Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1882 (Jahrgang 44, nr. 114-147)

1882-11-21 / nr. 134

Nr. 134. XLIV. Jahrgang. 1882. (RASSA-EPERJESI ERTESITO.. Unfrankirte Briefe an die Redaktion werden nicht angenommen. Annonyme Briefe werden nicht berücksichtigt. Bräm­merations-Bedingnisse auf die „Raichauer Zeitung“ allein (ohne Wochenbeilage) : 5ff.— tr. 4 Bollversendung 6­­. 60 kr. 5. W. ganzjährig für Kaschau : albjährig „ fb: 2.50 tr. 18. 25 kr. terteljährig „ „3 . Bei­ Inseraten wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berhnet. — Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige. es 3 A. 30 fr. tü. 65 tr. , für Saschan und Eperies, R­edactions- und „Expeditions-Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 66. Pränumeration, Inserate und Einschal­­tungen im „Offenen Sprechsaal“ werden daselbst­­­­ übernommen ; ferner nehmen auch alle Bestan­­stalten und Buchhandlungen Pränumeration an. Manuseripte werden in feinem Koran: Hua Preis einer einzelnen Nummer 6 Ér. Pränumerations-Bedinguisse auf die „Naschaner Zeitung“ und das „Minskr. Ku:e­rhaltungsblatt“ Ganzjährig für Kaschau: 7f.— kr. albjährig „ A 3 fl. 50 kr zerteljährig . H. 14. 75 kr. . . 44. 80 kr . 7­3 gf. 15fr. . Bei Fuserxaten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschältet werden “ wird ein entsprechender Nachlak gewährt mit Postverseudung ER. 60 kr,5, 8. "Kascchauer Zeitung. Lokalblatt für Volks-, Haus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben. ae jeden TE a onnerflag in Pan #egjelen minden kedden, caötörtökön és szom­­aa. Kundschaftsbla Inseraten-Annahme ' in den Annoncen-Expeditionen von Kaafenfiein TA und Wien;­­ Bogler in ferner bei B. Oypesik, Rudolf Vase und Hebr. Korabek in Wien, sowie bei H. L. Dauße & Comp. in Frankfurt a. M. und deren General-Agenturen. Reneite Nachrichten. Ungarn. Budapest. Der König wird am 23. d. an der Ofner Burg Audienzen ertheilen. Oesterreich. Wien. Im österreichischen Abgeord­­­netenhause wird die erste Ligung am 2. December statt­­finden. Das Abgeordnetenhaus wird also nicht viel mehr en vierzehn Tage vor den Weihnachts-Ferien beisammen ein. Das Amtsblatt publizirt eine Verordnung des Ger­­ammtministeriums, durch welche die zollfreie Einfuhr von 125.000 Mtz. Mais, 75.000 Mtz. Weizen und 7500 Mtz. Hülsenfrüchte aus Italien nach Tirol für ein hal­­­bes Jahr gestattet wird. Bosnien. Die Ueberfälle durc versprengte Insur­­gentenreste dauern fort. Am 6. November wurde eine halbe Stunde von Kalinovic auf dem Karst-Plateau der Zagorje ein Biertransport überfallen, einer der zwei bosnischen Treiber erschossen, dem andern die Hand abgehauen, die Thiere wurden fortgeschleppt, das Bier jedoch wurde stehen gelassen. Bei Cajnica an der Straße gegen Plevlje wur­­den zwei Artillerie-Offiziere angeschossen, jedoc nicht vers­­ Tert. Um nun diesen wiederkehrenden Räubereien und Mederfällen ein Ziel zu sein, wird in den unruhigen Gebieten längs der montenegrinischen­ Grenze vom Gene­­ral-Kommando im Einvernehmen mit der bosnischen Landes­­regierung ein sogenanntes fliegendes Korps aufgestellt, die selbst die unausgefegten Streifungen und Patrouillengänge der Truppen und Gendarmerie zur Unterdrücung der Räubereien sich als unzureichend erwiesen. Dieses Korps soll aus 80 Gendarmen und gegen 250­­ Infanteristen be­­stehen, ferner aus einer Anzahl freiwillig sich meldender heimischer Panduren, und wird dasselbe von einigen mit Land und Leuten vertrauten Offizieren kommandirt werden. Ferner sollen aus vertrauenswürdigen Ortsbewohnern in jenen Landstrichen Ortswachen gebildet werden, welche man mit Mänzl-Gewehren bewaffnet. Rußland, Petersburg. Der Minister des Reußern Gier, reiste am 16. b. in das Ausland ab und wird interimistisch durc Blangali vertreten. Außer Tolstoi's wird auch Justizminister Nabokow's Rücktritt bestimmt erwartet.