Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1880 (Jahrgang 42, nr. 114-150)

1880-10-09 / nr. 117

2. Das gemeinschaftliche Souper findet an diesen Abenden Punkt 7 Uhr statt, während welcher Zeit eine feine Harmonie spielen wird. 3. Die Musik des Infl.-Regt3. Nr. 5 stellt für die ganze Dauer ein hübsches Streichsextet. 4. Vor und nach dem Souper sind die Vereinsloca­­litäten bis 10 Uhr Abends der Herren-Geselligkeit geöffnet und verbleibt bis dahin Jedermann so lange es ihm beliebt. 5. E3 empfiehlt sich von Theilnehmern, rechtzeitig Whist-, Tarok-, Schach, oder sonstige erlaubte Spiel-Par­­tien zu verabreden. “Hunde dürfen nicht mitgenommen werden. | | ji | | - — Ein Honvéd bestürmte am 6. d. um 12 Uhr Kahts den in der Faulgasse befindlichen Traiteur Geiger, betreff eines Nachtlagers bis Früh, nahm auch noch einen Imbiß, welche Zeche in Summa 62 kr. betrug und ent­­fernte sich Morgens mit Zurücklasfung eines Militärman­­tels, mit dem Bedeuten, daß er in einer Angelegenheit nach Nagy-Jda gehen müsse und von dort wieder retour kommen werde. Nachdem aber seine Rückkehr nicht stattfand, untersuchte der Traiteur die Tasche des Mantels, in wel­­cher ein Urlaubs-Certificat­ auf den Namen Josef Korponay, Führer beim 37. Honved-Bataillon in Eperies. Der Urlaubstermin war in dem Certificate bis sich vorfand. z. b. M., 12 Uhr Mittags, anberaumt , ist demnach bereits abgelaufen. — Herrn Franz Joh. Kwizda, k. k. Hoflieferant in Korneuburg. Mit Vergnügen nehme ich Anlaß, Ihnen mitzutheilen, daß ich Ihr k. k. priv. Restitutions-Fluid bei Rheumatismus, sowie vor und nach größeren Anstrengungen zur Kräftigung der Sehnen mit dem besten Erfolge angewendet habe und sende ich Ihnen einliegend einige Briefe, aus denen sie ersehen, daß Ihr Fluid hier bereits ein sehr gesuchtes und gestäußtes Heilmittel ist. Io bemerke schließlich noch, daß auch Herr Marais, der Befiger der berühmten Traberin „Galka“, sich des Fluid mit ganz außerordentlichem­­ Er­­folge bedient, und empfehle die Anwendung desselben allen Pferdebefigern auf's wärmste. Paris, Rue Gre­­nelle St. Germain, Graf de Montigny, ehem. General Inspector der französischen Gestüte und Generalstallmeister der Cavallerieschule zur Saumur. Betreffs der Bezugsquellen verweisen wir auf die Annonce „Thierheilmittel“ in heutiger Nummer. Wie und berichtet wird, treiben sich in jüngster Zeit Versicherungs-Agenten herum, welche gegen den Willen der von ihnen bedienten Anstalten durch Colportirung selbst fabrizirter Zeitungsartikel, Pamphlete 2c. die bestehenden Versicherungsgeschäfte alter renommirter Gesellschaften, wie Gresham 2c. zu überführen suchen. Wir warnen das Publikum vor den Umtrieben solcher Schwindler. Die 40. Nummer des „Slustrirten Unterhaltungsblattes“ liegt heute für die bezugsberechtigten Abonnenten bei. Ja nach einer Haltestelle oder nach einer der genannten Auf und Absteigestellen) aufgegeben wird. b) Die Aufnahme von Reisegepäß in den Stationen wird nicht beschränkt. c) An Freigewicht wird 25 Kilogramm pro Billet gewährt. Für das Uebergewicht sind die tarifmäßigen Gebühren zu entrichten. In den sub a) erwähnten Fällen werden die Gebühren der vor der Aufsteigestelle zuletzt gelegenen Station oder Haltestelle im Nachzahlungswege eingehoben. Für solches Reisegepäd, welches in einer Station nach einem Absteigepunkte oder nach Eperies-Varos aufgenommen wird, sind die Gebühren von der Aufgabsstation bis zu der hinter der Absteigestelle gelegenen nächsten Station Im oder Haltestelle zu entrichten. Uebrigen bleiben die in dem Tarife der Kaschau- Oderberger Eisenbahn