für bei dortigen Gastwirthen Einkäufe von Victualien, darunter auch Spiritualien, zu besorgen hatte ,­ nachdem er von letteren etwas über das gehörige Maß genossen, stürzte, als er im Begriffe heimzufahren, die schmale Brücke nächst der Ungar'schen Brennerei passirte, vom Wagen nach vornehin zwischen die Pferde und von den Rädern quer über die Brust überfah­­ren, blieb derselbe todt am Platze. — Die Salzburger Ansehe­ns-Lose, deren nächste Ziehung schon am 5. November a. c. erfolgt und von denen im Jahre 5 Ziehungen mit Haupttreffern von fl 40,000, 30,000 15,000 u. s. w. stattfinden, bieten jedem Losbesiter be­­sondere Vortheile unter voller Garantie. Solche Lose sind auch gegen Ratenzahlung durch den Lotto-Collectanten Hrn. Louis von Müller in Kaschau zu beziehen. Näheres hier­­über im heutigen Juseratentheile, der der vom ermittelt zu verkaufen stäht. Rechnungen die Stadt von von an das besit und zwar die Realisirung fl., geeignet eine bedeutende Geldforderung verschiedene Militär-Prästationen ganialkreuzer 64,843 gericht im Jahre 1854 : 25,906 angewiesener Forderung 98,000 Staate ist, so wurde sind, an Prästationen Gegenforderungen zu bewerkstelligen, die Letzteren doppelt für das Kriegs­­liquider und wegen genau eine g z­­um sodann auf­gestellten Csontfalu, Danijócz, fl. 30 kr., fl., die Ziffer gerechnet, und wurde d­ an nicht eine Commission beauftragt, die in ent­­früher­­für Aerar an Sal­­138, prÜÖ])wWÄwwrwriw.DteKiewzBreBw]wwwawuwws7eegmEeÜnseeEOFEEQEEae Weder in benden Gatten. Jern Leben nicht, „Und bu?" von Ruhm, süßer Duft, fragte die Rose das Veilchen, das züchtig seinem grünen Blätterschleier hervor­­blichte, „was träumte ich­?" kleine Blume mit sagen, antwortete die zitternder, sangvoller Stimme, noch von „ich kann dir Glanz, no“ von Erobe­­rung. Mein Leben floß am Ufer des Baches ruhig dahin, lie­­die Nacht Kelchen der an breitete darüber ihren geheimnißvollen Scheier aus, und träumerisch aus „In" einer friedenheit, dische, wohl aber eine himmlische Glückeligkeit", kleinen von Geräusche nur aus der Natur. Unschuld und Liebe sind Glückeligkeit, I< war glücklich, Es wurde strömte tiefe bescheidene niederen Hütte, an dem Stille. Aus den und der der Welt, | | nichts Seite eines kannte ich das o Königin der Blumen, denn Zu­­ir­­feine Original-Correspondenz. Jgl6, im October 1782. Herr Redacteur ! In der zweiten Hälfte des vorigen Monates erschien in­­ einer Nummer bei "Peste Naple" ein statistischer Aus­­weis­ der Dressmaschinen, die in den einzelnen Comitaten benußt werden. Nach diesem Ausweise kann man auf den Grad der Agricultur eines jeden Comitates schließen, aber auch auf den Zustand der Industrie. Bei dieser Schuß­­folgerung würde Zipsen eine der lezten Stellen unter den Comitaten Ungarns einnehmen. Ich fühle mich daher ge­­drungen, diesen statistischen Aus­weis betreff Zipsen­ zu rec­­tificiren. Im „Pesti Napló" ist angeführt, daß in Zipsen eine einzige Dreschm­aschine bewüßt wird, während ich positiv weiß, daß 10, Tage zehn Dreschmasc­hinen in Thätigkeit sind, von denen 6 in Zipsen selbst angefertigt wurden und zwar nach Muster der aus Frankfurt a. M. bezogenen Weil'schen Dreschmaschinen. Es wäre nicht uninteressant dar, den Statistiker des „Besti Napló" zu erfahren, wie viele der in Ungarn bestehen­­den Dreschmaschinen im Vaterlande selbst und unter diesen