­­ „Aus Warschau wird gemeldet, daß im Laufe der nächsten Woche im Königreich Polen eine neue beträcht­­liche Truppenmasse, angeblich 35.000’ Mant, erwartet wird. Die Truppen sollen nächst den­achSlock­t werden. Man bringt die­ wichtigen Eisenbahnlinien in Verbindung mit der Reise des Czaren nach Warschau.­­Großbritannien. London. Northcote, den das Gerücht zum Kriegsminister bestimmte, reist demnächst zur Erholung nach dem Süden Europas. An seiner Stelle wird in der Zwischenzeit Cross die Opposition führen. Man glaubt nicht, daß vor Schluß der Herbstsession Ver­­änderungen im Cabinet eintreten werden. Dann wird aber Gladstone seinen Plan ausführen und den Schaßkanzler­­posten an Childers, den jegigen Kriegsminister, abtreten, während Hartington wahrscheinlich Kriegsminister wird. Dilke wird Minister für Indien, Harcourt anstatt des fränkischen Lord Selborne Lordkanzler und General-Staats­­procurator James Minister des Innern. An 17. Novim. Vormittags’ wurden“ in­ Folge der Explosion einer Dynamit- Fabrik in Llanelly drei Arbei­­terinnen und­ zwei Arbeiter getödtet und sieben Personen "verwundet. Das Unterhaus nahm mit 137 gegen 169 Stimmen "die siebente Resolution zur Geschäftsordnung an. — Die Königin erlaubte dem Admiral Seymour und: “dem Gene­­ral Wolseley, den ihnen vom Khedive mit Autorisation des Sultans verliehenen Osmani&-Orden anzunehmen u. ZU tragen. Der englische Kriegs - Transportdampfer „Hella“, 6600 Tonnen, ist am 17. d. aus Port Said in Fiume angelangt, um Torpedos einzunehmen. via Corfu Spanien. Madrid. Die, Karten, wurden, auf­ den 4. Dezember einberufen. Italien. Rom. Der Chef der Municipalität von Genua erließ eine Proclamation, in­ der die Bevölkerung aufgefordert wird, den Vertretern Deutschlands und der Schweiz einen guten Empfang­­ zu bereiten, welche hieher gekommen­ sind, um in der Vollendung der das­­ Mittel­­ländische Meer Central-Europa näherradenden großen Verkehrsader der Gotthardbahn den Triumph der Wissen­­schaft und Arbeit, ein Unterpfand des Friedens und des Verkehrs wie eine Befestigung der Bande zu­ feiern, welche Italien mit den beiden genannten Nationen verknüpfen. Minister Baccarini, dann mehrere Senatoren und Deputirte sind in Genua angekommen. Rumänien. Bukarest. Der Kanzler des ru­mänischen­ General-Consulats in Odessa, Mironescu, wurde wegen Unterschlagung von 50.000 Francs Staatsgeldern hier verhaftet. „ Montenegro. Cetinje. Kaiser und König Franz Josef sandte dem Fürsten Nikolaus­ zwei Pferde edler Race zum Geschenk.“ „Glas Crnagorca“ bemerkt, hat die­­ses Geschenk Zeugniß ablege von dem guten Einvernehmen zwischen Sr. Majestät und dem Fürsten, welches troß der Angriffe der Presse in Wien und Budapest wider Monte­­negro andauert, und sagt, daß die österreichisch-ungarischen Minister falst unterrichtet sind, wenn sie glauben, daß zwischen dem Fürsten und dem Volke der Schwarzen Berge eine Meinungsverschiedenheit obwalte. Montenegro habe zwar die Flüchtlinge aufgenommen und unterstüßt, aber es sei­ mit allen Kräften bestrebt, ein gutes Einvernehmen mit Oesterreich, Ungarn zu erhalten und zu stärken. Egypten Cairo. Der Proceß gegen Arabi wurde einstweilen suspendirt, bis die Regierung die Absichten Englands kennen wird. Dieselbe würde vorziehen, auf.. den Prozeß zu verzichten, wenn das Verdict bestritten werden sollte. — Gerüchtweise verlautet, die von Suez nach Suakim entsendeten egyptischen Truppen hätten sich aufgelehnt und weigern sich, dahin abzugehen. Aus dem Abgeordnetenhause. In der Sitzung des Wehrausschusses vom 15. b. war Gegenstand der Berathung: Der Gesetzentwurf Nr. 230 über die ausnahmsweise Eintheilung mehrerer unga­­rischer Infanterie-Bataillone in neu zu kreirende und nicht aus Ungarn zu ergänzende Megim­enter. Nachdem der Landes­­vert­eidigungs-Minister die nothwendigen Aufk­lärungen ge­­geben, wurde der Gelegentwurf nach kurzer Debatte, an der sich auch Koloman C3iky und Vinzenz Tischler be­­t­eiligten, unverändert angenommen. Zum Referenten wurde Vinzenz Tischler bestellt.