Kaschauer Zeitung, Juli-September 1880 (Jahrgang 42, nr. 76-113)

1880-09-11 / nr. 105

Eingesendet. Csermely, am 6. September 1880. Geehrte Redaction! Wie in Ihrem gefragten Blatte Nr. 103 vom 4. Sep­­tember bereits mitgetheilt, wurde ein, bei der vor dem­ Gasthause „Baranek“ stattgehabten Schlägerei am Kopfe und an den Füßen schwer verwundeter Bauer am Tage nach der Verwundung aus einem Graben aufgelesen und schwer verleßt ins Gestatten Sie, allg. Krankenhaus überführt, daß ich mit Bezug auf diesen Vor­­fall Ihre gesch. Aufmerksamkeit auf einen Uebelstande lenke, der rasche Abhilfe erheischt . Der verwundete Bauer wurde nämlich auf einen ganz ordinären Bretterwagen — der sonst zum Verführen von Hölzern und Baumaterialien dienen mag — geladen und ohne daß man dem armen Manne auch nur etwas Stroh untergebettet hätte, vom „Baranek“ nach Kaschau ins Spital geführt. Der Mann lag — einer Leiche nicht unähnlich — am Bodenbrette des Wagens hingestreut, wo sein Kopf durch das Schütteln des Wagens auf der keineswegs guten Coermelyer Straße fortwährend emporgeprellt wurde und seine Füsse hin- und hergeschlenkert wurden. Daß der Mann, der mit halbgespaltenen Schädel und schweren­ Ver­­legungen an den Füssen auf dem Transporte nach dem Krank­enhause nicht seinen Geist aufgab, hat er gewiß­­ nur seiner robusten Körperconstitution zu danken, denn das wird Jedermann, der die hierort 38 üblichen Arbeits­­wägen und die Coermelyer Fahrstraße kennt, sofort bestä­­tigen, daß der Transport Schwerverlegter auf die hier Berunglüchker mindestens die Tragbahre oder Sänfte treten möge und die Unglück­chen nicht in einer, aller Humanität hohnsprechenden Weise, gleich einem gefallenen Thiere ver­­frachtet würden. J. B., ein Augenzeuge. (Hoffentlich wird obige Mittheilung bewirken, daß eine alther­­gebrachte üble, und in die Jetzzeit nicht mehr passende Gepflogenheit durch eine Humanere Institution erfeßt werde. Die Redaction,­ das Uebel zwar nur für ein leichtes und vorübergehendes, . Doch wird der Erzherzog an den Cavallerie-Manövern heuer in keinem Falle theilnehmen können. — Eine fette Expensnote. Der Szegßärder Advokat Emerich Choluszky hat, nachdem er einen Urbarial­­proceß der Gemeinde Duna­ Földväar durchführte, nicht weniger als 239.546 fl. 70 kr. als Entlohnung seiner Mühe beansprucht. Die Gemeinde verweigerte die Ausbe­­zahlung dieser Summe, worauf Cholusky eine 120 Bogen umfassende Klageschrift mit 589 Beilagen dem­­ Szeggärder Gerichtshof unterbreitete. (Es ist nicht unmöglich, daß die kleine Honorarforderung in Bälde eine Million be­tragen werde, richten. — Trauriges Schicksal der Auswanderer. Die Nach­­welche von Amerika über das Schiksal der unga­­rischen Auswanderer kommen, laufen sehr traurig und sind geeignet, all Denjenigen Furcht einzujagen, die mit der Absicht umgehen, sich dort ein neues Vaterland Aus dem Staate La­ Plata berichtet man, zu suchen, daß dort Raub, Mord und Gewaltthätigkeiten auf der Tagesord­­nung sind. Zahlreiche Colonisten wurden hingelogt und nun sind sie dem größten Elende preisgegeben. Einige hundert Auswanderer, welche von einem franz­­ösischen Schiffe nach San Fernando gebracht werden