Kaschauer Zeitung, Januar-März 1876 (Jahrgang 38, nr. 1-38)

1876-01-22 / nr. 10

Bet ab a = ETRO a ee = En ai arte ER De re a TESZT ENER " "TBG >= SE + EE A in Oderberg bent österreichischen Staatsärare zufielen, werden nun in den ungarischen Staatsfädel fließen, da es nun bei der leichten Zollmanipulation, die am Kaschauer Bahnhofe gehandhabt werden wird, Niemandem einfallen dürfte, die Verzollung in Oderberg zu wünschen. Man wird an Zeit und Geld ersparen und außerdem werben die Waaren nicht mehr in dem rattendurchwühlten, feuergefährlichen Magazine der Finanzdirection, sondern in einem geräumigen unter zollamtlichem B Verschlusse befindlichen Magazine auf dem Bahnhofe untergebracht sein. Wir haben alle Ursache, uns über den Erfolg des Auf­­tretens der Kammer zu freuen.­­ Lokal-Nac­hrichten. — Todesfall. Am 19. d. M., Abends 94, Uhr, ist der hier bei seinen Eltern auf Besitz gewesene k. k. Oberst und Commandant des König von Würtemberg 6. Hußaren- Regiments, Stephan von Wojnarovits­, im 46. Lebens­­jahre nach längerem Leiden verstorben. Der Dahingeschiedene, als guter und zärtlicher Sohn und Gatte allgemein bekannt und geachtet, genoß all seiner militärischen Eigenschaften wegen, welche ihn in der Blüthe seines Mannesalters eine so hohe Stufe erreichen ließen, kein geringeres Ansehen und erfreute sich bei Allen, die ihn kannten, einer großen Beliebtheit. Das unerbittliche Schi>sal hat ihn nun den Seinen und einer glän­­zenden Laufbahn für immer entrissen. Das Leichenbegängniß fand gestern Nachmittag Friede seinem Angedenken­­ unter allen militärischen Ehren statt. — Weiland Herr Joseph Adler hat den Armen Kasc­hau­s testamentarisch 500 fl. hinterlassen. Herr Vicestadt­­hauptmann Lothorn wird diese Summe unter die Armen der Stadt vertheilen. Die städtischen Armen werden aufgefordert, sich bis Sonntag beim Stadthauptmannamte zu melden. — Ernannt. Das Amtsblatt publicirt­ die Ernennung des Herrn Josef Szakkay, Professor an der Kaschauer Ober-Realschule, zum Director der Stadt8-Maschinen-Gewerbe­­schule ebenda.­­ = Das Postfahrgeld ist nach einer handelsministeriellen Kundmachung vom 12. d. M. für das erste Halbjahr 1876 pr. Pferd und Myriameter (10 Kilometer) im Kaschauer Postdistrict auf 80 kr. festgesezt worden , für eine gede>te Stationskutsche wird die Hälfte des pr. Pferd und Myriameter entfallenden Fahrgeldes, für eine ungede>te der vierte Theil desselben berechnet. — Das Peitschengeld wurde pr. Pferd und Myriameter a) bei Extra-Eilzügen auf 15 kr., b) bei gewöhnlichen Extraposten auf 24 kr., und e) bei couriermäßigen­­ Extraposten auf 30 kr. festgelegt. Die bisherige Wagensc­hmier- Taxe bleibt unverändert. — Das heute Abend im sogenannten Decifante des großen Casino­s stattfindende geschlossene Tanzkränzchen wird nicht, wie es in unserer vorigen Nummer irrthümlich berichtet war, von den Schülern der hiesigen Realschule, sondern vom Herrn Tanzlehrer Paulovics veranstaltet. — Der zweite Maskenball im großen Redoutensaal findet morgen Sonntag statt. — Auf, ihr tanzlustigen Menschenkinder, in bunter Carnevalsgewandung mit Spitzen und Sammtberandung. Wie man's gewahrt in andern Jahren — die Schönen rüden an in Schaaren. Für Küche