Kaschauer Zeitung, Januar-März 1877 (Jahrgang 39, nr. 1-39)

1877-01-13 / nr. 6

— Ein Radbiid. S..W. Es gilt als ein Axiom, daß ein Volk nur dann bestehen, mit anderen, vielleicht entwickelteren Nationen die Concurenz aufnehmen kann, wenn es auf dem Gebiete der Aufklärung und des fruchtbringenden Unterrichtes nicht inne­hält, sondern von Jahr zu Jahr entsprechende Fortschritte zu verzeichnen hat. Die Erziehungs- und Unterrichtsfrage ist für das Bolt eine Frage des Lebens oder des Todes, eine Frage von welcher die Zukunft abhängt. Deshalb ist es uns nicht gleichgiltig, in welchem Geiste auch unser vaterländisches Er­­ziehungs- und Unterrichtswesen geleitet und in welche Bahnen es gelenkt wurde. Dies leuchtet uns aber am deutlichsten aus den Erlässen und Verfügungen ein, die der Unterrichtsminister im vorigen Jahre zeitweise in­s Leben treten ließ und deren wich­­tigere wir uns vergegenwärtigen wollen. Ein Erlaß des Unterrichtsministers ordnet an, daß die Zöglinge der Lehrerpräparandien nur dann von der Begünsti­­gung des freiwilligen Jahres — auf eigene Kosten — Gebrauch machen können, wenn sie im Befige des Maturitätszeugnisses einer Ober-Mittelschule sich befinden, oder im Sinne des Wehr­­­gesetzes 8. 21 einer Aufnahmsprüfung sich unterziehen. — Bei dem Umstande, daß, wie A. Molnár in der lezten Budget­­debatte erwähnte, in Ungarn nor 7000 Lehrer fehlen, f­ürt diese ministerielle Verfügung den Präparandisten vor der Ein­­reihung auf drei Jahre in die Linie, falls er keinen anderen Befreiungstitel hat, durchaus nicht. Genug sonderbar ! Der Staat erhält mit vielen Kosten 20 Präparandien, um­­ deren Zöglinge zum Militärdienst assentiren zu können. Warum nehmen wir uns nicht ein Beispiel am Auslande, z. B. an der Schweiz wo der Lehrer auch militärpflichtig ist, aber der Schule nicht entzogen wird, indem er in eigenen „Lehrer-Recru­­tenschulen“ vorgebildet und in den „Lehrerbataillonen“ practisch eingeübt wird, unbeschadet seiner Lehrerpflicht. Gegen den „Professoren-Scalendrian“ ist die ministerielle Bestimmung vollkommen gerechtfertigt: Es ist Pflicht eines jeden Professors, seine Fachkenntnisse im Verhältnisse zu den Veränderungen des Lehrplanes und des Fortschrittes zu erweitern, dies gilt besonders von den Gegenständen Chemie, Physik und Geographie, wer hier nicht­ entspricht, kann einer neuen Fachprüfung unterzogen werden. Zur Vervollkommnung der Schuladministration wurde angeordnet, daß die prot. Lyceen und Rechtsacademien mit dem Minister direct verkehren, alle confessionellen und inter­­confessionellen Gymnasien hingegen mittelst des jeweiligen Districts-Oberdirectors mit dem obersten Leiter unseres Unter­­richtswesen Behufs in amtliche Verbindung zu treten haben. einer erwünschten Gleichförmigkeit des Mittel­­schulunterrichtes wurde der Unterrichtsrath aufgefordert, In­­structionen für die Mittelschule auszuarbeiten, da Leo Thun'schen Organisations-Entwürfe entnommenen die dem nicht mehr entsprechen. Diese Instructionen sollen für den Unter­­richt an Mittelschulen im Allgemeinen, wie für jeden Gegenstand insbesondere auszuarbeiten und dem Minister zu unter­­breiten sein. Die Verordnung, wonach der Unterricht an allen vater­­ländischen Lehranstalten Ende Juni geschlossen und Anfangs September begonnen werden soll, ist