sollten, wurden in Buenos Ayres ausgefekt, wo sich dieselben in der gräßlichsten Noth befinden. — Ein Reisender bei gutem Appetit. Die „Gyerer Zeitung“ meldet: Ein in die Cur reisender Fremder wurde­­­­ MAE ő­­ vor einigen Tagen an der Grenze gefragt, ob er etwas beschriebene Weise sehr leicht die Tödtung der Beförderten,­­ Zollbares habe er brachte aus d­­en 35 @ilo Würste heraus. Nachdem er die Höhe des Zolles erfahren, war ihm dieser zu hoch; schnell gefaßt, verzehrte er die gesammte Wurstmenge vor den Augen des staunenden Zoll­­beamten und setzte dann seine Reise nach Marienbad fort. — Ein gemüthlicher Redacteur. Dem Redacteur zum mindesten aber eine Verschlimmerung ihres Zustandes zur Folge haben kann. Ja, ich wage zu behaupten, daß selbst ein ganz gesunder Mensch nicht auf solche Weise geführt werden darf, außer man will eine Gehirnerschüt­­terung bei demselben hervorrufen. .. Io weiß nicht, wessen Sache es ist, den in diesen des YWaczy Közlöny ist vor Kurzem ein Sohn geboren Zeilen gerügten Uebelstand zu beseitigen, wünschen möchte­­ wyrven. Der Redacteur theilte dieses­­ Ereigniß ich aber im Namen der Achtung, die wir unseren Mit­­menschen schulden und im Namen der Humanität, daß an Stelle des bisher üblichen Arbeitswagens zur Beförderung | Versprechungen zu leben, wie sein Vater, bitten wir um­­ seinen Abonnenten in seinem Blatte mit und fügte dann hinzu: „Da der Neugeborene noch nicht gelernt hat, von Einsendung der ausständigen Pränumerations-Beträge“. | ! | | Telegraphische Course vom 9. September. <== INSERATE ==. E­t­it ki mar több even keresztül mint házi nevelő is működött, ajánlja magát magánházakhoz — helyben — szerény fel­­tételek mellett ugyancsak newelönek, ugyszintén ' maganorak adására is vállalkozik. — Szives megkeresések Székelyfi M. név alatt poste restante czimzendők. A felszólitás után ajánlkozó, a dolog bővebb megbeszélése végett, személyesen teendi tiszteletét. 630—1 Dominikanerplatz Nr. L im Domini­­kaner-Gebäude ist das Dreisslergeschäft Sammt Einrichtung und Waaren-Vorrath sofort zu verkaufen. 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Sept. reizende Teschen fühlt sich seit einigen Tagen als Groß­­stadt ? es hat eine Ausstellung! Die Idee, schlesischen Industrie einmal ein Rendezvous der berühmten zu geben, wo­­selbst sie ihre ganze Mannigfaltigkeit und Großartigkeit­­ entfalten könne, muß eine entschieden glückliche genannt werden. Die Ausstellung präsentirt sich in ihrem Aeußern sehr imposant und bietet mit ihren zahlreichen Pavillons einen äußerst malerischen Anblick. Das Arrangement der Ausstellung beweist, daß hier Meisterhände gewaltet, die sich schon auf größeren Ausstellungen erprobt und den Namen Oesterreichs in Paris, Philadelphia, Sidney 2c. berühmt gemacht haben. 