und Keller ist bestens gesorgt, es wird Alles verabreicht nach neuem Maß Dei­zen — dabei macht nur der Pächter ein verdrießlich­ s­elicht. — Die heurige Fastnacht fällt im Laufenden Jahre gerade auf den Schalttag, den 29. Februar. Dieser Fall wiederholt sich erst in ziemlich langen Zeitabschnitten, da er — außer der Eigenschaft des Jahres als Schaltjahr — noch von zwei weiteren Bedingungen abhängig ist: der 16. April des betreffenden Jahres muß als der Ostertag auf einen Sonntag fallen und der erste Sonntag nach dem Vollmond nach Frühlingstag­ und Nachtgleiche sein. Demgemäß hat Fastnacht dieselbe merkwürdige Lage im Durchschnitt etwa alle 116 Jahre ; zuletzt traf sich's so im Jahre 1724 und von jehr an wird es erst wieder im Jahre 1944 der Fall sein. — Firma-Protokollirung. Beim hiesigen kön. Ge­­richte wurde am 21. December 1875 die Firma des hierorti­­gen Lederhändlers „Rotter B." protokollirt. — Dem heutigen Blatte liegt von A. Maurer, Buchhandlung in Kaschau, bei­ Einladung zur Pränumeration auf das reich illustrirte Werk: „Die Königsmörder“. Historischer Roman von Arthur Stor. Die 4. Nummer des illustr. Unterhaltungsblattes pro 1876 ist für die p. t-Pränumeranten desselben heute beigelegt. EURER­ER und das Fräulein erschien auf unserer Bühne an der Seite einer künstlerischen Celebrität, wie es der Bariton Francesco Graziani in der That ist. Die Neugierde war demnach ho< ge­­spannt, und die dem Fräulein vorangegangenen günstigen Ge­­rüchte haben uns nicht getäuscht. Die eine, wie der andere fanden bei unserem schwer zu befriedigenden Publikum eine brillante Aufnahme. Das Fräulein Etelka Gerster ist ein liebes Kind voll der schönsten Hoffnungen, welche ihr eine glänzende Zukunft verheißen. Sie besitzt eine schöne, kräftige Silber­­stimme von hinlänglichem Umfange, welche Kraft und Färbung anzunehmen. Im Stande ist, je nach den Gefühlen, welche sie ausdrücken will. . . . Schon in den ersten zwei Duetten mit dem Bariton und dem Tenor gab sie zu erkennen, in welch’ vor­­züglicher Schule sie herangebildet worden ist und es ward ihr leicht, durch ihre herrliche Stimme und ihren gefühlvollen Vortrag den lebhaftesten Applaus hervorzurufen. Die an Schwierigkeiten reiche Romanze konnte nur aus der wohlgeschulten Kehle einer solchen Sängerin so fehlerlos und leicht hervorquellen. Und Frl. Gerster ging nicht nur siegreich daraus hervor, man ap­­plaudirte ihr nicht allein, sondern sie wurde auch wiederholt gerufen. Das singt, klagt, seufzt, zwitschert und trillert und vereinigt sich schließlich zum schönsten Effecte. Beim großen Duett mit dem Bariton am Schlusse des 3. Actes angelangt, , sang sie mit so großer Bravour und Kraft und secundirte dem Bariton so vortrefflich, daß die Wirkung eine mächtige war, und das enthusiasmirte Publikum die beiden Braven mit stür­­mischem Beifall überschüttete und mit dreimaligem Hervorruf beehrte. Auch in dem famosen Quartette des 4. Actes wurde sie und die übrigen Mitwirkenden lebhaft applaudirt und nach Schluß der Scene, als schon der Vorhang herabgelassen war, sammt dem Baritonisten wiederholt gerufen. == Dies ist ein schöner Anfang für eine Kunstnovize, welche die ersten Schritte in der Kunst macht". — Wir haben hinzuzufügen, freuen uns jedoch aufrichtig, diesen Berichten nichts unser Urtheil über unsere theure Landsmännin, welches wir an dieser Stelle zu wiederholten Malen abgegeben haben, schon so bald und in so glänzender Weise bestätigt zu sehen. 