auch den Confessionen zur Darnachrichtung mitgetheilt worden, die im Interesse eines geregelten Unterrichtswesens gewiß nicht ermangeln werden, auch in ihrem Rechtskreise der Verordnung Geltung zu verschaffen. , Die Antwort des Ministers auf das Memorandum der 1. Rechtsacademie in Preßburg wegen Errichtung einer „Franz- Denk- Universität daselbst, lautete im abschlägigen Sinne. wurden Zur Begründung des „Landes-Lehrer-Unterstüzungsfondes“ im b. J. die ersten Schritte gethan, indem der Unterrichtsminister das Finanzministerium aufforderte, die ein­­zuzahlenden Beiträge im Wege der Gemeinden an die Finanz­­behörden einzuzahlen. Aeußerst erfreulich war der unter Z. 7576 vom 11. April erschienene Erlaß, welcher dem bis nun vom Staate betriebenen Bücermonopole ein Ende machte. Die amtliche Bestimmung selbst lautet : „Nachdem in Folge der auf diesem Gebiete be­­stehenden freien Concurrenz jedwedes Lehrbuch, sobald es nur mit den Landesgelegen nicht im Widerspruche steht, gebraucht werden kann, so mehr nothwendig“, ist eine besondere Zulässigkeits-Erklärung nicht Somit ist auf der Wunsc der 50-ger Commission des II. Landes-Lehrertages erfüllt, die das Schreiben in Büchern auch der socialen Thätigkeit zugewiesen wissen wollte. Als Ausführung obigen Erlasses sind denn auch mehrere Ausgaben, als im Widerspruche mit der Geschichte und dem Geseke stehend, strengstens verboten worden: Die Karte „Stoisfa Mappa Europe”, das Lesebuch „Prwni Citanta a mlywnice pro evangeli>e skoly w cisarstwi a Rahausko-Uherske monarstwe“ und die Geschichte „ZJ Istoria Romanil“, vom pr.­or. Lehrer Johann Tuducescu, gegen welchen sogar das Disciplinarverfahren eingeleitet wurde. Die ministerielle Ernennung der neuen Schulinspectoren erregte überall, besonders in den Lehrerkreisen, die freudigste Aufregung, weil sie dem pädagogischen Grundlag Rechnung trug; der Schulaufseher muß Fachmann, womöglich practischer Lehrer sein, auf die Hebung des Volksschulwesens ihren wohlthuendsten Einfluß ausüben und die freudigen Hoffnungen rechtfertigen, mit denen sie in ihren neuen Aemtern begrüßt wurden. An die Sculinspectoren wendete sich der Minister mit folgenden Verordnungen : Es wird das befriedigende Resultat des eingelangten Gutachtens über die Institution der Schul­­sparcassen zur Mittheilung gebracht, zugleich werden die ge­­nannten Organe aufgefordert, über­ vorhandene und entstehende Sculsparcassen von Fall zu Fall dem Minister Bericht zu erstatten, der entschlossen ist, dieser bedeutungs­vollen Institution “alle moralische und materielle Unterstüßung angedeihen zu lassen. Ein anderer Erlaß vom 3. November v. J., fordert die Schul­­inspectoren in Siebenbürgen auf, zur Verhinderung der häufigen Auswanderungen die Volksschullehrer anzuweisen, daß sie das Volk über die traurigen Folgen des Auswanderns auf­­klären mögen. Von einschneidendem Einfluß auf die bessere Gestaltung unseres Unterrichtswesens sind die in 58 Punkten erschienene neue Organisation der Mittelschulen und die auf Grund des 1876 erschienenen XXVI., von der Volfsschulbehörden handeln­­den Gesetzartikels erfolgten Verordnungen für die Verwaltungs­­­­ausschüsse, politischen Gemeinden, Curatorien der Staatsvolks­­schulen, Gemeindeschulstühle und Sculinspectoren. Der ganze Erfolg jener Verfügungen culminirt