Kaschauer Zeitung, Juli-September 1880 (Jahrgang 42, nr. 76-113)

1880-09-16 / nr. 107

XLIL. Jahrgang 1880. j 4 Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und e­legieren Samstag, minden kedden, csötörtökön és szom­­baton. Unfrankirte Briefe an die Redaktion werden nicht angenommen. Annonym­e Briefe werden nicht berücsichtigt. Banzjahrig für Karschau : 5fl.— kr. $ „ b 201 -2507:XL% Bierteljühtin... sz EN. 225 Ex. auf die „Kaschauer Zeitung“ allein (ohne Wochenbeilage) : mit Postversendung 6 fl. 60 kr. 3. BOT WINGF EP "Bei Inseraten wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige. " " " " D-:2Y. Nr. 107. Redactions- und „Expeditions- Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Pränumeration, Inserate und Einschal­­tungen im „Offenen Sprechsaal“ werden daselbst übernommen ; ferner nehmen auch alle Postan­­stalten und Buchhandlungen Pränumeration an. Manuscripte werden in keinem Falle zurückgestellt. Preis einer einzelnen Nummer 6 kr. Ganzjährig für Kaschau: 7fl. - kr. Halbjährig Vierteljährig,,, 9 Kaschau, Donnerstag 16. September. auf die „Kaschauer Zeitung“ und das „Illustr. Unterhaltungsblatt“: Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird ein entsprechender Nachlaß gewährt, mit Postversendung j 8 60 kr. 5. W­ hő 5 «SOE. „ R FA 3 fl. 50 kr. ZCS d ESSZÉT s sz „ ” / Kalchauer Zeilung. Kundschaftsblatt für Kaschau und Eperivs, R Lokalblatt für Volks-, Haus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben.­ ­KASSA-EPERJESI ERTKSITÖ. rn Bränumeratious-Bedinguisse Dalbjährig . - Snferaten-Annahme in den Annoncen-Erpeditioner von Saafenstein , Bogler in Dest und Bien ; ferner bei A. Oppelik, Rudolf Mosse und Gebr. Korabek in Wien, sowie bei &. L. Daube & Comp. in Fr­ankfurt a. M. und deren General-Agenturen. Pränumerations-Bedingnisse . EISEN, ERENTO MORE fee he BE DR GEILEN WESEN 2 MSL BE IPL RODEN Be | | | Zum Eröffnungstage der Kaschauer Weinausfstellung und des ersten Weinmarktes (16.­ September 1880). Reinen, es bedarf der­ Erörterungen und Aufklärungen hierüber Demnach nicht mehr. Die Thatsachen mögen sprechen ! Sei daher warm begrüßt, Du verkörpertes Bild jenes Projectes, sei die verläßlichste Vermittlerin zwischen Käufer und Erzeuger, sei Führerin der Production eines der gesegnetesten Weingebiete für immerdar. Blühe und­­ gedeihe ! Willekommen Ihr gern gesehene Gäste, die jenes. „Ziel, welches das Gelingen unserer Bestrebungen bilden soll, vereint hat! Gedankt sei endlich auch Allen, die Ihr als Aus­erklärte­steller den Blut besdicht habt. Cure Mühen und Opfer mögen und sollen reiche Früchte tragen. Wenn wir endlich der lebhaften Bewegung, die wir bei Gelegenheit der Besolidung unserer Aus­stellung auf dem Gebiete des Weinhandels und der Geräthe-Erzeugung gedacht, und demzufolge auch eine Aussicht auf Prosperität dieses Unternehmens auszusprechen nicht gezögert, richten wir auch an unsere, für das Ansehen der Stadt warm­­recht massenhaft zu besuchen, ihren 3wed ernst zu nehmen, fühlende Mitbürger die freundliche Bitte, die Ausstellung auf daß wir auch auf dem Pfade unserer materiellen In­­teressen jenen Erfolg erringen, der uns, was wir mit Stolz erwähnen, auf mehreren Gebieten der Kunst in letzteren Jahren so ausgiebig geworden, denn: „Wo Kunst and Wohlstand zu Hause . . . . ist die Zukunft unser!