63 muß rühmend hervorgehoben werden, daß die Ungunst der Zeitverhältnisse die industrielle Thatkraft unserer Schlesier nicht berührt hat und daß sie es verstanden haben, mit einzelnen Artikeln, wie Tuch- und Leinenwaaren, Eisenwaaren, Möbeln 2c. den Weltmarkt zu erobern. Unter den industriellen Ländern Oesterreichs nimmt Schlesien heute eine der ersten Stellen ein, das beweist wie­der diese Ausstellung, deren Zustandekommen der Initiative und Opferfreudigkeit einiger Männer wie Dr. Klucke, Siemanski, Kohn 2c. zu danken ist. Die Teschner Ausstellung ist in Wahrheit und ohne Reklame eine Sehenswürdigkeit, die eine Reise von Kaschau dahin wohl verlohnt ! —­ Kronprinz Rudolph. Aus Prag wird anläßlich der Beförderung des Kronprinzen Erzherzog Rudolph , den bekanntlich Seine Majestät am 4. d. zum Gene­ralmajor ernannt hat, nachdem diese Beförderung von vielen Blättern, gelegentlich des letzten November-Avan­­cements schon als vollzogen colportirt worden damals der Herr Erzherzog nur das Commando ist, während einer Bri­­gade erhielt,­­ geschrieben. Seine k. k. Hoheit machte so­­fort dem Landescommandiren den Feldzeugmeister Philip­­povics im Schlosse, als General, seine Aufwartung. Dann begab sich de­ kaiserliche Hoheit in das Lager seines Regimentes, um der ihm bisher unterstehenden Truppe seine Ernennung in eigener Rerson zu verkünden. Die gesammte Mannschaft nahm die Nachricht mit frenetischem Jubel auf; der Kronprinz, bis zu Thränen gerührt, sprach sein Be­­dauern aus, von der so liebgewonnenen Truppe scheiden zu müssen. Mit Bligesschnelle wurde die Nachricht über die Kronprinzen schon seit Längerem erwartetes Avancement in den Cantonnements aller übrigen Truppenkörper ver­­reitet.­­ Ausstellung. Heute am 11. b. findet in Groß­­wardein in der Ausstellungshalle des Agriculturvereins eine Ausstellung von landwirthschaftlichen Producten und archäo­­logischen Kunstgegenständen, am 13. d. aber eine Pferde- Ausstellung und Preisvertheilung an bei welcher Gelegenheit ein Staatspreis Pferdezüchter statt, von 80 Ducaten zur Vertheilung gelangt. Am 19. b. veranstaltete der Verein für rationelle Bienenzucht in Beke3-Cöaba eine apistische Anstellung, verbunden mit practischen Vorträgen meh­­rerer Fach-Autoritäten. — Eine neue Strafanstalt. Der Justizminister be­­absichtigt, wie „Függerlenseg“ berichtet, in Weißen ein neues Strafhaus zu errichten. Das bisherige Zinshaus, das zu diesem Zwecke verwendet wird, ist kaum geeignet, den­ Anforderungen des neuen Strafrechtes zu entsprechen. Das neue Staatsgefängnis wird entsprechend vergrößert und anstatt der bisherigen. 7—8 Zellen werden 50 Zellen­­ errichtet werden. Der Bau dürfte bereits im Herbste in Angriff genommen werden.­­ Aus Heimat und Fremde. — Der Zustand des Erzherzogs Josef hat sich— wie wir mit Bedauern erfahren — neuerdings verschlimmert. Am 7. d. M. fühlte sich Se. k. und k. Hoheit so unwohl, daß er das Bett nicht verlassen konnte. Die Aerzte halten­ ­ Lotterie. Bei der am 7. Sept. in Prag stattgefundenen Lottoziehung wur­­den folgende Nummern gezogen: 62, 78, 58, 2, 68. -- Nächste Ziehung am 22. Sept.. — Spielschluß Dienstag am 21. Sept. um 8­,9 Uhr Früh Bei der am 7. Sept. in Lemberg stattgefundenen Lottoziehung wurden folgende Nummern gezogen: 58, 85, 36, 87, 24. — Nächste Ziehung am 22. Sept. Spielscluß Dienstag am 21. Sept. um 3­,9 Uhr Früh. Bei der am 7. Sept. in Hermannstadt stattgefundenen Lott.­­­ziehung wurden folgende Nummern gezogen: 40, 10, 19, 30, 5. —­­ 3/9 Uhr Früh. EEE RR EEE = zu RS EN REN, Var

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