5 Fi R­ere talentvolle Landsmännin hat bereits die ersten je auf ihrer zukünftigen Laufbahn mit großem Glück gem­alt und auf dem Theater la Fenice in Venedig, wo sie bekanntlich engagirt ist, die ersten bedeutenden Erfolge sich er­rungen. Wir theilen im Nachfolgenden jene Stellen aus den Berichten der dortigen Blätter mit, welche das des Fräuleins in Verdi's „Rigoletto“ besprechen. erste Auftreten "La Vene­­zia" schreibt : „Das ausgezeichnete Drama wurde in vorzüg­­licher Weise aufgeführt. Dem Fräulein Gerster unsere aufrich­­tigsten Glühwünsche. Sie soll sich nur Muth machen, denn das Publikum der „Fenice“ (zu 2 oder 3 Lire) ist stets ein Publikum von Gentlemen. — Ihr Debut war blendend; sie errang sich aufrichtige Ovationen, denn das intelligente Auditorium kam sofort zur Einsicht, daß Fräulein Gerster eine Künstlerin ist. Verdi, der sie in Wien in einem Concerto ge­­hört hatte, welches ihm zu Ehren veranstaltet wurde, hat dies vorhergesagt und die Aussprüche eines Propheten wie Verdi, bestätigen sich stets. Fräulein Gerster, Sie haben diesen Abend die panische Furcht von sich geworfen und hiedurch die Weihe einer höchst eleganten Sängerin, einer vorzüglichen Künstlerin erhalten. Die Oper „Rigoletto“ hat sämmtlichen Künstlern Glitz gebracht". — Eine zweite Zeitschrift : „La Scena“, ein angesehenes Fachjournal für Musik und dramatische Kunst bringt unterm 9. d. M. folgenden Artikel: „Gestern Abend trat im Theater la Venice ein neuer Zögling der renommirten Ge­­sangsmeisterin Frau Marchesi in Wien, Etelka Gerster, auf, Aus Heimat und Fremde. — Die Mutter unserer Königin, die Frau Herzogin Max in Baiern, ist bedenklich erkrankt. Der Hofball, welcher am verflossenen Sonntag in der Ofner Burg hätte stattfinden sollen, unterblieb deßhalb und ihre Majestät die Königin trat sofort die Reise nach München an, um sich an das Kranken­­lager allerhöchst ihrer Mutter zu begeben. Unsere Königin traf am 17. d. M. Morgens wohlbehalten in München ein. — Die Bäckereien vom Hofball. Die Absagung des Hofballes, welche in Kreisen der Besitzerinen prächtiger Ballroben gewiß große Verzweiflung hervorgerufen, hat auch Jubel und Freude gestiftet, und zwar unter einer Schaar Kinder, armer Waisen im „Elisabethinum“-Mädchen-Waisenhause. An das duftige Bauwerk, als die appetitlichen Confitüren, die für den Hofball vorbereitet worden waren, wurden näm­­lich auf Anordnung unserer hochherzigen Königin nach dem er­­wähnten Waisenhause gebracht. Ein Theil der Gegenstände wurde nun am 17. b. M., Nachmittags, vertheilt und ließen sich die Kleinen die Süßigkeiten und Lederbissen rufen auf die hohe Spenderin recht wohl schmeen, unter Hochs — von einer Wette und ihren Folgen erzählt "B.N." folgendes Histerchen: „Auf Wiedersehen beim Hofballe“. — Bestimmt, erwiderte Graf X., umso mehr, als die reizende Baronesse W. mir zwei Tänze zusagte. — Wetten wir, daß Du, wenn Du auch gesund sein wirst, Sonntag doch nicht auf den