wie viele außerhalb Pest, somit in Provinzialstädten ver­­fertigt wurden. Es wäre dies mit ein Factor zur Beur­­theilung des Industriestandes im betreffenden Comitate, so­­wie die Anzahl der Dreschmaschinen auf den Großgrundbe­­fst sicher schließen läßt. RK­­­ Aerztliches. Einbalsamirung von Leichen. I­n den Präparar­­sälen der Medicinalschule zu Paris werden die Leichen, welche man den Studirenden zur Uebung vorlegt, künstlich vor Fäulniß geschüht, theils um den widerwärtigen Geruch fern zu halten, namentlich aber um die Entstehung des Leichen­­giftes zu verhindern, welches bekanntlich, wenn es in eine bei der Section erhaltene Schnittwunde gelangt, häufig den Tod herbeiführt. Durch einen Schnitt in der Brusthöhle wird das Herz an einer bestimmten Stelle geöffnet und hier­aus durch die große Schlagader eine conservirende Flüssigkeit unter starkem Drucke eingespritzt. Dieselbe durch­­dringt die Blutbahn bis in ihre feinsten Verzweigungen. Auf ähnlichem einfachen Prinzip, beruht die moderne Cin­balsamirung. In Frankreich ist eine solche A­ra Gannal sehr in Aufnahme gekommen. Gannal war Apotheker und hat gezeigt, daß Thonerdsalze in die Blutgefäße eingespritt, sie so mit den Geweben des Körpers verbinden, daß die Formen derselben unverändert erhalten bleiben und die Fäulniß sehr lange verzögert wurde. Seiner Angabe nach soll auch, wenn man durch eine Oeffnung an einer der Kopfschlagader eine Auflösung von Alaun in die Blutbahn sprit, die conservirende Wirkung des Salzes nach allen Körpertheilen sich mittheilen. Als einfaches Judections­­und Conservirungsmittel wird jetzt, namentlich wenn es sich um­ einen lange dauernden Transport der Leichen handelt, die wässerige Lösung von Quecksilber-Subliment angewendet. Vor Kurzem hat der englische Oberst Holt in der Umgegend von Mokka einen vegetabilischen, aus den Zweigen des in­ Syrien und dem glücklichen Arabien wachsenden Strauches Katzen gewonnenen Theer gefunden, womit er Versuche zum Einbalsamiten machen ließ, welche auch im heißesten Sommer vortrefflich gelangen. Literarismus. Die Presse Deutschlands hat vielfach zu interessan­­ten Vergleichungen mit dem Zeitungswesen in England, Frankreich und Nordamerika Veranlassung gegeben. Nicht minder interessant dürfte eine Vergleichung der sechs größten illustrirten Zeitschriften Deutschlands untereinander sein. Fortsetzung in der Beilage Die Großmutter so einfältig und Warum wollen sie fragte das viele. IT. Die Bücher der Großmutter, und zwar daß bande, und die kleine dort der kleinen ihr etwas erzählen ein ; Marie so viele Bücher, so sie mögen ganzes Zimmer res­ekt ein Zimmer mit zwei Fenstern. SAE Reihen standen sie dort aneinander, viele daß diese stummen Bücher so schöne Geschichten erzählen GEE Eu ging in die Bibliothek, befragte sie der gr­­­abn daß Lieblingshündc­hen auf dem Sopha saß, und an einem unend­­lichen Strrumpfe stridte. „Weil sie gut erzogene Bücher sind," erwiderte die Großmutter, „und wissen, daß sie ihre Geschichten so kleinen Mädchen no< niit erzählen dürfen. Meine Bücher sind Classiker, gelehrte Werke, und Romane. „Welche also verstehen den kleinen Kindern zu erzählen?" „A<, das sind Märchenbücher, diese gehören eigentlich gar nicht zur Literatur, und passen daher nicht in eine Bibliothek, höchstens in die Kinderstube". Einst kramte Mariechen abermals in der Bibliothek