jedenfalls in der strengen Ausführung des 15­8. des­­ Volksschulgefeges, der da nach wiederholter Mahnung die Sperrung einer solchen conf. Schul­­anstalt verlangt, die den gejeglichen Anforderungen entsprechen nicht will oder nicht kann. Zu bedauern ist, daß die vom Minister gegründeten Sculanstalten mehr den Zwecg der Magyarisirung als der Culturverbreitung an fi zu tragen scheinen. So wurde in Liptau- Szt. - Mikl 68, im Herzen eines slav. Comitates der Concurs ausgeschrieben für einen Staatskindergarten und eine Volksschule mit ungarischer Unterrichtssprache. In N. Rö­cze errichtet der Staat in­mitten von Slaven eine 4classige Bürgerschule mit ungarischer Unterrichtssprache. Dasselbe geschah in Granast( *), in der Magura, wo der Lehrer — vielleicht den Spatzen auf den Dächern ungarische Vorträge halten soll, da die Maguraner wohl noch lange ihren polnischen Accent verstehen und reden werden. *) Letztere Nachricht, obwohl sie mir aus ganz glaubwürdiger Quelle zukommt, klingt gar zu absurd, und es würde mich freuen, wenn sie sich als irrig erweisen ließe.­­ / * * - 8. W. Wir sind in dieser Beziehung anderer Meinung. Jeder Staat hat als solcher das Recht, ja im Interesse der einheit­­lichen Verwaltung sogar die Pflicht, die Sprache der herrschen­­den Mehrzahl zur Staatssprache zu erheben und die Kenntniß derselben von jedem Einheimischen zu fordern, was ohnehin im eigensten Interesse eines Jeden liegt, der ein Öffentliches Amt bes­­leidet, oder in irgend­welche Beziehung zur Oeffentlichkeit, zum politischen und socialen Leben kommt. Daß man diese Kennt­­niß im Wege der verschiedenen Schulen vermitteln will, ist ebenso practis<, wie rationell und es handelt sie hierbei für den Gesetzgeber blos darum, bei der Durchführung dieser Maßregel strenge Gerechtigkeit walten zu lassen. Unserer Ansicht nach wäre es vollkommen genügend, » die Kenntniß der ungarischen Sprache von jedem Schüler unbedingt zu fordern, ohne daß es gerade nothwendig erschiene, sämmtliche Lehrgegenstände in ungarischer Sprache vortragen zu lassen an Orten, wo diese nicht als Sprache des Volkes im allgemeinen Gebrauche steht, was auch dem Nationalitätengefege widerstreiten würde. BVer­­stände man es, sich auf diesen ebenso billigen, wie zweient­­sprechenden Standpunkt zu stellen, es würden viele Reibungen vermieden und das zu erreichende Ziel dennoc Mh erreicht werden. Die menschliche Natur ist eben so geartet, daß sie dem Alther­­gebrachten, und durch tausend Erinnerungen Liebgewordenen mit allen Fasern ihres Seins treu anhängt, und zu diesem gehört in erster Linie die Muttersprache, die auch ihre Rechte hat und die kein ganzer Mann antasten läßt. Der Gesetzgeber, der in einem so vielsprachigen Lande, wie das unsrige, die gerechte Mitte träfe ohne die Pflicht des Staatsbürgers mit der des Menschen in Conflict zu bringen, würde sich den Dank der Mit- und Nachwelt erwerben. Die Redaction. Lo­kal-Nac­hrichten. — Das löbl. Präsidium des städt. Schulstuhls sendet uns soeben die nachstehende Mittheilung zu, welche wir in deutscher Uebersezung folgen lassen : Deffentlicher Dank. Bei Gelegenheit der am 6. d. M. vom hiesigen Herrn Tanzlehrer Carl Kiißky zur Unterfrügung armer Schüler der Gemeindeschule veranstalteten Tanzspirle wurde folgendes Resultat erreicht. Die