Hofball gehst, bemerkte der gutgelaunte Baron R. — An­­genommen, der Einsatz ist tausend Dukaten. — Es verging Donnerstag, Freitag, und auch Samstag war bereits gekommen und Graf X. hatte die Einladung zum Hofballe noch nicht er­­halten, während seine Freunde bereits im Besitze derselben waren. Da fiel ihm die Wette ein und er begab sich zu dem mit der Zusammenstellung der Namensliste der Gäste betrauten Grafen A., der ihm aber nachweist, daß man an den Grafen X. nicht vergessen habe. Er fährt nach Ofen, wo er erfährt, daß die Einladungskarte ihm zugesendet worden, aber zurücgelangt sei mit der Bemerkung auf dem Couvert : „Nach Indien zur Tigers­jagd abgereist". “ Graf X. erzählte dem betreffenden Beamten die Wette und erhielt die Karte, nachdem sie über die List herz­­lich gelacht hatten. Wieder zuhause angelangt, empfängt ihn der Kammerdiener mit der Meldung, die Motten hätten die Ver­­brämung des ungarischen Galakleides zernagt.­­­ „Thut nichts, dem kann man noch bis morgen abhelfen“, erwidert der phleg­­matische Graf X. Aber der Pista ist mit einem ärztlichen Mer­cepte vom Gute hereingekommen und erzählt, daß ihre Excellenz die alte Gräfin plöklich erkrankt sei. Graf X. vergaß über diese Nachricht an Alles und eilte mit dem nächsten Zuge zu seiner Mutter, wo er zu seiner Freude erfährt, daß die Gesellschafterin plögli erkrankt sei, sich aber schon besser fühle und daß der Pista, der­ das deutsce Stubenmädchen schlecht verstanden, an dem Mißverständniß Schuld auch herzlich über die Wette sei. Mutter und Sohn lachten nun und deren Hindernisse. Graf X. fehrte, über Zureden seiner Mutter ohne Säumen nach der Hauptstadt zurück. Seine erste Frage war, ob das Galakleid in Ordnung sei. „Ja, erhielt er zur Antwort, aber — Kein aber — sondern werden wir fertig, denn es ist bereits 6 Uhr und nah 7 müssen wir uns auf den Weg machen". — „Ich bitte gehorsamst“ — sagte der Kammerdiener — „dies hier zu lesen“ und überreiche ihm ein Zeitungsblatt, auf welchem in fetten Lettern gedruckt war: „Um wir vom Obersthofmeister-Amte 2 Uhr nach Mitternacht erhalten die Nachricht, daß der morgige Hofball unterbleibt“.­­­ Graf X. ließ sich davon nicht beirren, da er glaubte, daß Baron R., ein guter Freund des Redac­­teurs der vorgelegten Zeitung, die Nachricht habe einrücken lassen, um ihn zu confundiren. Er vollendete seine Toilette, fegte sich in den Batard und fuhr in die Festung, wo er sich überzeugte, daß die Zeitung Recht und man für ihn sein „Extrablatt“ ge­­druht habe. Wer hat nun die Wette gewonnen? Zwei Tage lang stritt man darüber ; vorgestern Abends machte eine lustige Champagnade der Discussion ein Ende. — Marktverleihu­ng. Die Gemeinde C­h­ap des Ungher Comitates erhielt von dem kön. Ministerium für Aderbau, Handel und Gewerbe die Erlaubniß alljährlich drei Jahrmärkte u. a. : im Monate März am Montage vor Maria Verkündi­­gung, — im August am Montage vor dem Stephanstage und im Monate December am Montage vor dem Feste des heiligen Nikolaus abhalten zu dürfen, wird — wie die „Budap. Corresp.