vom 1. October 1876 und­ im Betriebsreglement enthaltenen Bestimmungen maßgebend. Budapest, im September 1880. Die General-Direction. — Kasc­hau-Oderberger Eisenbahn, Eröffnung der Auf- und Absteigestelle Eperies- Város. Zur Bequemlichkeit des reisenden Publikums haben wir die Einführung getroffen, daß vom 15. October I. 3. angefangen sämmtliche in der Stre>e Nagy-Sáros- Eperies verkehrenden, Personen befördernden Züge bei dem unmittelbar neben der Stadt Eperjes gelegenen Wächter­­hause Nr. 14a anhalten, woselbst alle jene Reisenden aus­­steigen können, welche aus der Richtung von Orlo kommend, sich im Besitze eines für die Station Eperjes giltigen Fahr­­bilfer3 befinden. Da eine Fahrkarten-Ausgabe in diesem Haltepunkte, welcher „Eperies-Varos“ benannt wurde, nicht stattfindet, so künnen daselbst nur bei den Omnibuns- Zügen Reisende und Reisegepäck aufgenommen werden, was mittelst einer speziellen Kundmachung bekannt gegeben werden wird. Gleichreichzeitig wird mit dem oberwähnten Tage die Ausgabe der gegenwärtig bestehenden ermäßigten Tour- und Retourbillet5 von den Stationen der Strecke Orlö-Abos nach Eperies eingestellt und sind jene Bedingungen, unter welchen solche Billete fernerhin zur Ausgabe gelangen, aus der vorerwähnten speciellen Kundmachung zu entnehmen. — Vollständiges Programm des durc Franz Liedl (Violinvirtuo3) und Karl Rausch (Klaviervirtuo3), Samstag am 16.d. im Grand Hotel Schalkhäz zu veranstalten­­den Concerte3: 1. Trio für Klavier, Violin und Violoncello, D-moll von Mendelssohn, vorgetragen von Elischer jun., Staudy und Liedl. 2. ein Sommernachts­­traum von Mendelssohn-Liszt, vorgetragen von Rausch. 3. Introduction et Rondo von Saint-Saëns, vorgetragen von Liedl. 4. a) Magyar Ábránd von Ábrányi; b) Berceuse von Chopin; c) Octave-Etude; vorgetragen von Rausch. 5. a) Elegie von Ernst; b) Bolero (neu) von Moszkovszky ; c) Valse-Caprice von Wieniavsky; vorgetragen von Liedl. 6. Un jour d’616 von Wilmers, vorgetragen von Rausch. 7. Faust-Phantasie von Sarasate, vorgetragen von­ Liedl. 8. Rhapsodiekongrosse (12) von Liszt, vorgetragen von Rausch. 9. Ungarische Tänze, vorgetragen von Liedl. Anfang 7­­. Uhr Abends. — Karten sind im Voraus zu haben in den Buchhandlungen der Herren Adolf Maurer und Franz Haymann. — Indem die Obsternte in Preußisch-Schlesien 10 überaus ungünstig ausfiel, daß die zur Apfelwein-Bereitung erforderlichen Quantitäten Aepfel dort nicht annähernd aufzubringen sind, hat sich die Firma Karl Samuel Haeusler in Hirschberg wegen Namhaftmachung von Obst-Züchtern an die Kaschauer Handelskammer gewendet. Es werden daher alle jene Obstzüchter, welche größere Quantitäten Aepfel zu versenden in der Lage sind, aufgefordert, ihre mit Mustern versehene Offerte an obige Firma je eher einzusenden.­­ Jagdsport. Bei der am Sonntag ge harten Jagd erzielte Herr Oberlieutenant Takacs d. stattge­­ein sel­­tenes Resultat, indem er einen tüchtigen Eber mit einem glücklichen Schuß, welcher in die Kammer des Thieres ein­drang, erlegte. Morgen Sonntag den 10. d. M. wird eine Jagd auf Wildschweine abgehalten, wobei man jedoch haupt­­sächlich beabsichtigt, einen Bären aufzutreiben und zu er­legen, der sich nach den Wahrnehmungen der Heger in den Banköer Waldungen aufhalten soll. — Bei einem Rundgange in der Stadt hat und die durchgeführte, sehr zweckmäßige Ueberwölbung des Csermelyer Wassergrabens, vis-A-vis der Zeughaus-Caserne, angenehm überrascht; nur wäre noch zu wünschen, daß diese Ueberwölbungen auch an anderen Stellen, namentlich wo die Passage beengt ist, vorgenommen werden möchten. Die