­­ Aus den Delegationen. Die Sitzung beider Nuntien-Commissionen am 17.d.. nahm einen merkwürdigen Verlauf. Die Ungarn erklärten das, da es sich bei dem Abstriche von 100.000 fl. bei dem Occupations- Credit nicht um eine principielle Frage handle, so wären sie geneigt, dem österreichischen Beschlusse bei­­zutreten Auch der Referent der österreichischen Delega­­tion, Grodolöff, erklärte nochmals, daß die Oesterreicher bei ihrem früheren Beschlusse verharren, worauf jedoch Baron Hübner erwiderte, daß es „ihm besser­­ scheine, den ungarischen Beschluß anzunehmen. Bei der Abstimmung­ stimmten vier österreichische Comite-Mitglieder für den un­­garischen und nur zwei, Giocolosi und Gzerfawsti, für den österreichischen Beschluß. Daß die Ungarn für­­ ihren­, Antrag stimmten, ist selbstverständlich. Die legte Plenarjigung der österreichischen Delegation­ wurde am 18. b. um 10 Uhr von Smolka eröffnet. Auf der Ministerbank: Kallay, Bylandt-Rheidt. Der Präsident­ theilte mit, daß bereits die Nuntien der ungarischen­ De­­legation über den Occupations-Gredit eingelangt sind., Die Ungarn sind auf ihrem Beschlusse, keinen Abstrich vorzu­­nehmen, bestanden. ; 4: ; ;]: Kaschan, Dienstag, 21. November. Stroh wurden für die Monate August, September und Oktober festgesetzt. Dentlichen Arbeitspflicht veranlaßte die Bezirksrichterämtern Der Ausweis der Rückstände der bf. rüdständigen die Entscheidung, daß aushaftenden 14%, Arbeitspflicht mit Zügen und der die Hebammen 21%, Handarbeitspflicht dringlich gefordert werde. Die Vorlage der für 1883 zu­­sammengeschriebenen öffentlichen Arbeitskräfte diente zur Kenntniß­ : der Bericht des Comitats- Physikus über die Sanitätsverhältnisse, schrieben ; Seck­ungen fanden 2, Vergiftung im einem Falle und­ Unglücksfälle 2 statt. Der kön. Staatsanwalt berichtete über die bei­den vorhandenen Gefängniß-Locale, deren (außer jener in Szikp6) Untersuchung dar­ geführt wurde. In allen diesen Localen wurde die erheisste Ordnung und Reinlichkeit constatirt. "Außer diesen der dem Ausschuffe über bei dem Getreideverlauf an Landleuten ausüben, wo eine dringende Abhilfe nothwendig wäre, angewiesen, den bied­­bezüglichen Antrag schriftlich vorlegen zu wollen. Nachdem nach dem Vicegespan Unterftügung der Cultur-Ingenieure die Weisung zur ergangen den Monat October sowohl für Menschen als Thiere­­günstig genannt werden können, zur Kenntniß. Laut diesem Be­­richte wurden im Comitate zusammenge­­ist, wurde die Situng geschlossen. , wurde noch Mitglied Johann Eckert, die Einleitung der Untersuchung der über den Kanyapta-Bach gegen Buzita zu führenden der Communication drohenden Brüden aufge­­tragen und einige Ministerial-Erlässe­tc. zur Kenntniß ge­nommen werden und an die Stuhlrichter Leistung der Deögleichen diente auch die Emtorsionen, welche Sensate welche R § für IG Verwaltungs-Ausschuß-Litung des Abauj-Tor­­naer Komitats-Municipiums. Abgehalten am 16. 