“ meldet — zen mancher Versicherungs-Gesellschaften Rolle spielen, indem der Graf, welcher 77 Jahre alt wurde, in den lesten zwei Jahren bedeutende Capitalien bei Versicherungs- Gesellschaften angelegt. Die „Ungarische Assekuranz-Gesellschaft“, bei erzielte bei diesem Ge­­nie „Pester Berz angelegt waren, Bei der „Dacia“ in der des vorigen Jahres haben. Ferner wurden der „Securitas“ 150.000­­ Kindern noch je 150.000 fl. deponirt und bleibt dieser ganze Betrag als Gewinn, nachdem die beiden Versicherungs-Gesellschaften keinen Kreuzer Rente gezahlt bei Ein Brief als Lebensretter. In Budapest wohnt ein entlassener Eisenbahn-Beamter, welcher Vater von langer Zeit krank darnieder helfen wußte, schon aus Verzweiflung das Leben nehmen. Da kam unlängst der Briefträger, Brief nebst einer auf 100 welcher ihm einen laufenden Post-Anweisung über­­brachte. Der arme Mann war außer sich vor Freude, denn das Geld stammte von seinem Cousin. Derselbe war vor einem halben Jahre nach der Herzegovina gereist, um sich den In­­surgenten anzuschließen, hatte aber dort die Bekanntschaft einer vermöglichen Witwe gemacht, die er zu heirathen vorzog, seinen Vetter noch weiterhin zu unterstützen bereit ist. — Eine geheimnisvolle That. Vor einigen Tagen kamen mit dem in Neuhäusel an. Dienstmädchens und Entgegen fanden fortlegten, geborenen, erdrosselten Kindes, aus Budapest die Rolle eines trug ein längliches Packet in Leinen ge­­wickelt. Sie schlugen den Gehweg in die Stadt ein und waren kaum 500 Schritte vom Bahnhofe entfernt, als sie das Padet die neben dem Gehwege befindlichen Gebüsche verbargen und dann ihren Weg gegen die Stadt in der Nähe waren mehrere Taglöhner beschäftigt, die diese That bemerkten und sich sofort daran machten, das Paket zu öffnen. Zu ihrem neu­­eilten den Damen Arbeiter zu beklagen so daß wenigstens kein Menschenleben ist. == Ein Wasserröhrenbruch­platzes und der Herrengasse sich unlängst­­en Stunde nicht auslaufen. läßt — der Gemeindenotar Gemeinderichter bot umsonst säule es, daß h. Nepomuk, die niederkniete und inbrünstig zu an. in machte am 16 b. M. die sonst sehr frequente Stelle der Ehe des Serviten­­unpassirbar, denn das Straßen­­pflaster ist in dessen Folge in einem Umfange von sechs Quadrat­­metern und ungefähr ein Meter tief eingesunken. Die Straße war vom Wasser völlig überstwemmt. — Zu Talke in Nord- Staffordshire ereignete ein Grubenunglüc, bei dem 5 Arbeiter ums Leben kamen. Näheres . In Algerien hat am 12.d. M. ist darüber nicht bekannt, ein großer Küstensturm gewütdet. In Oran erlitt der Hafendamm schweren Schaden, ein Telegramm auf 500.000 Francs beziffert ; von dort sowohl als auch von Algier konnten Die die Postdampfer zur übli­­cher Rhede von Oran vor Anker liegenden Schiffe haben ebenfalls viel gelitten ; ein Verlust von Menschenleben ist glücklicherweise nicht zu beklagen. Tags darauf war die See wieder ruhig. — Was er sich auch von Heiligen nicht befehlen der Ortschaft K, nämlich, von dem „Egyetertes“ folgende Anecdote zum Besten gibt. Besagter Notar liebte mit aller Gluth seiner Liebe — den Wein­­er, vom Feld heimkehrend, vor­her alle seine Ueberredungskunst auf, um dem Notar die traurigen Folgen der Trunksucht zu Ge­­müthe zu führen; selbst mit religiösen Ermahnungen war der sonst bigott-fromme Mann nicht zur Raison zu bringen. Ein­­mal geschah der Bild­­am