Brutto-Einnahme betrug 349 fl., die Ausgaben 174 fl., Reine Einnahme war 175 fl. Da die Hälfte hievon dem Arrangeur zufiel, verblieben zu Gunsten der Schule 87 fl. 50 kr., und wurde sammt der durch Ueberzahlungen eingekommenen Summe von 64 fl. zu­­sammen ein Betrag von 151 fl. 50 kr. dem Schulstuhle zu dem oberwähnten Zweckk übergeben. Ueberzahlungen leisteten : Fr. Philipp Brody 1 f.; Hr. L. B. 1 fl. ; Hr. M. Cziner 50 kr. ; Hr. Arpád Böszörményi 1 fl.; Hr. Johann Csiskó 1 fl.; Hr. Karl Elischer 1 f.; Hr. Gabriel Angyal 1 fl.; Hr. Gustav Fleischer 2 fl.; Hr. Graf Bela Hadik 4 fl.; Hr. Anton Huszka 1 fl.; Hr. Julius Krucsay 1 fl.; Hr. Gräfin Regina Klobusiczky 4 fl.; Hr. Michael Juhász 2 8.; Mater Gabriela 1 fl. ; Fr. Anna Molnár Hr. Julius Markó 2 fl.; Hr. Dr. Jacob Moskovics 1 fl.; Hr. Man 1 fl.; 1 fl. ; Hr. Alexander‘ Novelly jan. 1 fl.; Hr. Ale­­xander Papp 1 fl.; Löbl. Direction der Pennybank 4 fl. ; Hr. Ludwig Szentistványil fl. ; Hr. Moriz Szerencsi 1 fl. ; Hr. Stephan Szilez 2 fl. ; Fr. Eduard Szerenyi 50 kr.; Hr. Joseph Ropäszky 1 fl.; Hr. Joseph Ujhazy 3 fl.; die vorige Regalienpachtungs-Gesellschaft 5 fl.; Hr. Kunstgärtner Anton Varga vom Preise der verkauften Blumen­­bouquets 18 fl. Für welche milden Spenden sowohl die geehrten Webers zahler, wie auch ganz besonders der Herr Arrangeur von Seite der zu unterfragenden armen Schüler im Namen des Schul­­stuhls meinen innigsten Dank empfangen mögen.­­ Kassau, am 9. Jänner 1877. Leopold Szilay, Präsident des Schulstuhls. — Concert. Dem kunstsinnigen Publikum unserer Stadt steht ein hoher musikalischer Genuß in Aussicht. Das Künstler­­paar Fr. Sophie Menter, k.k. Kammerpianistin und Herr D. Popper, Solospieler des k. k. Hofoperntheaters, noch von ihrem letzten Besuche her im besten Andenken, veranstalten Donnerstag den 25. d. M. im großen Casinosaale ein Concert, welches voraussichtlich abermals die Elite unseres Publikums versammeln wird. Das Programm dieses Concertes ist folgen­­des: 1. Carneval von R. Schumann, vorgetragen von Fr. ©. Menter. 2. Concert (E-moll) für Violoncell von D. Popper, vorgetragen vom Concertgeber. 3. a) Gigue von ©. Bach, b) Nocturne, ec) Valse (Cis-moll), d) Valse (As-dur) von Chopin, e) Fantasie von Liszt, vorgetragen von Sophie Mtenter. 4. a) Larghetto von Mozart, b) Gavotte von Tartini, c) Ma­­zurka von J. Bopper, vorgetragen von Concertgeber. 5. Danse macabre (Todtentanz von Saint-Saens, für das Clavier bear­­beitet von Sophie Menter, gewidmet von Fr. Liszt., vorgetragen von Sophie Menter. 6. a) Arie von Pezzolese, b) Am Spring» brunnen von Davidoff, vorgetragen v. D. Popper. — Eintritt$s Karten: Cerclesit 3 fl., Nummerirter Sit 2 fl., Entree: 1 fl. — sind in den Buchhandlungen der Herren Fr. Haymann und Ad. Maurer zu haben. — Theater-Nachricht. Montag, den 15. b. M. findet die Benefice - Vorstellung der Operetten - Sängerin Frl. Emma Schwarz statt. Gegeben wird: „Banditak frakban, vagy pénz mindenne." Posse mit Gesang in 7 Bildern von Dorn, überseßt von Dereki. Musik von Joseph Bokor jun.