1. Mts. (Schluß). Auch wurde bestimmt die Kirc­hen-Behörde zur Ent­­­fernung der OK­Spärer und Rozgonyer Lehrer zu ersuchen, indem dieselben beim Unterrichte gar kein Resul­­­tat erzielen. Vom kön. Steuerinspector3-Substituten wurde­ „über­ den Einlauf der Steuer im vorigen Monat und­­ auch dar­­über Bericht erstattet, “daß die Steuerzusammenstellungen am In Folge Mittheilung des Obergespan, daß in B­iz 389013 ein Steuerexecutor mit Namen Lukács einen aus­­stößigen Lebenswandel führe, wurde dem kön. Steuerin­­­spector auftragen denselben von seinem Posten zu entfernen. Auf Grund der Referate des kön. Staatsingenieurs, Substituten wurde beschlossen, wegen Aufstellung eines­ Rostamtes in Onga die nöthigen Schritte einzuleiten. Die Dur­­hschnittspreise bei Futterarten, Hafer, Heu und­­­­ Gebiete des Gomitats bereits begannen. In Folge­ dessen wurden die KreiSnotäre zur Einhaltung der im Geseke­ vorgeschriebenen Termine aufgefordert und den Stuhlrich­­+0 aufgetragen, die Zusammenschreibungen zu­ control­­ ren. Hierauf wurden mehrere Reclamationen vorgelegt u. theils abweislich theils günstig erledigt. Ueber Recurs, des Szepsier Nichters und des ebenfalls Szepfier Notars Stefan Martin Nagy. Dienes.ge­­gen die Entscheidung, wornach­ dieselben mit einer Buße­ bestraft wurden, wurde die Strafe aber bloß zu Gunsten­ des Richters aufgehoben. Lokal-Nachrichten. ==“. Ernennung. Der kön. ungar. Minister für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel ernannte den Kanzlei: Beamten der Kaschauer kön. landwirthschaftlichen Lehr­­anstalt Emerich Szentimrey zum provisorischen Professor3- Adjunkten der Lipt­ 10jve r Lehranstalt — Ernennungen Die Kaschauer kön. ungar. ‚Finanz-Direction hat die Steueramte-Offiziale VI. Classe Paul Palästhy und Johann Fallek zu Steueramt 3.Offizialen IV. Classe, den Kanzlei-Offizialen zweiter Classe der kön. Finanz-Direction Julius Altmann und den Practicanten der Mi­skolczer Steueramt3 Ferdinand Szedlák und den Hilfe-Schägungd-Commissär bei dem Temesvárer Kataster Nikolaus Marschall zu Steueramts = Offizialen "VI. Classe zum Kaschauer, respective Abauj Szän­­tóer und Sajs-Szent-Peterer Steueramte ernannt. — Todesfall. Am 19. b. verstarb Hier die Mutter des Hrn. Spartasiadirectors Alex. Stadler, Frau Elisabeth Stadler, geb. Kirchner im 76. Lebensjahre. Das Begräbniß findet heute 3*­, Uhr Nachm. am Calvarienfriedhof statt. Mit der Verblichenen schied das Muster einer Hausfrau aus der Welt, deren Leben und Streben unsere Generation zur Nachahmung aneifern sollte. Ruhe ihrer Arche ! . = T Karl Ritter von­ Madurovits,­­gewesener .Station 8F Hef der Theißbahn, ist vorvorgestern hier im 48. Lebensjahre gestorben, nachdem er legtere Zeit bereits­ im Irrsinn verfallen“ war. — Das Concert Des. Nothen Kreuz-Verein fiel glänzend aus. Die Elite der Gesellscaft zollte: den wohlverdienten Beifall allen Mitwirkenden, von denen Hr. Kerner mit­­ seinem meisterhaft­­ vorgetragenen „Thema“ ‘hervorgeragt hätte, wäre diese Nummer nicht die­ legte des Programms gewesen. Die Musik des Fräuleins Ida von Keczer wirkte wie ein­ geistiges Bad : Die Seele taucht, sich selbst verlierend, in­ den­­ Strom der holden Töne unter und tritt genesen und­­ verklärt wieder hervor. „Veredelt“, sollten wir­­ sagert“Denmn“diese“Musik"ist“im­ Stande­"aus"dem­ „Realisten einen Idealisten zu machen. "Der Gesang der Frau­ von­ Wittenberger , entzüdte das ganze Publikum, welches allgemein der Ansicht war, daß Frau von Witten­­berger seit leztem Frühjahr großartige Fortschritte gemacht und aus einer Dilettantin eine Künstlerin wurde. "Sehr­ großen Beifall erwarb­ sich auch Frau, von Paksy, welche in­ vortrefflicher und angemessener­­ Ber­gleitung durch den Cimbalisten Horváth Gusti ungarische Lieder am Glav­er vortrug und auf stürmisc­hes Verlangen wiederholen mußte. Frau von Wittenberger sang nach dem beifälligst aufgenommenen Biolinsolo des Hrn. Hazs­­linszky , noch eine Cavatine, polnische Lieder und „Früh­­ling ER: ein“ mit hinreißender Verve. Je Dame wurde unzähligemal gerufen und­ gab am Schlusse noch eine ungarische Piece zum Besten, welche abermals allgemeinen Beifall fand. a Bag

Next