“ der von ihr mitgetheilte Reform-Entwurf für Armenien als ungenügend bezeichnet und Reformen im Sinne einer absoluten bürgerlichen und religiösen Gleichstellung aller Unterthanen des Sultans, sowie einer administrativen De­­centralisation verlangt werden. Die Gerüchte von einem Zusammenstoß zwischen tür­­kischen Truppen und Liga-Freiwilligen waren unbegründet; die Liga-Truppen hatten ihre alten Stellungen besetzt. Riza Pascha hat die Abreise nach Dulcigno verschoben. In San Giovanni di Medna langten von Salonichi große Proviant- Vorräthe und Waffen für die Liga an; dieselben wurden vom Hause Fratelli Allatini in Salonichi auf Rechnung der Pforte gesandt. Der Fürst von Montenegro hat in Folge einer ihm von Veli Riza Pascha zugekommenen, auf die bevorstehende Uebergabe von Dulcigno bezüglichen Notification die Cetinjeer Brigade seiner Truppen zum Abmarsch an die Grenze gegen Dulcigno beordert. Vor dem Abmarsch hielt der Fürst an seine Truppen eine begeisternde Ansprache. Der Sultan ernannte Said Pascha zum Premier­­minister an Stelle Kadri Paschas, welcher abgefecht wurde. Der Hat des Sultans an Said Pascha besagt, der Sultan hab­e angesichts der Wichtigkeit der Situation und der Dringlichkeit der zu ergreifenden Maßnahmen den Minister­­wechsel für nothwendig und segte demnach Kadri Pascha ab. Der Sultan vertraut der Fähigkeit Said Paschas und hoffe, daß derselbe eine befriedigende Lösung der schwebenden Fragen finden werde. Affnn Pascha wurde zum Minister des Aeußern, Server Pascha zum Präsidenten des Staats­­rathes, Raif Pascha zum Handelsminister und Kiamil Pascha zum Unterrichtsminister ernannt. Die übrigen Stellen blieben unverändert. Die , Times" will erfahren haben, daß der Minister­­wechsel am Goldenen Horn aus dem Grunde eintrat, weil der Sultan plöglich sich gegen die Abtretung Dulcigno. Die europäische Flotte wurde beordert, nach Dulcigno zu segeln. Der „Istok“ bringt eine sensationelle Meldung, be­­treffend die bevorstehende Proclamation des Fürsten von Rumä­nien zum König und schließt mit den Worten: In demselben Augenblick, wo der Act in Bukarest sich vollzieht, erfolgt in Belgrad die Procla­­mation des Fürsten Milan zum König von Ser Ot B. Das Project einer Kaschauer Weinausstellung, ver­­bunden mit einem Weinmarkte, ist verwirklicht ! Schon mehrmals wurde ausgesprochen, daß die Idee eines Kaschauer Weinmarktes eine glückliche, eine nicht -alltägliche gewesen und sowohl für die Weinproducenten der Umgebung, als auch für die Handelsinteressen der Stadt Kaschau, deren Bedeutung auf dem Gebiete des­­ Handels, wenn nicht m­it aller Sorgfalt und reger Aus­dauer immer neu belebt, durch die eifrigen Nachbarstädte vermindert, ja fast zu erblassen droht, eine segensreiche werden könnte. Dieser Anschauung wurde ein hehrer Ausdrug durch die ehrende Annahme des Protectorates von Seiner k. k. Hoheit Erzherzog Josef verliehen. Die Wichtigkeit eines Gelingens dieser Idee wurde Ueber die : | 1337 > “ 2 an von der Regierung durch Verleihung einer ER. | 5­­ RANE SOZ SARNEN ET PEV­EDINGER ZIER ; Tragweite derselben sind endlich alle Grustdenkenden im Summe zu Arrangirungs-Zweken anerkannt. ; : | | ; : | : : : | ! | ; |­­ ., 3 Zur Tagesgeschichte. Anläßlich der galizischen Reise Sr. Majestät spendete in welcher sich die Ansichten am schroffesten gegenüberstehen, in welcher auch ein Compromiß der Anschauungen kaum der in Paris lebende Fürst Alexander Lubomirski dem Lande zwei Millionen Francs für culturelle und humane Zwecke. Cin aus dem Landmarschall Wodzicki,­­­­enn Lemberg unserem König zu Ehren veranstaltete, nimmt ersten Rang ein. Die „Kreuzzeitung“ schreibt aus Anlaß der Anwesen­­heit Sr. Hoheit des Kronprinzen Rudolf in Berlin: „Die Aufmerksamkeit, mit welcher Kronprinz Rudolf hier empfangen, besonders aber der Umstand, daß der Kaiser zu einer verhältnißmäßig frühen Stunde sich nicht nehmen ließ, den Erzherzog-Thronfolger selbst zu empfangen, dürfte wohl als ein deutliches Symptom des herzlichen Einver­­nehmens und der aufrichtigen Freundschaft angesehen wer­­den, welche die Höfe von Wien und Berlin seit Jahren verbinden und, so Gott will, zum Segen und zum Frieden Europas noch Jahrzehnte hindurch verbinden mögen!