— Die talentvolle junge Sängerin, die bereits so viele Proben ihres Fleißes und ihrer Begabung geliefert, hat an dem ge­­nannten Abende ihre Benefice-Vorstellung, und wir zweifeln seinen Augenblick, daß unser Publikum, welches seine Lieblinge stets auszuzeichnen weiß, seiner Anerkennung für die stimm­­begabte Beneficiantin durch ein übervolles Haus Ausdruc ver­ leihen wird. — Die Generalversammlung des „Kesmarler Selbsthilfsvereins“ wird Sonntag den 21. Jänner I. J., Nachmittags 2 Uhr, im städt. Rathhaussaale stattfinden. Alles hierauf bezügliche ist aus der Annonce im heutigen Fuferatens theile zu ersehen. Die neuen Schulinspectoren werden als Fachleute­­ fahndet im Galoppschritt nach dem leute“ — Generalversammlung. Der „Verein junger Kauf­­hält am 28. Jänner d. J., Nachmittag 5 Uhr“ (im eigenen Local), seine dresjährige Generalversammlung ab, wozu sämmtliche p. t. Mitglieder höflichst eingeladen werden. Gegen­­stände der Generalversammlung: 1. Jahresbericht des Aus­­schusses. 2. Bericht des Revision8-Comit63. 3. Wahl des Aus­­schusses. 4. Anträge und Vorschläge. Der Ausschuß. * Ein Tanzmeister auf Reisen. Ein edler Meister in der Kunst Zerpfihofens ertheilt in dem Hause zum Para­­diesgarten den Handwerkern Tanzunterricht. Es wurde antiespando bezahlt und B. Kobi­­-- so hieß der Meister à cassirte etwa 80 fl. ein, mit welchem Betrage er eines schönen Tages verduftete. Die Polizei Defraudanten. * Eine Hundeepidemie. Die Eigenthümer und Lieb­­haber von Hunden dürfte es interessiren, daß unter den Hunden eine epidemische Seuche ausgebrochen ist, welche nach den ges­­achten Erfahrungen jedesmal von lethalem Ausgange ist. Die erwähnte Krankheit ist der Hunds­wuth ähnlich. Die Besitzer von Hunden wollen, bevor noch die Behörde zu ernsten Maßregeln greifen muß, ihre Thiere genau beobachten, damit Unglücksfälle vermieden werden. * Currentirt. Die Ungvärer currentirt einen gewissen Adolph To­b­en, Stadthauptmannschaft aus Radvancz ge­­bürtig, 26 Jahre alt, Israelite, mittlerer s­lanker Wuchs, schwarzer Schnurbart, ausrasirtes Kinn, Kleidung lichtgrau, Hose zerrissen, langröhrige Stiefeln, Mütze als Kopfbedhegung. Der Currentirte entfloh zwischen dem 6. und 7. Jänner, nachdem er dem Jacob G­roß 2500 fl. gestohlen. Im Falle der Erui­ung ist der Betreffende an die Behörde abzuliefern. markt . Der erste diesjährige (Fabian Sebastian) Jahr­­in Kaschau wird an nachbenannten Tagen abgehalten : Am 15. Jänner Viehmarkt, am 16. Vormarkt und am 17. Hauptmarkt­ . Die Bartfelder Jahrmärkte werden im Jahre 1877 an nachfolgenden Tagen abgehalten werden : 1. Peter Nol. : Viehmarkt am 31. Jänner ; Hauptmarkt am 7. Feber. 2. Joseph: Viehmarkt am 7. März; Hauptmarkt am 14. März. — 3. Sophie: Viehmarkt am 9. Mai; Haupt­­markt am 16. Mai. — 4. Johann d. Täuf. : Viehmarkt am 13. Juni; Hauptmarkt am 20. Juni. — 5. Egydi: Viehmarkt am 22. August; Hauptmarkt am 29. August. — 6. Theresia: Viehmarkt am 17. October; Hauptmarkt am 24. October. — 7. Thomas: Viehmarkt am 12. Des­­ember ; Hauptmarkt am 19. December, — Ferner jeden Mittwoch in der Fasten und zwar : am 14., 21., 28. Feber, 7., 14., 21. und 28. März. Georg — Für die Familie des verunglückten Vergolders Reichel hat ferner bei der Administration unseres Blattes gespendet : N. N. 2 fl. Hiezu den in Nr. 4 unserer Zeitung ausgewiesenen Betrag von 35 fl. 70 kr. geregnet, macht zusammen 37 fl. 70 kr. welche wir, den hochherzigen Spendern im Namen des Verunglückten herzlichen Dank­sagen bereits ihrer Bestimmung zugeführt haben. Die 2. Nummer des illustr. Unterhaltungsblattes