Reinigung des Mühlgrabens war ebenfalls zweckdienlich. Hingegen scheint die vor längerer Zeit von uns höflichst angeregte Reinigung des Getreide und Körner­­früchten-Markt-Terrains nächst dem mittleren Glacis das Gegentheil beztrebt, nämlich den Unwillen des betreffenden städt. Herrn Commissärs erregt zu haben, denn das von diesem Herrn provocirte „Justamentnet“ kann täglich von wem immer in Augenschein genommen werden. — Der imposante Anblic des hiesigen Geric­hts­­valgis8, welches zu den hervorragendsten Gebäuden unserer Stadt zählt, wirkt auf die benachbarten Baulichkeiten nahezu deprimirend. Von dieser Ansicht geleitet, soll — wie wir vernehmen — das Kaschauer Domcapitel sein als Eigenthum angehörige, in der Nähe des Gerichtspalais an der Ede der Salitergasse befindliche Haus mit einem Stockwerke zu erhöhen beabsichtigen, wodurch dasselbe mit dem Gerichtsgebäude in harmonischen Einklang gebracht werden­ soll. Ein diesbezüglicher endgültiger Beschluß sei zwar noch nicht gefaßt, dennoch wäre an der definitiven Feststellung des Aufbaues kaum mehr zu zweifeln. — Dampf-Omnibus­­fahrt mit diesem neuen Domunicationsmittel von Kaschau Heute wird noch eine Probe­­nach N.-Säro3 und retour, vorgenommen. Die regelmäßigen Fahrten am enthält Näheres die nachstehende Local-Notiz. — Die oft auch von der gebildeten Classe cultivist. „Vorgestern Abends inscenirten ehrenwerthe Studiosus in einem Hause der inneren Stadt einen solchen Heidenlärm bis nach­­ 10 Uhr Nachts, daß selbst die entfernteren Passanten sich abfällig äußerten. Noch toller ging's aber in einem Hause der Tauben­­gasse zu, allwo die Zigeunermusik in einer Privatwohnung bis 2 Uhr Früh, natürlich auf Befehl der sehr ehrenwerthen Gesellschaft im Innern, die nur noch in einigen wenigen Kreisen beliebte Melodie des bekannnten Liedes: „Jaj, de hunczut a német" mit aller Verve vorspielen mußte. Solchem Unfuge dürfte unsere löbliche Polizeibehörde im Interesse der die Ruhe liebenden Nachbarn Schranken seßen, oder sollte selbe hievon seine Rapporte erhalten haben ? 2 — Auswanderungs= Chronik. Laut statistischen Daten haben behuf 8 Auswanderug vom 8. September bis 8. October 1. 3. unsere Stadt 80 Personen passirt, von welchen 13 nach Kaschau zuständig waren. Gestern reiste neuerdings mittels Bahn Josef Jablonkay aus Makranez (Abauj) sammt Gattin und Kinder von hier ab, um nach Amerika auszuwandern. — 35 Stüd Hinterlader-Hülsen mit Capsel (leere) in einem Bund zusammengeschnürt, wurden Donnerstag Abends im Parterre des hies. Theaters unbekannt von wem? zurückgelassen; durch ein Polizeiorgan vorgefunden, und im Stadthauptmannamte deponirt. — Ein Pferde-Rauchgurt, mit ledernen Handhaben versehen, die wahrscheinlich zum Schuße junger Reiter dienen sollen, wurde gestern Früh dem hiesigen Altwaaren­­händler Jakob Trattner zum Kaufe angeboten, als ver­­dächtig aber dem Verkäufer abgenommen und im Stadt­­hauptmannamte übergeben. Der unbekannte Verkäufer, welcher sich schnell entfernte, hatte das Aussehen eines Urlaubers. — R. k. priv. Kaschau-Oderberger Bahn. Kun­d­­machung betreffend die Einführung von Omnibus3-Zügen auf der Strecke Rafsdau A503 - Nagy - Sáros zu sehr ermäßigten Preisen. Zur Erleichterung des Personenverkehres wird vom 15. October d. J. angefangen bis auf Weiteres auf der Strecke zwischen Kaschau und Nagy-Sáros ein Dampf-Omnibus in Verkehr gesetzt, welcher nicht allein auf allen in dieser Strecke gelegenen Stationen und Haltestellen, sondern auch 1. bei dem Wächerhause Nr. 3 zwischen Kaschau und Szt.-Istvány (Ortschaft Tehány), 2. bei dem Wächterhause Nr. 9 zwischen Szt.