“­­ ; werbeübung, der freien Genossenschaftsbildung und den Ver­­der Grafen Arthur Potocki und dem Krakauer Bürger­ gähnt eine Kluft, deren Ueberbrückung bisher nicht möglich Meister Zyblikiewicz bestehendes Comite wurde zur Ver­­waltung der Stiftung eingesett. Unter den offiziellen Festlichkeiten, welche die Stadt die am 12. d. stattgehabte Theater-Gallavorstellung den Auf Oesterreich-Ungarn- Vorschlag wurde in die der Pforte in Angelegenheit der montenegrinischen Streitfrage zu übergebende Collectiv-Note ein Amendement eingefügt, welches die Vorbehalte der Pforte betrefft der Gebiete Dinos<i und Gruda MCCCDLET.LE Ze ; „63 wird versichert, daß alle Mächte übereinsamen, Dinoschi der Türkei zu überlassen, wenn sie Dulcigno sofort an Montenegro übergibt. Die Botschafter der Mächte haben am Samstag eine Collectiv-Note der Pforte zugehen lassen, in welcher -“ „-“U“ Die H­andelskammer-Enquäste. Gegenwärtig tagt in Budapest eine Enquste, durch deren Berathungen und Vorschläge unsere gewerb­­lichen Zustände allmählich einer gedeihlichen Entwick­­lung zugeführt werden sollen. Anläßlich dessen sei bemerkt, daß auch die Kassauer Handels- und Gewerbekammer Durch berufstüchtige Vertrauensmänner dabei vertreten ist, Im Verlaufe der Sißung, Schreibt , B. Lld.“, it man auch zu der wichtigsten und strittigsten Frage gekommen, denkbar erscheint. Zwischen den Anhängern Der freien Ge­ Le SEID, fechtern der Beschränkungen, des Genossenschaftszwanges, war, die aber am allerwenigsten in der genden Versammlung gelingen konnte. Auch gegenwärtig ta­­heute vernahm man das alte Lied von der Nothwendigkeit der Einigung der Gewerbetreibenden, von dem Einflusse der Zwangsge­­noffenschaft auf die Ausbildung des Gewerbetreibenden, auf das Verhältniß zwischen Lehrling und Meister, auf die Erhöhung des moralischen Haltes; man hörte die alten Klagen aus dem Munde Derjenigen, welche dieselben zuerst angestimmt und seit Jahren unter die Menge getragen haben, aber der Widerstreit der Meinungen im eigenen Lager der retrograden Elemente, die heute mehr denn je s<wache Argumente und desto mehr Polemik in die Des­batte trugen. Die Anhänger der freien Genossenschaften stritten wader um ihre Position und nicht mit Unrecht wurde von einem der tüchtigsten und besonnensten Für­­sprecher des Fortschrittes und der freien Entwicklung darauf hingewiesen, daß, „wenn die gleiche Summe von Arbeit, Fleiß und Energie, welche für die Agitation zu Gunsten des Genossenschafts­- Zwanges aufgewendet wurde, zur Förderung der Bildung freier Genossenschaften in An­­wendung gebracht worden wäre, diese lei­­teren au­ 5gezeichnete Resultate aufzu­­wet­en gehabt hätten Allerdings wäre dann die Ruhe des friedliebenden Ge­werbetreibenden nicht gestört worden und wäre für manches Element die Straße beer­legt gewesen, um seinen eigenen Weg zu je­­ mach­en“. Gapacitirt hat die Debatte nur Wenige, sie ist aber dennoch nicht ohne Werth, denn sie hat den Beweis erbracht, daß die Vertreter der Zwangsidee nicht über ge­­wisse „Schlagworte” Hinauszukommen vermögen und daß sie den Faden verlieren, wenn sie ins Detail eingehen sollen, so daß es ein Leichtes war, die Haltlosigkeit ihrer u und die inneren Widersprüche derselben dar­­zulegen“. i : 1/ he f x 7 unsere nächste Volkszählung am 31. December 1880. Geschichtsabriß und Grundfragen. In Ungarn (Fortsezung und Schluß)­ und dessen Nebenländern hatte die Sofefinische Zählung wenigstens die Einsicht in den hohen staatlichen Noten der Volkszählungen hinterlassen und das Jahr 1802 brachte ein Zählungsgeseß des Reichstags, welches­­ Clerus und Adel von der Zählung wiederum ausdrüslich ausnahm. Die Zählung auf Grund dieses Gesetzes erfolgte richtig im