pro 1877 ist für die p.t. Pränumeranten desselben heute beigelegt­­e] Theaterdame Gräfin Tattenbach, Aus Heimat und, Fremde. — Standrecht. Der Minister des Innern und der Justizminister haben einvernehmlich angeordnet, daß die auf dem Saroser Comitatsgebiet für die Dauer eines Jahres bes­willigte Anwendung des standrechtlichen Verfahrens gegen Brandstifter um ein weiteres Jahr verlängert und auch auf die mittlerweile unter die Jurisdiction des Saroser Comitats gelangten Städte Eperies, Bartfeld und Zeben ausgedehnt werde. — Dynamit-Explosion. Am 10. d. M. lieferte die in Also- Sebes nächst Eperies errichtete Dynamit-Fabrik abermals einen Beweis von der ungeheuer wirkenden Kraft des dort erzeugten Sprengmaterials. Ein Quantum desselben explodirte nämlich gegen daß man in jener Gegend Tagesanbruch mit solcher Heftigkeit, meilenweit umher ein Erdbeben zu verspüren glaubte. In dem der verhängnißvollen Fabrik am nächsten stehenden Orte Sebes erlitten die Einwohner bedeutenden Schaden. Fen­­sterscheiben, Spiegel und sonstige an den Wänden hängende Geräthe stürzten in Folge des heftigen Luftdrukels zerschmettert zu Boden. Auch sind leider zwei Menschenleben zu bes Hagen; es werden nämlich zwei in jener Nacht am Orte der schreilichen Katastrophe auf Wache gewesene Bauern vermißt. — Die Prager Polizei Man schreibt aus Prag: z. B. Herr Kern und die „Vor einigen Theaterdamen. Tagen der Secretär des hiesigen deutschen Theaters, Herr Kerich, polizei­­lo vorgeladen, leistete der Einladung selbstver­­ständlich Folge, in der Meinung, daß es sich wieder einmal um das Verbot einer staatsgefährlichen Posse oder Operette handeln würde. Ein gestrenger Polizeirath empfing den Secretär mit feierlicher Miene. „Sie haben Fräuleins auf Ihrer Bühne, die eigentlich Frauen sind“ — hobt der Polizeirath an — „das können wir länger nicht dulden“. Der Secretär erbat sich Aufklärung über diesen seltsamen Bescheid: „Ja sehen Sie, eine ich lese auf dem Theaterzettel : Fräulein Rigol, während ich wohl weiß, daß dieses Fräulein eine verehelichte Tauber ist. Das führt zu Mißverständnissen, die abbestellt werden müssen. Dann finde ich ein Fräulein Trautmann, aber verwitwete mann nennt. der Secretär auf Fräulein Geistinger, die schon lange verheirathet wären, während — Mitglid auf dem Eise, Aus Fräulein Wolter, als Fräulein auf dem Theaterzettel fungirten, immer u. v. A. — der Polizei-Ukas blieb aufrecht. Frau bleibt Frau — auch auf dem Theaterzettel“, dem auf der Insel Esepel gelegenen Makad begab sich am Morgen des Neujahrs­­tages eine alte Frau mit ihren beiden verheiratheten Söhnen und einer erwachsenen Tochter nach Döniis zu Besuch, wobei sie über das harte Eis des kleinen Donauarmes an­s jenseitige Ufer gelangten. Abends wollte die kleine Gesellschaft nach Makad zurückehren, aber nur das Mädchen gelangte glücklich ans andere Ufer. Die alte Frau und ihre beiden Söhne, welche die Mutter auf dem glatten Eise flügten, geriet­en unter das zusammenbrechende Eis und ertranken alle Drei. Zwei Witwen und sechs Waisen betrauern den Verlust ihrer Ernährer­ dieses Namens, die sondern nur auf es eine sie wurde gibt keine sich unerlaubter Weise Fräulein Traut­­ Wozu diese Maskerade ?" Vergebens berief noch sich

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