-István und Abos (Ortschaft Terebö), 3. bei dem Wächterhause Nr. 5a zwischen Lemes und Kende (SomoS3-Ujfalu), 4. bei dem Wächterhause Nr. 13a zwischen Eperjes und Eperjes-Väros (Galvarienstraße), 5. bei dem Wächterhause Nr. 17a zwischen Eperjes-Väros und N.-Säros (Weg nach N.-Säros) Reisende aufnehmen, resp. ablegen wird. Fahrordnung der Omnibus-Züge: Abfahrt von Kascau 6 Uhr 30 M. Früh und 1 Uhr 50 M. Nachm. Ankunft in Nagy-Säro5 8 Uhr 41 M. Früh und 3 Uhr 59­ M. Nachm. — Abfahrt von Nagy-Säro5 um 10 Uhr 33 Vorm. und 4 Uhr 32 M. Nachm., Ankunft in Kaschau 1 Uhr 3 M. Rachm. und 7 Uhr 35 M. Abends. Besondere Bestimmungen. . Die Dampf-Omnibus-Züge warten bei eventueller Ver­­spätung der Anschlußzüge nicht auf dieselben. 2. Die Dampf-Omnibus-Züge besigen weder Coupes I. Classe, noch jeparirte Coupes für Damen. 3. Es befindet sich im Ommibus ein reservirtes Coupe II. Classe, welches gegen Bezahlung der in Anspruch ge­­nommenen Pläne (welche jedoch­ mindestens 4 Pläne sein müssen) zur Verfügung der p. b. Reisenden steht. 4. Die Fahrpreise sind an den Stationscassen und im In­­nern des Omnibusses affichirt. 5. Jene p. t. Reisenden, welche auf einer der oben bezeich­­neten Auf- und Absteigestellen den Zug verlassen wollen, haben bis zu der in der Richtung der Fahrt zunächst gelegenen Station oder Haltestelle ihr Billet zu lösen, und behufs Absteigen den Conducteur rechtzeitig zu ver­­ständigen. 6. Jene p. t. Reisenden, welche auf einer der oben bezeich­­neten Auf- und Absteigestellen die Fahrt antreten wollen, haben den­ betreffenden Bahnwächter aufmerksam zu machen, damit er dem Zuge das Zeichen­ zum Anhalten gibt. Für die Fahrt von diesen Stellen, bis zur nächst­­gelegenen Station oder Haltestelle, (sowie auch von dem Haltepunkte Eperjes- Város nach der Station Eperjes oder Nagy-Sáros) werden vom Gondud­ent folgende five Fahr­­preise eingehoben Für ein Billet II. Classe 30 kr. Noten. " „ „ IV ká " il “ “ „ Für 1 Kind von 2—10 Jahren ist für die Fahrt in der II. Classe, 1 Billet III. Classe, und für die Fahrt in der III. oder IV. Classe, 1 Billet IV. Classe zu lösen. . Wenn solche von einer Aufsteigestelle den Omnibuszug benußenden Passagiere weiter als bis zur nächsten Sta­­tion oder Haltestelle zu fahren wünschen, so haben die­­selben in der Station oder Haltestelle Karten bis zu ihrem Bestimmungsorte zu lösen. Für den Omnibus­zug können in den Stationen und Haltestellen auch besonders ermäßigte Tour­ und Retou­r-Billet3 mit 2 tägiger Giftigkeit gelöst wer­­den. Diese 2 tägige Giftigkeit erstrebt sich vom Tage der Abstempelung des Billet3 (diesen mitinbegriffen) bis Mitternacht des nächsten Tages, zu welcher Zeit die Reise beendigt sein muß.­­ 9. Reisegeräß wird nur nach Thunlichkeit, insoweit dies die Raumverhältnisse gestatten, zur Beförderung ange­nommen. a) Die Aufnahme desselben in den Haltestellen, dann den vorerwähnten Auf- und Absteigestellen und in in Eperjes-Város, kann nur in dem Falle stattfinden, wenn das Neifegepäck nach einer Station (nicht aber ) In Angelegenheit der Militärbefreiungs-Taxe ist seitens d­es Finanzministeriums an sämmtliche Municipien ein Erlaß gerichtet worden, der im Wesentlichen Folgendes enthält: Als Fälligkeitstermin für die Einzahlung der 189 Militärbefreiungs-Taxe wurde der erste Juli 1880 bestimmt. Nachdem jedoch der Zeitraum zwischen der Promulgirung des hierauf bezüglichen Gesetzes und dem Einzahlungstermin ein zu kleiner war, so wird gestattet, daß der Fäl­­ligkeitstermin für die Einzahlung der 1879er Taxe bis zum 15. Oc­­tober 1880 verlängert werde. Alle jene Restanten sonach, welche bis zum 15. November 1880 ihrer Verpflichtung nicht nachkommen, haben im Sinne des 8. 