herum, wo die Bücher in so schönen gleichförmigen Reihen bei­einander standen. Oben jedoc wurde die Reihe prößlich unterbrochen, und in der Lücke stand ein einfam gebundenes, mäßig di>es Buch; das hatte man wahrscheinlich nur des­­halb hingestellt, damit der Zwischenraum nicht leer stehe. Und als was kleine Mädchen wieder anfing, die Bücher zu befragen, rief sie auch dieses an und fragte: „Und du, verstehst du kleinen Kindern zu erzählen ." Und Mariechen schien es, als ob das Buch anfinge, sich zu bewegen, und sich zwischen zwei d­en Romanen, welche es ganz zusam­men­­drücken, hervorzudrängen suche, und wirklich fiel es plötzlich vor dem kleinen Mädchen auf die Erde hin. Mariechen bühte sich, und öffnete es. — Ach, diese prächtigen Bilder ! sie hatte deren noch „nie schönere gesehen ! es waren dort Rosen, worin kleine Mädchen saßen, beflügelt und mit goldenen Kronen auf den Köpfen, um die Blumen tanzten, und auch die Bäume tanzten, und neigten ihre laubigen Kronen , die Ziegen tanzten, und die Löwen an, so spaßig, daß das kleine Mädchen lachen muß Und­ je mehr sie die Bilder anschaute , je schöner urden diese. ői­ne feine beflügelte Willi­s (Elfen) schwebten im Laub ru und rieten Mariechen zu, die Bäume schienen größer umhe­r die mit ihrem Schatten zu, die Blumen umstanden sie, der Bach floß bei ihr vorbei, und auf demselben schwammen weiße Schwäne, und der kleinen Marie schien es, als ob auf sie ein so kleines Mädchen wäre, welches den Honigb­au der Blumen ißt, und den Thau auf denselben trinkt. „Großmutter, Großmutter !“ schrie sie, als diese ein­­trat, mit ihren großen, in Gold eingefaßten Augengläsern auf der Nase. „J4“ habe ein Buch gefunden, welches mir so schöne Dinge erzählt!" Aber die Großmutter schüttelte mit dem Kopfe, als ihr das kleine Mädchen das Buch zeigte, denn dieses erschien ihr nicht so schön, wie Mariechen. Umsonst, wenn der Mensch s<in Augengläser nöthig hat, so kann er auch nicht Alles mehr so schön finden, als dies junge Augen thun. „Wozu all diese Dummheiten ?" fragte die Großmut­­ter, „sie werden nur deinen Kopf einnehmen, so, daß später den Wissenschaften kein Platz darin übrig bleibt. Es gibt nichts unnußeres, als diese Märgenbücher !" Allein die kleine Marie kümmerte sich nicht um die Wissenschaften, und flehte so lange bis ihr die Großmutter gewährte, sie könne das Buch behalten, und sich von dem­­selben auch fernerhin erzählen lassen. Sie trug es den ganzen Tag mit sich herum, und als sie Abends schlafen ging, stellte sie es auf den kleinen Tisch, neben ihrem Bettchen, auf welchen die Großmutter jene Bücher zu legen pflegte, welche sie sich zur Lectüre aus der Bibliothek geholt hatte. Als sie eingeschlafen war, schien es ihr, als ob die Bücher auf dem Tischchen dort sich zu rühren, und mit­einander zu sprechen anfingen. „Ich bin eine historische Tragödie in fünf Aufzügen“, sagte ein dünnes, ungebundenes Buch, „ich kann die Leute nach meinem eigenen Belieben umbringen und wieder zum Leben erwecken, ferner habe ich Hundert Dukaten gewonnen, und das steht auch darin!“ (Fortsetzung folgt.) Marie konnte nie begreifen, wie früher, närrisc­h, kleine Mädchen ,­­­­ hatte im g ae aber vie üg­­­u die Bücher mit mir nicht százai die Großmutter, welche mit ih­m zu werden, und deckten e8* te e : A­7 |

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