folgenden Jahre, erlebte jedoch seine einzige Wiederholung, bis endlich im Jahre 1850 eine zwangsweise Zählung durchgeführt wurde, als Folge der mit dem Jahre 1849 begründeten ad­mini­­strativen Einheit des Kaiserstaates. Dem Zählungs­­formular war hier zum ersten Male die Rubrik „Na­­tionalität“ eingeführt. Das Resultat dieser Zählung war, wie voraussichtlich, kein befriedigendes, „theils wegen der langen Dauer des Zählungsgeschäftes (beendigt erst 1851), theils wegen der Nachwehen der unmittelbar vorausge­­gangenen Revolutionsjahre”. Eine richtige Volkszählung erfordert deshalb gleich der Photografie die Festießung eines Zeitpunktes, welcher die getreueste Abspiegelung des Aufnahmsobjects erwarten läßt, d. h. die Vornahme der Zählung an einem Tage,­ welcher in der Regel und voraussichtlich die Mehrzahl der Menschen bei den heimischen Penaten versammelt sieht. Und als ein solcher Tag wird heut allgemein einer der sebten oder ersten Tage des Monats Dezember betrachtet, wenn auch besonders gegen den Erstern als Tag der J­ahresz­wende vorgebracht wurde, daß er zu den» kürzesten Tagen des Jahres gehöre, jeden Geschäftsmann mit Schlußarbeiten überhäuft finde, in zerstreuten oder hochgelegenen Gemein­­den des Winters und seiner Beschwerden wegen das Zäh­­lungsgeschäft sich zu einem schwierigen, wenn nicht unmög­­lichen gestalte, u. 1. w. Allein alle diese Mängel vermochten den Vortheil nicht zu überwiegen, der für die Zwecke der Rollebeschreibung darin liegt, daß an diesem Tage ab­ dem Schlußtage der Weihnachtszeit und des Kalenderjahres er­­­ahrungsgemäß die große Mehrzahl der Menschen an ihrem „Ansässigkeits-Orte“, am häuslichen Herd, im Kreise der Angehörigen zu finden ist, und der Prozentmaß der Reisenden der geringste des ganzen Jahres zu sein pflegt, daß ferner die statistischen Erhebungen über die „Bewegung“ der Bevölkerung (Geburten, Heiraten, Todesfälle) ebenfalls mit dem Sonnenjahre abschließen, und endlich die jüngste Altersklasse eines Census nur dann einen vollen Jahrgang umfaßt, wenn Die Zählung sich auf die lezte Stunde des Jahres bezieht. Alle da­­gegen zitirten Schwierigkeiten schwinden bei dem Gedanken, daß die ganze Operation für jeden Einzelnen von dem langen Zeitraum eines Dezenniums verhältnißmäßig wenige Minuten beansprucht! Deshalb bestimmte auch das Gesäß unsrer lechten Zählung von 1869 im Artikel I, den 31. Dezember als den Tag, „auf dessen Stand“ die Zählung zu be­­ziehen sei, u. zw. ist es die lezte Sekunde der Mitternachts­­stunde, welche diesen Termin schließt, so daß die in der ersten Stunde des neuen Jahres geborenen Kinder und an­­kommenden Reisenden nicht mehr zur Mitzählung gelangen, während die in derselben Stunde Verstorbenen oder Ab­­reisenden noch unter die Anwesenden des Zählungstermins aufzunehmen sind. D­­­ie Um diese Möglichkeit zu gewinnen, ist es als das Zweiäßigste erkannt worden, sämmtliche Gemeind­e­­gebiete in engere Zählbezirke mit je 10­­ 20 Häuser­n einzutheilen. Große Hotels, Gasthäuser, Fremdenherbergen und Anstalten mit eigenem Haushalt (Klöster, Erziehungs-, Heil-, Versorgungs-, Gefangen-, Straf- und Arbeitsan­­stalten aller Art) bilden je für sich einen besonderen Zähle­bezirk. Für jeden Zählbezirk wird sodann ein eigener Zähler (Zählungs-Commissär) aufgestellt. Nach diesen Hauptgrundzügen­ wird also bei unserer nächsten Volks­­zählung vorgegangen. : 34 Wir haben bereits in der vorigen Nummer dieses Blattes den von unserer städtischen Verwaltungs-Commission genehmigten Plan der Gruppirung der Stadt­th­eile, laut welchem die Volkszählung hier bewerkstelligt wird, wie auch die in Vorschlag gebrachten Revisiond­­und Zählung5-Commissäre namentlich aufgeführt. . -

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