41 G.-%. XV. 1876 Verzugs­zinsen zu entrichten, während Diejenigen, welche die Abstattung auch bis Ende November 1880 nicht leisten, in Gemäßheit des Abschnitts III, G.­A. XV: 1876 mit dem executiven Verfahren bedroht werden. In jenen Orten ferner, wo bis zum Hauptbüchern 15. October die Vorschreibung dieser Taxe in den Steuer­­nicht erfolgt ist, wird gestattet, daß die Einzahlung binnen acht Tagen» nach der Zustellung des „Taxbüchels“ geleistet werden könne, wobei es sich von selbst versteht, daß im Falle der Verabsäumung dieses Termins die vorerwähnten Bestimmungen des G.­A. XV. 1876 in Anwendung zu kommen haben, beginnen 15. October I. I.. Diesbezüglich nächtlichen Ruhestörungen werden leider 1 | . | | ! | | 8. „ " " [A­ il I­I . „ 2­0 „ I Tagesnenigfetiten. — Bom k. k. General-Commando in Budapest erhielt „P. Lloyd“ nachfolgende Zuschrift, die wir hiemit reproduciren? tember. In Ihrem geschätzten Blatte Nr. 265 vom 24. Sep. d. I. erschien unter dem Titel: „Zur Erlauer Fahnen=Affaire” folgende Notiz: „Wie man in Wiener militärischen Kreisen erzählt, wird die Seemann-Affaire einen ernsten Abschluß haben. Der Kaschauer Divisionär FML. Ziegler war aus Anlaß­ des bekannten Falles in Erlau und billigte die Hand­­lungsweise Seemann’3. Wie es heißt, wird Ziegler dem­­nächst pensionirt und als Ursache wird das erwähnte Vor­­gehen angegeben. Seemann wird im günstigsten Falle pen­sionirt, doch ist es auch wahrscheinlich, daß er aus dem Heeresverbande scheidet“. *) Ich beehre mich mitzutheilen, daß diese Notiz voll­­kommen unwahr ist. Da ich mich nicht berufen fühle, mich in detaillirte Auseinandersezungen dieser so viel besprochenen Angelegenheit einzulassen, so beschränke ich mich darauf, Nachstehendes anzuführen? Die gerichtliche Untersuchung in Angelegenheit Der angeblichen Beschimpfung der ungarischen Fahne wurde bereits im Sommer dieses Jahres durch das competente Militärgericht zu Ende geführt und die Acten vom Militär­­ee in Kaschau dem k. u. k. Kriegsministerium bors gelegt. Durc das Resultat der Erhebungen — und zwar durch die Einvernahme jener Personen, welche nicht auf bloßes Gerede und Hörensagen hin, sondern, als unmittelbare Zeugen, aus eigenem Wissen Auf­­schluß zu geben vermochten — wurde zweifellos constatiri, daß nichts vorgefallen ist und dem Oberstlieutenant S­e­ez­mann nichts zur Last gelegt werden kann, was auch nur im Entferntesten als eine Geringscha­­ltung der ungarischen Nationalfahne geden­ WEN MET DEN ZE DUM Von diesem Resultat der Untersuchung wurde auch­­ bereits im Monat August dieses Jahres Se. Excellenz der Herz königl. ungar. Minister-Präsident seitens des Kriegs­­ministeriums in Kenntniß geseßt. Budapest, 6. October 1880, Achtungsvoll Edelö3heim-Gyulai, G.d.K. Oben citivte Notiz war unter ausdrücklicher Angabe der Quelle dem „Hon“ entnommen, auf den Aus Heimat und Fremde. — Jacques Offenbach todt ? In der Nacht vom 4. 5. d. hauchte Offenbach seine melodienreiche Seele aus. Ueber die lezten Stunden Offenbach's man aus Paris: Rückkehr nach Paris er unablässig, sogar im Bette, schon bei seiner Vorgestern war arbeitete er mit der Correctur des lezten Actes von „Contes d’Hoffmann“ be­­schäftigt, als er plößlich aufschrie : „Ich leide fürchterlich !“ 1 Die ganze Familie versammelte sich um ihn. Zu seiner Frau sagte er: „Ich glaube, diese Nacht ist's aus“. Dann wer= „Offenbach im kränkelte September. Troßdem berichtet

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