Eingange des Dorfes stand, war seine Bestürzung, der Bildsäule die zürnenden Dich gibt ein Läufer, vor Schred wie versteinert, dann aber warf er sich zu dem­­ Heiligen hin, umklammerte seine Füße und rief flehend: „O, sage das nicht! Nur Das verlange nicht von mir! In allem Andern will ich Dir gehor­en !" Da froh der Herr Dorf­­richter hinter der Säule hervor und brummte halb lachend halb ärgerlich: „Nun, ich sehe schon, bei dem Herrn Notar hilft nichts, nicht einmal ber h. Nepomuk richtet etwas aus“. — Erdbeben. In Marmaros-Sziget wurde am 15. d. gegen 4 Uhr Morgens ein Erdbeben verspürt. Schon am 14. Abends um halb 7 Uhr wurden am Barometer un­­gewöhnliche Schwankungen bemerkt, welche auf ein nahes Erd­­beben schließen ließen. Gegen 4 Uhr Weorgens vernahm man ein dumpfes Getöse, welchem sofort eine dreimalige Erschütte­­rung folgte. Die Fensterscheiben klirrten, die Bilder an den Wänden schwankten, die Leute erschraden. Die Erdbeben-Symp­­tome wiederholten sich sowächer gegen 6 Uhr Morgens und dann war Alles vorüber. “ Theater-Nachrichten. Anton Langer's „Wo is denn 's Kind?" wurde im Pester deutschen Theater mit durch­­schlagendem Erfolge zur Aufführung gebracht. — Die Direction des Hofoperntheaters in Wien hat die Sopranistin Frl. Olga Selbach auf die Dauer von drei Jahren mit steigender Gage, im ersten Jahre 8000 fl., im zweiten 9000 fl. und im dritten 12.000 fl., engagirt. Das Fräulein, eine geborne Hamburgerin, die über prächtige Mittel und eine gewinnende Erscheinung verfügen soll, weilt bereits seit zwei Jahren in Wien, während welcher Zeit sie rhren Gesanglehrern daselbst Unterricht genommen hat, bei meh­­r Empörende Grausamkeit. Zwei Burschen aus Torbägy kamen unlängst nach Teteny, wo der Eine derselben einen Weinkeller besaß. Sie kamen zu einem Bauer und for­­derten ihn auf, sie mit einem Lichte in den Keller zu begleiten. Der Bauer b­at dies nach einigem Wortwechsel; kaum war er aber in den Keller gelangt, da fielen die Burschen über ihn her, warfen ihn zur Erde, knebelten ihn und gossen ihm Fr­ein Etelfa Gerster in Venedig. > den — eröffnete nach und zirksgerichte Der Tod des Du gehörst zweiten Hälfte in wollte Budapest sprang dieser Tage von etwa 4000 in der Mühle, Grafen der 280.000 fl. angelegt waren, schäfte einen Reingewinn­ von 240.000 sicherungs-Gesellscaft“, bei der 100.000 fl. erzielte einen Reingewinn in Bukarest und des ist liegt, bei der in Cetinje — Unfälle, fl. fid von Eine dieser Damen Zum Glün befand Mieczyslav Potocky, in den Bilan­­pro 1876 eine große welcher fich nicht mehr zu von dessen Erträgniß in einen Schaden zu jener Zeit kein des Gebetes von her niederdröhnten : „Für 78.000 , Europa­ und dessen Frau Der arme Mann, gemischten Züge fl. schon ein Geschäft, Worte es keine Absolution! Du bist fl. fl. in Wien seit Sie zwei Damen spielte wurden schönen, bei der „Patria“ 50.000 fl. und fl. angelegt. Eine Walze der Victoria-Dampfmühle sie darin den Leichnam eines und verursachte den Galgen!“ sich beten anfing, als nach Beendigung auf Wie betrunken, groß Du Ér­­er es gelang ihnen, dieselben festzunehmen und dem Be­­ru übergeben, aber Zuerst war bist­er

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